Wie fühlten die Menschen in der Weimarer Republik, Hunger?

Wir helfen gerne bei Fragen. Für Fragen zu Hausaufgaben rund um Schule & Studium bieten wir das Hausaufgaben-Portal an

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Titus Feuerfuchs
Mitglied
Beiträge: 1632
Registriert: 07.05.2012, 21:42

Marek1964 hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Nein, eine logische Schlussfolgerung, wenn man deine Ausführungen konsequent zu Ende denkt

1) Du sagst, die WR zahlte nicht so viel, wie sie gekonnt hätte ("Peanuts")

2) Die wirtschaftliche Situation in der WR war aber alles andere als gut
Am Ende der Krieges hätte viel mehr Energie in den wirtschaftlichen Wiederaufbau investiert werden müssen, statt in den Versuch, nachweisen zu wollen, dass die Bedingungen von Versailles unerfüllbar waren.
Sehe zwischen diesen beiden Punkten überhaupt keine Korrelation.

Marek1964 hat geschrieben: Aber ich räume ein, am Anfang hätte man vor allem, auch von den Siegermächten, die Priorität dort liegen müssen, die Wirtschaft auch international auf die Beine zu bringen und erst dann über Transfer von Mitteln zu denken. Das ist auch der Kernpunkt der Kritik von John Maynard Keynes. Er liess sich aber von der Deutschen Wirtschaftsdelegation mit falschen Zahlen hinters Licht führen.[...]
Hast du für diese Aussage eine seriöse Quelle?

Marek1964 hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Daraus ergibt sich ganz zwangsläufig der Schluss, dass die Kohle, die es deiner Meinung nach gab, irgendwo anders hingekommen sein muss, nur wohin?
Zu den Gewinnern der Inflation - Fabrikinhaber, Immobilienbesitzer, Schuldner. Gleichzeitig richtete die Hyperinflation gewaltigen Schaden an. Wirtschaftlich, politisch.
Abegsehen davon, dass das keine befriedigende Antwort auf meine Frage ist, waren Fabrikbesitzer mitnichten die großen Gewinner, da ihnen die Nachfrage weggebrochen war.

Marek1964 hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Weiters ist evident, dass sie durch das Nichtzahlen ganz erhebliche Nachteile auf sich nahm (Ruhrbesetzung etc.). Warum hätte sie das tun sollen, wenn sie -nach deiner Meinung- eh locker hätte zahlen können?
Das war eben Politik.
Eine sehr simplifizierende und mehr als unvollständige Replik, meinst' nicht?
Du bist also, wenn ich das richtige verstanden habe, tatsächlich der Meinung, Deutschland sei mit den Reparationen absichtlich in Verzug geraten, obwohl es hätte zahlen können, um bewusst eine Besetzung des Ruhrgebietes herbeizuführen?

Marek1964 hat geschrieben: Konfrontation.
... vor allem von Seiten Frankreichs. Mit Stresemann betrat ab 1923 ein umsichtiger und deeskalierender Staatsmann das Parkett, der für seine Bemühungen zu Recht den Friedensnobelpreis verliehen bekam.

Marek1964 hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
1) War das Reich ausgeblutet, es gab keine Rohstoffe und zuwenig zu essen. Alle wirtschaftlichen Zentren waren ganz oder teilweise der deutschen Staatsgewalt entzogen. Der Krieg wurde nicht nachhaltig erwirtschaftet sondern ging auf Kosten der Substanz (vgl. z.B Walter Rathenaus KRA).

2) Beschäftige dich rudimentär mit den Unterschieden zwischen Friedens- und Kriegswirtschaft insbesondere bei einem totalen Krieg, denn ein solcher war der WW1. Sie bedingt z.B. Inflation, weil die Nachfrage nach Konsumgütern viel größer ist, als das Angebot.
Dass es eine Anpassungzeit gebraucht hat, ist klar, habe ich auch schon oben beschrieben.

Die Inflation ist vermeidbar - durch eine Währungsreform,
Wie schwierig die ist, sah man ja in Österreich, dessen wirtschaftliche Situation während der gesamten Ersten Republik desaströs war - auch nach der Währungsreform in Form der Schillingeinführung.

Marek1964 hat geschrieben: durch Lastenausgleich kann man wenigsten halbwegs faire Bedinungen schaffen. Wie dann nach dem Zweiten Weltkrieg umgesetzt.[...]
Wer sollte das zahlen?
Außerdem sehe ich auch hier keinerlei Korrelationen :? , denn im Gegensatz zum WW2 gab es nach dem WW1 keine Massenvertreibungen und damit auch keine potentiellen Lastenausgleichsempfänger.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Lia

Um auf die Frage einzugehen, wie sich die Menschen in der Weimarer Republik fühlten:
Lässt sich einheitlich und zeitlich durchgehend nicht beantworten.
Vielen ging es nicht gut, weder finanziell noch moralisch. Es war eine Zeit der Umbrüche auf allen Gebieten, der Unsicherheit, der (enttäuschten) Erwartungen in der breiten Masse der Bevölkerung, gleich, zu welcher politischen Richtung die Menschen tendierten.
Das ist eine Seite- selbstverständlich nicht die einzige, denn es gab auch jene, denen es gut, es gab die Goldenen Zwanziger- fragt sich nur, ob sie überall für für alle golden waren.
Meine Großeltern behaupteten weitgehend das Gegenteil, zumindest für die ersten Jahre der Ruhrbesetzung. Und so mancher Werftarbeiter in Kiel oder Lübeck fand die Zeiten so wenig golden wie die Kriegsversehrten und deren Familien.
Benutzeravatar
Marek1964
Mitglied
Beiträge: 1474
Registriert: 30.11.2013, 12:53

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben: Aber ich räume ein, am Anfang hätte man vor allem, auch von den Siegermächten, die Priorität dort liegen müssen, die Wirtschaft auch international auf die Beine zu bringen und erst dann über Transfer von Mitteln zu denken. Das ist auch der Kernpunkt der Kritik von John Maynard Keynes. Er liess sich aber von der Deutschen Wirtschaftsdelegation mit falschen Zahlen hinters Licht führen.[...]/
Hast du für diese Aussage eine seriöse Quelle?


http://www.people.fas.harvard.edu/~nfer ... lation.pdf

Seite 12, 16m Keynes constantly, S. 18 keynes problem he trusted the germans

http://jimmyatkinson.com/papers/the-tre ... sequences/
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Fragen“