balticbirdy hat geschrieben:Zuallererst mal sparen - trotz aller Appelle ist das Potenzial dafür riesig, schätze 1/3. Guck auf die IAA, da werden nach wie vor solche spritfressenden Dinosaurier gezeigt. Wenn jetzt in naher Zukunft die Absätze einbrechen, ist das Geschrei groß. Ich wage zu behaupten - in 5 Jahren sind reine Benzin- oder Dieselautos unverkäuflich. Allein wegen des Spritpreises.
Das hat mit dem Strom aber nix zu tun.

Ich stimme allerdings zu, dass Hybridmotoren die nahe Zukunft gehört.
Schade ist jedoch, dass der Wasserstoffantrieb noch nicht in Serie kommt.
Solarstrom ist auch ok, es muss bei den modernen Paneelen nicht einmal die Sonne scheinen. Allein die südwärts gerichteten Dachflächen damit ausstatten - welch ein Potenzial, ganz ohne Emissionen oder sonstigen Nachteilen. Hat außerdem den Vorteil, dass aufwändige Leitungsnetze hinfällig werden. Aber das wollen RWE und Co. ja gar nicht.
Windräder (auch offshore) sind m.E. nur ein mittelfristiger Übergang, aber allemal besser als neue Kohlekraftwerke oder Atomstrom. Gleiches gilt übrigens auch für Gas.
Diverse Umweltverbände haben das alles durchgerechnet - es würde gehen, nur muss der politische Wille da sein, auch gegen die Industrielobbyisten anzugehen. Würde man immer nach deren Pfeife tanzen, wären Rußfilter & Katalysatoren immer noch nicht verwirklicht.
Ohne Druck, sei es durch die Politik oder den Verbraucher, passiert nix.
Entschuldige bitte, aber es gibt nicht eine einzige seriöse wissenschaftliche Studie, die belegt, dass wir unseren Energiebedarf jederzeit zu 100% aus regenerativen Energiequellen generieren könnten! Derartige Studien arbeiten gerne mit dem Wörtchen "Energieeffizienz" und meinen damit, dass der Energiebedarf im Land gefälligst sinken solle. Da wird dann eine Rechnung aufgemacht, die nur im gedachten Idealfall gelingen kann, aber völlig unrealistisch ist. Wie schon einmal erwähnt, ist der Energiepreis seit den 70er Jahren gestiegen und gestiegen, der Stromverbrauch der Geräte reduziert worden und trotzdem verbrauchen wir heute mehr Strom als früher. Es gibt auch kein Argument, warum sich diese Entwicklung plötzlich rasant umkehren sollte.
Wenn aber eine massive Reduzierung des Strombedarfs nicht möglich ist (insbesondere energieträchtige Industriezweige stehen hierbei vor einem nicht zu bewältigenden Problem), muss die benötigte Menge Strom erzeugt werden.
Damit kommen wir aber zu dem Problem, dass selbst Anbieter regenerativer Energien eingestehen müssen, dass ihre Technologie noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie es nötig wäre, um diese Strommenge zu erzeugen.
Da hilft es auch nicht, dass Solarplatten mittlerweile keine intensive Sonnenstrahlung mehr benötigen. Bei wenig/schwacher Sonne erzeugen sie nach wie vor nur wenig Strom. Und selbst bei intensiver Sonnenstrahlung können sie nicht jeden Haushalt komplett versorgen. Im Wirtschaftsbereich sieht das sogar noch schlechter aus. Zudem stellt sich die Frage, wer die Platte auf dem Dach bezahlt. Der Bürger selbst, wie in einer Stadt bereits verordnet worden ist? Oder doch die klamme öffentliche Kasse? Das ist eine interessante und berechtigte Frage.
Aber selbst wenn man alle Dächer Deutschlands zupflasterte (was übrigens gar nicht möglich ist, insbesondere bei Altbauten nicht), würde man nur einen Bruchteil der benötigten Energie aufbringen können.
Gleiches gilt für die anderen regenerativen Energien und sogar alle zusammen kommt man immer noch nicht auf 100%. Nicht im Bereich der Grundsicherung und auch im Bereich der Spitzenlast nicht.
Wind und Sonne produzieren mal mehr, mal weniger Strom. Insbesondere Windparks müssen aber oft vom Netz genommen werden, wenn sie besonders viel Strom erzeugen, weil die Netze nicht für diese Strommengen ausgelegt sind. Herrscht Flaute, werden im Hintergrund mit geringer und ineffizienter Auslastung mitlaufende Gas- oder Kohlekraftwerke auf volle Leistung hochgefahren. Das trübt die Ökobilanz dieser Energieträger erheblich. Übrigens hoffe ich doch nicht, dass Du ernsthaft der Meinung bist, Gas sei allemal besser als ein AKW, wenn Du Dich doch schon an den Kohlekraftwerken stößt. Ein Gaskraftwerk stößt deutlich mehr CO2 aus als ein AKW, der Preis ist ans Öl gekoppelt, die Ressource ist ebenfalls endlich und zudem gibt es nur wenig Anbieter, die obendrein eine bedenkliche Politik mit diesem Rohstoff treiben.
Abschließend muss Strom nicht nur jederzeit in notwendiger Menge und zu bestimmten Zeiten in hinreichender Menge erzeugt werden, sondern auch zu einem für den Verbraucher tragbaren Preis.
Die Studien der Umweltverbände drücken sich entweder vor der Antwort, welche Kosten durch den vorgeschlagenen massiven Umbau zu erwarten seien oder es werden Zahlen präsentiert, die offenkundig falsch sind.