Re: Kohl rechnet ab
Verfasst: 08.10.2014, 17:19
Hallo Lia,
das sehe ich als Kohlanhänger natürlich etwas anders. Machtbewusst muss man als Politiker schon sein, sonst hat man den falschen Beruf gewählt. Eitel war Kohl mit Sicherheit nicht, er hat weder seinen Friseur verklagt noch auf seine Figur geachtet. Und menschliche Größe und Toleranz: Biedenkopf war lange ein Intimfeind, trotzdem wurde er nicht aus der Union vertrieben wie es in letzter Zeit üblich ist, sondern nur nach Sachsen deportiert. Das Weizsäcker Bundespräsident wurde, war auch nicht Kohls originäre Idee. Man konnte in Kohls Union durchaus etwas werden, auch wenn man mit dem Chef über Kreuz lag. Das hat sich wohl geändert.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass er 1998 nicht mehr antritt, denn 16 Jahre Regierungschef gehen an niemanden spurlos vorüber. Es liegt aber wohl in der menschlichen Natur, dass man sich für unentbehrlicher hält, je länger man in einer Position verweilt.
Ich finde es aber vorbildlich, dass Du Dir trotz Antipathie ein differenziertes Urteil nicht nehmen lässt. In diesem Sinne war auch mein Hinweis auf die gescheiterten Gegenspieler gedacht. Es ist ja schade, dass im öffentlichen politischen Diskurs weniger auf Inhalte und Überzeugungen geachtet wird, als wer gerade mit wem irgendwo im Pool plantscht.
das sehe ich als Kohlanhänger natürlich etwas anders. Machtbewusst muss man als Politiker schon sein, sonst hat man den falschen Beruf gewählt. Eitel war Kohl mit Sicherheit nicht, er hat weder seinen Friseur verklagt noch auf seine Figur geachtet. Und menschliche Größe und Toleranz: Biedenkopf war lange ein Intimfeind, trotzdem wurde er nicht aus der Union vertrieben wie es in letzter Zeit üblich ist, sondern nur nach Sachsen deportiert. Das Weizsäcker Bundespräsident wurde, war auch nicht Kohls originäre Idee. Man konnte in Kohls Union durchaus etwas werden, auch wenn man mit dem Chef über Kreuz lag. Das hat sich wohl geändert.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass er 1998 nicht mehr antritt, denn 16 Jahre Regierungschef gehen an niemanden spurlos vorüber. Es liegt aber wohl in der menschlichen Natur, dass man sich für unentbehrlicher hält, je länger man in einer Position verweilt.
Ich finde es aber vorbildlich, dass Du Dir trotz Antipathie ein differenziertes Urteil nicht nehmen lässt. In diesem Sinne war auch mein Hinweis auf die gescheiterten Gegenspieler gedacht. Es ist ja schade, dass im öffentlichen politischen Diskurs weniger auf Inhalte und Überzeugungen geachtet wird, als wer gerade mit wem irgendwo im Pool plantscht.