Meine Vorfahren

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Meine Sippe war seit altersher neben dn Familien Gundlach und Becker bedeutende Glasmacher, Tööpfer und Tiegelmacher. Bereits im Jahre 1537 wird ein Claudes.... im Hessischen Bundesbrief für die Glasmacher als Gläser und Hüttenmacher im Kaufunger Wald aufgeführt. 1557 wird Peter.... anlässlich eines Streites mit dem amtierenden Oberförster während eines Bundestreffen von 200 Gläsnern in alten Dokumenten erwähnt.
Quelle: Colisit - Schmelztiegel, Schamotte, hochtonerdige Formteile: Startseite
Nun folgt ein Auszug aus debn arischen Nachweis, den mein gefallener Vater vor der Heirat mit meiner Mutter erbringen mußte:
Geburtsdatum: 1679 Engelhardt.... Ziegelmeister Todestag: 15.2.1749,
Geb.: 13.5.1713 Joh. Georg.... Ziegelmeister Tod: 3.12.1798
Geb.: 4.1.1743 Engelhardt.... Schmelztiegelmeister Tod: 3.6.1797
Geb.: 5.2.1789 Joh. Justus.... Schmelztiegelmeister Tod:28.2.1829. Er war als Hofgeismarer Dragoner mit Napoleon im Krieg gegen Rußland.
Geb.: 30.7.1813 Conrad.... Schmelztiegelmeister Tod: 30.4.1872. Er ist an Pocken gestorben.
Geb.: 19.5.1824 Marie Scharl. Winter Ehefrau Tod: 23.8.1895. Vater Obersteiger Joh. zu Renkenkuhl.
Geb.: 20.11.1856 Gustav.... Tonwarenfabrikant Tod: 13.7.1912
Geb.: 1855 Luise Marie.... geb. Piscantor Ehefrau Tod: 2.8.1901,
Alle Vorfahren in Großalmerode geboren und gestorben.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Das ist schön, wenn man seine Vorfahren soweit zurückverfolgen kann. Bei mir kannte ich lediglich meine Eltern, die aber schon sehr früh verstorben sind, als ich noch recht klein war. In bin ja in einem Kinderheim aufgewachsen und hatte zu Eltern keinerlei Bezug. Die Heimverwaltung sah auch Nachforschungen in dieser Hinsicht nicht sehr gerne. Diese hätte ja auch akut für die Kinder nichts geändert. Erst sehr viel später habe ich mich ein bisschen dafür interessiert, konnte aber nicht allzu viel herausfinden. Ich habe dann auch das Interesse daran bald wieder verloren.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
da mein gefallener Vater bei seiner Hochzeit in der Nazizeit den arischen Nachweis erbringen mußte, hat er gleich weiter geforscht. Es dürfte in den Kirchenbüchern der ev. Gemeinde von Großalmerode alles zu finden sein. Seine Großmutter eine geborene Piscantor war eine Hugenottin aus Oberhessen, die elf Jahre vor dem Opa gestorben ist und er bekam eine Stiefmutter, mit der er nicht klar kam. Er verließ die Familie und wurde nach dem 1. Weltkrieg kleiner Postbeamter in Kassel. Die Fabrik gibt es heute noch, die wissen vielleicht garnicht, dass es uns gibt :?:
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dieter
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Damals begannen schon umweltschützende Maßnahmen, da durch den großen Laubholzbedarf zum Beheizen des Glasschmelzöfen der Waldbestand bedroht war. Die Gläsner waren zum Auswandern gezwungen oder stellten ihr Handwerk auf Töpferei und TiegelPorduktinon um. Dennoch führte der harte Wettbewerb zur Verarmung der Tiegelmacher, so dass sie um 1750 nicht einmal in der Lage, die Brennkosten aufzubringen. Diese wurden dann vom Bürgermeister vorfinanziert, verbunden mit der Auflage, dass alle Tiegel zu einem festgesetzten Preis an ihn zu liefern waren oder er aber an den Selbstverkäufen durch duie Tiegelmacher beteiligt wurde. Dies führte zu einem erheblichen Nachlassen der Tiegelqualität, da für die Tiegelmacher nun ohnehin kaum etwas zu verdienen war. Dagegensetzte sich ein Tiegelmacher kräftig zur Wehr:
Quelle: Colisit - Schmelztiegel, Schamotte, hochtonerdige Formteile: Geschichte
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Balduin
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Das ist ein tolles Thema lieber dieter, gefällt mir sehr.

Die Frage an @Barbarossa, ob man das Thema vielleicht in Heimtkunde verschieben kann?

Ich selbst habe mich noch nicht sehr mit der Familiengeschichte beschäftigt. Klar, was der Großvater und der Urgroßvater war und tat, das weiß ich noch. Dann hört es aber leider schon auf - leider habe ich auch keine Ahnung, wie ich da recherchieren könnte (ich meine nicht die Lebensdaten meiner Vorfahren, sondern wichtige Ereignisse...) - eine Familienchronik wurde nicht geführt und alte Dokumente sind mWn nicht vorhanden.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Ralph hat geschrieben:Die Frage an @Barbarossa, ob man das Thema vielleicht in Heimtkunde verschieben kann?
Ich denke, das geht in Ordnung. Wird sogleich erledigt.
:wink:
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dieter
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Er schaffte es, aus der Gilde auszutreten. Ein langwieriger Vorgang und schwer seiner Zeit, so die Überlieferung, " wenn ich den Streit gewinne, lasse ich mich auf Glas malen": Das Original-Gemälde aus dem Jahr 1783 ist noch gut erhalten und zeigt den Tiegelmacher Engelhard .... den Großvater von Konrad ...., dem Namensträger des heutigen Unternehmens. Die Hausmarke, ein altes Zunftzeichen, geht zurück auf Elias .... In Großalmerode,lt. Schriftstück vom 7.9.1617 beim Staatsarchiv Marburg/Lahn (R.k.G. Akte E 32)
Quelle: Colisit - Schmelztiegel, Schamotte, hochtonerdehaltige Formteile: Geschichte
Ihr Lieben,
über meinen Großvater, ein kleiner Postbeamter, der 1944 an einm Splitter im Gehirn, den er im WKI bekommen hatte und meinen am 10.12.1941 vor Moskau gefallenen Vater habe ich schon in meinem Lebenslauf bei der Mitgliedervorstellung im G-Geschichteforum gschrieben.
Gegenwart
Heute gehören zu dem Lieferprogramm, der noch existierenden Firma nicht nur Schamotte- und Hochtonerdige Steine für Industrie- und Kachelöfen, sondern z.B. auch ntridgebundene SIC für Müllverbrenungsanlagen genauso wie technische Keramik Hochleistungsturbinen
Quelle: COLOSIT - Schmelztiegel, Schamotte, hochtomerdige Formteile: Startseite
Persönliches Fazit:
Da mein Großvater, nachdem seine Mutter Luise Marie frühzeitig gestorben ist und er eine Stiefmutter bekam, das Haus verlassen hatte und eine eigene Existenz schuf, haben wir keinen Kontakt mehr zu der Familie in Großalmerode. Ob sie überhaupt unsere Existenz kennen, wissen wir nicht. :roll:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
da mein gefallener Vater bei seiner Hochzeit in der Nazizeit den arischen Nachweis erbringen mußte, hat er gleich weiter geforscht.
Hat mein Opa auch gemacht. Er kam bis Anfang des 18.Jhs. zurück, danach hätte er in Tirol weiter forschen müssen. Da seine Mobilität damals in den 30ern eingeschränkt war und er später keine Zeit mehr hatte, unterblieben weitere Forschungen. Ich hatte bislang auch noch nicht die Zeit. NOCH nicht!

Irgendwann geh ich auch in Rente... ;)

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
da mein gefallener Vater bei seiner Hochzeit in der Nazizeit den arischen Nachweis erbringen mußte, hat er gleich weiter geforscht.
Hat mein Opa auch gemacht. Er kam bis Anfang des 18.Jhs. zurück, danach hätte er in Tirol weiter forschen müssen. Da seine Mobilität damals in den 30ern eingeschränkt war und er später keine Zeit mehr hatte, unterblieben weitere Forschungen. Ich hatte bislang auch noch nicht die Zeit. NOCH nicht!

Irgendwann geh ich auch in Rente... ;)

Beppe
Lieber Beppe,
dann gutes Forschen. :wink:
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Paul
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In den USA gibt es schon große Datenbanken. Vor allem die Mormonen haben intensiv ihre Vorfahren erforscht. Man kann ja dann von den Forschungen entfernt verwandter Leute profitieren, wenn man auf die gemeinsamen Vorfahren stößt.
Die ergiebigste Quelle sind sicher die Kirchenbücher, wenn sie erhalten sind.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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dieter
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Lieber Paul,
die Kirchenbücher der ev. Gemeinde in Großalmerode waren erhalten. :wink:
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