Das Mittelmeer – einst und jetzt
Verfasst: 28.10.2015, 10:31
Das Mittelmeer ist für die europäische Geschichte von enormer Bedeutung, denn an seinen Küsten entwickelten sich die Kulturen, die bestimmend wurden für die weitere Entwicklung. Der große Soziologe Max Weber beschreibt die europäische Kultur in ihren Anfängen als Küstenkultur im Gegensatz zu den Stromuferkulturen in Asien.
Doch vor sechs Millionen Jahren gab es dort, wo heute das Mittelmeer liegt, eine riesige, heiße Salzwüste. Die Balearen und andere Ferieninseln ragten daraus als kahle, unfruchtbare Berggipfel empor. In dieses Wüstenbecken mündeten einige Flüsse vom Kontinent in Salzseen und sie formten riesige Canyons in den Untergrund, die noch heute am Meeresgrund als Schluchten erkennbar sind.
Was war passiert? Die afrikanische Platte rückt gen Norden vor. Dabei kommt es nicht nur zu Gebirgsbildungen, sondern vor sechs Millionen Jahren schloss sich die Meerenge von Gibraltar und das Mittelmeer trocknete aus.
Durch Verdunstung werden aufgrund unterschiedlich guter Löslichkeit die verschiedenen Evaporite nacheinander ausgefällt: Den schwer löslichen Carbonaten (Kalk und Dolomit) folgt zunächst Gips (Calciumsulfat). Erst dann werden Steinsalz (Natriumchlorid) und danach die leicht löslichen Magnesium und Kalziumsalze ausgefällt. Anschließend legt sich darüber eine vom Wind angehäufte Schicht aus Salztonen. Nach einer erneuten Meerestransgression wird alles überlagert von marinen Sedimenten. Bei einer erneuten Austrocknung wiederholt sich dieser Vorgang. Wir finden im Mittelmeer viele solcher Schichtfolgen übereinander.
Dann, viele tausend Jahre später nach Schließung der Meerenge, wurde die Barriere durchbrochen und das Wasser vom Atlantik füllte in wenigen Jahren die Wüste auf. Dann schloss sich die Meerenge erneut. Wieder trocknete das Becken aus. Dieses Wechselspiel, erst Wüste, dann Wasser, dann wieder Wüste, lässt sich geologisch gut verfolgen. Die Schichtfolgen weisen darauf hin, dass sich dieser Vorgang vermutlich fünfzehnmal in den letzten 6 Millionen Jahren wiederholte. Der letzte Durchbruch passierte dann vor 600.000 Jahren. Seitdem ist die Meerenge von Gibraltar wieder offen.
Wie hätte sich wohl die europäische Geschichte entwickelt ohne das Mittelmeer? Wenn die Menschen dort nur Wüste angefunden hätten?
Während der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit (Beginn etwa 115.000 bis 10.000 vor unserer Zeitrechnung) waren große Wassermengen in Form von Eis gebunden. Die Küsten des Mittelmeeres lagen 120 m tiefer als heute. Viele äonischen Inseln waren mit Anatolien verbunden, Korsika und Sardinien bildeten eine zusammenhängende Insel, ebenso Malta mit Sizilien. Einige Höhlen, in denen die Menschen der Eiszeit Malereien anfertigten, lagen früher hoch in den Bergen, befinden sich nun 36 m unter dem Meeresspiegel.
Als die Eismassen abschmolzen, stieg der Meeresspiegel wieder an. Dabei kam es noch zu einer anderen Katastrophe. Der Bosporus riegelte das heutige Schwarze Meer vom Mittelmeer ab, doch er ist an manchen Stellen nur 32 m tief. Während der Eiszeit lag er trocken. Anstelle des Schwarzen Meeres gab es dort früher einen kleineren Süßwasserssee, der Pontische See, der von den Flüssen aus Russland gespeist wurde. Riesige Wassermassen durchbrachen ca. 5.500 vor u.Z. den Bosporus und füllten das Becken auf. (So die Theorie, ist nicht unwidersprochen).
Auf dem Grund des Meeres finden wir Überreste von Dörfern und größeren Siedlungen. Sind die Menschen ertrunken? Konnten sie sich in Sicherheit bringen? Ist dies die Ursache gewesen für die Sintflut, von der als erste die sumerischen Königslisten berichten und die dann im Gilgamesch-Epos als Legende erwähnt wird, weil sich ein Mann namens Uta-napišti sich auf seiner Arche, gefüllt mit Menschen und Tieren, retten kann, das Vorbild für den biblischen Noah?
Wie geht es weiter mit dem Mittelmeer? Tektonische Prozesse drücken die Meerenge eines Tages wieder zu. Das Mittelmeer wird erneut austrocknen. Der Mensch könnte das vielleicht verhindern. Aber wenn sich der Meeresarm wieder schließt, vielleicht gibt es dann schon lange keine Menschen mehr?
Doch vor sechs Millionen Jahren gab es dort, wo heute das Mittelmeer liegt, eine riesige, heiße Salzwüste. Die Balearen und andere Ferieninseln ragten daraus als kahle, unfruchtbare Berggipfel empor. In dieses Wüstenbecken mündeten einige Flüsse vom Kontinent in Salzseen und sie formten riesige Canyons in den Untergrund, die noch heute am Meeresgrund als Schluchten erkennbar sind.
Was war passiert? Die afrikanische Platte rückt gen Norden vor. Dabei kommt es nicht nur zu Gebirgsbildungen, sondern vor sechs Millionen Jahren schloss sich die Meerenge von Gibraltar und das Mittelmeer trocknete aus.
Durch Verdunstung werden aufgrund unterschiedlich guter Löslichkeit die verschiedenen Evaporite nacheinander ausgefällt: Den schwer löslichen Carbonaten (Kalk und Dolomit) folgt zunächst Gips (Calciumsulfat). Erst dann werden Steinsalz (Natriumchlorid) und danach die leicht löslichen Magnesium und Kalziumsalze ausgefällt. Anschließend legt sich darüber eine vom Wind angehäufte Schicht aus Salztonen. Nach einer erneuten Meerestransgression wird alles überlagert von marinen Sedimenten. Bei einer erneuten Austrocknung wiederholt sich dieser Vorgang. Wir finden im Mittelmeer viele solcher Schichtfolgen übereinander.
Dann, viele tausend Jahre später nach Schließung der Meerenge, wurde die Barriere durchbrochen und das Wasser vom Atlantik füllte in wenigen Jahren die Wüste auf. Dann schloss sich die Meerenge erneut. Wieder trocknete das Becken aus. Dieses Wechselspiel, erst Wüste, dann Wasser, dann wieder Wüste, lässt sich geologisch gut verfolgen. Die Schichtfolgen weisen darauf hin, dass sich dieser Vorgang vermutlich fünfzehnmal in den letzten 6 Millionen Jahren wiederholte. Der letzte Durchbruch passierte dann vor 600.000 Jahren. Seitdem ist die Meerenge von Gibraltar wieder offen.
Wie hätte sich wohl die europäische Geschichte entwickelt ohne das Mittelmeer? Wenn die Menschen dort nur Wüste angefunden hätten?
Während der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit (Beginn etwa 115.000 bis 10.000 vor unserer Zeitrechnung) waren große Wassermengen in Form von Eis gebunden. Die Küsten des Mittelmeeres lagen 120 m tiefer als heute. Viele äonischen Inseln waren mit Anatolien verbunden, Korsika und Sardinien bildeten eine zusammenhängende Insel, ebenso Malta mit Sizilien. Einige Höhlen, in denen die Menschen der Eiszeit Malereien anfertigten, lagen früher hoch in den Bergen, befinden sich nun 36 m unter dem Meeresspiegel.
Als die Eismassen abschmolzen, stieg der Meeresspiegel wieder an. Dabei kam es noch zu einer anderen Katastrophe. Der Bosporus riegelte das heutige Schwarze Meer vom Mittelmeer ab, doch er ist an manchen Stellen nur 32 m tief. Während der Eiszeit lag er trocken. Anstelle des Schwarzen Meeres gab es dort früher einen kleineren Süßwasserssee, der Pontische See, der von den Flüssen aus Russland gespeist wurde. Riesige Wassermassen durchbrachen ca. 5.500 vor u.Z. den Bosporus und füllten das Becken auf. (So die Theorie, ist nicht unwidersprochen).
Auf dem Grund des Meeres finden wir Überreste von Dörfern und größeren Siedlungen. Sind die Menschen ertrunken? Konnten sie sich in Sicherheit bringen? Ist dies die Ursache gewesen für die Sintflut, von der als erste die sumerischen Königslisten berichten und die dann im Gilgamesch-Epos als Legende erwähnt wird, weil sich ein Mann namens Uta-napišti sich auf seiner Arche, gefüllt mit Menschen und Tieren, retten kann, das Vorbild für den biblischen Noah?
Wie geht es weiter mit dem Mittelmeer? Tektonische Prozesse drücken die Meerenge eines Tages wieder zu. Das Mittelmeer wird erneut austrocknen. Der Mensch könnte das vielleicht verhindern. Aber wenn sich der Meeresarm wieder schließt, vielleicht gibt es dann schon lange keine Menschen mehr?