Umfrage zum Afghanistan-Einsatz deutscher Soldaten

Deutsche Außenpolitik, Globalisierung, Auswärtiges Amt, Diplomatie

Moderator: Barbarossa

Wie lange sollte deutsche Bundeswehreinsatz in Afghanistan noch dauern?

Umfrage endete am 04.12.2010, 17:47

Für immer
1
3%
So lange, bis Afghanistan ausreichend stabilisiert ist
14
35%
Höchstens noch ein Jahr, ohne Rücksicht auf die dortigen Verhältnisse
4
10%
Sofort raus, ohne Rücksicht auf die dortigen Verhältnisse
3
8%
Der Einsatz hätte nie stattfinden dürfen
18
45%
weiß nicht/mir egal
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 40
snorema

sorry, musste viel arbeiten...

@ barbarossa:

die summe subjektiver wahrnehmungen ist vielleicht weniger subkjektiv als die EINES subjekts aber objektiv ist sie damit nicht... denn um objektiv etwas zu betrachten müsste man der allwissende erzähler sein, doch den gibt es nur in der Literatur (oder vielleicht noch in "GOTT")

mag sein, dass menschenrecht mit füßen getreten wurde und dass einmischung vorteilhaft für viele menschen in afghanistan ist... ich will damit nur sagen, dass ich es nicht weiß und mir nicht anmaße es zu beurteilen...

was gorbatschov sagt, mag stimmen, doch dann weiß ich immer noch nicht ob die Taliban Al Quaida unterstützen und ob al quaida für den 11. september verantwortlich zeichnet und eine einmischung deshalb gerechtfertigt ist...
Flüchtlingsströme allein halte ich für ein schwierigen gradmesser und grund...
Da wir auch da die gründe nur ahnen können...

Extremes beispiel: Menschen fliehen zu millionen aus einem "well governed Country" (wer legt dafür eigentlich den maßstab fest), da eine schlimme dürre eine unglaubliche hungersnot ausgelöst wird, derer der staat nichtmal mit externer hilfe herr wird...

von alldem mal abgesehen glaube ich nicht, dass die USA einen "humanitären krieg" (gips son wort??? - erscheint paradox) in afgahnistan geführt haben... klingt alles doch eher nach rachefeldzug, nach dem alttestamentarischen auge um auge, zahn um zahn...

und Rache ist kein schlüssel zum Frieden, eher zum gegenteil...



@marco z
"Man muss die Prinzipien der Partnerin akzeptieren, aber man darf seine Ideale niemals dafür aufgeben.
Gibt es in deinem Menschenbild snorema sowas wie Verbrecher oder sind das einfach nur Leute die andere Interessen haben und man sollte sie ruhig machen lassen?"

zum ersten: ich stimme dir zu... Aber zu akzeptanz der prinzipien des anderen gehört auch ihn nicht dafür zu verurteilen...
situationsbezogen
Vorsicht verallgemeinerung (leider oft notwendig, um zu kommunizizeren): die Taliban und al quaida finden die in ihren augen ungläubigen scheiße... sie bekämpfen sie, da sie glauben ihr glaube sei der richtige (mal angenommen die offizielle version stimmt)...
das verstößt gegen das, was du als liebe definiert hast...

doch was tue ich wenn mein partner (und wir sind alle partner - also könnte man auch "jemamd" sagen) mit mir kämpfen will...???

ich für meinen Teil würde versuchen so fest wie möglich meinen Halt zu bewahren und gleichzeitig so viel milde und zuneigung zu ihm zeigen, wie ich kann um ihm seinen zorn zu nehmen und ihn davon zu überzeugen, dass er keinen grund hat mich zu bekämpfen, da ich sein bestes will und verstehe, dass sein vorteil auch meiner ist... denn harmonie zwischen Wesen ist harmonisch für beide seiten...
das darf natürlich keine heuchelei sein oder mit falschen egoistischen hintergedanken geschehen...
ich denk da grade an hilfsleistungen, die Menschen / Gruppen oder Regionen in abhängigkeiten bringen, die dem Interesse des "helfenden" dienen...

seine Ideale...??? ich frag mich grad was für ideale die damalige bush regierung hatte... da braucht man schon verdammt viel empathie...

gehen wir mal davon aus, sie hatten hehre ziele (neben Rachegelüsten) und wollte den Menschen in Afgahnistan Bildung und Frieden bringen und die Menschenrechte durchsetzen... dann hat man doch mit einem Angriffskrieg gezeigt, dass man weder gebildet genug ist, zu verstehen, dass ein angriffskrieg ein zumindest seltsamer (wenn auch häufig gewählter) weg ist Frieden zu schaffen, noch Friedlich genug, lieber einen geeigneteren weg zu finden zu versuchen, geschweige denn auf diesem Weg die Menschenrechte in jederlei Hinsicht zu respektieren gewillt ist (krassestes Beispiel Guantanamo)...

Also hat man doch so betrachtet seine Ideale verletzt um sie durchzusetzen (stark vereinfacht, geb ich zu)...


zum zweiten:
"Gibt es in deinem Menschenbild snorema sowas wie Verbrecher oder sind das einfach nur Leute die andere Interessen haben und man sollte sie ruhig machen lassen?"
Ein verbrecher ist jemand der gegen ein Gesetz verstößt...
(auch sehr vereinfacht)
dann bin ich ein verbrecher in vielerlei Hinsicht, das fängt beim "bei-rot-über-die-ampel-gehen-an" und setzt über Dinge fort, über die ich jetzt nicht spreche, bis hin zu Dingen, die ich getan hab für, die man in Deutschland auch ins Verbrecherhotel kommen kann...
Soweit ich jedoch weiß, habe ich dabei keinem Menschen geschadet, der den von mir eventuell zugefügten Schaden nicht auch gewollt hätte... (na gut mir fällt da ein autounfall ein, da wollte er den schaden bestimmt nicht, aber jetzt hat er nen neuen Kotflügel, da ich die volle Verantwortung für mein Handeln getragen hab)

und dass sind für mich die wichtigsten Gesetze: Tue niemandem was, was er nich will und falls es doch passiert entschuldige dich, trage die verantwortung und bemühe dich um Wiedergutmachung in seinem sinne...
Ich glaub, wenn jeder Mensch auf dieser Welt immer so gehandelt hätte gäbe es das worte "verbrecher" oder "Rache" nicht...




@elysian

"Du kannst anderen Menschen schon zutrauen, dass sie auch ohne Fragehelfer reflektieren. ;)
Ich denke im Gegensatz zu Dir nicht, dass man nur mit Fragen anregt und mit Meinungen nur Zustimmung oder Ablehnung anstrebt."

zum ersten:
klar reflektieren wir alle, die frage ist nur wieviele verschiedene spiegel wir haben...
ich hab gerne viele...

zum zweiten:
das mit dem anstreben hab ich schlecht formuliert... es ist nicht wirklich intention des schreibenden, eher so was wie ein ergebnis, dass menschen zustimmen oder widersprechen, nur selten greifen wir auf und wandeln die thesen des anderen oder unsere eigenen... ... mag skeptisch klingen, aber das ist was was ich früher in der schule schon oft festgestellt hab; dass meine Meinung als Frage formuliert viel weniger Protest und widerspruch hervorgerufen hat, denn als bloße Meinung, wo sich oft die "nee, so seh ich das aber nicht prozessoren" einschalten...


ich frage nur, ob wir nicht auch mit fragen weiter kommen... ???

;)

der yogi tee sagte heute: die Meisterschaft bedeutet das ende aller Fragen... (und da geht's mitnichten um Fussball) ;)

und dieses ende ist durchaus erstrebsam finde ich... denn das ende aller fragen bedeutet das ende des zweifels und bedeutet unbedingte Sicherheit ob des geglaubten (des "wissens")...

egal anderes thema...



"Endlich stritt Al Quaida die Täterschaft nie ab."
gut möglich, dass mehr vorteile darin bestanden / /bestehen, die welt glauben zu lassen man sei verantwortlich denn umgekehrt...
ob welche wahrheit wahrscheinlicher ist, ist nicht zu ergründen...
davon abgesehen ist wahrscheinlichkeit kein kriegesgrund und auch keiner, einen Krieg zu rechtfertigen, denn darum ging es ja glaub ich bei der frage... ist der einsatz gerechtfertigt gewesen...
mal von resolutionen und allem andern "politikbla" abgesehn -
sorry, konnte meine verachtung gegenüber Politik im allgemeinen grad nicht verbergen - bitte ausserhalb der bewertung halten ;)



zur frage stabil oder nicht und besser oder nicht:
mir fällt grad schwer zu sagen was ich mit dem gesagten meinte...
zum einen bedeutet stabil oder nicht, wie du ja auch sagst, nicht gleich besser oder schlechter, sondern so oder so teils teils...
zum andern ist instabilität kein grund Krieg zu führen (wenn es dafür überhaupt einen gibt, der nicht zumindest teilweise egoistisch wäre)...

und generell ist es halt für mich unmöglich soetwas zu bewerten...
ist deutschland heute stabil?
könnte man wohl so sagen und sich einig meinen, man könnte aber statt stabil auch starr sagen, sich aber wahrscheinlich nur schwer darauf einigen (das war ohne bezug zu afgahnistan)
geht es uns in deutschland gut?
könnte man wohl so sagen und sich einig meinen, man könnte aber auch sagen, dass es uns trotz allem an vielem fehlt...
wer zum beispiel lchende und lächelnde Gesichter als Zeichen von "gutgehen" nimmt, der würde gewiß sich nur schwer den "Deutschland-geht-es-gut-sagern" anschließen...
anderes Thema, schon wieder, aber ich glaube man weiß was ich mein...



"1. Du bist selber Muslim (wobei man auch als Muslim zur falschen Gruppe gehören kann....)
2. Du ignorierst, dass sich diese Banden auf die Fahnen geschrieben haben, alle Ungläubigen (gemeint sind alle Nichtmuslime) zu bekämpfen"

weder noch, meine religionszugehörigkeit ist nicht eindeutig und ich weiß, dass alle al quaida glaubt alle nichtmuslime bekämpfen zu müssen...

aber da gibt es noch ganz andere dinge vor denen man angst haben könnte...
macht aber wenig sinn, wenn ich mich von der schweinegrippe bedroht fühle, oder von dem kleinen Kind mit migrationshintergrund und messer, dass glaubt ich sei ne kartoffel...
die Bedrohung ist da, ich nehme sie wahr, aber ich fühle mich nicht bedroht...
Ich glaube, nicht, dass mein Leben(sstil) von einer der drei genannten Dinge ernsthaft gefährdet ist...

mag sein, dass das eine fehlwahrnehmung ist und ich mich bedroht fühlen sollte, weil ich bedroht, um auf deine logik einzugehen...

Mein größter Feind ist meine Psyche, die mich oft genug in die psychische Scheiße geritten hat mit fehlerhaften suggestionen, die mich klein, schwach oder bedroht haben fühlen lassen...

aber ich glaube die suggestion, dass H1N1 oder al quaida keine sonderlich großen Bedrohungen für mich sind, die ich fühlen brauch ist nicht fehlerhaft...


zu deinem letzten Punkt...

wir haben keinen dauerhaften Frieden...
und hatten ihn auch nach dem fall hitlers nie (nichtmal in europa) wir führen keinen Krieg, okay, aber zwischen Krieg und dauerhaftem Frieden sind viele Facetten der beiden zu finden...

Hitler ist vorbei...

aber Frieden, echter Frieden, nee, den kennen wir nicht... nur aus unserer sehnsucht, die sich in der Kunst ausdrückt und aus Momenten, die ein Vorgeschmack auf, dass "was wäre wenn die ganze welt in harmonie wäre", sind

ich glaube immer noch, dass ich es eher mit den hunden halte, die ihrem Gegner die Kehle hinhalten (oder wie Jesus die andere Wange),...
mag unterwürfig erscheinen, ist aber der einzige weg den Zorn und Hass des "gegners" ("Partners-in-disguise") in milde umzuwandeln... und aus dieser milde heraus kann das geschehen, was dann zu kommunikation, verständnis und eintracht führen kann...

zu dauerhaftem frieden, der nur über den weg der einsicht und reinigung führen kann



zu sizzla, ja das ist der sizzla, die diskussionen sind aus dem Tagesspiegel...

z.B.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/komm ... 41,2960778
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Sizzl ... 70,2961217





aus einem der artikel nochn paar zitate:

zitate
ich will nochmal zusammenfassend andere leute zu worte kommen lassen (bitte nicht vergessen: 1. diese worte gelten für alle unabhängig von allem was uns scheinbar voneinander unterscheidet und trennt und
2. WER diese worte sagte ist unbedeutend für den gehalt der worte):

"Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde."
Augustinus

"Wenn Ihr Land und das meinige aufgrund der Lehren zusammenkommen die von Christus in der Bergpredigt niedergelegt wurden, werden wir die Probleme gelöst haben, nicht nur diejenigen unserer Länder, sondern auch die der ganzen Welt."
Mahatma Gandhi (Mohandas Karamchand G. 1869-1948) indischer Freiheitskämpfer, Verfechter des gewaltfreien Widerstandes

"Man muss wohl über das Schlechte empört und fest entschlossen sein, sich niemals darauf einzulassen; dennoch muss man dem Nächsten gegenüber ganz mild bleiben."
Franz von Sales (1567-1622), französischer Theologe und Schriftsteller

"Weich ist stärker als hart, Wasser stärker als Fels, Liebe stärker als Gewalt."
Hermann Hesse (1877-1962), deutscher Dichter

"In der Verzeihung des Unverzeihlichen ist der Mensch der göttlichen Liebe am nächsten."
Gertrud von le Fort

"Der Friede der Welt muss in unserem Herzen, in unserem Hause den Ursprung nehmen."
Reinhold Schneider (1903-1985), deutscher Schriftsteller, Widerstand gegen den Nationalsozialismus

"Wenn es überhaupt eine Möglichkeit gibt, einen anderen Menschen positiv zu ändern, dann doch nur,
indem man ihn liebt, und ihn so langsam sich wandeln hilft von dem, was er ist, zu dem hin, was er sein kann."
Joseph Ratzinger (1927-), deutscher Theologe, Erzbischof von München und Freising


friede, freude, liebesperln
elysian
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Zur Frage der Möglichkeit von Objektivität:
http://de.wikipedia.org/wiki/Objektivität
http://de.wikipedia.org/wiki/Subjektivität

Objektivität ist möglich. Sie ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Innehaben der Wahrheit.
mag sein, dass menschenrecht mit füßen getreten wurde und dass einmischung vorteilhaft für viele menschen in afghanistan ist... ich will damit nur sagen, dass ich es nicht weiß und mir nicht anmaße es zu beurteilen...
Die Menschenrechte sind nachweislich durch das Talibanregime verletzt worden.
"Ich weiß, dass ich nichts weiß" ist nicht deswegen ein hochangesehener Satz, weil ihn ein Ahnungsloser gesagt hat, sondern weil ihn jemand äußerte, der über großes Wissen verfügte und aufgrund dieses Wissens erkannte, wieviel mehr er nicht weiß.
von alldem mal abgesehen glaube ich nicht, dass die USA einen "humanitären krieg" (gips son wort??? - erscheint paradox) in afgahnistan geführt haben... klingt alles doch eher nach rachefeldzug, nach dem alttestamentarischen auge um auge, zahn um zahn...
Die maßgebliche Frage ist doch, ob der Krieg nach geltendem Völkerrecht geführt werden durfte. Und insoweit besteht aufgrund der Resolution Klarheit. Ich wundere mich aber, dass Du über die Lage in Afghanistan unter den Taliban nicht urteilen möchtest, hier aber Urteile ins Blaue hinein fällst.
und Rache ist kein schlüssel zum Frieden, eher zum gegenteil...
Das lässt sich so pauschal nicht beurteilen. Es gibt Beispiele für Rachefeldzüge, in deren Folge auf der Gegenseite ebenfalls Rachegelüste entstanden und so kein Frieden erreicht werden konnte. Es gibt aber auch historische Beispiele für das Gegenteil. Letztere weisen meist die Spezialität auf, dass eine Seite als Gemeinwesen beseitigt wird.
dann bin ich ein verbrecher in vielerlei Hinsicht, das fängt beim "bei-rot-über-die-ampel-gehen-an" und setzt über Dinge fort, über die ich jetzt nicht spreche, bis hin zu Dingen, die ich getan hab für, die man in Deutschland auch ins Verbrecherhotel kommen kann...
Über die rote Ampel zu gehen ist kein Verbrechen, nicht einmal ein Vergehen. Es ist eine Ordnungswidrigkeit. Außer man möchte auf die juristischen Definitionen verzichten.
dann hat man doch mit einem Angriffskrieg gezeigt, dass man weder gebildet genug ist, zu verstehen, dass ein angriffskrieg ein zumindest seltsamer (wenn auch häufig gewählter) weg ist Frieden zu schaffen, noch Friedlich genug, lieber einen geeigneteren weg zu finden zu versuchen, geschweige denn auf diesem Weg die Menschenrechte in jederlei Hinsicht zu respektieren gewillt ist (krassestes Beispiel Guantanamo)...
Guantanamo ist unzweifelhaft ein Unding. Allerdings ist Deine Behauptung, dass es sich in Afghanistan um einen Angriffskrieg gehandelt habe, schlicht und ergreifend falsch. UN und NATO haben den Verteidigungsfall anerkannt!
zum ersten:
klar reflektieren wir alle, die frage ist nur wieviele verschiedene spiegel wir haben...
ich hab gerne viele...
Fragen, die schon gestellt wurden (und Deine Fragen dürfte sich so ziemlich jeder bereits zuvor selbst gestellt haben), sind wie Spiegel, in die man bereits hineingeblickt hat. Solange sich bei mir nichts geändert hat, bringt mir ein erneuter Blick in diesen Spiegel gar nichts.
nur selten greifen wir auf und wandeln die thesen des anderen oder unsere eigenen...
Das habe ich durchaus anders erlebt. Allerdings muss man auch sagen, dass man von seiner gebildeten Meinung m.M.n. nicht schon beim erstbesten Gegenargument wieder abrücken sollte. Auch die Gegenthese verdient schließlich ernsthafte Kritik.
ich frage nur, ob wir nicht auch mit fragen weiter kommen... ???
Nur mit Fragen wohl kaum, ohne Fragen wahrscheinlich nicht. Vor allem aber kommt es auf die Fragen an für sich an.
denn das ende aller fragen bedeutet das ende des zweifels und bedeutet unbedingte Sicherheit ob des geglaubten (des "wissens")...
Nun, genau darin unterscheidest Du Dich von Sokrates. Sein oben genannter Satz ist der Erkenntnis geschuldet, dass es kein Ende aller Fragen gibt, nur ein Aufhören zu fragen. Eigentlich eine einfache Erkenntnis, streng genommen. Man denke nur an das kindliche "warum?"!
gut möglich, dass mehr vorteile darin bestanden / /bestehen, die welt glauben zu lassen man sei verantwortlich denn umgekehrt...
ob welche wahrheit wahrscheinlicher ist, ist nicht zu ergründen...
davon abgesehen ist wahrscheinlichkeit kein kriegesgrund und auch keiner, einen Krieg zu rechtfertigen, denn darum ging es ja glaub ich bei der frage... ist der einsatz gerechtfertigt gewesen...
mal von resolutionen und allem andern "politikbla" abgesehn -
Es fehlt in dieser Antwort jedwedes Beispiel, worin der Vorteil liegen könnte.
Die Wahrscheinlichkeit, welche Version der Wahrheit näher kommt, muss nicht ergründet, sondern bewertet werden. Und hier sprechen die Fakten eindeutig für die offizielle Version und praktisch nichts als haltlose Mutmaßungen für das Gegenteil.
Wenn aller Wahrscheinlichkeit nach Al Quaida hinter dem Anschlag stand, die Taliban diese Konterbande wenigstens duldeten, dann stellt die Handlung dieser Konterbande am 11.9. 2001 nach geltendem Völkerrecht allerdings einen Kriegsgrund dar.
Nebenbei sind Resolutionen nicht irgendein "politikbla", sondern geltendes Völkerrecht.
zum andern ist instabilität kein grund Krieg zu führen (wenn es dafür überhaupt einen gibt, der nicht zumindest teilweise egoistisch wäre)...
Stabilität oder nicht hat mit Kriegsgründen nichts zu tun. Ich stimme Dir zu, dass niemand Krieg führen wird, ohne teilweise egoistische Gründe zu haben. Allerdings ist Egoismus insoweit nicht notwendig verwerflich. Auch wer sich verteidigt, hat einen egoistischen Kriegsgrund.
mag sein, dass das eine fehlwahrnehmung ist und ich mich bedroht fühlen sollte, weil ich bedroht, um auf deine logik einzugehen...
Eine Gemeinschaft besteht, wie schon Hobbes lehrt, wenn auch undemokratisch gedacht, letztlich vor allem zum Schutz nach innen und nach außen. Es kommt nicht darauf an, ob man sich bedroht fühlt. Entscheidend ist, dass es eine Bedrohung gibt. Um ein Beispiel aus dem Bereich Inneres zu nehmen: http://bundesrecht.juris.de/stgb/__241.html
aber Frieden, echter Frieden, nee, den kennen wir nicht... nur aus unserer sehnsucht, die sich in der Kunst ausdrückt und aus Momenten, die ein Vorgeschmack auf, dass "was wäre wenn die ganze welt in harmonie wäre", sind
Es ist wohl richtig, dass allein die Abwesenheit von Krieg noch nicht Frieden bedeutet. Allerdings sehe ich den Weltfrieden nicht als den einzig echten Frieden an.
ich glaube immer noch, dass ich es eher mit den hunden halte, die ihrem Gegner die Kehle hinhalten (oder wie Jesus die andere Wange),...
mag unterwürfig erscheinen, ist aber der einzige weg den Zorn und Hass des "gegners" ("Partners-in-disguise") in milde umzuwandeln... und aus dieser milde heraus kann das geschehen, was dann zu kommunikation, verständnis und eintracht führen kann...
Wie gesagt, das finde ich durchaus symphatisch. Um das Hundebeispiel aufzunehmen: diese Unterwerfungsgeste wird vom anderen Hund regelmäßig erkannt und mit einer angemessenen Reaktion beantwortet. Es gibt aber auch Hunde (z.B. Kampfhunde), denen eine solche Reaktion fremd ist. Die zerfleischen dann einfach den anderen Hund.
Auf den Menschen gemünzt: wenn der Gegner nicht zur Annahme der Unterwerfungsgeste bereit ist, bringt er den sich Unterwerfenden halt um. Wie Hitler mit den Juden.
Dieses Mittel ist also nur bedingt wirksam. Und um auf den islamistischen Zusammenhang zu kommen, so müsstest Du, als Unterwerfung schon Deine Konvertierung zum Islam anbieten und nach den Regeln leben, welche Dir der Unterwerfer vorschreibt. Das kannst Du für Dich gerne so entscheiden.
Ich für meinen Teil finde das mit meiner Würde als Mensch und meinem Recht auf Freiheit und damit auf Selbstbestimmung nicht mehr vereinbar.
"Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde."
Augustinus
Da steht aber nicht, dass wir uns selbst aufgeben müssten!
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@ elysian
"Nun, genau darin unterscheidest Du Dich von Sokrates. Sein oben genannter Satz ist der Erkenntnis geschuldet, dass es kein Ende aller Fragen gibt, nur ein Aufhören zu fragen. Eigentlich eine einfache Erkenntnis, streng genommen. Man denke nur an das kindliche "warum?"!"

das sokrates zitat (von dem wir nicht genau wissen ob es von ihm stammt, da platon es ihm zuschreibt...) ist glaube ich nicht ganz richtig so: ich habe gehört, es heißt: ich weiß, dass ich nicht weiß...
( und selbst das wußte er nicht mit bestimmtheit... Gewissheit ist eine illusion, genau wie sicherheit... es handelt sich hierbei nicht um Zustände sondern um gefühle...)
das Zitat ist der erkenntnis geschuldet, dass es kein Wissen gibt und alles was als wissen erachtet wird, sich nicht von glauben unterscheidet... aus genau diesem grund ist objektivität illusorisch... Man kann auch nichts beweisen, da es nichtmal einen Beweis für die (unbedingte und allgemeingültige) existenz eines Beweises gibt...



zur unterwerfungsgeste:
ja, dann bringt er den zur unterwerfung bereiten halt um...
so soll es sein...
vielleicht hätte die Bergpredigt auch nie ein solches Gehör gefunden und wäre uns bekannt, wenn Jesus am Leben geblieben wäre...
vielleicht ist Jesus nicht gestorben, um uns von unserer damals bereits begangenen Sünde (es sollte eigentlich nicht sünde, sondern Laster heißen) zu befreien, sondern um uns die Möglichkeit zu geben im Jetzt zu verstehen, was wir an Lastern mit uns herumschleppen...

wer weiß schon ob der Tod etwas schlimmes ist... nur weil das leben wunderschön ist, muss der Tod nichts schlechtes sein...

er ist teil des werdens...

na ja nur so ganz kurz...

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denn das ende aller fragen bedeutet das ende des zweifels und bedeutet unbedingte Sicherheit ob des geglaubten (des "wissens")...
elysian hat geschrieben:Nun, genau darin unterscheidest Du Dich von Sokrates. Sein oben genannter Satz ist der Erkenntnis geschuldet, dass es kein Ende aller Fragen gibt, nur ein Aufhören zu fragen. Eigentlich eine einfache Erkenntnis, streng genommen. Man denke nur an das kindliche "warum?"!
Die Menschheit wird wohl nie aufhören, Fragen zu stellen. Insofern wird es auch nie eine absolute Sicherheit geben.
Allerdings: Würden wir Menschen irgendwann aufhören, Fragen zu stellen, würden wir stagnieren.

aber Frieden, echter Frieden, nee, den kennen wir nicht... nur aus unserer sehnsucht, die sich in der Kunst ausdrückt und aus Momenten, die ein Vorgeschmack auf, dass "was wäre wenn die ganze welt in harmonie wäre", sind
elysian hat geschrieben:Es ist wohl richtig, dass allein die Abwesenheit von Krieg noch nicht Frieden bedeutet. Allerdings sehe ich den Weltfrieden nicht als den einzig echten Frieden an.
Einen echten Weltfrieden hat es in der Menschheitsgeschichte tatsächlich noch nie gegeben. Irgendwo wird auf der Welt immer Krieg geführt, werden Menschenrechte verletzt und das wird wohl auf absehbare Zeit (leider) auch so bleiben.
Und nun befindet sich sogar Deutschland in einem "kriegsähnlichen Zustand"...
:?

Ich möchte jetzt noch ein Zitat aus einer PN an mich bringen, in der mir jemand, den ich auch noch kontaktiert hatte, einen weiteren Lösungsvorschlag unterbreitet hat:
freidenker hat geschrieben:ich finde mich in den möglichen Antwortfeldern Ihrer Umfrage nicht recht wieder.

Mein Vorschlag wäre es, auf die Teilung Afghanistans hinzuwirken und sich innerhalb von ca. drei Jahren sukzesive zurückzuziehen.

Nur der Paschtunische Süden wäre dann talibanverseucht.
Man sollte sie dann dort gewähren lassen und nur dann eingreifen, wenn sie zu viel Quatsch machen.

Im Norden müsste man einen oder mehrere Warlords aufbauen, die halbwegs vernünftig sind und die pashtun. Taliban nicht mögen.


Der Westen verliert den Krieg nicht, kann ihn aber auch nicht gewinnen. Wer nicht gewinnen kann, verliert in gewisser Weise doch.

Ein sofortiger Rückzug wäre aber falsch, denn dann würden die Taliban - weil andere Warlords fehlen - in Kürze wieder überall herrschen - und Pakistan bedrohen.


Gruß
freidenker
Hm, ist schon ein außergewöhnlicher Vorschlag - auf eine Teilung Afghanistans hinzuwirken. Zumal Afghanistan nicht, wie viele andere Staaten in Asien und Afrika durch europäische Kolonialmächte entstanden ist, sondern die Stämme Afghanistans haben sich selbst zusammen gefunden und haben unter Ahmad Schah Durani bis um 1747 Afghanistan als Staat gegründet. Afghanistan ist also durchaus historisch selbständig gewachsen.
:|
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Gast hat geschrieben:@ elysian
"Nun, genau darin unterscheidest Du Dich von Sokrates. Sein oben genannter Satz ist der Erkenntnis geschuldet, dass es kein Ende aller Fragen gibt, nur ein Aufhören zu fragen. Eigentlich eine einfache Erkenntnis, streng genommen. Man denke nur an das kindliche "warum?"!"

das sokrates zitat (von dem wir nicht genau wissen ob es von ihm stammt, da platon es ihm zuschreibt...) ist glaube ich nicht ganz richtig so: ich habe gehört, es heißt: ich weiß, dass ich nicht weiß...
( und selbst das wußte er nicht mit bestimmtheit... Gewissheit ist eine illusion, genau wie sicherheit... es handelt sich hierbei nicht um Zustände sondern um gefühle...)
das Zitat ist der erkenntnis geschuldet, dass es kein Wissen gibt und alles was als wissen erachtet wird, sich nicht von glauben unterscheidet... aus genau diesem grund ist objektivität illusorisch... Man kann auch nichts beweisen, da es nichtmal einen Beweis für die (unbedingte und allgemeingültige) existenz eines Beweises gibt...
Hinsichtlich des SInns des Zitats und der Möglichkeit, absolute Gewissheit zu erlangen, sind wir einer Meinung.
Allerdings ist Wissen nicht gleichzusetzen mit Gewissheit! Das eine ist quantifizierbar, das andere qualifizierbar!
Man kann also viel Wissen und zugleich fast gar keine Gewissheit haben.
Dass deswegen Objektivität und die Möglichkeit eines Beweises nicht gegeben sei, ist allerdings falsch.
Es gibt außer uns eine reale Welt. Wie wir die Welt wahrnehmen, steht auf einem anderen Blatt. Aber sie ist unzweifelhaft da. Wenn Du nach einem Beweis hierfür suchst, so kannst Du Dir ja mal vorstellen, die Wand vor Dir sei nicht existent und dann einfach mal geradeaus laufen. Die Realität meldet sich dann bestimmt, unbedingt und allgemeingültig zum Beweis ihrer Existenz bei Dir. ;)
Man kann zwar nicht objektiv sagen, gegen was man gerannt ist, aber man kann objektiv feststellen, dass da Etwas ist.
zur unterwerfungsgeste:
ja, dann bringt er den zur unterwerfung bereiten halt um...
so soll es sein...
vielleicht hätte die Bergpredigt auch nie ein solches Gehör gefunden und wäre uns bekannt, wenn Jesus am Leben geblieben wäre...
vielleicht ist Jesus nicht gestorben, um uns von unserer damals bereits begangenen Sünde (es sollte eigentlich nicht sünde, sondern Laster heißen) zu befreien, sondern um uns die Möglichkeit zu geben im Jetzt zu verstehen, was wir an Lastern mit uns herumschleppen...

wer weiß schon ob der Tod etwas schlimmes ist... nur weil das leben wunderschön ist, muss der Tod nichts schlechtes sein...

er ist teil des werdens...

na ja nur so ganz kurz...

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Das sehe ich grundlegend anders. Die Nächsten- und Feindesliebe ist wichtig, gar keine Frage. Aber diese Lehre hatte ihre Wirkung bereits zu Lebzeiten entfaltet und nicht erst durch Jesu Tod.
Ferner ist Jesu nach seit jeher in der Christenheit herrschenden Meinung mehr als nur ein Mensch gewesen, der halt gestorben ist. Vielmehr war Jesus Mensch und Gott (in Jesus kam Gott selbst zu den Menschen) zugleich und sein Tod diente der Erlösung der Menschen von ihren Sünden, insbesondere der Erbsünde (Vertreibung aus dem Paradies). Wichtiger noch ist aber seine Auferstehung, denn in ihr liegt die Verheißung ewigen Lebens.
Die gegenteilige Ansicht hat unter den Christen nie eine Mehrheit gefunden. Somit gibt es keinen Grund, Jesu Tod an für sich als casus knacktus für den Erfolg des Christentums anzusehen.
Was nun die Hinnahme des Getötetwerdens anbelangt, so muss das jeder für sich entscheiden.
Allerdings sehe ich keinen Sinn darin, sich töten zu lassen, wenn der Opfergang nicht die erhofften Konsequenzen haben kann und auch sonst keinen Nutzen aufweist. Dann liegt darin nur eine andere Form der Selbsttötung, die wiederum, wenn man im theologischen Rahmen bleiben will, nach dem Wortlaut der Bibel ruchbar ist. Das ist keine in sich schlüssige Position. Diese Sichtweise wird auch den christlichen Märtyrern nicht gerecht. Sie wurden getötet, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten und um ihren Glauben zu bekennen. Sie haben sich aber nicht aktiv in die Fänge ihrer Häscher begeben. Das Martyrium war folglich nur ultima ratio und nicht usus. Darüber hinaus hatten sie nicht die Mittel, sich zu wehren. Folgerichtig wurde das Recht zu Notwehr auch durch die Christen nie infrage gestellt.
Unabhängig davon finde ich aber ehrenwerter, tadellos zu leben als tadellos zu sterben.
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04.01.2010
Afghanistan-Äußerung
Soldaten kritisieren Käßmann

Die EKD-Vorsitzende Margot Käßmann muss weiter Kritik für ihre Äußerungen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr einstecken – jetzt auch vom Bundeswehrverband. Käßmann fühlt sich missverstanden.
(...)
Käßmann hatte in ihrer Neujahrspredigt mit Blick auf den Afghanistan-Einsatz kritisiert, alle Strategien hätten lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten Waffen einsetzen und Zivilisten getötet werden. Nötig seien „ganz andere Formen“ der Konfliktbewältigung...
den ganzen Artikel lesen: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 67649.html

05.01.2010
Afghanistan-Kritik
Guttenberg und Käßmann suchen Dialog

Die Empörung über Äußerungen der EKD-Vorsitzenden Käßmann zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ebbt nicht ab. Nun wollen sie und Verteidigungsminister Guttenberg ein klärendes Gespräch führen...
weiter lesen: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 68144.html

11.01.2010
Käßmann und Guttenberg sprechen über Afghanistan

Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg trifft sich heute mit der EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland hatte den Bundeswehreinsatz in Afghanistan kritisiert. Der Krieg sei nach Maßstäben ihrer Kirche so nicht zu rechtfertigen. Käßmann forderte, die deutschen Soldaten möglichst bald abzuziehen. Zahlreiche Politiker hatten die EKD-Ratsvorsitzende für ihre Äußerungen scharf kritisiert...
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... istan.html

13.01.2010
Treffen Guttenberg - Käßmann
Käßmann lässt sich nicht bekehren

Margot Käßmann bleibt dabei: Sie würde ihre Predigt nochmal halten, erklärte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche nach einem Treffen mit Verteidigungsminister zu Guttenberg. Dieser lud die Bischöfin indes zu einem Truppenbesuch nach Afghanistan ein...
weiter lesen: http://www.tagesschau.de/inland/afghanistan1532.html
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KONFERENZ:
SPD will Bundeswehr bis 2015 aus Afghanistan abziehen
Sigmar Gabriel lehnt auch die Entsendung zusätzlicher Kampftruppen ab

BERLIN - Die SPD will die Bundeswehr bis spätestens 2015 aus Afghanistan abziehen. „Wir müssen einen Korridor für den Abschluss des Abzugs definieren“, sagte Parteichef Sigmar Gabriel gestern bei einer SPD-Konferenz zu Afghanistan in Berlin. „Wir schlagen den Zeitkorridor 2013 bis 2015 vor.“

Zugleich wiederholte Gabriel die Forderung, keine zusätzlichen Kampftruppen nach Afghanistan zu entsenden. Stattdessen müsse die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte verbessert werden...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... uppen.html

Westerwelle gegen Enddatum für Afghanistan-Abzug

Berlin (dpa) - Außenminister Guido Westerwelle hat die Festlegung der SPD auf ein konkretes Datum für den Abzug der letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan scharf kritisiert.

Zudem appellierte der FDP-Vorsitzende "an diejenigen, die den Einsatz in Regierungszeiten gestartet haben, sich nicht in Oppositionszeiten aus der Verantwortung zu stehlen".

"Kein Politiker kann heute versprechen: Am 31.12.2013 ist alles gewonnen und alles vorbei. Wer das aus der Opposition verspricht, dem geht es nicht um die Sache, sondern um Punkte bei der nächsten Wahl oder Umfrage", sagte er der "Bild am Sonntag"...
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Barbarossa
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BUNDESWEHR:
Deutschland schickt mehr Truppen nach Afghanistan
Die 850 zusätzlichen Soldaten sollen eine neue Strategie umsetzen

BERLIN - Deutschland schickt in diesem Jahr 850 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan. Damit sollen die Ausbildung der afghanischen Armee verstärkt und ab 2011 ein schrittweiser Abzug der Bundeswehr ermöglicht werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern in Berlin. Morgen findet in London eine Afghanistan-Konferenz von rund 70 Staaten statt.

Die Regierung will auch die Zahl der deutschen Polizeiausbilder von 120 auf 200 Beamte erhöhen. Die Finanzhilfe soll ebenfalls steigen, von bisher 220 Millionen auf 430 Millionen Euro im Jahr...
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Barbarossa
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Bundestag stimmt neuem Afghanistan-Mandat zu

Berlin/Kabul (dpa) - Überschattet von einem Eklat um die Links-Fraktion hat der Bundestag die Entsendung von mehr als 800 zusätzlichen Soldaten nach Afghanistan erlaubt. Das Parlament stimmte der neuen Afghanistan-Strategie der Bundesregierung am Freitag mit großer Mehrheit zu.

Damit darf die Bundeswehr künftig am Hindukusch mit bis zu 5350 Soldaten im Einsatz sein. Bislang lag die Obergrenze bei 4500. Unmittelbar vor der Abstimmung kam es zum Eklat: Die Links-Fraktion musste das Parlament praktisch komplett verlassen, weil ihre Abgeordneten Plakate mit den Namen von afghanischen Bomben-Opfern hochgehalten hatten. Bei einem neuen Anschlag in Kabul kamen mindestens 17 Menschen ums Leben...
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Hintergrund: Die Bundestags-Geschäftsordnung

Hamburg (dpa) - Der Bundestagspräsident soll für einen ordnungsgemäßen Ablauf der Sitzungen sorgen. Er "wahrt die Ordnung im Hause", heißt es in der Geschäftsordnung des Parlaments. Ein Überblick über Ordnungsmaßnahmen und die Regeln für Ausschlüsse...
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Ich finde es extrem unglaubwürdig, daß ausgerechnet die Applaudierer vom 8. Juni 1989 (der 9. Volkskammertagung zum Massaker vom 3. zum 4. Juni 1989 in Peking - siehe: http://1989.dra.de/themendossiers/ddr-f ... saker.html ) nun im Bundestag eine solche Aktion machen. Diese Heuchelei ist einfach nur widerlich und ekelerregend.
:evil:

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Barbarossa
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Im Folgenden möchte ich gern einen Kommentar aus der Financial Times Deutschland übernehmen, den ich auch nicht treffender hätte schreiben können:
Flüchtling hat geschrieben: # 28.02.2010 18:00:09 Uhr
vorsicht und prüfe
Es ist klar, dass man gegen jede Art von Krieg sein muss, aber Vorsicht und prüfe wer dies vorgibt, denn den Gipfel der Heuchelei setzten die SED-Linken im Bundestag mit ihrer Plakataktion für die umgekommenen afghanischen Zivilisten. Ich kann mich nicht erinnern, dass die SED „Abgeordneten“ in der DDR Volkskammer gegen die erschossenen Mauertoden, gegen den Einmarsch in Ungarn und der CSSR, gegen den Krieg der Sowjetunion gegen die Afghanen, gegen das Massaker auf dem himmlischen Platz des Friedens in Peking bzw. gegen die Inhaftierung von zweihunderttausend politischen Gefangenen in der DDR mit einer Plakataktion demonstriert hatten. Diejenigen, die das mutig im Volk getan hatten, wanderten in den Knast. Auch später hatten die SED Nachfolger diese überfälligen Aktionen im freien Parlament nie nachgeholt. Das taten nur die Opfer. Auch hier kann man eindeutig studieren was Feigheit, Dummheit und Frechheit bei den SED Linken für Auswirkungen hat. An deutsche Opfer wird überhaupt nicht gedacht, so wie zur Zeit der Mauer, da wurden deutsche Bürger, wohlgemerkt auf Befehl der SED, einfach erschossen und stundenlang im Todesstreifen liegengelassen. Also auch hier ist doch ein eindeutiges Fazit zu ziehen, Heuchler mit dieser nicht aufgearbeiteten Vergangenheit nicht nur vorrübergehen aus dem Bundestag schmeißen, sondern gleich für immer. Sie sind immer noch nicht in der Demokratie angekommen und haben zwar Kreide gefressen aber gar nichts verstanden.
Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... e=comments
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Barbarossa
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Der Afghanistan-Einsatz deutscher Soldaten bringt noch ein anderes Problem auf die "Tagesordnung" - ein Problem, mit dem man sich auch beschäftigen muß:
Ein Leben im Ausnahmezustand
Kriegsheimkehrer über traumatische Erlebnisse und unsichtbare Verletzungen

Seit 1991 hat das Verteidigungsministerium rund 200.000 Soldaten in Kriegs- und Krisengebiete geschickt. Längst sind die Bilder von deutschen Soldaten im Auslandseinsatz in den Medien allgegenwärtig: Männer in Kampfanzügen, in Panzern oder zu Fuß auf staubigen Straßen – ob nun im Kosovo oder in Afghanistan...
weiter lesen: http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~ ... wgw~cm.asp
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Barbarossa
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Forderungen nach Aufrüstung der Bundeswehr lauter

Berlin (dpa) - Nach den blutigen Gefechten am Karfreitag bei Kundus werden die Forderungen nach einer massiven Aufrüstung der Bundeswehr in Afghanistan immer lauter. Ex-Militärs verlangen unter anderem mehr Kampf- und Transporthubschrauber, Aufklärungsdrohnen und Artillerieunterstützung...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... swehr.html

KNAPP 1000 TRANSPORTER, ABER KEINE KAMPFHUBSCHRAUBER
Bundeswehrsoldaten fühlen sich nicht ausreichend auf den Afghanistan-Einsatz vorbereitet, das bestätigt der aktuelle Bericht des Wehrbeauftragten. So gebe es beispielsweise nicht genug Fahrzeuge vom Typ Dingo – ein minengeschütztes Transportfahrzeug – um den Einsatz ausreichend üben zu können. Teilweise seien die Fahrten, beispielsweise mit Nachtsichtgeräten, erst vor Ort trainiert worden...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2078755
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elysian
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"Mit Ihnen trauert ein ganzes Land"
Mehr als tausend Menschen haben von den in Afghanistan getöteten Soldaten Abschied genommen. Erstmals nahm auch Kanzlerin Merkel an einer Trauerfeier für Gefallene teil. Sie verteidigte den Einsatz am Hindukusch. Verteidigungsminister Guttenberg versuchte, den Familien der Opfer Trost zuzusprechen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 92,00.html

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[Mod. - Beitrag hierher verschoben]
:arrow: mehr Informationen zu den gefallenen Soldaten hier: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 6442#p6442
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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AFGHANISTAN:
„Er oder ich – darum ging es“
Brutale Realität am Hindukusch: Ein Bundeswehrsoldat beschreibt ein Gefecht mit den Taliban

Spätestens wenn deutsche Soldaten in Afghanistan fallen, reden Politiker über Tapferkeit und Dankbarkeit. Doch zwischen den Reden an den Särgen und dem Streit über Mandate geht oft der Blick auf die tägliche Wirklichkeit verloren. Hauptfeldwebel Daniel Seibert beschreibt hier minutiös ein Gefecht. Mit ihm sprach Marco Seliger...
interview lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... t-ein.html

Eine Antwort aus diesem Interview möchte ich besonders hervorheben:
Was bedeutet Ihnen der Tapferkeitsorden?

Seibert: Das ist zwar schön, aber ich lege darauf keinen gesteigerten Wert. Viel wichtiger wäre mir eine größere Anerkennung unserer Arbeit in der Bevölkerung. Wir Soldaten haben ein Recht darauf, dass die Menschen in unserem Land achten und respektieren, was wir in Afghanistan tun. Wir halten unseren Kopf hin für dieses Land, und dafür wollen wir nicht auch noch missfällig angeschaut oder angepöbelt werden. Ich glaube, da spreche ich im Namen aller Soldaten, die mit mir in Kundus waren. F.A.S.
Dem ist von meiner Seite nichts hinzuzufügen.
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Barbarossa
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Köhler spricht indirekt von Krieg in Afghanistan

Masar-i-Scharif (dpa) - Bundespräsident Horst Köhler hat sich bei einem überraschenden Kurzbesuch der Bundeswehr in Afghanistan hinter deren Einsatz gestellt und diesen indirekt als Krieg bezeichnet.

Nach einem Gespräch mit deutschen Soldaten sagte er am Freitag im Feldlager Masar-i-Sharif: "Hier, finde ich, fühlen die Soldaten weitgehend, es ist ein Krieg. Und dem werde ich nicht widersprechen." Während der gut zweistündigen Visite, für die Köhler seine Rückreise von der Weltausstellung in Shanghai unterbrach, sagte er den Soldaten: "Ihr Einsatz ist schwer und gefährlich, aber er ist richtig und legitim." Der Besuch war aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt worden...
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