Kohlhaas hat geschrieben:
Mir fällt bei solchen Diskussionen immer ein Aphorismus von Lec ein. Der schrieb mal: "Früher standen sich die Menschen näher. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, denn die Schusswaffen trugen noch nicht so weit."
Das ist aber nicht unser eigentlicher Disput. Dass Einbruch ein besonders perfides Verbrechen ist, weil es den Opfern das Sicherheitsgefühl in der eigenen Wohnung raubt, ist unbestritten. Dass Einbruchdiebstähle möglichst verhindert und - wenn sie denn passieren - häufiger aufgeklärt werden sollten, darüber sind wir uns auch einig. Ich zweifele nur daran, dass man das Einbruchsproblem in den Griff bekommen kann, indem man bei der Berichterstattung über solche Taten möglichst oft die Nationalität oder die ethnische Herkunft der Täter nennt.
Bei genauerem Hinsehen stellt man nämlich fest: Die Täter werden nicht zu Tätern, weil sie aus einer bestimmten Region kommen. Sie werden zu Tätern, weil sie in bestimmten Verhältnissen leben. In deutschen "Unterschicht-Kreisen" ist die Kriminalitätsrate genauso hoch wie unter Ausländern, die in einem ähnlichen Milieu leben. Auch das belegt die Polizeistatistik. Man muss nur genau hinschauen. Dann sieht man das.
Auch wenn das Milieu dran Schuld ist, müssen wir gewisse Tatsachen untersuchen und notfalls durch sensible Gruppenarbeit, durch Betreuung, durch Vermittlung von Bildung, durch Aufklärung und mit soziale Hilfe auf diese Gruppen einwirken. Im Zeitraum von 1992 und folgenden Jahren kamen viele Flüchtlinge aus Südosteuropa nach Deutschland, die ebenfalls im schlechten Mileu ihrer Heimatstädte gelebt hatten und hier in Deutschland vor allem aber in den alten Bundesländern, weniger in den neuen Bundesländern, wahrscheinlich zum Anstieg der Wohnungseinbrüche beigetragen haben. Sicherlich gibt es auch sowie deutsche Einzeltäter, die dazu beigetragen haben, dass will auch keiner abstreiten. Keiner will die Schuld nur bei einer Volksgruppe suchen, aber das leugnen und verschweigen finde ich genauso schlimm, wie vorschnelle Schuldzuweisungen nach einer Tat und der Verweis auf eine Volksgruppe ohne einen sichern Beweis, wer die Straftäter seien.
Tätergruppen Einbruch -Zitat:
"Nach polizeilichen Erkenntnissen gibt es drei Tätergruppen: professionelle Täter aus Belgien, Frankreich, Osteuropa und Südosteuropa, örtliche Täter sowie Täter, die ihre Sucht durch Drogenkriminalität finanzieren.[1][1][2] Hohe polizeiliche Präsenz auf der Straße und Verdachtskontrollen wirkten sich besonders auf die erste Gruppe aus; die Zahlen lägen in Bayern und Baden-Württemberg weit niedriger als im Norden."
https://de.wikipedia.org/wiki/Einbruch
Allgemeine Prävention:
Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einbrüche können durch das Anlegen von Hindernissen (Umzäunungen, Türen, Sicherheitstechnik) und eine Erhöhung der Sicherheit, zum Beispiel durch Streifendienst, erschwert werden. Große Firmengebäude oder -gelände können darüber hinaus durch Nachtwächter gesichert werden, Privatpersonen und Unternehmen schützen ihr Eigentum oft durch Einbruchmeldeanlagen oder eine Anwesenheitssimulation.
Menschenhandel in Deutschland:
In Deutschland wurden bis 1992 um die 200 Menschenhandelsfälle pro Jahr in der PKS registriert. Danach stiegen die Zahlen stark an: Von 171 Fällen (1992) über 517 (1993), 767 (1994), 919 (1995) auf den Höchststand von 1094 Fällen im Jahr 1996. Seit 1994 erfasst die Polizei jährlich zwischen 678 (1999) und 1094 Fälle (1996).
Für den starken Anstieg der Zahlen nach 1992 kommen verschiedene Gründe in Betracht:
Der Straftatbestand Menschenhandel wurde 1992 durch das 26. Strafrechtsänderungsgesetz erweitert.
Das Ausmaß der Taten könnte durch die Öffnung der Grenzen zwischen West- und Osteuropa gestiegen sein.
In der Folge könnte die polizeiliche Ermittlungstätigkeit auf diesem Gebiet intensiviert worden sein.
Einen wenn auch geringen Einfluss auf die Statistik dürfte zudem die Tatsache gehabt haben, dass ab 1993 erstmals auch Straftaten aus den neuen Ländern (ehemals DDR) registriert wurden. Die dortigen Fallzahlen sind bis heute gering.
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenhandel
dazu Kolumne der Zeitschrift Spiegel 9.08. 1993 zum Anstieg der Wohnungseinbrüche in den alten Bundesländern:
"Tatort Deutschland (II): Einbrecher und Straßenräuber bewaffnen sich
Die Branche der Autoknacker und Einbrecher schreibt zweistellige Zuwachsraten. Allein in den alten Bundesländern stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr um 14,4 Prozent, die der Autoaufbrüche um 10,2 Prozent. In Hamburg zählte die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sogar doppelt so viele Ein- und Aufbrüche wie im ersten Halbjahr 1992.
Das Risiko der Bürger, Opfer eines Einbrechers zu werden, hat sich seit 1965 vervierfacht, die Gefahr, beraubt zu werden, sogar mehr als verfünffacht. Nie zuvor war das Allerheiligste der Deutschen - ihr Eigentum, ihre Privatwohnung - stärker bedroht.
Besonders in Großstädten wie Hamburg wächst dagegen eine andere Tätergruppe heran, die zunehmend für den Einbruch-Boom mitverantwortlich sei:
Drogenabhängige, die für ihre tägliche Dosis Heroin stehlen. Jeder dritte Einbruch, so das BKA, geht bereits auf deren Konto. In Großstädten mit ausgeprägter Drogenszene liegen die Zahlen deutlich höher.
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Noch hilfloser zeigt sich der Staat bei einer anderen Tätergruppe: Der
hannoversche Kriminologe Christian Pfeiffer definiert sie als "sozial nicht integrierte Menschen, darunter viele Asylbewerber und illegale Einwanderer, die einen stetig wachsenden Anteil an den Eigentumsdelikten haben". Die neue Armut, die kriminell mache, sei, so Pfeiffer, vor allem aus Osteuropa ins Land gekommen. In Deutschlands Verbrecher-Hauptstadt Frankfurt, bestätigt Kripomann Reinstädt, stellten allein Polen, Rumänen, Tschechen und Russen 25 Prozent der ausländischen Tatverdächtigen.
In Niedersachsen, so Pfeiffer, sei vor allem die Zahl von Rumänen unter den Tatverdächtigen emporgeschnellt, seit 1990 von 1300 auf 21 000: "Durch Verstöße gegen das Ausländer- oder Asylverfahrensgesetz läßt sich ein solcher Anstieg nicht allein erklären." Auffallend häufig, berichtet auch der Hamburger Kripomann Rohwedder, kämen Räuber und Einbrecher aus Jugoslawien, Rumänien und anderen ost- und südosteuropäischen Ländern.
Hauptursache des Booms ist nach Pfeiffers Ansicht die Tatsache, daß die Zahl nicht integrierter, oft illegal eingewanderter Armutsflüchtlinge in der Bundesrepublik in den letzten Jahren steil gestiegen sei. Nach Schätzungen des Grenzschutzes sind allein 1992 mehr als 100 000 Menschen illegal über die Ostgrenzen gekommen. "Diese Menschen haben niemanden hier, dessen Meinung und Respekt ihnen wichtig wären", sagt Pfeiffer. Asylbewerber, die in Wohncontainern und Billighotels eingepfercht würden, illegale Zuwanderer und Jugendliche ohne festen Platz in der Gesellschaft verhielten sich leicht wie Gesetzlose, "die aus dem Kreislauf fallen und kriminell werden".
Zunehmenden Anteil an dieser Tätergruppe haben nach Kripo-Erkenntnissen Roma-Gruppen, die illegal in die Bundesrepublik einwandern und vor allem in Großstädten auf Diebestour gehen. "Die sind spezialisiert auf den lautlosen Bruch", berichtet ein Fahnder: "Kinder steigen nachts in die Wohnungen, ziehen geräuschlos die Schlafzimmertür zu und machen sich ans Werk.""
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13691303.html