Früheste Bewohner Grönlands

Kulturentwicklung, Neandertaler, Altsteinzeit, Anfänge des Menschen, homo erectus

Moderator: Barbarossa

Paul
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Vor den Eskimos/Inuit gab es schon eine frühere Einwanderergruppe.
Wenn es also in Grönland eine Bevölkerung vor den Eskimo gab, dann stellt sich die interessante Frage, warum sie sprachlich überschichtet wurden und ihre Mitochondralen Gene auch verschwanden. Eine Ausrottung halte ich für unwahrscheinlich. Das wahrscheinlichste wäre, das die Eskimos einen technologischen Vorsprung hatten. Dies würde die sprachliche Überschichtung erklären.
In dem Link wird die Aussage getroffen, diese frühen Bewohner Grönlands müßten ohne Spuren zu hinterlassen durch Amerika durchgezogen sein. Ihre nächsten Verwandten seinen die Tschuktschen in Nordsibirien.
Die Tschuktschen gehören wie die Ainus zu den Paläosibirischen Völkern. Es ist nicht richtig, das es sonst in Amerika keine Spuren von ihnen gibt. Auch der weit im Süden der USA gefundene nicht ganz 10000 Jahre alte Kenewick-Mann entsprach diesem Bevölkerungstyp. Es ist ja ziemlich logisch, das die Paläosibirier als Kolonisten in Amerika wahrscheinlich sind, das sie ja in der Nähe der Bering-Landbrücke lebten. Die Tschuktschen haben auch wie viele Indianer in Nordamerika und der "Grönländer Inuk" die Blutgruppe A.

http://diepresse.com/home/science/53883 ... e/index.do
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Peppone
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Paul hat geschrieben:Wenn es also in Grönland eine Bevölkerung vor den Eskimo gab, dann stellt sich die interessante Frage, warum sie sprachlich überschichtet wurden und ihre Mitochondralen Gene auch verschwanden. Eine Ausrottung halte ich für unwahrscheinlich. (...)
Die Tschuktschen gehören wie die Ainus zu den Paläosibirischen Völkern. Es ist nicht richtig, das es sonst in Amerika keine Spuren von ihnen gibt. Auch der weit im Süden der USA gefundene nicht ganz 10000 Jahre alte Kenewick-Mann entsprach diesem Bevölkerungstyp.
Ne, die Frage nach sprachlicher Überschichtung stellt sich nicht, auch nicht die nach Ausrottung. Und was in den südlichen USA gefunden wurde, sagt überhaupt nix darüber aus, wie es im hohen Norden zuging.
Solltest du dich mal näher über die Inuit und ihre Vorläufer als Besiedler des hohen Nordens Amerikas beschäftigen, stößt du sicher auf die zeitliche Diskrepanz zwischen beiden Bevölkerungen!
Als die "Naqqaq" - die frühen Grönländer - nach Grönland kamen, stand die Uhr auf etwa 5000 vor heute, die ersten (Paläo-)Inuit kamen 1000 Jahre später und haben laut dem von dir verlinkten Artikel genetisch nix mit den Naqqaq zu tun.
Diese frühen Grönländer waren so wenige, dass sie Inzucht betreiben mussten; sie sind wohl relativ schnell wieder ausgestorben.
Beide Bevölkerungen sind sich wohl nie begegnet, weswegen alle Fantasien von wegen Ausrottung und Überlagerung ohne Basis sind.

Beppe
Paul
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Wenn von früheren Bevölkerungen die Rede ist, wird immer wieder unterstellt, sie wären ausgestorben. In geschichtlichen Zeiten hat es auch viele Einwanderungen gegeben, ohne das eine Bevölkerung wirklich ausgestorben ist.
Weder die Indianer, die Tasmanier o. Feuerländer, noch die Bevölkerung auf den Andamanen sind ohne Nachkommen ausgestorben. Sprachen sind allerdings oft ausgestorben, manchmal hinterließen sie aber noch ein Substrat.
Eigentlich bin ich fassungslos, das dies immer wieder so wiederholt wird.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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dieter
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Lieber Paul,
vielleicht hast Du recht, dass keine Bevölkerung völlig ausgestorben ist. Aber wenn vom Aussehen nichts übrig geblieben ist, dann ist das schwer daran zu glauben. Wie haben den die Naqqaq ausgesehen :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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