Warum Ostdeutsche so interessiert an Geschichte?

Kommentare und Meinungen zu epochenübergreifenden Themen

Moderator: Barbarossa

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Marek1964
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Ein Thema, das mich schon lange interessiert, warum interessieren sich Bürger der ehemaligen DDR so für Geschichte? Unsere zwei letzten aktiven Zugänge sind von dort, unser Moderator, da hatten wir die Userin norvegia, dann spartaner - woher kommt das?

Ich selbst bin ja auch so ein Produkt des Ost-West Konflikts, mit den Eltern 1968 emigriert, immer bewusster Exil-Tschechoslowake, und sicher deshalb geschichtsbewusst. Mein Spruch aus der Jugend: An allem Schuld ist
Wallenstein...

Auch die tschechische Geschichtsforenlandschaft ist recht lebendig, denkt Ihr, dass da einfach ein nachholbedarf ist, oder gibt es andere Gründe?
Wendenkönig
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"Ein Thema, das mich schon lange interessiert, warum interessieren sich Bürger der ehemaligen DDR so für Geschichte? Unsere zwei letzten aktiven Zugänge sind von dort, unser Moderator, da hatten wir die Userin norvegia, dann spartaner - woher kommt das?"

Hm, gute Frage. Ich würde noch unterscheiden, wie sich die verschiedenen Generationen für die Geschichte interessieren.

Aber mein erster Gedanke ist der, dass die Ostdeutschen also auch ich, sich für Geschichte, speziell für die deutsche Geschichte interessieren, weil in der DDR doch sehr einseitig ein Rückblick angeboten wurde. Heute kann man, so man sich dafür interessiert, die zweite Seite erkennen und sich ein Bild machen, dass sich oft anders darstellt als das bisher bekannte. Man versteht Zusammenhänge, die man früher einfach nicht erkennen konnte.

Soweit mein erster Gedanke.
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
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Barbarossa
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Ich weiß gar nicht, ob sich im Osten prozentual mehr Leute für Geschichte interessieren. Hast du da Zahlen?

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dieter
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Ich als Westdeutscher habe mich seit frühester Jugend für Geschichte interessiert. Ob das daran liegt, dass die Hälfte meiner Verwandtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wohnt, wir immer Pakete an unsere Verwandten gesandt haben, sie wenn sie das Rentenalter erreicht hatten uns besucht haben und ich zu Besuch im Osten war und dort meine erste Liebe erlebt habe :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

Erschließt sich mir nicht, dass sich Ostdeutsche mehr für Geschichte interessieren als Westdeutsche.
Wenn ja, dann,weil ihnen manche Epochen in Geschichte/Staatsbürgerkunde mit mehr "Systemzwang" beigebracht wurde als es im Westen üblich war?
Dass es im Westen ebenfalls selektiv zuging und in manchen Print-Medien zugeht, isteine Sache. Doch wer es wollte, hatte immer die Möglichkeit, sich anderweitig zu orientieren und an Material zu kommen. Sogar schon vor Internet-Zeiten.
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Gontscharow
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Das ist dein subjektiver Eindruck, Marek :-)
Aber nicht selten ist an solch subjektiven Eindrücken ja etwas dran,
mit Zahlen und Statistiken wird man das wahrscheinlich nicht belegen können,
es sei denn es gab schon mal eine Untersuchung, die im gesamten Bundesgebiet
die Frage stellte "Interessieren Sie sich für Geschichte", in der die Bewohner
des östlichen Teils mehr Interesse an diesem Thema zeigten, als die
Bewohner der westlichen Bundesländer.
Im übrigen kann man 2015 ohnehin nur noch nach "Bewohnern" unterscheiden,
der Wohnort sagt nicht unbedingt etwas über die persönliche Biographie aus.
Ganz exakt wäre die Frage wohl so gestellt " Haben Menschen mit DDR-Biographie
mehr Interesse an Geschichte als Westdeutsche".... Damit scheidet ein großer
Teil der Bewohner Deutschlands schon automatisch aus, nämlich die unter 30-jährigen
und alle zugezogenen Migranten.
Spartaner
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Lieber Marek,
es mag was dran sein, dass die ältere Generation von Ostdeutschen sich mehr für Geschichte interessieren. Genaue Ursachen kennt man nicht . Wahrscheinlich lag es daran, dass nach dem Zusammenbruch der DDR ein grosser Wissensdurst in den neuen Bundesländern herrschte und in Sachen Geschichtsunterricht, den Ostdeutschen vieles vorenthalten wurde. Während man sich in der Zeit in den alten Bundesländern eher mit Alltagslektüre oder dem Alltagsleben oder den Vergnügungen der Freizeit widmete. Allerdings denke ich, dass es ein Generationenphänomen war und nur auf eine bestimmte Generation von- bis festzumachen ist.. Ich glaube, dass sich bei der jüngeren Generation, die Geschichtsbegeisterung in Ost und West die Waage hällt.
Allerdngs musste ich in aller Deutlichkeit feststellen das Ostdeutsche mehr über Politik reden, als Westdeutsche. Auch mit Kritik an politische Führungsebenen halten sich Westdeutsche eher zurück.
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Nemeth
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Hallo Marek !
Es ist nicht nur DEIN Eindruck, daß sich "Ostdeutsche"mehr für die Geschichte interessieren.
Das Interesse ist aber auch generationenbedingt unterschiedlich.
Mögen andere, auch hier im Forum, andere Erfahrungen haben, so will ich von meiner Generation
sprechen.
Meine persönliche Vita will ich hintenanstellen.
Als die DDR gegründet wurde musste ich schon die Schulbank drücken und während der gesamten
Schulzeit gab es nur eins, nämlich das gesamte Deutschland. Wir wurden ziemlich ideologiefrei,
vielleicht lag es an der Lehrerschaft, erzogen. Bei den Pionieren, die noch freiwillig waren, ging es mehr
um Spiel, Sport und Spaß.
Unsere Eltern- und Lehrerschaft waren noch dermaßen traumatisiert vom II. Weltkrieg, Tod, Flucht und Vertreibung,
daß wir keinen Geschichtsunterricht brauchten.
Die Ereignisse waren noch dermaßen lebendig, als wenn es gestern gewesen wäre.
***Meine erste Freundin hatte am 1.1.44 Geburtstag, sie war ein Findelkind und auf der Flucht aus den
deutschen Ostgebieten verlorengegangen, ohne Papiere, von Pflegeeltern aufgenommen und erzogen.******
Wir waren selbst Geschichte, da brauchte uns keiner was von der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft
erzählen.

Doch wie sah es eine Generation später aus ?
Die Gehirnwäsche begann ja schon im Vorschulalter. Die Vermittlung der Geschichte war sehr einseitig ,
fast immer ideologisch eingefärbt.
Die Welt wurde in GUT und BÖSE (von staatswegen) eingeteilt.
Viele DDR-Bürger, ohne verwandtschaftlichen Kontakt nach drüben, fingen an das zu glauben, was da so
Partei und Regierung zum Besten gaben.

Erst nach dem Fall der Mauer musste ungeheuer viel nachgeholt werden, was einem lange Zeiz vorenthalten
wurde.
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen
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Marek1964
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Beiträge: 1474
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Barbarossa hat geschrieben:Ich weiß gar nicht, ob sich im Osten prozentual mehr Leute für Geschichte interessieren. Hast du da Zahlen?
Es ist "gefühlt", also ausnahmsweise keine Statistik von mir; in diesem Forum wohl weniger ausgeprägt wie in anderen. Aber auch wenn ich mir tschechische Foren anschaue, so ist das Interesse für Geschichte schon beachtlich.

Vielleicht auch etwas beeinflusst dnuch unsere beiden neuzugänge Wendenkönig und nemeth, aber auch durch meinen Kontakt zu Spartaner.

Wenn wir den Deutschsprachigen Raum mit 100 Mio anschlagen, dann sind ja die dereinst 17 Mio (stimmt das?) ein knappes fünftel.

Die Erklärung von nemeth scheint mir plausibel.
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Barbarossa
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Wohnort: Mark Brandenburg

Ja gut, mag sein, dass dein Eindruck bei bestimmten Themen sogar stimmt, Marek. Ich denke hier z. B. an die Bombardierung Dresdens 1945. Bei solchen Themen fängt die Aufarbeitung der Geschichte quasi erst an. Auch die übrige Geschichte muss seit 1989 erst "neu gelernt" werden, da die Geschichtsschreibung der SED ideologisch verzerrt war. Öffentliche, innergesellschaftliche Diskussionen konnten auch erst seit dem stattfinden. Es gibt gerade hier im Osten großen Nachholbedarf, was die Geschichte allgemein betrifft und (das darf man ja auch nicht vergessen) muss auch die SED-Diktatur noch aufgearbeitet werden, das sehe ich tatsächlich so. Wenn dein Eindruck stimmt, dann liegen wohl darin die Gründe.
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james
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Ich denke das sich Ostdeutsche so für Geschichte interessieren, weil der Westen alles aus dem Osten schlecht redet und weil er wissen will ob das stimmt. Dabei stellt er schnell fest das die Leute im Westen genauso einseitig informiert sind und ihre Geschichte auch gewaltig (um nicht zu sagen gigantisch) verfälscht wurde.
Und es muss auch leider festgestellt werden, das die jungen Ossis diese einseitige Dämonisierung der DDR ziemlich stark übernehmen. Das dies letztendlich allen Ossis schadet, denn der Makel bleibt nicht an SED und DDR kleben, sondern an den Ossis und das mit beweisbaren finanziellen Konsequenzen.

Davon mal abgesehen das Ossis meisstens mit Westfernsehn aufwuchsen und das es diese Generation war, die revoltierte, zeigt es eher das Ossis sich nicht haben zum Ideal-Genossen erziehen lassen. Diese idiotische Töpfchen-These nach der Ossis demokratieunfähig seien, weil sie gleichzeitig im Kindergarten auf dem Topf gesetzt wurden ist völlig absurd. Auf so ein Schwachsinn kommen nur Wessis und die haben noch dutzende anderer solcher Thesen.

Ausserdem verhindert es eine bessere Demokratie für Deutschland, wenn alle Erfahrungen der DDR verdammt werden. Erstaunlicherweise tauchen Jahrzehnte später wieder als "Vorschläge" im Westen auf, natürlich sind die "neu". Naja - neuer Name.
Und wenn ich mir en Blödsinn anschaue den diese Regierung macht, da reiht sich ja eine Krise an die andere. Also die könnte ruhig eine ordentliche Portion DDR-Erfahrung vertragen.
Die Aufarbeitung West lässt jedoch noch auf sich warten. Derzeit spult sie noch das Programm ihrer Verklärung ab.
Aber das Bild bröckelt.
Renegat
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james hat geschrieben: Ausserdem verhindert es eine bessere Demokratie für Deutschland, wenn alle Erfahrungen der DDR verdammt werden. Erstaunlicherweise tauchen Jahrzehnte später wieder als "Vorschläge" im Westen auf, natürlich sind die "neu". Naja - neuer Name.
Und wenn ich mir en Blödsinn anschaue den diese Regierung macht, da reiht sich ja eine Krise an die andere. Also die könnte ruhig eine ordentliche Portion DDR-Erfahrung vertragen.
An welchen Stellen, kannst du mal konkreter werden. Im Moment klingt das für mich nach dem üblichen Ost-West-Bashing.
Ich habe z.B. nie verstanden, warum es sich der Osten gefallen ließ, das westdeutsche, komplizierte, dreigliedrige Schulsystem zu übernehmen/ sich überstülpen zu lassen. Das wurde auch 1989 in der BRD schon kritisiert. Heute 25 Jahre später bauen wir immer noch mühsam ein Gesamt/Ganztagsschulsystem auf und auch nur deshalb, weil die Eltern massiv mit den Füßen abstimmen.


james hat geschrieben:Die Aufarbeitung West lässt jedoch noch auf sich warten. Derzeit spult sie noch das Programm ihrer Verklärung ab.
Aber das Bild bröckelt.
Verklärung? Sehe ich nicht. Es wurde schon immer reichlich kritisiert.
Z.B.schon seit längerer Zeit wird aus gegebenen Anlass der Umgang mit der Gastarbeitereinwanderung diskutiert. Da wird nichts verklärt, leider kann man die Vergangenheit nicht mehr ändern, nur aus ihr lernen.
james
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Wohnort: janz jeroßet Jeheimnis

Renegat hat geschrieben:
james hat geschrieben: Ausserdem verhindert es eine bessere Demokratie für Deutschland, wenn alle Erfahrungen der DDR verdammt werden. Erstaunlicherweise tauchen Jahrzehnte später wieder als "Vorschläge" im Westen auf, natürlich sind die "neu". Naja - neuer Name.
Und wenn ich mir en Blödsinn anschaue den diese Regierung macht, da reiht sich ja eine Krise an die andere. Also die könnte ruhig eine ordentliche Portion DDR-Erfahrung vertragen.
An welchen Stellen, kannst du mal konkreter werden. Im Moment klingt das für mich nach dem üblichen Ost-West-Bashing.
Na zum Beispiel taucht die Vorschulerziehung der DDR wieder auf. Mit neuem Namen und natürlich alles viel bunter, aufgeblasener, teurer, ist derzeit der totale Renner in den Kindergärten, eine Art Erleuchtung....
Dabei hat man doch der DDR das "Drillen von 3-Jährigen" unterstellt (siehe Töpfchenthese).

Auch über Gemeindeschwestern wird wieder nachgedacht. Weil der Arztmangel auf dem Lande wieder zu nimmt.

Ärzte hatten auch schon 1992 darauf aufmerksam gemacht, das das Ostdeutsche Gesundheitssystem viel effizienter war, weil sie statt heilen auf vorbeugen setzte. Sie haben vorgerechnet das die DDR in den 80igern mit 10% der Kosten auskam was die BRD brauchte und das mit nahezu selben Gesundheitszustand und kostenlosen Medikamenten, Krankentransport und all da was angeblich so teuer ist...

In den Zeitungen stand zur Wende das alle Ossis an Erkrankungen der Herz-und Blutgefäße leiden, schlechte Zähne haben, kürzere Lebenserwartung und lauter so Sachen. Die mussten (laut Presse) alle vom Westen gerettet werden...
Naja die Ärmsten im Westen haben heute eine Lebenserwartung 8 Jahre unter dem der DDR damals.

Auch die Plattenbauweise kommt wieder ins Gespräch, angesichts dessen das in Großstädten Sozialwohnungen fehlen.
Und wir erinnern uns Arbeiterschliessfach, Plattenbaukinder...
Renegat hat geschrieben: Ich habe z.B. nie verstanden, warum es sich der Osten gefallen ließ, das westdeutsche, komplizierte, dreigliedrige Schulsystem zu übernehmen/ sich überstülpen zu lassen. Das wurde auch 1989 in der BRD schon kritisiert. Heute 25 Jahre später bauen wir immer noch mühsam ein Gesamt/Ganztagsschulsystem auf und auch nur deshalb, weil die Eltern massiv mit den Füßen abstimmen.
Kann ich dir sagen: Weil man überall Westdeutsche eingesetzt und die Ostdeutschen entlassen hat, insbesondere im Bereich Schule.
Sag dir der Begriff "Berufsverbot" etwas? Nach diesem Gesetz konnte man ab November 1990 jedes ehemalige SED-Mitglied feuern. Und da die DDR ja SED-Kader in allen Leitungsfunktionen hatte, war das auch nahezu jeder.
Seitdem sitzen sie auf ihren Stühlen im Osten wie angeklebt und wenn sie in Rente gehen, vergeben sie die Positionen an den nächsten Wessi der sich bewirbt. So bringt man binnen Tagen ein ganzes Land in seiner Gewalt.
Renegat hat geschrieben:
james hat geschrieben:Die Aufarbeitung West lässt jedoch noch auf sich warten. Derzeit spult sie noch das Programm ihrer Verklärung ab.
Aber das Bild bröckelt.
Verklärung? Sehe ich nicht. Es wurde schon immer reichlich kritisiert.
Z.B.schon seit längerer Zeit wird aus gegebenen Anlass der Umgang mit der Gastarbeitereinwanderung diskutiert. Da wird nichts verklärt, leider kann man die Vergangenheit nicht mehr ändern, nur aus ihr lernen.
Es wird nichts gelernt, es wird ein glückliches Einheitsdeutschland in einer glücklichen EU zelebriert, rundrum beschützt von einer glücklichen NATO und weiterhin beschnüffelt von NSA und BND. Siehst du da irgendein Lerneffekt in Bezug auf Snowden?
Gibt es ein Problem das schon gelöst wurde?
Arbeitslosigkeit, Verarmung, Gesundheitsvorsorge, Drogenmissbrauch, Verkehr auf die Schiene legen, nur so als Beispiel.
Und wie ist das mit dem Flughafen Berlin, der Osten baute ihn und er erfüllte seinen Zweck. Seitdem der Westen daran rumbaut, setzt er Landebahnen in den Sumpf. Pfusch hat einen Namen - Willi Brandt.

Vorne hängen sie überall den Grünen raus und beweihräuchern sich das die Flüsse wieder sauberes Wasser haben und hintenrum verlängern sie die Laufzeiten der AKW´s und verschleppen den Atommüll heimlich im Osten. Den Ossis wird erzählt, das stammt alles aus Greifswald, aber die Empfangslisten sind im Internet einsehbar. Das ist eine Verletzung des Einheitsvertrages, hat Merkel als Ministerin persönlich handschriftlich genehmigt, so wie auch die Verklappung in der Asse.
Die war schon als Ministerin eine Katastrophe.

Und Fracken wollen sie ausgerechnet dort wo Mitteleuropas größter Wasseraquifer ist. Wenn sie den vergiftet haben oder durchlöchern, wächst in der Lüneburger Heide kein Halm mehr, der ganze Norden Deutschlands sitzt auf dem Trockenem und im Ruhrgebiet sackt die ohnehin durchlöcherte Erde ab. Die Holsteiner, Mecklenburger und Brandenburger Seen sind dann leer.
Aber wer sich mal mit der Geologie Deutschlands beschäftigt, sieht sehr schnell das dieser Aquifer der übrigens bis nach Tschechien (Brno) und Polen(Posen, Warschau) reicht, die gesamte Nordeuropäische Tiefebene speist, also etwa 60 Mio Menschen (vielleicht mehr) betrifft.
Die Bergbauaufsicht (wo natürlich auch nur Westdeutsche sitzen) hält das für ein "beherrschbares Risiko" und die Bundeslandsminister vertrauen darauf das die Bergbaubehörde das richtig beurteilt.

Beherrschbar sollen auch die 2 Hochsicherheitslabore in Deutschland sein, Nordamerika hat nur eins.
Da drin sind die 20 gefährlichsten Pandemie-Erreger weltweit.
Proben mit Ebola werden hierzulande in Reagenzgläsern mit der Post transportiert, die Sicherheitsverpackung ist ein Karton mit Warnschild "Vorsicht Gefahrgut" oder so ähnlich, vielleicht noch in ein Plastikbehälter gepackt, der vorsicht halber. Übersteht keinen Verkehrscrash. Geldtransporter sind besser beschützt.

Ja im Murx machen ist Deutschland echt Weltmeister...Die verschaukeln uns doch nach Strich und Faden.
Renegat
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Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

James, einiges aus deinem letzten Beitrag ist diskussionswürdig, ich würde gern darauf eingehen. Finde aber, dass der Titel dann nicht mehr richtig paßt.
Was du über die Vorschulerziehung schreibst, gilt ja nicht nur für die DDR, da sind viele andere Länder, selbst sog. Entwicklungsländer weiter. Gleiches gilt für das Schulsystem. Gerade heute habe ich gelesen, dass es in meiner Stadt demnächst keine Haupt- und Realschulen mehr geben soll, nur noch die GS.

Die Plattenbauten dagegen sind ein anderes Thema, ich denke nicht, dass diese weltweite Mode zu Hochhaus/Betonverdichtung aus den 60/70ern ein Revival verdient hat, jedenfalls nicht in Flächenländern wie D.
Was das Wohnen betrifft, muß man wahrscheinlich noch weiter zurückgehen oder nicht so lang. Es gibt gute, bewährte Beispiele für preisgünstigen Wohnungsbau.

Die Umwelt- und Sicherheitsthemen kann ich im Moment nicht sortieren. Ich weiß nur, dass es für alle Themen Gruppen gibt, die sich engagieren und ihre Kritik auch vehement äußern.
Der einzelne Bürger kann sich nicht überall engagieren, viele Sachverhalte sind äußerst komplex und man benötigt Spezialwissen. Glücklicherweise gibt es für jedes Themengebiet Spezialisten. Ein verantwortungsbewußter Politiker sollte sich die Expertisen von Spezialisten anhören/lesen und zwar von allen Seiten, nicht nur von Industrielobbyverbänden. Hat mündiger Bürger den Eindruck, dass Politik nicht ausreichend die Vor- und Nachteile abgewogen hat, sollte Bürger sich konkret einschalten, nicht diffus meckern.
Ein gutes Beispiel für Bürgerengament ist die Diskussion um TTIP.
Ruaidhri
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Renegat hat geschrieben:Hat mündiger Bürger den Eindruck, dass Politik nicht ausreichend die Vor- und Nachteile abgewogen hat, sollte Bürger sich konkret einschalten, nicht diffus meckern.
So ist es. Möglichkeiten gibt es genug, wenn man sie den will.
Ansonsten sehe ich nicht, dass, wenn man schon auf dem Schema Ost-West herumreitet, Ossis grundsätzlich mehr Interesse an allen Themen der Geschichte hätten als gebürtige Westdeutsche.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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