Bund der Vetriebenen - überflüssig !

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

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Gontscharow
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Ich finde den Bund der Vertriebenen überflüssig-
diese Vertriebenenorganisationen hatten 1945 ff ihre Berechtigung und ihren Sinn, im Jahre
2014 aber nicht mehr.
ALs ich heute im Deutschlandradio Kultur gehört hatte, daß Erika Steinbach im November
den Vorsitz aufgibt, dachte ich "Na endlich". Was hat diese Frau für einen Schaden in den
deutsch-polnischen Beziehungen angerichtet ! Erika Steinbach war 1943 in der Nähe von Danzig
geboren worden, ihre Eltern waren aus Hessen während des Kriegs dorthin gekommen ....
Neuer Vorsitzender soll im November Bernd Fabritius werden. Er ist mit 18 als Siebenbürger Sachse
von der Bundesregierung aus Rumänien freigekauft worden. Er gilt als liberaler als Frau Steinbach,
hat gute Beziehungen zu Rumänien und ist schwul ( LOL).
Ich fände es besser, wenn sich der Bund der Vertriebenen selbst auflöst. Oder kann man "vertrieben sein" vererben ?
Lia

So lange die nur als Dachverband der Brauchtumspflege betreibenden Landsmannschaften betrieben statt Politik machen zu wollen, wäre es mir gleich.
Oder kann man "vertrieben sein" vererben ?
Scheint so.
Eine ähnliche Diskussion hatten wir kürzlich zum Thema Landsmannschaft.
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Triton
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Für eine Umbenennung wäre es zumindest an der Zeit. Eine familiäre Herkunft, auch geographisch, kann man schon "vererben".

Mein Vater nannte als seine Herkunft nie den Ort, in dem er sein ganzes Leben gelebt hatte, sondern ein Nest 40 km weg, in dem der Ur-Ur-Ur-Opa mal geboren wurde. Habe ich kein Problem damit.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Balduin
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Der BdV muss sich anderen Aufgaben stellen, so wie das der VdK vorgemacht hat.

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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Renegat
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Ralph hat geschrieben:Der BdV muss sich anderen Aufgaben stellen, so wie das der VdK vorgemacht hat.

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Genau, irgendein Politiker (weiß nicht mehr wer) hat in den letzten Tagen doch genau das vorgeschlagen, angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte. Die Flüchtlinge aus Irak, Syrien kann man genauso als Vertriebene bezeichnen.
Die Argumentation war, dass sich Menschen, die eine eigene Flucht- und Vertreibungserfahrung haben, besser austauschen können, mit gegenseitigem Verständnis.

Wer heute im BdV ist, hat den Status zwar nur noch geerbt, ein teilnehmendes Verständnis könnten die Vertriebenennachkommen aber trotzdem aufbringen und sich deshalb für Flüchtlinge engagieren.
Vielleicht tun das einige schon, dann sollten diese von innen ihren Verein BdV umwidmen.
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dieter
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Natürlich sind die meisten Menschen, die vertrieben wurden schon längst tot. Es bleibt aber ein einmaliges Geschehen in der Geschichte Europas, dass 14 Millionen Menschen vertrieben wurden und zwei Millionen dabei auf der Flucht aus verschiednen Gründen zu Tode kamen. :evil: :twisted:
Ich selbst bin kein Vertriebener sondern nur ein Flüchtling, weil meine Geburts- und Heimatstadt Kassel und mein Stiefvater in Pommern stationiert war. Ich schrieb darüber auf Bitten von Orianne in einem Thread zu 1945.
Es ist einfach schlimm auch in der heutigen Zeit, was Mesnchen aus verschiedenen Gründen, Menschen alles antun können. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Balduin
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Renegat hat geschrieben: Genau, irgendein Politiker (weiß nicht mehr wer) hat in den letzten Tagen doch genau das vorgeschlagen, angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte. Die Flüchtlinge aus Irak, Syrien kann man genauso als Vertriebene bezeichnen.
Die Argumentation war, dass sich Menschen, die eine eigene Flucht- und Vertreibungserfahrung haben, besser austauschen können, mit gegenseitigem Verständnis.

Wer heute im BdV ist, hat den Status zwar nur noch geerbt, ein teilnehmendes Verständnis könnten die Vertriebenennachkommen aber trotzdem aufbringen und sich deshalb für Flüchtlinge engagieren.
Vielleicht tun das einige schon, dann sollten diese von innen ihren Verein BdV umwidmen.
Sehr richtig Renegat. Ich habe in einem Interview gelesen, dass der neue BdV-Vorsitzende das auch so angehen möchte.

Die gesellschaftspolitische Relevanz des Verbandes ist aber immens gesunken. In der Bonner Republik ging oft ohne den BdV wenig (v.a. in der CDU).
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dieter
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Conzaliss hat geschrieben:Allerdings kann ich nicht erkennen, welchen Schaden Frau Steinbach angerichtet haben soll. :?:
Lieber Conzaliss,
ich auch nicht :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Stephan
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Gontscharow hat geschrieben:Ich finde den Bund der Vertriebenen überflüssig-
...Ich fände es besser, wenn sich der Bund der Vertriebenen selbst auflöst....
Und ich bin der Meinung, dass diese Meinungsäußerung überflüssig ist, insbesondere da ihr jegliche substantielle Begründung abgeht. Oder haben vielleicht Aussagen wie:
Die 45 Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge die aktuell weltweit heimatlos sind, haben unser ganzes Mitgefühl.
Wir wissen was es heißt, heimatlos und unwillkommen zu sein.
Darum werden wir immer unsere Stimme erheben, dass Vertreibung niemals Mittel von Politik sein darf.
von Frau Steinbach auf dem Tag der Heimat 2013 das Missfallen des TE erregt?
Gontscharow hat geschrieben: Er gilt als liberaler als Frau Steinbach, hat gute Beziehungen zu Rumänien und ist schwul ( LOL).
Ein "beneidenswert" gestriges Weltbild. Weder die Herkunft eines Menschen noch dessen sexuelle Orientierung gelten gemeinhin als Maßstab siehe §1 http://www.gesetze-im-internet.de/agg/B ... 10006.html.
Freundliche Grüsse
Stephan
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Gontscharow
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Schön, Stefan, daß du dich gegen Diskriminierung von Schwulen im Internet und im allgemeinen
einsetzt - das lob ich mir ! Du kannst natürlich nicht wissen, welche sexuelle Orientierung ich habe
( eventuell schwul ? ). Das du es als diskriminierend auslegst, wenn ich es mit "LOL" bezeichne,
daß der revanchistische Trachtenverein einen Schwulen zum Vorsitzenden wählt,um sich zeitgemäß-modern-aufgeschlossen zu geben ( was es nicht ist) sagt mehr über
dich und deine Einstellung zu Schwulen aus als über mich.
Ich habe neulich lernen müssen, daß ein stadtbekannter Fußballhooligan ( "Reizgasbodo") schwul ist,
auch das habe ich anderenorts mit "LOL" kommentiert.
Warum Erika Steinbach dem deutsch.polnischen Verhältnis immens geschadet hat, schreibe ich vielleicht
bei anderer Gelegenheit.Man kann es aber auch mühelos im Internet googeln.
Stephan
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Sorry "Gontscharow", das LOL ist gänzlich uninteressant.

Aber die Tatsache, dass auf die Herkunft und sexuelle Orientierung eines Kandidaten hingewiesen wird, zeigt, dass der Geist von Antidiskriminierung nicht verstanden wurde. Für die beschriebene Position sind diese Faktoren schlicht nicht maßgeblich, insofern auch nicht erwähnenswert. Für eine Tätigkeit als Hooligan spielt die sexuelle Orientierung übrigens auch keine Rolle.

Das Internet als Referenz ist natürlich noch weniger aussagekräftig als ein unbekannter Politiker. Insofern steht der Nachweis des angeblichen Schadens immer noch aus.
Freundliche Grüsse
Stephan
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Balduin
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Stephan hat geschrieben:Sorry "Gontscharow", das LOL ist gänzlich uninteressant.

Aber die Tatsache, dass auf die Herkunft und sexuelle Orientierung eines Kandidaten hingewiesen wird, zeigt, dass der Geist von Antidiskriminierung nicht verstanden wurde. Für die beschriebene Position sind diese Faktoren schlicht nicht maßgeblich, insofern auch nicht erwähnenswert. Für eine Tätigkeit als Hooligan spielt die sexuelle Orientierung übrigens auch keine Rolle.

Das Internet als Referenz ist natürlich noch weniger aussagekräftig als ein unbekannter Politiker. Insofern steht der Nachweis des angeblichen Schadens immer noch aus.
Es ist aber natürlich so, dass im BdV, der in seiner Geschichte sehr wertkonservativ ist, das bemerkenswert ist. Gerade Erika Steinbach hat sich in ihrer Tätigkeit als Abgeordnete auch oft und lautstark gegen die Ehe von Homosexuellen oder das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen.
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Stephan
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Ralph hat geschrieben:
Stephan hat geschrieben:Sorry "Gontscharow", das LOL ist gänzlich uninteressant.

Aber die Tatsache, dass auf die Herkunft und sexuelle Orientierung eines Kandidaten hingewiesen wird, zeigt, dass der Geist von Antidiskriminierung nicht verstanden wurde. Für die beschriebene Position sind diese Faktoren schlicht nicht maßgeblich, insofern auch nicht erwähnenswert. Für eine Tätigkeit als Hooligan spielt die sexuelle Orientierung übrigens auch keine Rolle.

Das Internet als Referenz ist natürlich noch weniger aussagekräftig als ein unbekannter Politiker. Insofern steht der Nachweis des angeblichen Schadens immer noch aus.
Es ist aber natürlich so, dass im BdV, der in seiner Geschichte sehr wertkonservativ ist, das bemerkenswert ist. Gerade Erika Steinbach hat sich in ihrer Tätigkeit als Abgeordnete auch oft und lautstark gegen die Ehe von Homosexuellen oder das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen.
Für welche Werte stehen denn " Ehe von Homosexuellen" oder "das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare"?
Und was hat das mit Vertriebenen und Spätaussiedlern, mit Flucht und Vertreibung und der Erinnerung daran zu tun?
Freundliche Grüsse
Stephan
Stephan
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Ralph hat geschrieben: In der Bonner Republik ging oft ohne den BdV wenig (v.a. in der CDU).
Mehr als 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene sind natürlich ein erhebliches Wählerpotential, um das sich die Politik gerne bemüht. Das Verhältnis der SPD zu den Vertriebenenverbänden hat Matthias Müller untersucht:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de ... 2013-1-013
Freundliche Grüsse
Stephan
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Balduin
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Stephan hat geschrieben: Für welche Werte stehen denn " Ehe von Homosexuellen" oder "das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare"?
Und was hat das mit Vertriebenen und Spätaussiedlern, mit Flucht und Vertreibung und der Erinnerung daran zu tun?
Das hat nichts mit Vertreibung zu tun. Ich habe aber den Eindruck, dass der BdV in seiner Geschichte wertkonservativ war, also insb. die traditionelle Familiengestaltung als schützenswert erachtete.
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