Worüber hat sich Goethe einst „tierisch“ geärgert?

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Moderator: Barbarossa

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Wenn es um Tiere ging, hatte Goethe schon seine Skrupel und machte sich Gedanken:

Als ich einmal eine Spinne erschlagen,
Dacht‘ ich, ob ich das wohl gesollt?
Hat Gott doch ihr wie mir gewollt
Einen Anteil an diesen Tagen!
(Buch der Sprüche)

Aber das hatte bei ihm auch seine Grenzen. Ein bestimmtes Tier konnte er überhaupt nicht leiden. Da konnte er dann recht stur sein. Auch wenn ihn das in Weimar 1817 einen „Job“ kostete. - Was war da „Schreckliches“ geschehen?
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Balduin
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Ich habe jetzt eine Weile gelesen - das ist wirklich schwierig, wie ich finde.

Hängt es mit einem Hund auf der Theaterbühne zusammen?
Das Jahr 1817 ist auch das Jahr des Konfliktes mit Caroline Jagemann, genauer: der Zuspitzung des Konfliktes wegen des Gastspiels des Wiener Schauspielers Karsten, der im aus dem Französischen übersetzten Stück „Der Hund des Aubri de Mont-Didier“ mit einem dressierten Pudel auftreten sollte. Goethe wollte es verhindern, konnte sich nicht durchsetzen und nutzte, so wird es meist, und wohl zutreffend, interpretiert, die Gunst der Stunde, seine Aufgabe als Intendant des Hauses auf leidlich elegante Weise loszuwerden.
http://www.eckhard-ullrich.de/mein-goet ... oethe-1817
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Balduin hat geschrieben: 07.02.2023, 08:03 Hängt es mit einem Hund auf der Theaterbühne zusammen?
Ja, das hast Du richtig vermutet.

Am 13. April 1817 erhielt Goethe den Abschied als Direktor des Weimarer Hoftheaters. Seit 1791 hatte er das Amt inne. Aber was zuviel war, war zuviel! - Ein Schauspieler wollte mit seinem dressierten Pudel in dem Stück des Pariser Dichter und Theaterregisseurs René Charles Guilbert de Pixérécourt „Der Hund des Aubry“ auftreten. Der Großherzog wünschte das Gastspiel. Goethe wollte die Weimarer Bühne aber nicht durch einen Hund entweihen lassen. Hunde waren ihm eh zuwider.
Als er im März 1817 in Jena weilte, wurde das Stück doch - mit Hund - aufgeführt, woraufhin Goethe sofort um seine Entlassung bat. Caroline Jagemann, die Ehefrau "zur linken Hand" des Großherzogs und zur Frau von Heygendorff empor geadelt, hatte die Aufführung durchgesetzt.
Ein Witzbold dichtete bald nach der Hunde-Affäre einen Schiller-Vers um: "Dem Hundestall soll nie die Bühne gleichen / und kommt der Pudel, muss der Dichter weichen".

Johann Wolfgang von Goethe hat das Hoftheater nach seinem Abgang nicht mehr betreten.
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Balduin
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Das war ein wirklich gutes Rätsel!
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Freut mich, daß es Dir gefallen hat. Es wird ja nicht so heiß gegessen, wie oft gekocht wird. Und selbst ein Goethe konnte nicht aus seiner Haut. Siehe hier:

Vielleicht sollte man der Schauspielerin Caroline Jagemann aber auch Gerechtigkeit widerfahren lassen. Sie war eine in vielerlei Hinsicht erfolgreiche Schauspielerin und Teatherleiterin. Mußte in der historischen Beurteilung gegenüber Goethe voraussehbar den Kürzeren ziehen. Im Übrigen hatten die Beiden auch später immer noch ein gutes Verhältnis zueinander:
https://www.goethe-gesellschaft-erfurt. ... an-goethe/
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