Barbarossa hat geschrieben:
Tatsächliche Propaganda ist nur in Ländern möglich, in denen es keine wirklich freien Medien gibt. Das ist in Russland der Fall, auch in Weißrussland oder auch in Aserbaidschan und in Kasachstan. Wenn die jeweilige Regierung eines Landes direkten Einfluss auf die Berichterstattung hat, dann kann man von Propaganda sprechen.
In unseren deutschen Medien haben die Regierungen in Bund und Ländern diese Einflussmöglichkeiten nicht. Insofern ist hier jegliche Bezeichnung der Medien als "Propagandainstrument" oder noch derber als "Lügenpresse" völlig fehl am Platze und die Leute die solche Meinungen vertreten, sollten sich selbst einmal hinterfragen, wie indoktriniert sie selbst eigentlich sind.
Was bei freien Medien - wie hier in Deutschland - durchaus mal vorkommen kann, sind Falschmeldungen durch schlechte Recherche oder aufgrund einer undurchsichtigen Situation, wie wir sie in der Ukraine schon mehrfach hatten. Das bestreitet auch niemand, aber das ist dennoch weit entfernt von "Propaganda". Und letztlich werden bei freien Medien auch solche Falschmeldungen korrigiert - nicht aber in autoritären Ländern, in denen echte Propaganda (es sind oft Halbwahrheiten, da stimme ich dir zu) zur Beeinflussung der eigenen Bevölkerung (und ggf. auch ausländischer Bevölkerungsteile, wie in der Ukraine) gezielt verbreitet wird.
Da bin ich vollends anderer Ansicht und mit mir einige weitere Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und sich eine unabhängige Meinung bilden auch. Heutzutage sind Medien überprüfbar, durch die vielfältige Vernetzung der Welt.
Man kann auf vielfältige Meldungen zurück greifen wie z.B. Facebook, Twitter oder YouTube usw. usw.. Viele Zeitungen sind zudem online erreichbar. Es gibt zudem zahlreiche Nachrichtensender auch aus dem Ausland. Man braucht sich dazu nicht der russischen Presse oder Medien zu bedienen um eine gegenteilige Meinung zu erlangen. Man kann auch andere Länder deren Kanäle nutzen, um Nachrichten zu überprüfen.
Es gibt Absprachen zwischen Medien in Deutschland. Nur laufen die intern unterhalb der sichtbaren Oberfläche für den Leser, Zuhörer oder Zuseher ab. Wer meint, dass es in der deutschen Wirtschaft und in de deutschen Medien keine Absprachen gibt, ist glaube ich willentlich voreingenommen oder willentlich "betriebsblind".
Ein jüngstes Beispiel war jüngstens als man in einer deutschen Fernsehsendung zugegeben musste, dass es offensichtlich sei, dass mehrere deutsche Zeitungen von einem Ereignis von Gruppentätern sprachen, ohne ihre Nationalität zu offenbaren, da parallel im gleichen Zeitraum gerade Pegida Demonstrationen liefen und es nicht in die Öffentlichkeit geraten sollte, um nicht noch Argumentationsstoff für die Gegenseite in den Medien und Zeitungen zu etablieren.
Die Informationen, die nötig sind, um sich eine Meinung zu bilden, müssen wir aus einer Flut von voreingenommenen und widersprüchlichen Inhalten aus dem Konfliktgebiet herausfiltern und selbst dann können wir mit unserer Meinung zögern, weil wir nicht die ganze Wahrheit erfahren. Wenn beide Parteien zudem gleichermaßen überzeugende Darstellungen liefern, sind ausländische Beobachter zur Untätigkeit verdammt, was exakt eine der beiden Parteien bezwecken können. Und Medien sind gezwungen irgendetwas zu schreiben und sei es nur Propaganda um die Gegenseite zu diskreditieren. Mit Hilfe der modernen Kommunikationstechnologie können sowohl die Angegriffenen als auch die Aggressoren bzw. Angreifer, die Darstellungen der jeweilige anderen Seite in Frage stellen.
Die digitale Medienreferenz und die Medieninhalte habe ich zudem festgestellt und auch schon durch zahlreiche Beiträge bewiesen und untermauert unterscheiden sich auf beiden Seiten kaum von plumper Propaganda und Desinformation. Mit der immer mehr und mehr gewollten und nicht gewollten Verbreitung des digitalen Mediums wird die Kluft zu echter und wahrhaftiger Information immer kleiner. Dank der gleichberechtigten Zugangs zur Information nimmt zudem ein größerer Teil der Bevölkerung Einfluss auf die Darstellung eines Konfliktes, sei es in Foren oder über Facebook oder Twitter oder Videoplattformen und wird für die Ewigkeit der Historizität gespeichert.
Natürlich werden auch etwaige unabhängige internationale Beobachter in Konfliktgebiete geschickt oder entsendet und fertigen anschließend etwaige Schlussberichte an und geben sie an die Presse und Politik weiter. Angesichts des Vertrauens und der Verantwortung, die solchen Beobachtern übertragen werden, ist natürlich auch Missbrauch möglich und schon häufig vorgekommen (z..B. der Atomwaffenbericht eines Briten über den Irak zu Saddam Hussein). Häufig sind Beobachter genauso wenig immun gegen Korruption wie einige gewisse Manager der deutschen Wirtschaft in der Vergangenheit und werden zudem mit einer gewissen Erwartungshaltung in die Krisengebiete geschickt.
Jemand für Desinformation zur Rechenschaft zu ziehen wird zudem immer schwieriger, versuchen doch Beteiligte von jeher, Beweise zu beseitigen. und ohne eindeutiges Beweismaterial lassen sich widersprüchliche Darstellungen nie aufklären und enden wie so immer in Verschwörungstheorien.
Barbarossa hat geschrieben:
In unseren deutschen Medien haben die Regierungen in Bund und Ländern diese Einflussmöglichkeiten nicht. Insofern ist hier jegliche Bezeichnung der Medien als "Propagandainstrument" oder noch derber als "Lügenpresse" völlig fehl am Platze und die Leute die solche Meinungen vertreten, sollten sich selbst einmal hinterfragen, wie indoktriniert sie selbst eigentlich sind.
Lügenpresse finde ich auch nicht so richtig getroffen. Presse mit ab und zu willentlicher und ab und zu nicht willentlicher Verzehrung der Wahrheit trifft es eher mehr.
Hinterragen sollten sich alle Menschen, ob sie nicht besser der Wahrheit verpflichtet sind, als irgenteiner Partei oder Sache hinterher zu laufen und eine Voreingenommenheit bei sich zu etablieren.