Die einzige demokratisch gewählte DDR-Regierung 1990
Verfasst: 19.03.2010, 21:15
Vom 4. 4. - 2. 10. 1990, also fast auf den Tag 6 Monate, liefen die Regierungsgeschäfte der einzigen demokratisch gewählten Regierung der DDR. Genau diese Zeit soll in diesem Pfad gesondert behandelt werden. An den Anfang stelle ich ein Interview mit Frau Bergmann-Pohl (CDU), dem Staatsoberhaupt der DDR in dieser Zeit:
Interview lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... allem.htmlGESCHICHTE:
Nebenjob Staatsoberhaupt
Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl erinnert sich vor allem an die Atemlosigkeit ihrer Amtszeit
Sabine Bergmann-Pohl (CDU/63) wurde nach der Volkskammerwahl vom 18. März 1990 Präsidentin des letzten DDR-Parlaments. Mit ihr sprach Ralf Schuler...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... chten.htmlGESCHICHTE:
Schlaflos in Ost-Berlin
Zwei Filmemacher und ein Buchautor liefern umfassende Innenansichten der letzten DDR-Regierung
BERLIN - Geschlafen haben sie kaum in diesen sechs Monaten zwischen März und Oktober 1990, die Mitglieder der letzten Regierung der DDR. Sechs Monate Überforderung für die Seiteneinsteiger und „Laienspieler“, wie sie despektierlich genannt wurden, sechs Monate, in denen sie darum kämpften, den Weg in die Einheit zumindest in Teilen selber gestalten zu können. 759 Kabinettsvorlagen werden behandelt, Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU) unterschreibt 143 Verordnungen. Die Volkskammer bearbeitet und beschließt 96 Gesetze. Und alles, um den Wählerauftrag zu erfüllen: sich überflüssig zu machen. Der Wahlsieg der CDU-geführten „Allianz für Deutschland“ war zwar auch auf Helmut Kohls umjubelte Auftritte im Osten zurückzuführen, sagt Lothar de Maizière rückblickend, vor allem aber auf die Tatsache, dass den Konservativen der schnellste Weg zur Einheit zugetraut wurde...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... t-SPD.htmlOst-SPD: Hoffen auf eine Niederlage
An den Wahlabend der Ost-SPD am 18. März 1990 erinnert sich Richard Schröder (66) noch genau. „Wie Markus Meckel auch, war ich erleichtert, dass Manfred alias Ibrahim Böhme nicht als Ministerpräsident in Frage kam, denn es war uns völlig klar, dass er dazu überhaupt nicht fähig war“, sagt der spätere SPD-Fraktionschef in der Volkskammer, der heute in Blankenfelde (Teltow-Fläming) lebt. „Von seinen Stasi-Verwicklungen wusste ich damals noch nichts. Aber dass er ein Chaot war, der nichts organisieren, keine Reden konzipieren konnte und einen Hang zum wirren Denken sowie spontanen Einfällen hatte, die er mit niemandem abstimmte, das war offensichtlich.“ So sei seine Festlegung, „keine Koalition mit der DSU“ völlig überraschend für die Mitstreiter gekommen...