Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Ruaidhri hat geschrieben:Merkel hatte nie einen Plan, der die Mentalitäten und Interessen Rest-Europas auf realistischer Basis einbezog.
Der ihre war idealistisch, gewiss mal nicht von böser, sondern im Gegenteil, von humanistischer, guter Absicht getragen.
[...]
Ich beneide dich um deinen Glauben an das Gute im Menschen.
Ich bin jedoch anderer Meinung. Merkel handelt aus rein opportunistischen Gründen. Wer abseits diverser Meinungsmacher implizit Druck auf sie ausübt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin allerdings überzeugt, dass es so ist.
Ich bin wahrlich keine Merkelistin, Titus, aber ich bin davon überzeugt, dass sie in dem Augenblick, als sie den Druck in Ungarn verringern wollte, mal tatsächlich authentisch war.
Ohne die längerfristige Wirkung und die Folgen ins Kalkül zu ziehen. Als allgemeine Einladung war das ja gar nicht wirklich gedacht, wo sie doch vorher dem kleinen Mädchen tröstend über den Kopf gestreichelt hatte, verkündend, dass nicht alle bleiben können.
(Vorsicht, da schwingt durchaus etwas Ironie meinerseits mit.)
Böses Erwachen, als es dann doch zunehmend neben der Willkommenskultur zunehmend Fragen, ganz sachliche, nach dem " wie" gab, und ganz und gar nicht nur von fremdenfeindlichen, beschränkten Spießbürgern. Erst wurden alle, die nur Fragen hatten, wie und wieviele, in einen Topf mit den tatsächlich stumpfsinnigen Fremdenhassern in einen Topf geworfen.
Dann versuchte sie es mit "Wir schaffen das" als einen Appell an die moralische und wirtschaftliche Stärke der deutschen, immer noch gespaltenen Nation, immer noch ohne echten Plan- und immer noch sehr blind für das, was andere, vornehmlich osteuropäische Staaten bewegt.
Se merkelt sich durch, nach dieser großen, humanitären Geste von September, der sie leider keine radikale Afklärung folgen ließ, was die Zuwanderer hier erwartet. Sicherheit: Ja. Luxus und schnelles Geld? Nein.Sondern Aufnahmelager, lange Verfahren, Ablehnung genauso wie Willommenskultur, und sie hat auch nicht
gleichzeitig medial verkündet, was wir von Asylbewerbern erwarten.
Die Verantwortung allein der Kanzlerin zuzuschieben, ist auch nicht richtig, denn so manche Grünen, SPD-ler, Linke haben die Einladung vervielfacht, weil sie derart dämlich meinten, die Deutschen und Deutschland müssten sich total ändern und anpassen, hätten die ausschließliche Bringeschuld, nicht die Zuwanderer.
Seltsames Verständnis von Demokratie zeigte sich darin, ohne den Rechten das Wort zu reden, wenn das eigene Staatsvolk derart überfahren werden soll.
Wir haben uns anzupassen? Nö, wir haben sicherlich die Pflicht, im Rahmen unserer Möglichkeiten, nicht zwingend au höchstem Luxus-Niveau, denen Schutz zu gewähren, vielleicht auch neue Heimat, die das wollen. Wir haben aber das Recht, zu entscheiden, was
wir in unsere Kultur übernehmen wollen und was nicht.
Die Niedermache des "besorgten Bürgers", und sei es, dass der sogar durchaus Sachkenntnis und reine sachfragen hatte, hat auch mich auf die Palme gebracht. Obwohl oder gerade weil ich schon lange durchaus mal Helferlein bin und ganz sicher nicht xenophob.
Inzwischen sind auch die rosarot bebrillten Leute etwas klüger, es gab ein böses Erwachen zum Jahreswechsel, als man zugeben musste, dass nicht alle liebe, integrationswillige Menschen sind, dass Integrationsmaßnahmen entweder unzulänglich sind oder nicht gewollt werden, weil nicht zwingend.
Langsam dämmert es doch, wie bitter nötig in jeder Hinsicht differenziertes Denken, Handeln und Sprechen ist- die deutschen Bürger wie die Zuwanderer betreffend.
Nur die deutschen Gewohnheiten, die deutsche Kultur in Frage zu stellen, die der Herkunftsländer mehr oder weniger beschwichtigend als nur an Rändern als inkompatibel darzustellen, reicht nicht.
( Anderes Thema, Arbeit an der Basis, nicht in hohen politischen Sphären.)
Ich gebe Dir Recht, Titus, dass Merkel ansonsten opportunistisch vor sich hinmerkelt, wer ihre Mimik, ihren Ausdruck bei den jüngsten öffentlichen Aufrtritten beobachtete, konnte eine Veränderung deutlich erkennen.
Nichts von "eiserner Kanzlerin", die weiß, was sie will, als sie z.B. viele meiner französischen Freunde lange wahrnahmen.
( Darüber habe ich schon vor der Flüchtlingswelle etwas erstaunt gelacht...)
Außerdem hat sie immer noch einen erheblichen Teil des gerhirngewaschenen Volkes hinter sich, das sich wünscht, dass alle Armutsflüchtlinge aus Afrika und Asien kommen mögen.
Mit Vernunft und politischer Weitsicht hat das nichts zu tun.
Ich weiß nicht, wo die Mehrheit des Volkes steht, inzwischen eher nicht mehr so enthusiastisch auf Willkommenskultur geschaltet.
Persönlich- steht hier oft genug-: Denen, die hier sind, klar machen, wo sie sind und was bei uns wie geht. Nicht nur mit positiver Bestärkung, ab und zu auch mal mit Zwang und Konsequenz. Mehr geht jetzt nicht. Basta.
Und so geht es auch nicht weiter, was die Dinge an der Basis angeht. Zuviel ist zu tun, zu klären, zu managen. Auch, wenn derzeit viele Aufnahmelager nicht ausgelastet sind: Erstmal abarbeiten, organisieren, bevor neue Massen ins Land kommen.
Deutschland und Schweden stehen mit dieser intelligenzbefreiten Einwanderungspolitik international allein auf weiter Flur.
Schweden hat sich doch schon verabschiedet, wie Norwegen, Finnland und Dänemark auch, Länder, die einst sehr liberal waren.
Strengere Asylgesetze, Abschiebungen en masse- und viele Asylbewerber lernen auch dort, wie die Realität aussieht- nicht so paradiesisch.
Etwas fies gesagt: Ist ja auch verflixt einsam, kalt und dunkel im Winter, wenn überhaupt, ein kaltes Paradies.
Viele gehen freiwillig weg und viele in die Heimat zurück. Sogar dann, wenn die Kasse stimmt.
Der Rest stimmt dann nicht- kann via Suchmaschine nachlesen, was viele Asylbewerber, vor allem Iraker, freiwillig aus den nördlichen Staaten treibt.
Böse aber auch, dass b die klimatischen Verhältnisse in Skandinavien Rücksicht auf Flüchtlinge nehmen.