Barbarossa hat geschrieben:RedScorpion hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:
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Was eine Bürgschaft ist weißt du sicher, oder?

Nein, nie gehört.
Was ist das, ein Geschenk?
Fast richtig. Der Unterschied ist gar nicht so groß.
Die Bürgschaft ist ein einseitig verpflichtender Vertrag, durch den sich der Bürge (veraltet Kavent[1]) gegenüber dem Gläubiger eines Dritten (des so genannten Hauptschuldners) verpflichtet, für die Erfüllung der Verbindlichkeiten des Dritten einzustehen. Der Gläubiger will sich durch die Bürgschaft für den Fall einer Zahlungsunfähigkeit seines Schuldners absichern. Meistens handelt es sich bei dem Dritten um einen Kreditnehmer und bei dem Gläubiger um ein Kreditinstitut, welches das Darlehen gewährt.
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Leute, diese Diskussion ist doch wohl hoffentlich als Satire gedacht, denn dass man nicht weiß, was eine Bürgschaft ist, kann ich nicht wirklich glauben.
Die Politiker haben nun allerdings ein sehr kompliziertes System entwickelt, das für Laien nicht unbedingt so ohne weiteres zu verstehen ist und auch ich als promovierter Wirtschaftswissenschaftler habe nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Jetzt, ganz simpel ausgedrückt: Für die Rettungsaktionen leiht sich der Rettungsschirm Geld am Kapitalmarkt. Damit er überhaupt Geld bekommt, braucht er Einlagen, die von den Euroländern eingezahlt werden. Wichtig: Dabei handelt es sich nur um Garantien.
Die Haushalte der Länder werden also nicht durch die Arbeit des Rettungsschirms belastet. Es fließt kein einziger Cent des Steuerzahlers in die verschuldeten Länder.
Die Hilfen aus dem Schirm sind für die Empfängerländer nicht kostenlos. Sie müssen Zinsen für die Kredite zahlen. Der Zinssatz liegt über den Refinanzierungskosten des Schirms. Läuft alles gut, macht der Schirm mit den Hilfen sogar einen Gewinn.
Vereinfacht gesehen ist der Rettungsschirm ein Zinsverbilligungs-Programm.
Bei den Rettungsaktionen, Garantien oder Bürgschaften fließt kein "echtes" Geld des Steuerzahlers. Sondern nur bei einem eventuellen Zahlungsausfall. Die Bürgschaften haben die Funktion, die Kreditaufnahme für das Land zu verbilligen, das bei einem direkten Zugang zu den Kreditmärkten sehr viel mehr bezahlen müsste.
Beispiel: Irland zum Beispiel bekam seine erste Überweisung von 3,6 Milliarden Euro zu einem Zins von 5,9 Prozent bis Mitte 2016. Das war deutlich geringer als die über 7 Prozent, die Irland auf den Märkten hätte bezahlen müssen - ein Vorteil für Irland.
Der Rettungsschirm verdient an der Zinsdifferenz.
Aufgenommen hatte der Rettungsschirm das Geld allerdings zu nur 2,89 Prozent. Die Differenz zwischen 2,89 und 5,9 Prozent steckt der Schirm ein - und damit die Garantiegeber wie Deutschland; der Vorteil für die Bürgschaftsgeber. Rettungsaktionen können also sogar lukrativ sein, für die Gläubiger.
Ernst wird es nur dann, wenn ein Land völlig Pleite geht, denn dann muss der Steuerzahler zum ersten Mal wirklich zahlen. Geht Griechenland vollends kaputt, läuft es vielleicht wie bei einer geschäftlichen Insolvenz. Das gesamte Staatseigentum, Immobilien, Infrastrukturen, die Akropolis, alles kommt unter den Hammer, wird verkauft, um die Schulden Griechenlands zu bezahlen. Reicht die erzielte Summe nicht aus, muss dann wohl der deutsche Michel ran. Dies ist jetzt nur zur Hälfte eine Satire.
