Stonehenge - Das verborgene Reich

Kulturentwicklung, Neandertaler, Altsteinzeit, Anfänge des Menschen, homo erectus

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Megalithanlage als Zentrum einer rituellen Landschaft
Stonehenge gilt als einer der geheimnisvollsten Orte Europas. Bis heute rätseln Forscher über Sinn und Zweck des Monuments, das vor mehr als 5000 Jahren gebaut wurde. Neue Forschungsergebnisse zeigen, das der Megalith keine isoliert Anlage war. Er entstand inmitten einer rituellen Landschaft aus Hunderten von Grabhügeln.
Mit Hilfe modernster Technologie haben Experten die verborgenen Monumente in der Umgebung von Stonehenge sichtbar gemacht. Sie erzählen, wie herausfordernd die Arbeit war.
Quelle: www.zdf.de
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Dietrich
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Interessant fand ich diese Bemrkung, die ich bei Wiki fand:

"1997 wurde am Skelett eines mittelsteinzeitlichen Mannes, das in der Cheddar Gorge von Somerset gefunden worden war, eine DNA-Analyse durchgeführt. Als man die Resultate mit der DNA der Einheimischen verglich, fand man heraus, dass einer der Einwohner von Cheddar Grove ein direkter Nachkomme des 9000 Jahre alten Mannes war. Diese Erkenntnis erschütterte die traditionelle Ansicht, dass nacheinander mehrere Masseneinwanderungen stattgefunden hatten, die die jeweils ansässigen Völker auslöschten."

Es scheint demnach eine altansässige Bevölkerung gegeben zu haben, deren Grundstock bis in die frühe nacheiszeitliche Periode zurückgeht. Etwa um 4000 v. Chr. erfolgte dann die Neolithisierung Britanniens. Ob damals frühe Ackerbauern vom Festland auf die Insel einwanderten oder ob es lediglich einen Kulturtransfer gab, ist umstritten. Vor allem auch, ob es sich um eine zahlenmäßig größere Zuwanderung handelte.

Ab etwa 2500 v. Chr. gab es eine gut nachweisbare Einwanderung durch Leute der Glockenbecherkultur (Beaker-People), die die Kenntnis der Metallverarbeitung mitbrachten. Auch hier ist umstritten, in welcher Größenordnung man sich die Migration der Glockenbecherleute vorzustellen hat.

Was aus dieser Bevölkerungsfusion hervorging, repräsentiert die britische Bevölkerung, die Stonehenge errichtete. Es mag jedoch sein, dass bereits die vorangehende jungsteinzeitliche Bevölkerung mit der Errichtung von Megalithbauten begann, denn die erste Phase von Stonehenge wird auf etwa 3000 v. Chr. datiert.
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:
Ab etwa 2500 v. Chr. gab es eine gut nachweisbare Einwanderung durch Leute der Glockenbecherkultur (Beaker-People), die die Kenntnis der Metallverarbeitung mitbrachten. Auch hier ist umstritten, in welcher Größenordnung man sich die Migration der Glockenbecherleute vorzustellen hat.
Wahrscheinlich ist , dass die neuen Einwanderer auch besseren Waffen hatten als die alteingesessene Bevölkerung, größtenteils Waffen aus Bronze. Dem war die lange Zeit in Frieden lebende neolithische Zivilisation hilflos ausgeliefert. Stonehange verschwand von der bBildfläche und mit ihr die alte Religion. Es mussten die die neuen religösen Rituale der neuen Einwanderer übernommen werden, die die alte Bevölkerung wahrscheinlich aber nur in geringen Maße überlagerte.
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dieter
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Dietrich hat geschrieben: Was aus dieser Bevölkerungsfusion hervorging, repräsentiert die britische Bevölkerung, die Stonehenge errichtete. Es mag jedoch sein, dass bereits die vorangehende jungsteinzeitliche Bevölkerung mit der Errichtung von Megalithbauten begann, denn die erste Phase von Stonehenge wird auf etwa 3000 v. Chr. datiert.
Lieber Dietrich,
es ist doch tröstlich, dass angenommen werden kann, dass sich die Gene der Steinzeitmenschen bis heute weiter vererbt haben. :wink:
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dieter
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Es ist eine der faszinierendsten Kultstätten Europas. Vor etwas 5000 Jahren begann der Bau dieses rätselhaften Steinkreises von Stonehenge in der Hochebene von Salisbury. Er umschließt einen heiligen Ort, doch die Bedeutung der Kultanlage ist bis heute umstritten. War es eine Sternwarte, ein überdimensionales Kalenderblatt, eine Pilger und <Heilstätte, ein steinzeitliches Lourdes oder gar ein Mahnmal für die Toten :?: Da seine Erbauer noch keine Schrift kannten, ranken sich bis heute unzählige Mutmaßungen und Theorien um Sinn und Zweck des Monuments.
Quelle: www.zdf.de
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Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Wahrscheinlich ist , dass die neuen Einwanderer auch besseren Waffen hatten als die alteingesessene Bevölkerung, größtenteils Waffen aus Bronze. Dem war die lange Zeit in Frieden lebende neolithische Zivilisation hilflos ausgeliefert. Stonehange verschwand von der bBildfläche und mit ihr die alte Religion. Es mussten die die neuen religösen Rituale der neuen Einwanderer übernommen werden, die die alte Bevölkerung wahrscheinlich aber nur in geringen Maße überlagerte.
Stonehenge wurde erst etwa gegen 1500 v. Chr. aufgegeben, also weit nach der Zeit der Beaker-Peole. Es ist auch nicht anznehmen, dass die Beaker-Peole England flächendeckend eroberten. Dazu war ihre Zahl viel zu gering und auch auf dem Festland ist von solchen Prägungen der Glockenbecherleute keine Rede. Vielmehr werden sie eher als "reisige Händler" (so ein Archäologe) betrachtet, die ihre metallurgischen Kenntnisse gut bewahrten und teuer als Metallwaren verkauften.

Im wesentlichen wird dieses Bild gezeichnet:

"Gordon Childe sah die Glockenbecherleute als Missionare, die sich, von Spanien kommend, über den atlantischen Rand Europas ausbreiteten und die Kenntnis der Kupfermetallurgie mit sich brachten. Dass es sich bei der typischen Glockenbecherausstattung um die Prestigegüter einer neuen Oberschicht handelt, ist eine Meinung, die vor allem von Stephen Shennan (UCL) vertreten wird. Christian Strahm (Freiburg) prägte den Begriff Glockenbecherphänomen, um den Ausdruck Kultur zu vermeiden.

Sangmeister kennzeichnet 1972 die Träger der Glockenbecherkultur als bewegliche, in Kleingruppen aufgegliederte Gesellschaft, welche spezialisiert im Aufsuchen, Verarbeiten und Verhandeln begehrter Werkstoffe, was ihnen eine hohe soziale Wertschätzung verliehen habe. Der Mangel an Siedlungsfunden unterstützt die frühe Hypothese der hochmobilen „Glockenbecherleute“."
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dieter
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Lieber Dietrich,
die Glockenbecherkultur gab es um 2500 v. Chr. Ich habe sie auch in meinen Thread "Multikulti in der Steinzeit" erwähnt. :wink:
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dieter
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Der Geheimcode von Stonehenge
Neue Erkenntnisse über die berühmte Megalithanlage

Stonehenge gilt als einer der geheimnisvollsten Orte Europas. Lange hat man gerätselt, warum Menschen sich vor Jahrtausenden die Mühe machten, tonnenschwere Steinblöcke aufzurichten. Bisher haben die Wissenschaftler keine umfassende Erklärung gefunden. Doch die Funde des britischen Archäologen Pearson lassen eine neue Deutung zu.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
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Spartaner
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dieter hat geschrieben: Stonehenge gilt als einer der geheimnisvollsten Orte Europas. Lange hat man gerätselt, warum Menschen sich vor Jahrtausenden die Mühe machten, tonnenschwere Steinblöcke aufzurichten. Bisher haben die Wissenschaftler keine umfassende Erklärung gefunden. Doch die Funde des britischen Archäologen Pearson lassen eine neue Deutung zu.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
Dahinter kann man ein mysthischen Grund vermuten. Sonnenkulte zu der Zeit in der Stonhenge gebaut wurde, waren wahrscheinlich über ganz Europa schon längst verbreitet. Stonhenge ist vielleicht ein später letzter Bau an einem peripheren Stantort dieses Kultes in Europa. Sonnenkulte wurden in ganz Europa zelebriert und hatten fast überall die gleiche Bedeutung. Sie stehen u.a. in Zusammenhang mit Aussaat und Ernte in den jeweiligen Gebieten. Der Auf- bzw. Untergangspunkt der Sonne zum Zeitpunkt der Sommer- und Wintersonnenwende spielte hier wahrscheinlich eine wichtige Rolle. Ab da an musste man z.B. nicht mit Ernteeinbußen rechnen. Bei einer immer zahlenmäßig größer werdenden Bevölkerung waren sichere einzubringende Ernten so lebensnotwendig wie existenzsichernd für eine ganze Gemeinschaft von Menschen. Ein Ernteausfall konnte gravierende Auswirkungen auf das freidliche Zusammenleben und den Verbleib der Gemeinde in der Region haben. Zumal auf einer Insel wie Großbritannien es kaum Nahrungsergänzungen nach einem Ausfall einer Ernte gegeben haben dürfte.
Ruaidhri
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Neuere Studien sehen Stonehenge und andere Monumentalbauten auch als Zeichen einer sich in sozialen Strukturen neu organisierenden Gesellschaft, und geneau mit dem zusammenhängend, was Spartaner schrieb.
Spartaner hat geschrieben:Bei einer immer zahlenmäßig größer werdenden Bevölkerung waren sichere einzubringende Ernten so lebensnotwendig wie existenzsichernd für eine ganze Gemeinschaft von Menschen. Ein Ernteausfall konnte gravierende Auswirkungen auf das freidliche Zusammenleben und den Verbleib der Gemeinde in der Region haben. Zumal auf einer Insel wie Großbritannien es kaum Nahrungsergänzungen nach einem Ausfall einer Ernte gegeben haben dürfte.
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Ruaidhri hat geschrieben:Neuere Studien sehen Stonehenge und andere Monumentalbauten auch als Zeichen einer sich in sozialen Strukturen neu organisierenden Gesellschaft, und geneau mit dem zusammenhängend, was Spartaner schrieb.
Der Zusammenhang zzwischen neuen sozialen Strukturen und Steinmonumenten ist mir nicht ganz klar.

Großsteingräber, Menhire oder Steinsetzungen und generell Megalithbauten wurden zur Zeit der Megalithkultur zwischen 4000 und etwa 2000 v. Chr. überall in küstennahmen Gebieten errichtet. Man kann also sagen, dass der Beginn der Megalithkultur etwa 4000 v. Chr. mit neuen religiösen Vorstellungen verbunden war und möglicherweise auch soziale Veränderungen erfolgten.
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Dietrich hat geschrieben:
Der Zusammenhang zzwischen neuen sozialen Strukturen und Steinmonumenten ist mir nicht ganz klar.
Die einfachste der Veränderung der sozialen Strukturen kann schon als folgende anerkannt werden. Früher gab es in der Altsteinzeit Jäger und Sammler. Allmählich entwickelte sich ein religiöses Treiben mit religiösen Anschauungen über Tier und Pflanzen aber auch über Himmelskörper. Mit der einsetzenden Landwirtschaft wurden zudem Missernten und Ernteerfolge mit Beobachtungen der Natur und Kosmos verbunden. Es gab gedankliche Verflechtungen und Gründe warum man und wo man die ersten einfachsten Steinbauten erichtetete. Mit dem Bau von mystischen Steinmonumenten muss es zwangsläufig auch so etwas wie religöse Schamane gegeben haben, die den Bau in Auftrag gegeben und verwaltet haben, die nach dem Bau die religiösen Zeremonie (wenn man denn sie so nennen darf) verwaltet und geführt hatten. Die Gruppe der religiösen Führer oder Schamanen bildeten dann die erste eigenständige Gruppe, die sehr wahrscheinlich auch sippenübergreifend organisiert gewesen sein muss und die auch eine gewisse Weisungsbefugnis gegenüber den an den Zeremonien teilhabenden Gruppen gehabt haben müssen. Man kann wohl davon aishgehen, dass nicht jeder Sippe von bis zu 20 Mann einen eigenen Schamanen gehabt hatten, sondern dass es vielmehr einen Schamanen vor Ort gab der andere nachfolgende Schamanen anlernte und diese Zeremonien nach gleichen Muster jedes Jahr von neuen abliefen.
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dieter
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Um die Stelen in der Grafschaft Willshire ranken sich unzählige Theorien, Mythen und Legenden. sie reichen von einem gewaltigen Himmels-Observatorium über einen Tempel für den römischen Sonnengott bis hinzu dem Zauberer Merlin als Baumeister. Heute weiß man, es waren Menschen der Jungsteinzeit, die die berühmteste Megalithanlage Europas erichteten.
Quelle: www.trra-x.zdf.de
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Ruaidhri
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Mythen und Legenden sind etwas Feines, ich lese gern Fantasy ( und auf guter Recherche beruhende historische Romane)- die moderne Wissenschaft ist aber genauso spannend zu lesen.
Neuere Arbeiten zu Stonhenge finden sich auf academia.edu oder hier:
http://research.historicengland.org.uk/
OT:
Genau faszinierend wie Stonehenge sind für mich die Dolmen, Menhire, alignements und enceints in der Bretagne, kurz auch die Straße der Megalithen genannt.
Wobei die Gegend heutzutage noch den Vorzug der besseren Küche hat. :)
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LG Ruaidhri
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dieter
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Eine Art Sonnenkult
Vor üver 5000 Jahren, in einer Zeit, in der es weder schrift noch Rad erfunden waren, gelang ihnen die exakte Ausrichtung auf einen bestimmten Sonnenstand. Es muss hier eine Art Sonnenkult gegeben haben. Darüber sind sich die Wissenschaftler einig. Aber viel mehr wussten die Forscher auch nicht.
Der Archäologe Peearson von der Uni Sheffield leitet die größte archäologische Untersuchung, die je in in Stonehenge durchgeführt wurde. Seit sieben Jahren führen er und seine Mitarbeiter Grabungen im umliegenden Gelände durch. Jetzt glaubt er, den Schlüssel zum Geheimcode von Stonehenge gefunden zu haben.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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