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Re: Die Akte Heß

Verfasst: 17.01.2013, 15:10
von dieter
Wahrheit22 hat geschrieben:Tod ist Tod und seine beweggründe des Englandfluges sind , wenn auch unverständlich nicht wirklich nachvollziehbar weil niemand die Wahrheit kennt oder wenn doch wie im Fall der Briten bis min. 2025 unter Verschluß bleiben.
Ich halte nichts von Verschwörungstheorien.
Bleibt trotzdem die Frage wie sich ein 93 jähriger stark arthritischer Greiß selber einen Strick knüpfen und einen Abschiedsbrief schreiben sollte und daß innerhalb von 30min.
Liebe Wahrheit,
so isses. :wink:

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 18.01.2013, 19:00
von Peppone
Wahrheit22 hat geschrieben:Ich halte nichts von Verschwörungstheorien.
Bleibt trotzdem die Frage wie sich ein 93 jähriger stark arthritischer Greiß selber einen Strick knüpfen und einen Abschiedsbrief schreiben sollte und daß innerhalb von 30min.
Du hältst nichts von Verschwörungstheorien und bringst doch eine längst widerlegte erneut zum Laufen?!?

Jeder normale Schüler kann in 30 Minuten einen zweiseitigen Aufsatz niederschreiben. Auch ein arthritischer Greis kann also in derselben Zeit einen Abschiedsbrief schreiben - wenn er ihn nicht schon längst geschrieben hatte - und sich erhängen. Einen Strick brauchte sich Heß nicht zu knüpfen, er nutzte ein Kabel. Wer sich wirklich umbringen will, kann auch die Schmerzen ignorieren, die ihm das Heben der Arme über Schulterhöhe bereiten mag, wenn er so arthritisch ist wie Heß. Noch dazu war Heß ein großer Mann, für ihn dürfte das Erreichen eines Fenstergriffs eines Laube kein unüberwindbares Hindernis dargestellt haben. Überdies hatte er schon mehrfach versucht, sich umzubringen, zuletzt 10 Jahre vor seinem letzten, geglückten Suizidversuch.

Solche Verschwörungstheorien kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen, deshalb meine Antwort. Auf weitere Antworten werde ich mich aber nicht einlassen.


Beppe

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 18.01.2013, 20:33
von Triton
Das glaube ich auch. Auf Indizien und Theorien möchte ich gar nicht eingehen. Ich denke, er war 1987 noch viel verwirrter und verbohrter (er soll immer treuer Nazi geblieben sein) als beim Nürnberger Prozess, niemand hätte ihm mehr irgendwelche Enthüllungen geglaubt. Wer sollte ein Interesse haben, ihn zum Schweigen zu bringen? Im Gegenteil, durch einen Selbstmord hatte er wenigstens noch einen großen, letzten Auftritt und blieb als junger Mann in Erinnerung.

Beste Grüße
Joerg

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 19.01.2013, 14:37
von dieter
Peppone hat geschrieben:Solche Verschwörungstheorien kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen, deshalb meine Antwort. Auf weitere Antworten werde ich mich aber nicht einlassen.


Beppe
Lieber Beppe,
Verschwörungstheorien hin oder her, ich finde es ummenschlich einem 93jährigen Mann in Haft zu halten. Selbst wenn er an KZs beteiligt sein sollte, dann wäre er aber in Nürnberg schon zum Tode verurteilt worden. Die Demokratie sollte menschlicher als eine Diktatur sein. :wink: Wenn ich daran denke, dass meine 92jährige Mutter in Haft sollte, da kommt mir das kalte Grausen. :roll:

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 20.01.2013, 17:22
von Wahrheit22
Peppone hat geschrieben: Du hältst nichts von Verschwörungstheorien und bringst doch eine längst widerlegte erneut zum Laufen?!?

Jeder normale Schüler kann in 30 Minuten einen zweiseitigen Aufsatz niederschreiben. Auch ein arthritischer Greis kann also in derselben Zeit einen Abschiedsbrief schreiben - wenn er ihn nicht schon längst geschrieben hatte - und sich erhängen. Einen Strick brauchte sich Heß nicht zu knüpfen, er nutzte ein Kabel. Wer sich wirklich umbringen will, kann auch die Schmerzen ignorieren, die ihm das Heben der Arme über Schulterhöhe bereiten mag, wenn er so arthritisch ist wie Heß. Noch dazu war Heß ein großer Mann, für ihn dürfte das Erreichen eines Fenstergriffs eines Laube kein unüberwindbares Hindernis dargestellt haben. Überdies hatte er schon mehrfach versucht, sich umzubringen, zuletzt 10 Jahre vor seinem letzten, geglückten Suizidversuch.

Solche Verschwörungstheorien kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen, deshalb meine Antwort. Auf weitere Antworten werde ich mich aber nicht einlassen.


Beppe
Damit habe ich mit nichten eine Verschwörungstheorie ins Rollen gebracht , ich finde die Begleitumstände nur merkwürdig . Ob es Mord oder Selbstmord war ist ausser für die Familie , eigentlich auch völlig gleichgültig. Ich stimme auch zu das gerade eine Person wie Hess nichts hätte berichten können was einen Mord gerechtfertigt hätte. Trotzdem finde ich die Begleitumstände und die offizielle Stellungnahme der Alliierten zu seinem Tode mehr als fragwürdig. Hätte man berichtet das er als 93jähriger einfach gestorben wäre , hätte kein Hahn danach gekräht.

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 22.01.2013, 11:09
von ehemaliger Autor K.
Wahrheit22
Hätte man berichtet das er als 93jähriger einfach gestorben wäre , hätte kein Hahn danach gekräht.
Ein ungewöhnlich schlechter Vorschlag. Gerade dann hätte man Verschwörungstheorien Tor und Tür geöffnet und das dann sogar mit einer gewissen Berechtigung. Glücklicherweise waren die Beteiligten damals erheblich klüger als du und haben genau das nicht getan.

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 22.01.2013, 14:48
von dieter
Karlheinz hat geschrieben:
Wahrheit22
Hätte man berichtet das er als 93jähriger einfach gestorben wäre , hätte kein Hahn danach gekräht.
Ein ungewöhnlich schlechter Vorschlag. Gerade dann hätte man Verschwörungstheorien Tor und Tür geöffnet und das dann sogar mit einer gewissen Berechtigung. Glücklicherweise waren die Beteiligten damals erheblich klüger als du und haben genau das nicht getan.
Lieber Karlheinz,
ich bin kein Fan von Hess, finde es aber unmenschlich einem 93 Jahre alten Menschen noch gefangen zu halten. Ich habe, wie ich schon geschrieben habe eine 92jährige Mutter und finde sowas für eine alten Menschen nicht für diskutabel, nur um ein Urteil umzusetzen. Dann wäre die Todesstrafe für ihn, sollte er an Morden beteiligt gewesen sein, menschlicher gewesen sein. :roll:

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 22.01.2013, 18:43
von demark
Ein Motiv für einen unnatürlichen Tod wären die Kosten der Gefangenhaltung gewesen. Soweit ich erfahren habe, war Heß der teuerste Gefangene Europas. In der Festung saß ein einziger Häftling, bewacht durch Personal der vier Beatzungsmächte, die sich in regelmäßigem Turnus abwechselten.
Allein schon die Sicherheitsmaßnahmen, dass sich das Personal der sich im kalten Krieg befindlichen Besatzungsmächte untereinander keine Infos und Absprechungen der geheimen Art austauschten, stelle ich mir unerhört kompliziert vor.
Vielleicht war das auch ein Grund, warum man die Festung Spandau hinterher gesprengt hat.
Aber solche Aktionen nähren halt immer wieder die Verschwörungstheorien.

@ dieter, ich bin deiner Ansicht, dass man mit 93 nicht mehr ins Gefängnis gehört. Zumal im antifaschistischen soz. Staat manch ein Wehrmachtsgeneral nicht im Gefängnis endete, sondern Karriere machte:
http://www.buechervielfrass.de/archiv.php4?was=494

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 22.01.2013, 19:00
von Aneri
demark hat geschrieben:Ein Motiv für einen unnatürlichen Tod wären die Kosten der Gefangenhaltung gewesen.
Nicht nachvollziehbar. Man hat ihn 41+5 Jahre gefangen gehalten (auch in schwerer Nachkriegszeit) und als ein alten gebrechlichen Man in einem finanziell blühendem Staat umbringen lies?!

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 22.01.2013, 22:00
von Balduin
Lieber Karlheinz,
ich bin kein Fan von Hess, finde es aber unmenschlich einem 93 Jahre alten Menschen noch gefangen zu halten. Ich habe, wie ich schon geschrieben habe eine 92jährige Mutter und finde sowas für eine alten Menschen nicht für diskutabel, nur um ein Urteil umzusetzen. Dann wäre die Todesstrafe für ihn, sollte er an Morden beteiligt gewesen sein, menschlicher gewesen sein.
Warum sollte jemand seinen Lebensabend in Freiheit verbringen dürfen, wenn er in seinem Leben schreckliche Verbrechen begangen hat?
Die Todesstrafe ist in Deutschland abgeschafft, die lebenslange Freiheitsstrafe ist die höchste anwendbare Strafe im deutschen Rechtssystem.
Nicht nachvollziehbar. Man hat ihn 41+5 Jahre gefangen gehalten (auch in schwerer Nachkriegszeit) und als ein alten gebrechlichen Man in einem finanziell blühendem Staat umbringen lies?!
Richtig - Verschwörungstheorien kommen meistens von einem rechten Rand, der die Bundesrepublik als ungerechten, unmenschlichen und mörderischen Staat darstellen möchte.

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 23.01.2013, 14:05
von Triton
Na gut, ein 93jähriger Greis hat nicht mehr viel von der "Freiheit". Ob er jetzt staatsbetreut in einem Gefängnis hockt oder von seiner Familie gepflegt wird, so what? Bei Heß wäre nur der Nazikult ein Hindernis gewesen, vielleicht hätten damals ein paar Spinner gehofft, den legitimen Hitler-Nachfolger wieder als ernstzunehmende Größe aufbauen zu können.

Der Staat sollte sich von Verbrechern auch dadurch unterscheiden, die Größe zu haben, Menschlichkeit und Gnade dort zu zeigen, wo sie angezeigt ist.

Beste Grüße
Joerg

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 23.01.2013, 15:12
von Balduin
John Demjanjuk wurde der Prozess gemacht, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits todkrank und alt war.

Das Alter entbindet ja nicht von der Strafe, die man verbüßen muss. Das Strafrecht hat ja eben (nicht nur) strafende Funktion.

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 24.01.2013, 10:03
von dieter
Ralph hat geschrieben:
Lieber Karlheinz,
ich bin kein Fan von Hess, finde es aber unmenschlich einem 93 Jahre alten Menschen noch gefangen zu halten. Ich habe, wie ich schon geschrieben habe eine 92jährige Mutter und finde sowas für eine alten Menschen nicht für diskutabel, nur um ein Urteil umzusetzen. Dann wäre die Todesstrafe für ihn, sollte er an Morden beteiligt gewesen sein, menschlicher gewesen sein.
Warum sollte jemand seinen Lebensabend in Freiheit verbringen dürfen, wenn er in seinem Leben schreckliche Verbrechen begangen hat?
Die Todesstrafe ist in Deutschland abgeschafft, die lebenslange Freiheitsstrafe ist die höchste anwendbare Strafe im deutschen Rechtssystem.
Lieber Ralph,
weil er nicht nach deutschem Recht sondern nach alliierten Recht veruteilt worden ist. 1946 gab es noch kein bundesdeutsches Recht, wenn er an Morden beteiligt gewesen wäre, hätten sie ihn zum Tode verurteilt. :roll:
Bundesdeutsche Recht sieht bei lebenslangen Verurteilten eine Begnadigung nach 15 Jahren vor. :wink:

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 24.01.2013, 10:08
von dieter
Ralph hat geschrieben:
Lieber Karlheinz,
ich bin kein Fan von Hess, finde es aber unmenschlich einem 93 Jahre alten Menschen noch gefangen zu halten. Ich habe, wie ich schon geschrieben habe eine 92jährige Mutter und finde sowas für eine alten Menschen nicht für diskutabel, nur um ein Urteil umzusetzen. Dann wäre die Todesstrafe für ihn, sollte er an Morden beteiligt gewesen sein, menschlicher gewesen sein.
Warum sollte jemand seinen Lebensabend in Freiheit verbringen dürfen, wenn er in seinem Leben schreckliche Verbrechen begangen hat?
Die Todesstrafe ist in Deutschland abgeschafft, die lebenslange Freiheitsstrafe ist die höchste anwendbare Strafe im deutschen Rechtssystem.
Nicht nachvollziehbar. Man hat ihn 41+5 Jahre gefangen gehalten (auch in schwerer Nachkriegszeit) und als ein alten gebrechlichen Man in einem finanziell blühendem Staat umbringen lies?!
Richtig - Verschwörungstheorien kommen meistens von einem rechten Rand, der die Bundesrepublik als ungerechten, unmenschlichen und mörderischen Staat darstellen möchte.
Lieber Ralph,
ich finde es von Dir nicht in Ordnung, wenn Du Zitate von mehreren Usern bringst, ohne darauf hinzuweisen vom wem das Zitat ist. :evil: Ich gehöre nicht zum rechten Rand, war 20 Jahre in der SPD bis zu Schröders Agenda 2010 und trete nur für Mitmenschlichkeit ein. Egal für wen sie auch gelten soll :roll:

Re: Die Akte Heß

Verfasst: 24.01.2013, 10:12
von dieter
demark hat geschrieben:

@ dieter, ich bin deiner Ansicht, dass man mit 93 nicht mehr ins Gefängnis gehört. Zumal im antifaschistischen soz. Staat manch ein Wehrmachtsgeneral nicht im Gefängnis endete, sondern Karriere machte:
http://www.buechervielfrass.de/archiv.php4?was=494
Lieber demark,
dann stimmen wir mal überein. :wink: