Droht ein neuer Golfkrieg?

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Nach dem Beschuss mehrerer Öltanker im Persischen Golf droht sich die Situation dramatisch zuzuspitzen. Den Besatzungen ist jeweils nichts passiert. Der Iran wird dafür beschuldigt. Aber welchen Nutzen hätte Iran davon? Ich fürchte eher, es wird ein Anlass gesucht, den Iran angreifen zu können. Oder?
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Marianne E.
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Ich erinnere mich an die Begründung für den Irak-Krieg. Hoffentlich irre ich in der Feststellung einer möglichen Kausalität.
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Barbarossa
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Hier ein interessanter Artikel mit dem Amerika-Experten Dr. Andreas Etges vom Amerika-Institut der LMU München. Er glaubt, dass die Revolutionsgarden hinter den Anschlägen stehen, einfach weil sie der eigenen Bevölkerung etwas beweisen wollen.

Er sieht die Gefahr eines Krieges eher ambivalent. Er glaubt nicht, dass Trump einen Krieg will, aber Falken wie sein Sicherheitsberater John R. Bolton, der schon einer der treibenden Kräfte des Irakkriegs war, schon. Aber Edges befürchtet auch eine Spirale der Eskalation, die sich weiter drehen und tatsächlich in einem Krieg enden könnte.
Quelle zum nachlesen: https://www.merkur.de/politik/usa-trump ... 69188.html

Bei den angegriffenen Schiffen handelt es sich um den Tanker „Front Altair“ der norwegischen Reederei Frontlinie und um den japanischen Tanker „Kokuka Courageos“. Die Besatzungen der Tanker sind inzwischen in Dubai.
Der Iran bestreitet nach wie vor, für die Angriffe verantwortlich zu sein.
Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... offen.html
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Barbarossa
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In der Nacht zum Freitag hätte der Konflikt zwischen dem Iran und den USA tatsächlich eskalieren können. Die Streitkräfte des Iran haben eine US-Spionagedrohne abgeschossen. Dabei ist strittig, ob die Drohne über iranischen Hoheitsgewässern flog oder nicht.
Fest steht, dass Trump daraufhin einen Luftangriff auf Ziele im Iran zunächst angeordnet und dann wieder abgesagt hat. Nach Trumps eigenen Angaben wären die geschätzten 150 Todesopfer, die es dabei hätte geben können, für diesen Sachschaden nicht verhältnismäßig gewesen. Die USA haben aber für Montag eine Sondersitzung im UN-Sicherheitsrat zu dem Vorfall beantragt.
Die iranischen Revolutionsgarden haben hingegen bekräftigt, man werde nicht zögern, sein Territorium "entschlossen gegen jede Aggression" zu verteidigen.

Übrigens haben auch die zivilen Fluglinien auf die derzeitige angespannte Situation reagiert: Sie vermeiden derzeit Flüge über der Straße von Hormus.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/usa ... -1.4493658

Es bleibt festzustellen, dass bei diesem Pulverfass nur ein kleiner Funke genügt....
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Feldwebel57
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Und der Iran wird weiter ausreizen ! Wie lange darf man das hinnehmen ?
Ruaidhri
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Feldwebel57 hat geschrieben:Und der Iran wird weiter ausreizen ! Wie lange darf man das hinnehmen ?
Nicht so lange, wie man Trumps dummdreiste Politik hingenommen hat. Wenn eine Veränderung im Iran langsam in Gange war, sich die Opposition wieder ein wenig mehr fand, so hat dieser amerikanische Ugroße Ungebildete dazu beigetragen, dass die Bevölkerung wieder mehr ans Regime heranrückt.
Keine Ahnung, woe lange die Welt Trump noch aushält.
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LG Ruaidhri
Feldwebel57
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Hier geht es nicht um Trump . Hier geht es ums Prinzip und im Gegensatz zur Trockenheit ist das Fass dort unten voll .
Ruaidhri
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Feldwebel57 hat geschrieben:Hier geht es nicht um Trump . Hier geht es ums Prinzip und im Gegensatz zur Trockenheit ist das Fass dort unten voll .
Natürlich geht es um Trump als US-Präsidenten( und seine Administration), der diese Kehrtwendung sehr unvermittelt einleitete. So wie es um Bush, G.W. Bush, Obama und andere Präsidenten und deren Politik ging.
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LG Ruaidhri
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Barbarossa
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Ich denke auch, dass Trump im Nahen Osten viel zerstört, wie der berühmte ,,Elefant im Porzellanladen''.
Beim Iran darf man auch nicht die Historie außer Acht lassen. Da gab es eine starke Einmischung der Westalliierten im Iran im Zweiten Weltkrieg als Truppendurchgangsland zur militärischen Unterstützung der SU und danach bis hin zur Einsetzung genehmer Shahs des Westend. Der sogenannte ,,Kalte Krieg'' entzündete sich genau im Iran als Zankapfel zwischen den USA und der UdSSR - nicht etwa in Europa. Das alles muss man sehen und dann erkennt man auch die Gründe für den Erfolg der islamischen Revolution und warum die Iraner jetzt mit dem Westen lieber nichts mehr zu tun haben wollen.
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Marianne E.
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Barbarossa schreibt:
 "Ich denke auch, dass Trump im Nahen Osten viel zerstört, wie der berühmte ,,Elefant im Porzellanladen''. "

Nicht nur im Nahen Osten, auch in der Europäischen Union ist durch Trump einiges zu Bruch gegangen. Selten hat sich ein US-Präsident so gefreut, wenn die EU in Turbulenzen gerät. Aber das nur nebenbei.

Trump hat den Iran-Vertrag abgelehnt, aber nicht, wegen Vertragsuntreue seitens des Iran. Die Atom-Energie-Behörde hat mehrfach bestätigt, dass der Iran den Vertrag nicht verletzt hat. Das war also nicht der Grund. Tatsache ist, Trump hat alles abgelehnt und verworfen, was Obama durchgesetzt bzw. eingeführt hat. Da war zum einen die Krankenkasse für alle und zum anderen eben der Vertrag mit dem Iran.
Nun hat allerdings Obama z.B. die gesetzliche Krankenkasse nicht eingeführt, das wollte schon Clinton. Zu Clintons Amtszeit hat seine Frau Hilary Deutschland besucht, um die Sozialversicherungen genau kennen zu lernen. Clinton wollte Ähnliches in den USA einführen, ist aber leider gescheitert. Erst Obama gelang es dann. Das war mit ein Grund für Trump, auch dagegen vorzugehen.

Zum Iran ist zu sagen, dass die derzeitigen Reaktion der dortigen Regierung schon zu Sorgen Anlass gibt. Nun kann man aber derartigen Problemen nicht mit Sanktionen beikommen, das geht nur mit gutem politischen Handeln, das geht nur mit Diplomatie.

Und damit hapert es derzeit  auch leider in der Europäischen Union. Es mangelt an Diplomaten und sachkundigen Außenministern. 
Zur Sachkunde gehört eben auch die Kenntnis der Mentalität der Iraner, ihrer Kultur, ihrer Religion und  - aus der Erfahrung heraus -  ihrer Skepsis gegenüber Europa.
Feldwebel57
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Wer es auf die Spitze treibt , muß mit der Reaktion des Gegners rechnen .
Ich vertraue den Waffensystemen der USA und der Nato !!!!
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Barbarossa
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Sicher, im Falle eines Falles wären die USA und die NATO dem Iran haushoch überlegen. Es würde wohl ähnlich schnell gehen, wie im Fall des Irak. Nur sollte man so etwas nicht einmal anstreben. Der Irak ist heute noch sehr instabil. Beim Iran müsste man nach einem Sturz des Mullah-Regimes mit einem weiteren gescheiterten Staat rechnen, denn ich sehe auch keine politischen Alternativen zu dem Regime. Das kann also nicht die Lösung sein.
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Feldwebel57
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Oh oh , lieber Barbarossa ! Kürzlich hat mir Balduin die Ohren lang gezogen , weil ich nicht energisch gegen eine Diktatur war . Er hat das als bedenklich eingestuft . Auch du hast hier lieber eine Diktatur als ein neues Syrien .
Das ist nicht provokatorisch , eher spaßig gemeint .
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Barbarossa
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O.k., aber Syrien? Du meinst wohl eher Libyen. ;-)
Und natürlich ist eine Diktatur nicht wirklich positiv zu sehen. Aber demokratische Veränderungen in einem Land sollten von innen heraus stattfinden. Ein Sturz durch eine Intervention ausländischer Mächte muss fast zwangsläufig die Situation noch verschlimmern und produziert im schlimmsten Fall weitere gescheiterte Staaten mit neuen Fluchtbewegungen der Zivilbevölkerung.
Sowas gibt es schon genug auf der Welt.
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Feldwebel57
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Ich meinte schon Syrien und es kam dort von innen .
Ich weiß natürlich , was du meinst und kann es  auch einordnen , wie es Balduin meinte !
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