Re: Ein Gutmensch - was ist das?
Verfasst: 10.01.2015, 23:21
Begriffe unterliegen einem bestimmten zeitlichen Wandel. "Weib,""Neoliberal", "Neger", "Geil", etc. haben heute auch eine andere Bedutung wie vor 50 oder 100 Jahren.
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Zitat aus dem Wikipedia-Link:Marek1964 hat geschrieben:Also, ich sehe, jeder hat so seine eigene Definition. Aber gerade Joseph Goebbels hat den Begriff des Gutmenschen geprägt - derjenige, der die Mindwertigen schonen wolle. Das war aber damals nicht Mainstream. Ich denke, da wird man den Gutmenschen nicht gerecht. Auch wenn wiki nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist, finde ich die Defintion recht gut:Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Ein Gutmensch hat nichts mit einem guten oder sozialen Menschen zu tun. Imho ist das derselbe Menschenschlag, der in den 30ern Hitler zujubelte. Immer angepasst am Mainstream ihrer Zeit mitschwimmend.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch
...
Das ist im Prinzip das was ich meinte. Da gehe ich also mit.Der Duden, der den Begriff 2000 aufnahm, definiert Gutmensch als abwertend für „[naiver] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt.“
Mir gefällt einfach diese Definition nicht, obwohl wir, wie ich das einschätze, in dieser Sache politisch weitgehend auf einer Linie sind. Es ist also eine reine Begriffsfrage, aber mit dem Lauf der Geschichte hat nicht so viel zu tun.Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Gutmenschen sind diejenigen, die sich undifferenziert, überheblich und selbstgerecht über Menschen erheben, die eine andere Meinung haben als sie selber.
Sie sind Apologeten der politcal correctness, die von ihnen vergötzt wird. Sie halten sich selbst für weiß Gott wie tolerant, sind aber selbst meist die Intolerantesten überhaupt.
Gutmenschen heben bestimmte Minderheiten bzw. Personengruppen auf einen Sockel und verachten andere (Konservative, Wirtschaftliberale, (deutsche)Patrioten, praktizierende Christen, Autofahrer, Unternehmer, Reiche,....)
Gutmenschen sind zumeist Heuchler: Sie leben gerne in "guten" Stadtteilen, reisen gerne viel mit dem Flugzeug (wie umweltfreundlich), sind geldbewusst (nur wenn's um ihr eigenes geht).
Ein Gutmensch hat nichts mit einem guten oder sozialen Menschen zu tun. Imho ist das derselbe Menschenschlag, der in den 30ern Hitler zujubelte. Immer angepasst am Mainstream ihrer Zeit mitschwimmend.
Naja, damit erklärst du die eine wertende Wortkreation Gutmensch mit der anderen Kreation political correctness. Das hilft nicht wirklich weiter. Beide Begriffe sind inzwischen zu Kampfbegriffen geworden und einer sachlichen Auseinandersetzung damit nicht förderlich.Barbarossa hat geschrieben: Zitat aus dem Wikipedia-Link:Das ist im Prinzip das was ich meinte. Da gehe ich also mit.Der Duden, der den Begriff 2000 aufnahm, definiert Gutmensch als abwertend für „[naiver] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt.“
Also, ich habe das schon verschiedentlich gehört, hier zwei Artikel:Barbarossa hat geschrieben:
Aber einen Hinweis darauf, dass Goebbels den Begriff geprägt hat, habe ich nicht gefunden. So alt ist der bei weitem nicht. Nicht alles ist Nazi-Rhetorik.
Also, das hält sich, und seien wir doch ehrlich, in die nazi Terminologie hätte es doch gepasst. Und auch dass es eine Goebbels Kreation gewesen wäre, hätte auch gepasst.Noch weiter als die GfdS geht ein Memo des Deutschen Journalistenverbandes von 2006, auf das sich bis heute auch die meisten Kritiker des Begriffs berufen. Dort wird mit Berufung auf den WDR-Journalisten Jürgen Hoppe die bis heute vielfach zitierte Behauptung aufgestellt, dass es sich bei "Gutmensch" um einen von Nazis geprägten Begriff handele. Er sei verballhornend von dem jiddischen "a gutt mensch" abgeleitet, und womöglich von Goebbels persönlich benutzt worden.
Mindestens aber sei "Gutmensch" als pejorative Bezeichnung in einer Ausgabe des "Stürmer" von 1941 nachzuweisen. Der freie Journalist Tom Schimmeck erklärte die Vokabel "Gutmensch" auf dem vorletzten Mainzer Mediendisput gar explizit zum "Nazi-Wort".
Wenn man es im konkreten Fall - zum Beispiel Blindheit gegenüber gewalttätigen Religionen und Idelologien - belegen kann ist es gut. Einen plakativen Begriff kann man verwenden - aber man muss ihn begründen können, konkret.Renegat hat geschrieben:Naja, damit erklärst du die eine wertende Wortkreation Gutmensch mit der anderen Kreation political correctness. Das hilft nicht wirklich weiter. Beide Begriffe sind inzwischen zu Kampfbegriffen geworden und einer sachlichen Auseinandersetzung damit nicht förderlich.Barbarossa hat geschrieben: Zitat aus dem Wikipedia-Link:Das ist im Prinzip das was ich meinte. Da gehe ich also mit.Der Duden, der den Begriff 2000 aufnahm, definiert Gutmensch als abwertend für „[naiver] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt.“
???? Markige WorteMarek hat geschrieben:Der reinigende Wind über Europa kommt.