Out of Africa: Eine Botschaft der Gleichheit

Kulturentwicklung, Neandertaler, Altsteinzeit, Anfänge des Menschen, homo erectus

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Für diese Klientel war schon die Out-of-Africa-Theorie eine Zumutung. Die besagt, dass der Ursprung der Menschheit entlang des Afrikanischen Grabenbruchs lag, von wo aus wie uns über die Welt verteilten. Unsere Urahnen waren demnach Schwarze. Eine bittere Pille für die, die ihre angebliche Höherwertigkeit aus ihrer Blässe definierten. Immerhin blieb ihnen Trost, sich vorzustellen, sie seien das Produkt eine "Weiterentwicklung". Sapiens 2.0 sozusagen.
Quelle: http://www.spiegel.de
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dieter
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Seit 2010 wird es immer schwerer. damals veröffentlichte die Forschungsgruppe um den Paläogenetiker Pääbo vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie erste Teile des Neandertaler-Genoms. Seitdem produziert diese mittlerweile weltweit betriebene Analyse fast im Wochentakt Wissenschaftsschlagzeilen.
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dieter
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Was wir so erfuhren:
:idea: Mindestens einmal kam es zu einem Genfluss zwischen Homo sapiens und neanderthalensis - sprich: zu einer Vermischung der Populationen;

:idea: Alle Menschen mit Ausnahme der Afrikaner südlich der Sahara tragen Gene von Neandertalern oder den eng verwandten Denisova-Menschen
:idea: Der Prozentsatz dieses archaischen Erbgutes variiert je nach Messung und Schätzung zwischen einem und sieben Prozent;
:idea: Weil wir aber nicht alle die gleichen Gene "durchgereicht" bekommen haben, sind insgesamt 20 bis 30% des Neandertaler-Erbgutes noch in unserem heutigen Populationen zu finden (Schätzung: Pääbo).
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Paul
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Out of Afrika gilt ja weiter. Vor etwa 2 Millionen Jahren breitete der Mensch sich von Afrika nach Eurasien aus. Sollte dieser Zeitraum um 1 Millionen Jahre zurückverlegt werden müssen, wäre das eine große Überraschung.
Als sich der Neandertaler vor etwa 100000 Jahren nach Süden ausbreitete löste er eine Modernisierung des Menschen aus. Er vermischte sich erst mit der Bevölkerung in West- und Mittelasien. Dort nahmen die Mischlinge auch schon moderne Mutationen aus Afrika und anderen Teilen Asiens auf. Die Mischlinge breiteten sich in alle Richtungen aus. So sorgten die Neandertalermischlinge dafür, das sich moderne Gene aus allen Teilen der Erde auch wiederum überallhin ausbreiten konnten.
Bei den Abstammungsberechnungen werden die neutralen Gene falsch, einfach Ostafrika, statt dem Neandertaler o. den jeweiligen örtlichen Vorfahren zugeordnet. Nur 0,016 % der Gene stammen aus neueren Mutationen aus den verschiedenen Weltregionen. Asien ist wahrscheinlich wegen der hohen Bevölkerungszahl besonders stark vertreten. Neandertaler werden wegen ihrer nachgewiesenen Expansion nach Süden auch stärker vertreten sein.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Am schwersten zu schlucken ist für die Rechtsausleger aber, was uns die Neandertaler konkret vererbt haben. Denn während wir zwar zahlreiche variierende Gen-Schnipselchen erbten, haben wir einige davon alle gemein. Und zwar ausgerechnet die Gene, welche die phänotypischen Merkmale bestimmen, die europ. Rassisten seit Jahrhunderten als definierende Merkmale des edlen Europäers gelten: Helle Haut, Helles Haar, Blaue Augen.
Quelle: www.spiegel.de
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Barbarossa
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Auweia!
:roll:

Andererseits halten eben genau diese Rassisten die Neandertaler für eine primitive Menschenart, während sie die erwähnten Details bei weißhäutigen Menschen für ausgesprochen Edel halten. Eine Diskrepanz...
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dieter
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Lieber Barbarossa,
es ist doch völlig klar, dass der Homo sapiens sapiens aus Afrika dunkel war. Durch die Vermischung mit dem Neandertaler bekam er dessen Gene mit. Da in unseren nördlichen Breiten die Sonnenstrahlung eine andere ist, waren die Gene des Neandertalers insoweit nützlich, weil eine hellere Haut ihm es ermöglichte, die Sonneneinstrahlung aufzunehmen und in Vitamine umzusetzen. Die Natur hat sich also die Gene des Neandertalers ausgesucht, die für das Überleben in nördlichen Breiten nützlich waren. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
es ist doch völlig klar, dass der Homo sapiens sapiens aus Afrika dunkel war. Durch die Vermischung mit dem Neandertaler bekam er dessen Gene mit. Da in unseren nördlichen Breiten die Sonnenstrahlung eine andere ist, waren die Gene des Neandertalers insoweit nützlich, weil eine hellere Haut ihm es ermöglichte, die Sonneneinstrahlung aufzunehmen und in Vitamine umzusetzen. Die Natur hat sich also die Gene des Neandertalers ausgesucht, die für das Überleben in nördlichen Breiten nützlich waren. :wink:
Ja, ich weiß das. Aber ich befürchte, die Rassisten interessiert das alles nicht.
:?
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dieter
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Was für eine herrliche Pointe: Die Farbmerkmale der angeblich überlegenen Rasse entpuppen sich als Erbe einer ausgestorbenen Menschenart, die vor 30.000 Jahren aus der Welt fiel, weil sie nicht mehr hineinpasste. Und die einzig verbliebenen "reinrassigen" Homo sapiens( wie die irren Rassentheoretiker der Nazis das genannt hätten) sind die Schwarzafrikaner.
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch
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dieter
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Wenn uns unsere Verwandtschaft zum Neandertaler aber etwas lehrt, dann ist es das: So etwas bedeutet nichts, es besitzt keinen Wert, es macht niemanden besser oder schlechter. Es ist nur interessant - und es erteilt uns einmal mehr eine Lektion über Evolution.
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft
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dieter
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Gene, schrieb einst der britische Biologe Dawkins, seien "egoistisch": Sie setzen sich gegen andere Gene durch und werden weitergegeben, wenn sie für das Lebewesen in seinem Biotop vorteilhaft sind. Auf dem Weg in den lichtschwachen Norden war es für unsere schwarzafrikanischen Vorfahren von Vorteil, zu erblassen. Wir liehen uns diese Eigenschaft von Wesen, deren Zeit bald abgelaufen war. Dass diese Vermischung möglich war, lag nur daran, dass beide Unterarten des Homo eng verwandt waren.
Genau das ist und bleibt, was uns Menschen auszeichnet:
Unsere enge unlösbare Verwandtschaft miteinander.Wir alle sind Mischlinge mit Migrationshintergrund.
Quelle http://www.spiegel.de/wissenschaft
Es ist festzustellen, dass Paul in allen Foren wo er geschrieben hatte mit seinen Thesen gegen alle Besserwisser Recht behalten hat, trotz der Schwierigkeiten, die man ihm bereitet hatte. :D
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Paul
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dieter hat geschrieben: Alle Menschen mit Ausnahme der Afrikaner südlich der Sahara tragen Gene von Neandertalern oder den eng verwandten
Das wurde ja inzwischen auch revidiert. In vielen Forschungsprojekten wurde inzwischen festgestellt, das inzwischen auch die Menschen südlich der Sahara Neandertalergene haben, darunter Genabschnitte auf dem X Chromosom und immer mehr auch Erbanlagen des Immunsystems. Die Rechenergebnisse von Paäbo müssen korrigiert werden. Dieser hatte die Yoruba fälschlich als Menschen mit 0 % Neandertalergene angesetzt und als Vergleichsbasis benutzt.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Lieber Paul,
woher hast Du diese Weisheiten, nenne bitte Quellen. :wink:
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Paul
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dieter hat geschrieben:Lieber Paul,
woher hast Du diese Weisheiten, nenne bitte Quellen. :wink:
Hallo Dieter,
du hast selbst schon mehrfach auf meine Beiträge geantwortet, in denen ich Forschungsergebnisse des 1000 Genom Projekt verlinkt habe. Dazu gibt es sehr viele Artikel.

http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =92&t=3817

http://translate.google.de/translate?hl ... 6bih%3D735
viele Grüße

Paul

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dieter
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Lieber Paul,
nochmal Danke für die Hinweise. :)
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