Streit um die Homoehe in Deutschland: Wie weit geht ,,Ehe für alle''?

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Moderator: Barbarossa

Dietrich
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Katarina Ke hat geschrieben: Aneri: Deine Theorien finde ich absurd. Gibt es dafür Beweise? Und Homosexualität muss man nicht werten - wozu auch? Diese Menschen sind so.

Und Toleranz schließt für mich Akzeptanz mit ein.
Völlig richtig!
Aneris Vorstellungen zur Homosexualität stammen noch aus dem Mittelalter. Es ist zwecklos, so einen Unsinn weiter zu diskutieren. :(
Paul
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Um was geht es denn konnkret? Was soll durch die Homoehe ermöglicht werden?
Man sollte den Sinn jeden Aspektes einzeln prüfen, denn manches hat sich ja auch für die bisherigen Ehen als falsch erwiesen. Die finanziellen Vorteile im Steuerrecht und Rentenrecht sollten nicht ausgeweitet werden. Zugewinngmeinschaft ist sowieso möglich.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Katarina Ke
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Die ganze Diskussion zeigt, dass es in der Gesellschaft immer noch Vorurteile gibt. Es ist ehrlicher, dies zuzugeben.

Vorurteile kann man überwinden. Noch in den sechziger Jahren galt eine Scheidung als Makel. Heute regt sich - zum Glück - kaum noch jemand darüber auf. Natürlich ist die Ehe ein Bund auf Lebenszeit, aber wenn es nicht geht, dann ist manchmal ein sauberer Schnitt die beste Lösung.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
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Triton
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Katarina Ke hat geschrieben:Die ganze Diskussion zeigt, dass es in der Gesellschaft immer noch Vorurteile gibt.
Nein, sie zeigt, dass man mit solchen Nonsens-Themen ein Sommerloch auch füllen und von echten Problemen ablenken kann. Wieviele Hansel interessieren sich denn real für so eine Ehe? Das dürfte kaum den vierstelligen Bereich erreichen. Wo war bisher ein Problem?

Der Staat soll Kinder fördern, nicht Ehen, Außenstehende merken und haben nichts davon, ob 2 Lebenspartner einen Ring tragen oder nicht. Es gibt so viele echte Probleme in der Gesellschaft, es lohnt sich einfach nicht, solche Pillepalle durchzukauen. Um mal im familären Bereich zu bleiben: Fördert der Staat Menschen genug, die sich um familäre Pflichten kümmern? Damit meine ich die Betreuung Hilfsbedürftiger, z.B. alter oder behinderter Familienmitglieder. Wie stellt er solche Menschen im Erbrecht? Wie sieht es mit der ernstgemeinten Förderung von Ausbildungen aus, damit meine ich unkompliziert und nicht nach der jetzigen Bürokratiemonsterpraktik. Damit die Gesellschaft wieder durchlässiger wird, ein Hauptkritikpunkt der jährlichen Pisa-Studien. Was tut der Staat für eine breite und gerechte Alterssicherung statt dem völligen Unsinn, den wir derzeit praktizieren.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Harald
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Wenn man die Homoehe erlaubt, und daran wird wohl kein Weg vorbeiführen, gibt es auch keinen Grund, die Poligamie, die es inoffiziell schon immer gab, die Poliandrie und die Gruppenehe nicht gesetzlich anzuerkennen. Bei sexuellen Beziehungen zwischen Verwandten und mit Tieren hätte ich aber doch Bedenken.

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dieter
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Lieber Harald,
meinst Du das alles im Ernst :?: Oder hast Du nur den Zusatz (Vorsicht, Ironie) vergessen :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Ruaidhri
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Gleichstellung Thema im SH-Landtag : Homo-Ehe: „Liebe Frau Bundeskanzlerin, die Zeit ist reif“
http://www.shz.de/schleswig-holstein/po ... 00066.html

Bis Berlin dringen die Schallwellen sowieso nicht, Frau Merkel wird an ihrem Kurs "was nicht im Kolaitionsvertrag steht, wird nicht gemacht, am besten auch nicht diskutiert" festhalten und die SPD wird, so es doch zu einer Abstimmung kommen sollte, mitkaspern und sich verbiegen.
Wenn man die Homoehe erlaubt, und daran wird wohl kein Weg vorbeiführen, gibt es auch keinen Grund, die Poligamie, die es inoffiziell schon immer gab, die Poliandrie und die Gruppenehe nicht gesetzlich anzuerkennen.
Warum nicht? Dürfte nur schwierig werden, das nachfolgende juristische Belange wie Erben, ev. Betreuung, Sorgerecht für Kinder angeht.
Bis dahin ginge es ja noch.
Bei sexuellen Beziehungen zwischen Verwandten und mit Tieren hätte ich aber doch Bedenken.
Da wird dann bei Verwandten der mögliche Inzucht-Koeffizient von der EU errechnet und danach die Erlaubis erteilt oder nicht...
( Ich gehe von Freiwilligkeit unter Erwachsenen aus, sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen steht auf einem ganz anderen Blatt und bleibt ein Horror- Verbrechen.)
Sexuelle Beziehungen zu Tieren - Zoophilie genannt,- die jedoch müssen verboten werden oder bleiben und mit härteren Sanktionen belegt werden. Ausnahmsweise bin ich mal komplett auf der Seite von Peta- und am Ende der Toleranz und Akzeptanz, was Freiheit der Lebensform angeht.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Aneri

"Ein Kommentar wider dem Zeitgeist " vom Klaus Heck in Telepolis:
Ich rufe (zu meiner Entlastung) einen Zeugen auf. Er heißt Paul Goodman. Abgesehen davon, dass er seit 1972 verstorben ist, glaube ich, in ihm den idealen Verbündeten für mein Vorhaben gefunden zu haben, die Idee der Homo-Ehe kritisch zu beleuchten.

Paul Goodman war nämlich schwul. Nicht nur das, er war berühmter Vorreiter der Schwulenbewegung in den USA und damit weltweit.

Goodman war auch Therapeut. Nicht nur das, sondern auch theoretischer Begründer der Gestalttherapie. Zusammen mit dem Ehepaar Perls hat er die Gestalttherapie entwickelt und vorangetrieben. Für den Leser, der noch nie von Gestalttherapie gehört hat, will ich hinzufügen: Gestalttherapie ist die Psychotherapie der "Linken". Sie war (und ist vielleicht noch heute) die progressivste Richtung unter den s.g. humanistischen Therapierichtungen, die ihren Siegeszug in den 70ern des letzten Jahrhunderts feierten.

Schließlich ist Paul Goodman linker Anarchist. Und ich werde ihn gleich auch als politischen Zeugen für die Kritik an der Homo-Ehe aufrufen.

Bei dieser Kritik geht es tatsächlich kaum um Schwule...
Weiterlesen in http://www.heise.de/tp/artikel/45/45216/1.html

Besonders anzumerken möchte ich ein Link aus diesem Artikel zum Interview mit Godmann. Sehr interessanter und widersprüchlicher Mensch, dessen Ansichten eigene Kreativität und Denkleistung anfeuern :wink:

Seine kurze Zitat, die allerdings nicht Homosexuellen gilt, sondern dem Mensch allgemein, und die auch eine meiner Grundsätze ist:
Sie reden von menschlichem Kontakt, als ob es so etwas wie den Menschen wirklich gäbe. Aber ein solches Tier gibt es nicht. Der Mensch macht sich selbst, und er tut das im Bezug auf die Welt, in der er lebt. (Hervorhebung von mir)
Dietrich
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Aneri hat geschrieben:"Ein Kommentar wider dem Zeitgeist " vom Klaus Heck in Telepolis:
Man kann der Meinung von Herrn Heck sein - muss man aber nicht, wie schon die Redaktion am Schluss des Artikels schreibt: "Dies ist ein Meinungsartikel. Er gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder."

Über kurz oder lang wird es auch in Deutschland zu gleichgeschlechtlichen Ehen kommen. Mir persönlich würden die gesetzlich eingetragenen Lebenspartnerschaften reichen, doch scheint der öffentliche Druck zu einer Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare zu führen. Da schon bisher nur sehr wenige von der eingetragenen Lebenspartnerschaft Gebrauch gemacht haben, wird das noch mehr für solche Ehen gelten. Insofern wird das Abendland davon nicht untergehen.
Zuletzt geändert von Dietrich am 24.06.2015, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
Aneri

Dietrich hat geschrieben:Man kann der Meinung von Herrn Heck sein - muss man aber nicht
Es betrifft doch so gut wie alles :mrgreen:
Katarina Ke
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Herr Goodmann beweist eindrucksvoll, dass Psychotherapeuten einen Arzt brauchen.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
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Triton
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Dietrich hat geschrieben:Da schon bisher nur sehr wenige von der eingetragenen Lebenspartnerschaft Gebrauch gemacht haben, wird das noch mehr für solche Ehen gelten.
Eben, ein völliges Randthema, das höchstens wegen der Symbolik wert ist, überhaupt diskuttiert zu werden.

Harald Schmidt meinte mal, die ganze Heiraterei und anschließende Scheiderei soll wohl auch den Homos die Beziehungen vermiesen, damit die Scheidungsindustrie weiter wie geschmiert läuft...
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Dietrich
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Triton hat geschrieben: Harald Schmidt meinte mal, die ganze Heiraterei und anschließende Scheiderei soll wohl auch den Homos die Beziehungen vermiesen, damit die Scheidungsindustrie weiter wie geschmiert läuft...
Eine etwas seltsame Verlautbarung, dazu reichlich homophob.
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Triton
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H. Schmidt war/ist Satiriker.
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dieter
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Triton hat geschrieben:
Dietrich hat geschrieben:Da schon bisher nur sehr wenige von der eingetragenen Lebenspartnerschaft Gebrauch gemacht haben, wird das noch mehr für solche Ehen gelten.
Eben, ein völliges Randthema, das höchstens wegen der Symbolik wert ist, überhaupt diskuttiert zu werden.

Harald Schmidt meinte mal, die ganze Heiraterei und anschließende Scheiderei soll wohl auch den Homos die Beziehungen vermiesen, damit die Scheidungsindustrie weiter wie geschmiert läuft...
Lieber Joerg,
wenn sie genug Geld haben, dann immer frisch ans Werk. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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