Studentenverbindungen ja oder nein?

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Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Ich wollte Euch kurz fragen, gibt es unter Euch auch "Studis", die einer Studentenverbindung angehören oder angehörten.

Ich weiss, man redet nicht so gerne darüber, aber trat jemand von Euch zur Mensur an, wenn ja, wie oft?

Ich brauche diese Angaben für meine Arbeit, da ich an einem Artikel über Studentenverbindungen arbeite.
Wer sich nicht öffentlich dazu äussern möchte, der kann mir eine PN senden, die Angaben werden von mir vertraulich behandelt.

Ach ja, ich war in einer christlichen Verbindung, ich bin aber nicht mehr dabei, bei mir waren es Zeitgründe, da ich fast ein Jahr auf Reisen war. Aber ich kann zugeben, dass ich natürlich nie zu einer Mensur antrat, und auch keinen Schmiss habe, eine Waffe hatte ich damals aber schon in der Hand, eine Karriere als Fechterin strebte ich nicht an.

In der Schweiz wurden Mensuren nicht gerne gesehen, sie standen jedoch nicht unter Strafe, verboten waren Duelle mit Pistolen und anderen tödlichen Waffen.

In der Römisch Katholischen Kirche stand die Exkommunikation als Strafe darauf, man verstiess mit der Mensur gegen die Sitte und Anstand.
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General William Tecumseh Sherman
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Renegat
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Mmh, schwierige Frage, kommt mir irgendwie aus der Zeit gefallen vor. Während meiner Studienzeit und die ist schon lange Zeit her, gab es einen einzigen Kommilitonen, der im Haus einer Studentenverbindung wohnte. Deshalb kam ich in den Genuss einer Party in deren Räumen, sehr schöner Altbau. Ob der heute noch der Verbindung gehört, weiß ich nicht. Besagter Studienkollege war aber wohl nur deshalb Mitglied, wel er dort günstig wohnen konnte, hat er jedenfalls immer so dargestellt.
Kommt möglicherweise auf Studienfach und -ort an und auf die Karrierewünsche.

Achja und sowas wie Mensur hatte der nicht, gibt/gab es nicht Unterschiede zwischen schlagenden und nichtschlagenden Verbindungen?
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Orianne
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Renegat hat geschrieben:Mmh, schwierige Frage, kommt mir irgendwie aus der Zeit gefallen vor. Während meiner Studienzeit und die ist schon lange Zeit her, gab es einen einzigen Kommilitonen, der im Haus einer Studentenverbindung wohnte. Deshalb kam ich in den Genuss einer Party in deren Räumen, sehr schöner Altbau. Ob der heute noch der Verbindung gehört, weiß ich nicht. Besagter Studienkollege war aber wohl nur deshalb Mitglied, wel er dort günstig wohnen konnte, hat er jedenfalls immer so dargestellt.
Kommt möglicherweise auf Studienfach und -ort an und auf die Karrierewünsche.

Achja und sowas wie Mensur hatte der nicht, gibt/gab es nicht Unterschiede zwischen schlagenden und nichtschlagenden Verbindungen?
Herzlichen Dankt für Deinen Post Renegat. Auch bei mir waren es nur wirtschaftliche Vorteile, warum Leute in Verbindungen gingen waren in meiner Zeit die späteren Kontakte, für das Berufsleben war es absolut kein Hinderungsgrund, ganz im Gegenteil

Ja, es existieren Plfichtschlagende Verbindungen, wie die heute funktionieren, das wird dann im Artikel später stehen.
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General William Tecumseh Sherman
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CARLOS
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Ich wüsste nicht, warum aus der Mitgliedschaft oder der Nichtmitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung ein Geheimnis gemacht werden müsste. Du suchst zwar Mitglieder einer schlagenden Verbindung, aber vielleicht ist dir auch mit der Meinung eines überzeugten Nichtmitgliedes gedient, einer, der diese Lebensform in seiner Studentenzeit abgelehnt hatte.

Zum ersten Mal hörte ich von studentischen Verbindungen durch meinen Vater, der in den 20er Jahren als Auslandsstudent an verschiedenen dt. Universitäten studiert hatte. In dieser Zeit muss er Kontakt zu einer Verbindung geführt haben. Nach dem Krieg erhielt er immer wieder Mitteilungen und Einladungen bzw Aufforderungen sich zu melden, tat es aber nicht, sondern erklärte seinen Austritt. Darauf wurde ihm mitgeteilt, dass ein Austrit nicht erfolgen könne. Sie seien ein Freundschaftsbund auf Lebenszeit. so ungefähr habe ich es in Erinnerung. Meinem Vater wa es herzlich egal. Er hatte andere Sorgen nach dem Krieg.

Am Ende meine Schulzeit am Gymnasium wurde ich durch einen befreundeten Mitschüler für eine Schülerverbindung gewonnen. Er schwärmte mir vor, wie schön es in der Gemeinschaft sei. Ich ging mit und sah mr da Treiben an. Gut in Erinnerung ist mir ein Abend auf der Burg Rechberg, an dem auch alte Herren teilnahmen. Dort wurde sehr viel getrunken, es wurde zu getrunken und man musste dann "mitziehen", was ich besonders unangenehm fand. da ich nicht unter Druck sinnlos Bier in mich hineinschütten wollte. Salamander reiben wurde praktiziert. Ein Brauch, den ich als komisch empfand. Ein Fabrikant war als alter Herr sehr angesehen. Mein Freund schwärmte mir vor, wie nett der sei. Mir dämmerte damals durchaus, was das bedeutete.

Mein Weg während des Studiums führte bewusst an Verbindungen vorbei, weil diese an der Wirklichkeit nach dem Krieg vorbei gingen. Mir war klar, dass durch diese Verbindungen, insbes. die Corps ganze Netzwerke existierten, die lebenslange Freundschaften schufen und Verpflichtungen sich gegenseitig zu helfen. Damals schien mir das absurd zu sein. Heute sehe ich es differenzierter. Es hätte Hilfe bedeuten können. Allerdings bin ich auch ohne diese Hilfe durch das Leben gekommen. Auf jeden Fall ist mir aber die Biertrinkerei erspart geblieben.

Ich habe Sport getrieben über viele Semester. Einmal nahm ich Florettunterricht. Im Übungssaal fand auch der Unterricht für die Paukstudenten statt. Ich konnte das oft aus der Nähe ihr Training beobachten. Es standen sich zwei Mann gegenüber. Die eine Hand schwenkte mit dem Unterarm die Waffe über dem Haupt des Gegenübers und versuchte dessen Streiche abzuwehren. Mir erschien das als Florettfechter eine inferiore Betätigung. Als Mutprobe kann ich es noch gelten lassen, aber in einem demokratischen Staat sind solche Mutproben obsolet, um nicht zu sagen archaisch. Sie entsprechen eher den Mutproben eingeborener Stämme in Urwaldregionen, wo Tapferkeitsnachweis und Mutproben (Töten eine Feindes oder eines Tieres) als Initiationsriten Brauch sind. Zivilcourage ist einer Demokratie eine besser angepasste Mutprobe, wenn es denn so etwas sein muss.

Ich halte die Pflege überlieferten Brauchtums dieser Art und in dieser Form für nicht ganz unbedenklich. Tradition, Männerbünde und Freundschaft ein Leben lang mögen gut gut sein, sollten aber nicht über Netzwerke mit alten Herren zu Vitamin B mutieren. Es kann nicht ausbleiben, dass Verbindungen mit einflussreichen alten Herren gesucht sind oder solche Vereinigungen, die Zimmer in ihren Häusern anbieten, bevorzugt werden. In einem Land, in dem der akademische Doktorgrad ein Türöffner ist und Doktortitel gekauft werden, muss nicht unbedingt der Schmiss den Wert der Personalie abrunden. Die Männerbünde sind übrigens in den USA in anderer Form nicht unbekannt: In Harvard ist es der Bund Phi Beta Kappa (Abkürzung für die griech. Wörter steht für die griechischen Wörter Φιλοσοφία Βίου Κυβερνήτης (Philosophia biu kybernetes), was auf deutsch "Liebe zum Wissen sei des Lebens Leitlinie" heißt s. Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Phi_Beta_Kappa). Im Unterschied zu deutschen schlagenden Verbindungen sind Frauen zugelassen. Ein großer Teil der US-Elite stammt aus dieser Gruppierung. Hillary Clinton gehörte ihr an. Die Vereinigung erwählt ihre Mitglieder selber (Kooptierung).
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Orianne
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Herzlichen Dank CARLOS, mir hat Dein Bericht sehr geholfen.
Da ich längere Zeit in den Staaten lebte, und mich auch mit der Geschichte des Landes gerne beschäftige weiss ich, dass die meisten hohen Offiziere in Logen sind, und sie machen daraus auch kein Geheimnis. Schon viele Generäle des Sezessionskriegs waren in einer Logenvereinigung.
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General William Tecumseh Sherman
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Ruaidhri
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Frauen waren zu meiner Studi-Zeit in schlagenden und nicht schlagenden Verbindungen als Aktive nicht zugelassen, nur als Deko bei Festen. Die fürchterliche Besäufnisse waren, mit Konsequenzen, die nichts mit dem elitären Selbstverständnis zu tun hatten.
Mein Eindruck bei solchen Festivitäten: Nichts wie weg, denn das Gedankengut, das mir oft entgegen kam, ging in die Richtung:
Carlos hat geschrieben:Mein Weg während des Studiums führte bewusst an Verbindungen vorbei, weil diese an der Wirklichkeit nach dem Krieg vorbei gingen.
Das ist diplomatisch ausgedrückt, aber nicht alle Verbindungen waren/ sind so.
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Balduin
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Interessant, dass wir das Thema Studentenverbindungen noch nie hier hatten.

Ich war nie Mitglied einer Verbindung, auch wenn ich zu Beginn des Studiums die Aussicht auf ein spottbilliges Zimmer in einer Villa in der besten Gegend der Stadt durchaus interessant fand. Abgeschreckt hat mich aber diese erzwungene Freundschaft zu "Bundesbrüdern", die strenge Hierarchie, die mitunter mehr als gewöhnungsbedürftigen Brauchtümer und dass sich die Verbindung sehr in die Lebens- und Freizeitgestaltung einmischt.

In meinem Studienfach Jura gab es etliche Verbindungsstudenten - ob in Corps, Burschenschaften... Zudem ist Heidelberg die ältleste Universität Deutschlands, insofern hat sich dort diese Tradition noch stark erhalten. Anfangs des Studiums war für Kommilitonen in einer Verbindung der große Vorteil, dass sie schnell Bekannte gefunden hatten, sich schnell einleben konnten und durch ältere Verbindungsstudenten wichtige hilfreiche Tipps bekamen. Das hat sich aber irgendwann gegeben. Ich hatte auch den Eindruck, dass vor alem Erstsemester voll auf der Verbindungschiene fuhren, in höheren Semestern war das dann kein großes Thema mehr.

Ein Student, der frisch dabei ist, muss ja doch einiges machen: Unterrichtsstunden, in denen einem die Geschichte der Verbindungen näher gebracht wird, Fechtunterricht bei schlagenden Verbindungen, gemeinsame Abende, Küchendienst, die älteren Mitglieder bewirten und und und... Das Leben spielt sich da in der Verbindung ab. Ich fand das immer komisch: Als junger Mensch will ich doch das moderne Unileben genießen und nicht in einer dunklen Altstadtvilla bei Kommando Bier um Bier runterspülen.

Der Alkoholmissbrauch ist das nächste, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann: Viele treten überaus arrogant auf und fühlen sich als Teil einer Elite, die auf andere herabblicken, kleiden sich nur in Ralph Lauren und Lacoste und dann kommst du in so ein Haus und siehst auf dem Klo ein Speibecken auf Brusthöhe https://de.wikipedia.org/wiki/Speibecke ... hensprache - das ist ekelhaft.

Viele Verbindungen haben wohl auch Probleme mit rechtem Gedankengut. Gerade die Deutsche Burschenschaft stand ja in großer Kritik. Indiskutabel sowas.
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Ruaidhri
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Sag ich mal so: Mit Mitgliedern des ASV Kiel ( Akademischer Segler-Verein Kiel) konnte man immer gut klar kommen.
Sicherlich musste sich dort vieles ändern und anpassen, u.a. eben auch,dass Frauen mit an Bord durften.
Ergab sich ziemlich schnell so, denn man war als Student/in ja nun nicht auf den ASV angewiesen, sondern hatte zahlreiche andere Möglichkeiten, den Sport zu betreiben, ohne aus reichem Elternhaus zu stammen.
Schnöseligkeit und Arroganz kann man sich schlecht leisten draußen auf See oder bei Anlegemanövern- die Jungs von der Peter von Danzig waren auch nicht anders als andere Segler- aber und mit Recht, stolz auf ihr Schiff und ihre seglerischen Leistungen.
Halt doch ein bisschen anders als so manche andere Verbindungsstudenten.
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Katarina Ke
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Mir sind diese "Burschen" auch nicht so ganz sympathisch.

Wobei es Unterschiede gibt: Burschenschaften verfolgen andere Ziele als Corps oder die konfessionell gebundenen Studentenverbindungen, die die Mensur ablehnen.

Ich habe auch den Eindruck, dass sich einige Verbindungen für "Elite" halten. Wenn ich an das Auftreten dieser jungen Leute denke, kommen mir da die Zweifel. Und die politischen Aussagen mancher Burschenschafter sind indiskutabel.

Letztlich sind es Vereine: Man kann ihnen (als Mann) beitreten oder es lassen.
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Katarina Ke hat geschrieben:Letztlich sind es Vereine: Man kann ihnen (als Mann) beitreten oder es lassen.
Den Akademischen Segler-Vereinen können schon seit geraumer Zeit auch Frauen beitreten. Mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten.
Die meisten Verbindungen/ Burschenschaften/ Corps scheinen mir bis heute manchmal als Sauf-Elite einer Unterschicht aufzutreten, nicht als geistige, akademiche Bildungselite.
Von der politischen Gesinnung mal ganz abgesehen. Primitiv, ganz ehrlich, was da früher kam und kürzlich in einer TV-Sendung als immer noch hie und da übliche " Geisteshaltung".
( Wobei ich da beides vermisste: Geist wie Haltung.)
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Katarina Ke
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Die amerikanischen Verbindungen können meines Wissens mit den deutschen Korporationen nur bedingt verglichen werden. Eine Gemeinsamkeit dürfte wohl die Bildung von Netzwerken sein.

Allerdings sind in Deutschland die Zeiten vorbei, in denen der Alte Herr XY einem Verbindungsbruder mit durchschnittlichen Noten eine Stelle im öffentlichen Dienst verschaffen konnte. Wie es in der freien Wirtschaft aussieht, weiß ich nicht.

Ich vermute, der Einfluss dieser Bünde geht zurück.
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Balduin
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Dieses Netzwerk gibt es sicher noch - gerade in Politik und Wirtschaft.

Und ja: Ich stimme dir zu - der Einfluss geht zurück, die Korporierten dürften schon den ein oder anderen schiefen Blick ernten, wenn sie "sich outen"
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Triton
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Naja, diese Kasper haben mich auch nie interessiert. Wohl das akademische Gegenstück zu den Dorfvereinen...
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Ruaidhri
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Naja, diese Kasper haben mich auch nie interessiert. Wohl das akademische Gegenstück zu den Dorfvereinen...
Womit Du Du die Dorfverene in einer Form abwertest, die diese nicht verdient haben. Obwohl dort Akademiker mitarbeiten.
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Triton
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Da hast Du wahrscheinlich Recht, zum Glück kenne ich das Innenleben der Dorfvereine auch nur vom Beobachten.
Es gibt eben Paralellen: die Hierarchie, das Komasaufen, die Rituale, das Männerbündlerische etc. Damit sind natürlich die Traditionsvereine gemeint, also Schützenvereine, Kegelrunden, Kleintierzüchter, Trachtenvereine usw.

Zu den Studentenverbindungen kann ich nur sagen, dass ich das anfangs für reine Folklore hielt. Nach und nach habe ich dann erfahren, dass die Mitglieder dort wohl mit Informationen versorgt werden, die Otto Normalstudent nicht hat, es gab Gerüchte, dass dort Prüfungsthemen und Fragen im Voraus verblüffend genau bekannt sind. Und natürlich die Jobsuche während und nach dem Studium, man bewirbt sich dann einfach beim Personalchef aus der Verbindung.
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