Geschichte-Wissen Forum

Babylon5 hat geschrieben:Ganz ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, daß irgendjemand Personal und Ressourcen darauf verschwendet zu sehen, wen Babylon5 im Internet in einer Umfrage gewählt hat. Denn Babylon5 könnte ja auch lügen. Oder es sich anders überlegen...

Ich glaube zwar auch nicht an die Anonymität im Internet, aber irgendwo muss man auch die Kirche im Dorf lassen....

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass beim "full take", der Erfassung und Speicherung aller Daten ausgerechnet der Herr Babylon5 ausgenommen wird. Das wäre nämlich viel aufwändiger, ihn da rauszufischeln und auf die Streichliste zu setzen. Was Du Dir bei Deiner Stimmabgabe hier denkst, interessiert keinen.

Wenn Schwarz-Gelb keine Mehrheit hat, sind immerhin andere Konstellationen als die jetzige möglich. Rot-Rot-Grün (halte ich für unwahrscheinlich) oder eine Ampel (schon eher drin), eine Jamaicakoalition (die GRÜNEN wären deppert), Schwarz-Grün (nichts ist unmöglich) oder eben eine GroKo (wird die SPD vielleicht machen, weil Angela Merkel sich irgendwann verabschieden wird). Den Automatismus GroKo sehe ich nicht, auch wenn die SPD im Zweifelsfall sicher an die Machttöpfe drängen wird.
In einer Ampel könnte sich die FDP wieder gleichzeitig als Bürgerrechtspartei und wirtschaftsliberal positionieren, was ihr besser zu Gesicht stehen würde als jetzt von Angela Merkel an die Wand gedrückt zu werden. Brüderle traue ich das zu.

Niemand will wirklich in eine Koalition mit Angela Merkel, wahrscheinlich nicht mal mehr die FDP. Das macht die Wahl spannend. Oder es gibt eine Überraschung und eine der Neuen kommt rein (AfD oder doch die Piraten), dann wird es auch interessant.

Beste Grüße
Joerg

Ich halte eine von der Linken geduldete Minderheitsregierung aus Rot-Grün für gut möglich

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Ralph hat geschrieben:Ich halte eine von der Linken geduldete Minderheitsregierung aus Rot-Grün für gut möglich

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Müßte dazu nicht die SPD mehr Stimmen haben als die CDU?
Nach meinem Kenntnisstand wird immer erst die Partei mit den meisten Stimmen mit der Regierungsbildung beauftragt. Die muß sich dann Koalitionspartner suchen.

Triton hat geschrieben:

Babylon5 hat geschrieben:Ganz ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, daß irgendjemand Personal und Ressourcen darauf verschwendet zu sehen, wen Babylon5 im Internet in einer Umfrage gewählt hat. Denn Babylon5 könnte ja auch lügen. Oder es sich anders überlegen...

Ich glaube zwar auch nicht an die Anonymität im Internet, aber irgendwo muss man auch die Kirche im Dorf lassen....

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass beim "full take", der Erfassung und Speicherung aller Daten ausgerechnet der Herr Babylon5 ausgenommen wird. Das wäre nämlich viel aufwändiger, ihn da rauszufischeln und auf die Streichliste zu setzen. Was Du Dir bei Deiner Stimmabgabe hier denkst, interessiert keinen.

Es besteht nun mal ein großer Unterscheid darin, Daten nur zu erfassen oder sie auch auszuwerten. Natürlich werden die Daten erfaßt- aber ich bezweifle, daß irgendjemand sich die Mühe macht, sie auszuwerten. Auch nicht irgendwann mal Und wenn doch- viel Sapß damit. Soviel nutzloses Wissen...

Triton hat geschrieben:Wenn Schwarz-Gelb keine Mehrheit hat, sind immerhin andere Konstellationen als die jetzige möglich. Rot-Rot-Grün (halte ich für unwahrscheinlich) oder eine Ampel (schon eher drin), eine Jamaicakoalition (die GRÜNEN wären deppert), Schwarz-Grün (nichts ist unmöglich) oder eben eine GroKo (wird die SPD vielleicht machen, weil Angela Merkel sich irgendwann verabschieden wird). Den Automatismus GroKo sehe ich nicht, auch wenn die SPD im Zweifelsfall sicher an die Machttöpfe drängen wird.

Ich sehe bei der derzeitigen Politischen Landschaft eigentlich keine Möglichkeit zu einer Ampel oder jamaika. Trittin und Rösler in einer Koalition? Wie lange soll die denn halten? Zwei Wochen oder drei? Das hält keine vier Jahre, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Das wäre eine Koalition zur Überbrückung von Neuwahlen... Nein, daß Grün und gelb im Bund zusammenkommen- wo soll denn da der Konsenz sein? Die Schnittmenge beider Parteien dürfte momentan gegen Null tendieren.

Triton hat geschrieben:In einer Ampel könnte sich die FDP wieder gleichzeitig als Bürgerrechtspartei und wirtschaftsliberal positionieren, was ihr besser zu Gesicht stehen würde als jetzt von Angela Merkel an die Wand gedrückt zu werden. Brüderle traue ich das zu.

Wenn es in der FDP von Brüderles wimmeln würde, würde ich dir vielleicht sogar zustimmen. Aber Brüderle ist ein Fossil in Reihen der FDP. Und mit Rösler, Bahr und wie sie auch heißen geht eine Koalition mit den Grünen nicht. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen....

Triton hat geschrieben:Niemand will wirklich in eine Koalition mit Angela Merkel, wahrscheinlich nicht mal mehr die FDP. Das macht die Wahl spannend. Oder es gibt eine Überraschung und eine der Neuen kommt rein (AfD oder doch die Piraten), dann wird es auch interessant.

Wenn ich auch ganz sicher weder die eine noch die andere Partei wählen werde, stimme ich dir zu, daß sie zumindest die politische Landschaft verändern würde und vielleicht ein wenig Bewegung in die schon festgefahrenen Lager bringen könnte.

Renegat hat geschrieben:

Ralph hat geschrieben:Ich halte eine von der Linken geduldete Minderheitsregierung aus Rot-Grün für gut möglich

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Müßte dazu nicht die SPD mehr Stimmen haben als die CDU?
Nach meinem Kenntnisstand wird immer erst die Partei mit den meisten Stimmen mit der Regierungsbildung beauftragt. Die muß sich dann Koalitionspartner suchen.

Wenn sie aber keinen findet, ist die nächstgrößere Partei am Zuge. Theoretisch. Ist meines Wissens noch nie vorgekommen....

Wenn ein SPD-Kanzler mit Mehrheit gewählt wird, dann ist er Kanzler. So steht es in der Verfassung, wenn ich mich nicht irre.
Von Koalitionen steht doch überhaupt nichts irgendwo in Gesetzen, im Gegenteil, jeder Abgeordnete ist seinem Gewissen verpflichtet und kann abstimmen, wie er will.

Beste Grüße
Joerg

Triton hat geschrieben:Wenn ein SPD-Kanzler mit Mehrheit gewählt wird, dann ist er Kanzler. So steht es in der Verfassung, wenn ich mich nicht irre.
Von Koalitionen steht doch überhaupt nichts irgendwo in Gesetzen, im Gegenteil, jeder Abgeordnete ist seinem Gewissen verpflichtet und kann abstimmen, wie er will.

Beste Grüße
Joerg

Bei welcher prozentualen Verteilung kann das denn passieren?

Wenn es bei CDU/CSU/FDP nicht reicht, weil FDP unter 5% ist oder insgeamt zu wenig, geht Merkel weiter auf Partnersuche und wen sie dann zuerst fragt, ist doch klar. Glaubst du, die können der Versuchung widerstehen?

Triton hat geschrieben:[...]
Von Koalitionen steht doch überhaupt nichts irgendwo in Gesetzen, im Gegenteil, jeder Abgeordnete ist seinem Gewissen verpflichtet und kann abstimmen, wie er will.

De jure hast du natürlich recht, da facto schaut die Sache aber leider ganz anders aus; es herrscht Clubzwang.

Babylon5 hat geschrieben:Wenn sie aber keinen findet, ist die nächstgrößere Partei am Zuge. Theoretisch. Ist meines Wissens noch nie vorgekommen....

Doch, die sozial-liberale Koalition von 1969 war so eine Regierung gegen eine Union als stärkste Fraktion im Bundestag: hier klicken

Barbarossa hat geschrieben:

Babylon5 hat geschrieben:Wenn sie aber keinen findet, ist die nächstgrößere Partei am Zuge. Theoretisch. Ist meines Wissens noch nie vorgekommen....

Doch, die sozial-liberale Koalition von 1969 war so eine Regierung gegen eine Union als stärkste Fraktion im Bundestag: hier klicken

So alt bin ich auch wieder nicht, daß ich mich daran erinnern könnte....

Babylon5 hat geschrieben:...
So alt bin ich auch wieder nicht, daß ich mich daran erinnern könnte....

Hat doch nix mit Alter zu tun. Ich war ja 1969 auch gerade erst aus den Windeln heraus.
Wenn man sich ein bisschen mit so etwas beschäftigt, dann kann man das auch wissen, ohne es selbst miterlebt zu haben...

Barbarossa hat geschrieben: Doch, die sozial-liberale Koalition von 1969 war so eine Regierung gegen eine Union als stärkste Fraktion im Bundestag: hier klicken

Und gerade diese Regierung hat einen echten Aufbruch in der BRD hervorgerufen. Aber damals gab es nur 3 Parteien, die FDP war das berühmte Zünglein an der Waage und die SPD hatte charismatische und glaubwürdige Politiker wie Brandt, Wehner. Außerdem lag damals der Aufbruch quasi in der Luft, getragen von einer breiten Jugend- und Studentenbewegung, leider kein Vergleich zu heute.

Kann man.
Und natürlich habe ich mich auch daran erinnert, als du es genannt hast. War ja auch nicht nur 69 so.
Und richtig, wenn man sich mit so etwas beschäftigt, hat man das immer präsent.

Nun finde ich Politik heutzutage aber ehrlich gesagt so langweilig, daß das bei mir im Hirn eher unter "nebensächlich" abgelegt ist. Auch die jetztige Wahl ist stinkelangweilig, es wird sich danach nicht groß was ändern, alle werden weiter rumjammern, aber in ihren bequemen Sesseln hockbleiben und darauf warten, daß schon irgendjemand anders etwas tut, damit es ihnen besser geht...
Wir werden weiter Milliarden für unnütze Projekte verschwenden, die irgendwelchen Politikern ein enormes Prestige und irgendwelchen Konzernen enorme Gewinne einbringen. Die Frage ist eigentlich nur, welches unnütze Projekt es sein wird- da machen die Parteien ja Gott sei Dank noch Unterschiede, sonst könnten sie ja alle fusionieren.

69 wurde noch echte Politik gemacht. Von menschen, die aus dem leben kamen und aus Erfahrung wußten, wo die Dinge im Argen lagen.
Heute treten Schnösel ohne Berufs- und Lebenserfahrung in Parteien ein und schleimen sich langsam nach oben. Sie leben von der Realität der meisten Menschen soweit entfernt, daß sie sie nicht mal mehr erkennen können. Was dabei herauskommt, kann man überall sehen.

Von daher habe ich wenig Lust, mich mit der Politik und den theoretischen Koalitionen wirklich zu beschäftigen. Egal, wie es ausgeht- ich erwarte keine größere Änderung, auch wenn ich natürlich wählen gehe.
Mir war gerade nur mal ein bißchen langweilig, und ich wollte mal wieder etwas von mir geben....

Wie recht du hast. Ich muß auch sagen, deutsche Innenpoitik interessiert mich immer weniger. Meistens geht es ohnehin nur darum, an welcher Steuerschraube als nächstes geschraubt werden sollte - also Themen, bei denen ich dann ganz schnell mental abschalte.
Ob die wirklich wichtigen Themen von einer rot-grünen Regierung angepackt werden würden? Also z. B. ein Mindestlohn, von dem alle ohne zusätzlichen Bezug von Sozialleistungen leben können - ich weiß es nicht. Eine rot-grüne Regierung hat Hartz IV eingeführt - für arbeitslos gewordene Arbeitnehmer das unsozialste, was man tun konnte.

Barbarossa hat geschrieben:Wie recht du hast. Ich muß auch sagen, deutsche Innenpoitik interessiert mich immer weniger. Meistens geht es ohnehin nur darum, an welcher Steuerschraube als nächstes geschraubt werden sollte - also Themen, bei denen ich dann ganz schnell mental abschalte.

Oi, willst du den Umsturz? Revolution? Im Ernst, mehr als Nachjustieren ist sowieso nicht drin, wir sind ja nicht allein auf der Welt. Mir würde es schon reichen, wenn die Stellschrauben ein paar Grad in die richtige Richtung gedreht würden.

Barbarossa hat geschrieben:Ob die wirklich wichtigen Themen von einer rot-grünen Regierung angepackt werden würden? Also z. B. ein Mindestlohn, von dem alle ohne zusätzlichen Bezug von Sozialleistungen leben können - ich weiß es nicht.

Na, immerhin verkünden sie überall lautstark, dass das ihre erste Tat wäre. Wenn dir das wichtig ist, solltest du sie beim Wort nehmen.

Barbarossa hat geschrieben:Eine rot-grüne Regierung hat Hartz IV eingeführt - für arbeitslos gewordene Arbeitnehmer das unsozialste, was man tun konnte.

Naja, HartzIV hat unsoziale Auswüchse, die Durchführung durch die Argen ist stümperhaft, bei denen sind ja die Fehlschüsse der BWLer jetzt erst angekommen. Minijobs, Befristungen und Selbstständigkeit haben gerade die junge Generation in eine fast ausweglose Lage gebracht. Entweder sie arbeiten bis zum umfallen, werden krank oder werden gleich aussortiert.
Aber warum sollte der arbeitslose Historiker jahrelang Arbeitslosengeld für einen Besitzstand erhalten, weil er eine Ausbildung am Bedarf vorbei gewählt hat? Lebenslange Berufe gibt es heute eben nicht mehr, Umorientierung ist nicht zuviel verlangt. Das kann beruflich, örtlich oder sonstwie sein. Natürlich immer im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten.