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Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 29.03.2013, 10:00
von Peppone
Dass der Klimawandel in verschiedenen Weltgegenden auch verschiedene Auswirkungen hat, ist eigentlich logisch.
Klima und Wetter werden von Luft- und Meeresströmungen dominiert.
Bricht bei uns wegen des erhöhten Süßwassereintrags in den Nordatlantik (Grönlandgletscher schmelzen, in Nordamerika und Europa regnets mehr) der Golfstrom zusammen bzw. endet er schon auf Höhe der Azoren, muss das unser gesamtes Wetter- und Klimageschehen über den Haufen werfen. Manche sagen uns eine neue Eiszeit voraus.
In Australien dagegen wirkt sich der El Nino/El Nina-Effekt gravierend aus. Erwärmt sich der Pazifik, funktionieren die ausgleichenden Passatströmungen im tropischen Pazifik nicht mehr so wie gehabt, kommt auch das Kaltwasser vor der Küste Perus nicht mehr so regelmäßig an die Oberfläche. Die Luftdruck-Gegensätze im Pazifik gleichen sich nicht mehr so aus wie gehabt, Australien (und Südamerika) bekommen extremeres Wetter, langfristig anderes Klima. Beide Regionen dürften (noch) viel trockener werden.
Ebenso nimmt der ostasiatische Monsun seinen Ausgang von Australien. Ändert sich das Luftdruckregime rund um Australien, dürfte auch der Ostasiatische Monsun betroffen sein, der bisher Südchina, Südostasien und Japan im Sommer viel Regen bringt. Eventuell wird´s hier auch trockener, mit weitreichenden Einflüssen auf die Ernährungslage der Menschen dort - Reis braucht Regen!
Auch die Luft- und Meereströmungen im Indischen Ozean könnten sich ändern und damit das Wetter/Klima in Ostafrika und Südasien.
Das Klimageschehen der Erde ist ein in sich geschlossenes System. Ändern sich einer oder mehrere Faktoren, ändert sich das ganze System. Nachdem nach wie vor nicht ganz verstanden ist, wie das System eigentlich funktioniert, lassen sich Vorhersagen nur sehr schwer und ungenau treffen. Das hat mit Verschwörungstheorien rund um die Klimatologen oder mit falsch/wahr wenig zu tun. Das Klimasystem zeigt sich uns momentan als chaotisches System - und wer kann schon das Chaos korrekt vorhersagen?!?
Beppe
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 29.03.2013, 20:33
von Triton
Peppone hat geschrieben: Das Klimasystem zeigt sich uns momentan als chaotisches System - und wer kann schon das Chaos korrekt vorhersagen?!?
Ich glaube, das Klima"system" ist nicht nur momentan sehr komplex und chaotisch. Deshalb dürfte die allzu simple gestrickte CO2-Theorie nicht auch nur ansatzweise den Klimawandel (den es immer schon gab) erklären können.
Aber so etwas stimmt mich wirklich nachdenklich:
http://www.youtube.com/watch?v=jvJHp9vKnyc
Hier behauptet der (immerhin Professor) Mojib Latif, heute gäbe es keine richtigen Winter mehr. Geht dieser Mensch nie aus dem Haus oder lebt der im Winter nicht in Deutschland? Seit ca. 10 Jahren gibt es jeden Winter zumindest bei uns wochenlang eine geschlossene Schneedecke, die es die Jahrzehnte davor ganz selten gab. Und auch die Sommer waren mit 2 Ausnahmen nie erwähnenswert. Und mir fällt das auf, weil ich im Winter, jeden Winter, in ungeheizten Gebäuden gearbeitet habe und im Sommer das Wetter wegen meines Outdoor-Hobbies ziemlich genau verfolgt habe.
Immer ist eine Ausrede da, wenn es bei uns kälter wird, dann ist es der Golfstrom. Oder 20 Jahre sind kein ernstzunehmende Messgröße, man müsse schon in längeren Zeiträumen denken.
Vielleicht wäre hier etwas mehr Realitätsnähe und Ehrlichkeit angebracht, um den Kritikern nicht ständig neue Nahrung zu liefern.
Beste Grüße
Joerg
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 24.10.2013, 12:34
von ehemaliger Autor K.
Buschfeuer in Australien
Die gewaltigen Buschfeuer in Australien konnten offensichtlich kurz vor dem Stadtrand von Sydney zum Stillstand gebracht werden. Mein dort lebender Bruder berichtete mir, dass die Verwaltung von Sydney die Bürger aufgefordert hat, nach Möglichkeit im Hause zu bleiben. Rauchwolken durchziehen die ganze Stadt, die Atmosphäre ist extrem belastet mit Schadstoffen. Über ganz New South Wales wurde der Notstand verhängt.
Buschfeuer sind in Australien nicht ungewöhnlich, aber in den letzten zehn Jahren haben sie an Heftigkeit und Intensität zugenommen und bedrohen erstmals die Großstädte. Aber üblicherweise beginnen sie erst in den Sommermonaten Dezember und Januar, wenn die Temperaturen auf 40 bis 50 Grad steigen und nicht schon im Frühjahr. Aber es gab zu wenig Regen im Winter, die Wälder in den Blue Mountains, zu deren Füßen Sydney liegt, sind ausgetrocknet. Vor drei Jahren bin in zuletzt dort gewesen und schon damals hatten Buschfeuer viele Häuser zerstört, die nicht wieder aufgebaut wurden.
Der ganze Kontinent ist in den vergangenen Jahrzehnten heißer und trockener geworden. Lange Dürreperioden wechseln ab mit sintflutartigen Regenfällen, die vor allem in Queensland regelmäßig zu verheerenden Überschwemmungen führen.
Die vor kurzem abgewählte Labour Regierung hatte sich im Verlaufe dieses Jahres in heftige Machtkämpfe verwickelt. Die Führungsspitzen, Frau Gillard und ihr ewiger Rivale Rudd, beschimpften sich in aller Öffentlichkeit mit Worten weit unter der Gürtellinie. Für diese persönlichen Rivalitäten hatten die Wähler kein Verständnis und keine Geduld mehr übrig.
Besonders unbeliebt war aber die von Frau Gillard eingeführte CO2 - Steuer, welche die Energiekosten für die Australier erheblich verteuerte. Australiens Energieversorgung beruht fast ausschließlich auf Steinkohle und der Kontinent ist eines der weltweit größten Kohlendioxidproduzenten. Die neue Steuer sollte die schlimmsten Schmutzschleudern modernisieren und die Bewohner zu einer effizienteren Nutzung ihrer Klimaanlagen zwingen. Es ist allerdings höchst fraglich, ob damit das von den Einwohnern seit Jahren heftig diskutierte Thema „Global Warming“ wirklich hätte gelöst werden können, denn die wahren Ursachen sind nach wie vor nicht eindeutig geklärt.
Diese Steuer wurde der Labour Regierung jedenfalls zum Verhängnis, denn die neue konservative Regierung will sie möglichst schnell wieder abschaffen und durch angeblich marktkonforme Maßnahmen ersetzen, wie immer die wohl aussehen mögen und die bisher noch nicht klar formuliert wurden.
Der neue konservative Regierungschef Tony Abbott beschimpfte im Wahlkampf seine politischen Gegner mit groben Beleidigungen und es heißt allgemein, er will Australien möglichst schnell in die fünfziger Jahre zurückführen. Bemerkenswert an der neuen Regierung ist, dass sie sich hartnäckig weigert, die Realität überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Abbott und seiner neuer Umweltminister behaupten, dass es gar keinen Klimawandel gibt. Also Augen zu und durch. Business as usual.
Diese Ignoranz ist erstaunlich. Es fragt sich allerdings, ob eine Politik, die von der Wirklichkeit einfach abstrahiert und nach dem Motto verfährt, ich denke mir die Welt, wie sie mir gefällt, wirklich zukunftsträchtig ist. Die Natur jedenfalls nimmt auf das Wunschdenken der Politiker keine Rücksicht. Die Buschfeuer verschwinden nicht dadurch, dass man sie einfach ignoriert. Vielleicht muss erst der ganze Kontinent abfackeln, bevor sich in den Köpfen der Leute etwas bewegt.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 24.10.2013, 13:48
von Harald
Meine Frau und ich fliegen am 3.12. für eine Woche nach Sydney. Wenn ich im Januar (nach einem Monat Indonesien) wiederkomme weiß ich alles und werde euch berichten.
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Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 24.10.2013, 16:09
von dieter
Harald hat geschrieben:Meine Frau und ich fliegen am 3.12. für eine Woche nach Sydney. Wenn ich im Januar (nach einem Monat Indonesien) wiederkomme weiß ich alles und werde euch berichten.
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Lieber Harald,
vielen Dank im Voraus schon für diesen Bericht. Hoffentlich wird es nicht zu heiß, es ist dann Sommer in Australien. Meine Nichte, die Frau Dr. war in Australien und Neu Seeland. Ihr ist es in Neu Seeland bedeutend besser gefallen als in Australien.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 25.10.2013, 15:02
von Harald
Natürlich glaube ich nicht ernsthaft, daß ich nach einer Woche alles über Australien weiß. Wir fahren zur Hochzeit einer Nichte 2. Grades (Tochter von Cousine) meiner Frau. Die Flug- und Hotelpreise sind mehr als gesalzen. Zu ertragen nur unter dem Motto "einmal im Leben".
Entschuldigung für die Abschweifung.
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Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 25.10.2013, 16:09
von dieter
Harald hat geschrieben:Natürlich glaube ich nicht ernsthaft, daß ich nach einer Woche alles über Australien weiß. Wir fahren zur Hochzeit einer Nichte 2. Grades (Tochter von Cousine) meiner Frau. Die Flug- und Hotelpreise sind mehr als gesalzen. Zu ertragen nur unter dem Motto "einmal im Leben".
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Lieber Harald,
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, Abschweifungen gehören zum Leben, um den anderen User zu begreifen.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 26.10.2013, 12:06
von ehemaliger Autor K.
dieter hat geschrieben:Harald hat geschrieben:Natürlich glaube ich nicht ernsthaft, daß ich nach einer Woche alles über Australien weiß. Wir fahren zur Hochzeit einer Nichte 2. Grades (Tochter von Cousine) meiner Frau. Die Flug- und Hotelpreise sind mehr als gesalzen. Zu ertragen nur unter dem Motto "einmal im Leben".
Entschuldigung für die Abschweifung.
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Lieber Harald,
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, Abschweifungen gehören zum Leben, um den anderen User zu begreifen.
Von Australien kann man natürlich in einer Woche nicht viel mitbekommen. Ich persönlich bin häufig dort, weil mein Bruder und der Rest der Familie dort leben. Nichten und Neffen sind in dem Land zur Schule gegangen und deren Kinder tun dies jetzt auch. Die meisten Regionen kenne ich, aber selbstverständlich weiß auch ich längst nicht alle Details über diesen Kontinent.
Leider bin ich nie in Neuseeland gewesen, dafür aber auf dem Rückweg öfters in Indonesien. Dort gefielen mir immer besonders gut die Insel Bali und der Norden von Sumatra um den Lake Toba. Das Klima ist in dieser Region sehr angenehm und nicht so tropisch schwül wie auf den meisten anderen Inseln.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 26.10.2013, 14:31
von Harald
Bali ist sowieso der Favorit bei den Australiern und ich glaube, du betrachtest dich als halben solchen. Ich würde gerne mehr von Australien sehen, aber dazu reicht es nicht. Man könnte doch Queensland auch zum Urlaubsparadies ausbauen, oder gibt es da Hinderungsgründe?
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Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 26.10.2013, 14:33
von dieter
Karlheinz hat geschrieben:dieter hat geschrieben:Harald hat geschrieben:Natürlich glaube ich nicht ernsthaft, daß ich nach einer Woche alles über Australien weiß. Wir fahren zur Hochzeit einer Nichte 2. Grades (Tochter von Cousine) meiner Frau. Die Flug- und Hotelpreise sind mehr als gesalzen. Zu ertragen nur unter dem Motto "einmal im Leben".
Entschuldigung für die Abschweifung.
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Lieber Harald,
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, Abschweifungen gehören zum Leben, um den anderen User zu begreifen.
Von Australien kann man natürlich in einer Woche nicht viel mitbekommen. Ich persönlich bin häufig dort, weil mein Bruder und der Rest der Familie dort leben. Nichten und Neffen sind in dem Land zur Schule gegangen und deren Kinder tun dies jetzt auch. Die meisten Regionen kenne ich, aber selbstverständlich weiß auch ich längst nicht alle Details über diesen Kontinent.
Leider bin ich nie in Neuseeland gewesen, dafür aber auf dem Rückweg öfters in Indonesien. Dort gefielen mir immer besonders gut die Insel Bali und der Norden von Sumatra um den Lake Toba. Das Klima ist in dieser Region sehr angenehm und nicht so tropisch schwül wie auf den meisten anderen Inseln.
Lieber Karlheinz,
Neu Seeland soll eher europ. Klima haben, da es näher am Südpol (Antarktis) liegt.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 26.10.2013, 14:46
von ehemaliger Autor K.
Harald hat geschrieben:Bali ist sowieso der Favorit bei den Australiern und ich glaube, du betrachtest dich als halben solchen. Ich würde gerne mehr von Australien sehen, aber dazu reicht es nicht. Man könnte doch Queensland auch zum Urlaubsparadies ausbauen, oder gibt es da Hinderungsgründe?
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Ist auch schon für die Australier ein Urlaubsparadies. Vor der Küste liegt das Great Barrier Reef, bei Cairns befindet sich der australische Regenwald, es gibt Magnetic Island, Fraser Island, Gold Coast. Queensland ist der wohl schönste Bundesstaat in Australien. Nach den Terroranschlägen auf Bali bevorzugten viele Australier Queensland als neues Urlaubsziel.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 26.10.2013, 15:03
von Harald
Die Terroranschläge auf Bali sind ja nun wirklich schon lange her. Ich habe die betroffenen Bars und Restaurants gesehen. Seither hat es keine Anschläge mehr gegeben. Sie haben viele neue Arbeitsplätze geschaffen, denn in den meisten Hotels und in vielen Restaurants gibt es Sicherheitskontrollen an Menschen und Autos von freundlichen Männern.
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Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 27.10.2013, 10:12
von dieter
Unser Sohn hat seine Hochzeitsreise nach Bali gemacht, die Schwiegertochter wurde dort zwischenzeitlich krank. Er mußte sich manche Sehenswürdigkeiten alleine ansehen.
Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 28.10.2013, 12:58
von Harald
Nach der Hochzeit in Sydney fliegen wir nach Surabaya zur Hochzeit eines Neffen meiner Frau.
Beide Hochzeitsgesellschaften werden sich dann auf Bali in Sanur treffen. Möglich ist dann noch ein Besuch einer Freundin in Bandung. Jakarta läßt sich nicht vermeiden, weil wir ja nach Hause fliegen wollen.
Bisher war ich nur in Java, Bali und Lombok. Auf Lombok leben die Sasak, die als etwas rückständig gelten. Sie haben einen neuen Flugplatz gebaut, der seit drei Jahren problemlos arbeitet. Die Berliner sollten sich Leute aus Lombok für den Bau ihres Flugplatzes holen.
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Re: Australien-Opfer des Klimawandels?
Verfasst: 28.10.2013, 14:13
von ehemaliger Autor K.
Ich will nicht zu sehr vom Thema abschweifen, weil wir ja kein Forum für den Austausch von Reiseerinneerungen sind und es auch nicht um Indonesien geht. Aber als Junge hatte ich einmal ein Buch gelesen mit dem Titel „Im Dämmer des Rimba“. Rimba ist das malaysische Wort für Urwald. Den lernte ich unfreiwillig kennen, als ich im Süden auf Sumatra von Palembang, furchtbare Stadt, mit dem Bus nach Padang fahren wollte, auch kein schöner Ort.
Man hatte mich gewarnt, die Fahrt dauert sehr lange, die Urwaldpiste ist schwer zu befahren. Tatsächlich, es regnete fürchterlich, die Straße verwandelte sich in eine Schlammwüste, der Bus erlitt einen Achsenbruch. Alle Fahrgäste mussten aussteigen, es ging zu Fuß nach Padang weiter. Ein Höllentrip durch den Rimba, wir brauchten acht Tage. Der Regen verwandelte die Straße zeitweilig in eine Art Fluss, man kam überhaupt nicht voran. Zum Glück konnten wir in der Nacht in den Dörfern von Einheimischen übernachten, sie räumten einige Hütten für uns leer. Doch es regnete durch das Dach, der Boden war hart, an Schlaf nicht zu denken. Alles andere als romantisch. Kann ich nicht empfehlen.