Dt. Medien: Unabhängig oder gleichgeschaltet? Lügenpresse?

Medienpolitik, Digitales Zeitalter, IT

Moderator: Barbarossa

Kohlhaas
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Spartaner hat geschrieben:Wichtig ist, dass man der Wahrheit sich verpflichtet fühlt und sonst nichts, und da ist ein unvoreingenommene Meinung wichtig.
Genau. Deshalb schrieb ich das ja so. Du weißt, was die Wahrheit ist und nur Deine Meinung ist unvorgeingenommen. Mal davon abesehen, dass "Meinung" und "unvoreingenommen" so überhaupt nicht zusammenpassen. Meinung ist IMMER voreingenommen.
Spartaner hat geschrieben:Im übrigen haben die Kurden in keiner einzigen Stellungsnahme betont oder geäußert, dass sie ein Kurdenstaat ausrufen wollen. Man sollte wenigstens selbst so schlau sein zu erkennen, dass die Kurden auch so schlau sind, dass sie die aktuelle Lage auch für sich richtie einzuschätzen wissen .
Achso, und weil sie das nie geäußert haben, wollen sie keinen eigenen Staat... Die AKP soll nie geäußert haben, dass sie einen kurdischen Staat will? Sag mal, in welcher Welt lebst Du???? In der Südtürkei läuft seit Jahrzehnten eine Art Bürgerkrieg, der sich um nichts anderes dreht als um den Wunsch der Kurden, endlich einen eigenen Staat zu bekommmen.
Willst du mir wieder" etwas vom Pferd erzählen"? :lolno:
Ich habe das nicht geschrieben, dass sie in einer zentralen Stelle gleichgeschaltet sind. Das kam von dir.
Jetzt wird es grotesk. ICH soll die dümmliche Auffassung vertreten haben, dass deutsche Medien "gleichgeschaltet" sind?

Wenn ich das getan hätte: Worüber müssten wir dann streiten? Dann hätte ich doch genau Deine Meinung vertreten.
Im übrigen habe ich jetzt wichtigeres zu tun, als mit Jemanden zu diskutieren, der nicht gelernt hat mit Beweisen von Presseartikeln zu argumentieren und nur mit beliebigen Unterstellungen arbeitet. Das ist keine seriöse Gesprächsführung.
In Deutschland herrscht Glaubensfreiheit und Meinungsfreiheit. Also darfst Du glauben und meinen was Du willst. Aber hör auf, Deinen Glauben auch noch als "seriös" darzustellen. Die einzige Unterstellung kam von Dir. Das war nämlich die Unterstellung, dass deutsche Medien "gleichgeschaltet" seien - egal wie Du das neuerdings nennst.
Spartaner
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Kohlhaas hat geschrieben: In Deutschland herrscht Glaubensfreiheit und Meinungsfreiheit. Also darfst Du glauben und meinen was Du willst. Aber hör auf, Deinen Glauben auch noch als "seriös" darzustellen. Die einzige Unterstellung kam von Dir. Das war nämlich die Unterstellung, dass deutsche Medien "gleichgeschaltet" seien - egal wie Du das neuerdings nennst.
Von Glauben kann keine Rede sein. Beispiele habe ich bereits gepostet und noch weitere parat. Das was du hier veranstaltest ist in höchstne Maße unseriös, da es auf Unterstellungen beruht. Beweis- siehe Zitat im vorigen Post.

Wenn hier jjeamnd etwas in seinem düsteren Glauben an finstere Agenten unterstellen wollte , dann warst du das. :mrgreen:
Zur Erinnerung für dein abermals schwaches Gedächtnis. Du hattest gepostet: :wtf:
Kohlhaas hat geschrieben: Sowas wäre doch nur möglich, wenn es eine Art Zensurbehörde geben würde. Wer sind denn die finsteren Agenten, die die Medien "gleichschalten"? Wie stellen sie es denn an, dass all die zehntausenden von Journalisten nur das zeigen oder schreiben, was den deutschen Wirtschaftsinteressen dient?
Meine Antwort war:
"Dafür muss es keine Zensur geben, der Grund dafür kann auch eine politische Motivation oder auch ein politischer Trend dahinter sein. Übrigens das Wort gleichgeschaltet finde ich genauso, wie das Wort Putinversteher nicht so trefflich gewählt und wie du siehst oder feststellen kannst, benutzte ich es seit dem 13.01. nicht mehr, sondern bezeichne es anders. Außerdem sind es nicht immer die gleichen Zeitungen, die in der selben Einhelligleit und Harmonie posten, sondern die Zeitungen variieren untereinader. Manchmal ist es auch so, dass die eine Zeitung gar nichts oder nur wenig zu einem politischen Ereignis schreibt."

Im übrigen breche ich jetzt diese mittlerweile kindliche Diskussion ab. Ich habe im mom wichtigeres zu tun, als mir meine kostbare Zeit hier mit deinen Phrasen zu verschwenden.
Spartaner
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Kohlhaas hat geschrieben: Achso, und weil sie das nie geäußert haben, wollen sie keinen eigenen Staat... Die AKP soll nie geäußert haben, dass sie einen kurdischen Staat will? Sag mal, in welcher Welt lebst Du???? In der Südtürkei läuft seit Jahrzehnten eine Art Bürgerkrieg, der sich um nichts anderes dreht als um den Wunsch der Kurden, endlich einen eigenen Staat zu bekommmen.
Beweise??
Du solltest dir angewöhnen mit Beweisen zu arbeiten, statt im Dreieck zu springen und du solltest nicht deine altvorderen überholten Gedächtnisinhalte hier posten . :mrgreen: Die Zeiten ändern sich nun mal auch, auch wenns einige der Altvorderen nicht wahr haben wollen. Im übrigen darf ich dich daran erinnern, dass die Türkei alles andere als ein demokratischer Staat war. Unterricht in kurdischer Sprache war noch vor nicht all zu langer Zeit verboten. Pressefreiheit gab es nicht usw. usw.
Fakt ist, dass Öcalan auf einen eigenen Kurdenstaat im Süden der Türkei öffentlich verzichtet hat:
Zitat:
"Nur zwei Seiten ist der Brief lang, der in Diyarbakir verlesen wurde, aber er könnte den festgefahrenen Friedensprozess zwischen den Kurden und der Türkei wieder in Gang bringen. Öcalan schlägt darin vor, dass die PKK in diesem Frühjahr einen Kongress einberuft, "um den 40-jährigen bewaffneten Kampf gegen die Türkische Republik zu beenden und politische sowie gesellschaftliche Strategien für die neue Ära zu entwickeln". Öcalan spricht von der Notwendigkeit einer "demokratischen Lösung" der Kurdenfrage, um den "sinnlosen und unbarmherzigen Krieg" zu beenden."
Zudem wurde beantragt das PKK -Verbot aufzuheben, da in der PKK sich ein Strukturwandel vollzogen hat ,der auch etwas mit dem Angriff der IS auf die Kurdengebiete in Syrien und Irak zu tun hat. Es wurde außerdem beantragt und auch stichhaltig begründet, warum man um die Aufhebung des Verbotes der PKK in Deutschand gebeten hat.
Dazu einige Stimmen:
Prof. Dr. Andreas Buro, Dialog-Kreis:
„Die kurdische Bewegung hat vielfach unter Beweis gestellt, dass sie für eine politische und friedliche Lösung eintritt. Die PKK trotz dessen als eine terroristische Organisation zu bezeichnen und sie zu verbieten, ist schlichtweg nicht verständlich. Deutschland sollte diesen Fehler, den sie seit 20 Jahren aufrecht erhält, korrigieren. Deutschland hat den Krieg der türkischen Regierung unterstützt. Nun ist es Zeit, dass Deutschland eine konstruktive Rolle für den Frieden einschlägt. Um den Lösungsprozess zu unterstützen, muss sie das PKK-Verbot aufheben.“

Dr. med. Gisela Penteker, Türkei-​Beauftragte der IPPNW:
„Der von großer Hoffnung begleitete Friedensprozess zwischen Türken und Kurden gerät ins Stocken, weil die Vorleistungen der kurdischen Seite von der Regierung nicht mit entsprechenden Gegenleistungen beantwortet werden.
Viele der kurdischen Verhandlungspartner sind weiter in Haft, nicht zuletzt Abdullah Öcalan, dessen großen Einfluss auf die kurdische Bevölkerung die Regierung auf der anderen Seite zu nutzen versucht.
Das Reformpaket des Ministerpräsidenten Erdogan war mehr als enttäuschend.
Und in Deutschland wird die Politik des türkischen Staates einfach übernommen.Die kurdische Eigenständigkeit wird verleugnet, kurdische Politiker inhaftiert und verurteilt, kurdische Vereine unter verschärfte Beobachtung gestellt."

http://friedenstattverbot.blogsport.de/
In Syrien und Irak hat sich die strategische Lage außerdem stark verändert .Ein Syrein wie es einmal gab wird es nicht mehr geben. Die PKK kämpft zudem nicht allein, sondern zusammen mit PYD usw. und muss sich auch mit arabischen sunnitischen Milizen (FSA) verständigen.
Es gibt im Norden Syrien nicht nur kurdische, sondern auch arabische Einwohner und auch Jesiden, deren Rückkehr gewährleistet werden muss. Man kann jetzt noch nicht sagen, was passiert wenn Syrien vollständig von Assad und IS befreit ist und ob nicht die Türkei erwägt eine Intervention zu starten. Die Karten werden nach der Befreiung neu gemischt und es wird Verhandlungen geben, alles andere darüber hinaus ist Spekulation und Träumerei.
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Barbarossa
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Kohlhaas hat geschrieben:...
Die AKP soll nie geäußert haben, dass sie einen kurdischen Staat will?
...
Ohne mich in euren Disput jetzt zu sehr reinzuhängen, aber du meinst sicher die PKK, oder?
Denn die AKP ist die Partei von Erdogan, der einen kurdischen Staat um beinahe jeden Preis verhindern will.
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Spartaner
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Kohlhaas hat geschrieben: Fakt ist, dass damals sehr ausführlich über die Differenzen zwischen der Türkei und den syrischen Kurden berichtet worden ist. Und sogar immer mit Kritik an der Türkei, die lange Zeit versucht hat, Hilfen für die Kurden abzublocken.
Wird denn wirklich so unvoreingenommen Kritik geübt an der Türkei? Ich wäre mir da nich so sicher. Nach den letzten Angriffen der Türkei auf Stellungen der PKK haben sich einige Zeitungen wie die FAZ dezent zurückgehalten aber und auch deutsche Politiker. Erst nach Aufforderung und Kritik einzelner aufkommender Presse- und Politikvertreter längte Frau von der Leyen ein.
"Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat nun doch noch Kritik am Vorgehen der Türkei gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK geübt. Von der Leyen sagte der "Bild am Sonntag": "Genauso, wie es richtig ist, dass die Türkei das Recht hat, sich gegen den IS zu wehren, genauso wichtig ist es, dass sie den eingeschlagenen Pfad der Versöhnung mit der kurdischen Arbeiterpartei nicht verlässt."

Von der Leyen war am Samstag massiv in die Kritik geraten. Sie hatte die türkische Attacke gegen den "Islamischen Staat" (IS) ausdrücklich gelobt - war aber auf den gleichzeitig stattfindenden Militärschlag gegen die Kurden nicht eingegangen. Linke und Grüne warfen der Ministerin daraufhin vor, die Lage "naiv" beziehungsweise "zynisch" einzuschätzen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... ref=plista
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dieter
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Bei der Natotagung in Brüssel haben alle Natostaaten der Türkei ihre Unterstützung zugesagt. Das will noch nichts heißen, weil die Türkei die Versammlung nur nach Artikel 4 und nicht nach Artikel 5 des Natovertrages beantragt hatte. Artikel 4 sieht nur die Konsultation und nicht die militärische Unterstützung vor.
Meine unmassgeblichen Meinung nach, ist es falsch die Kurden anzugreifen, weil die sich als einzige Macht mit Bodentruppen, den IS entgegenstellen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Hier ein Link zum Artikel
„Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ von Anbrecht Müller in Telepolis (Albrecht Müller war etliche Jahre Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt und Helmut Schmidt).
Paul Sethe, Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, stellte dies 1965 fest. Er ergänzte seine Aussage so: „Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher.“ Seit 1965 hat sich die Lage verschärft, unter anderem durch die weitere Konzentration der Medien und die Kommerzialisierung der elektronischen Medien, also von Fernsehen und Hörfunk. Nicht 200 reiche Leute, viel weniger bestimmen heute die große Linie der Meinungsbildung. Sie gehören zusammen mit einigen Köpfen aus Finanzwirtschaft und Industrie und unseren sogenannten Verbündeten zu den politisch einflussreichen Personen und Gruppen. Von einer demokratischen Willensbildung kann schon lange keine Rede mehr sein.
Ruaidhri
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Allein auf die"alten Medien" bezogen, ist sichelich vieles dran, aber nicht alles richtig.
Hinterfragen kann man heute alles, unbedingt auf die Presse zur Informationsgewinnung und Meinungsbildung sind die meisten Menschen im Zeitalter des web nicht mehr.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Aneri

Die Frage ist, ob man die Politik in Zentrum der Interessen stellen muss. Ein gewissen Maß schon, aber damit jeder das Internet durchforscht, um nach Antworten zu suchen?! Um hinterfragen zu beginnen, muss man etwas zum Vergleich haben. Wenn alles "monoton" ist, stellt sich die Fragen gar nicht an. So hatten Millionen Sowjet Bürger gar nicht ein Anlass zum Hinterfragen. Deswegen eine monotone Presse ist gefährlich. Ich spreche schon nicht über aggressive Propaganda, die immer Hetze mitbringt.
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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:Die Frage ist, ob man die Politik in Zentrum der Interessen stellen muss. Ein gewissen Maß schon, aber damit jeder das Internet durchforscht, um nach Antworten zu suchen?! Um hinterfragen zu beginnen, muss man etwas zum Vergleich haben. Wenn alles "monoton" ist, stellt sich die Fragen gar nicht an. So hatten Millionen Sowjet Bürger gar nicht ein Anlass zum Hinterfragen. Deswegen eine monotone Presse ist gefährlich. Ich spreche schon nicht über aggressive Propaganda, die immer Hetze mitbringt.
Aber selbst in der SU gab es Dissidenten. Querdenker wird es überall und immer geben, die dann ihre Meinung auch äußern. In Ländern mit freier Presse (und vor allem im
Internetzeitalter!) werden sie mit ihrer Meinung auch gehört.
Ich mache mir da eigentlich wenig Sorgen, solange die Medien nicht durch staatliche Eingriffe gleichgeschaltet werden.
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Aneri

Die Dissidenten kamen zum Wort bzw. könnten gehört werden nur seit Perestrojka. Dennoch gab es in staatlichen Medien Unterschiede, schon weit vor Perestrojka. Z.B. Izwestija hatte Ruf fortschrittlicher zu sein als konservative Pravda. Es war übrigens ähnlich der gegenwärtigen Gegebenheiten deutschen Mainstream (ich weiß, dass ich trete dir auf Achilles Ferse, aber darum ja geht in dem Thread). Wobei - und dieses muss ich hervorheben - ich hatte nie erlebt (Bregnev-Epoche) solche Art Hetze, wie ich hierzulande erlebt habe in Bezug auf Russland oder Griechenland. Wenn eine Kampagne geschaltet wird, dann geht sie durch. Mit gleichen Wortwahl... ein oder andere kritische Artikel ertrinkt in der Fülle diese Gleichschaltigkeit.

Letztendlich ist doch egal, oder es von Regierung gleichgeschaltet wird oder von einer anderen Menschen Gruppe. Die Gruppe übrigens, die auch auf die Regierung nicht unerhebliche Wirkung ausgeübt müsste. Schon allein darum, dass es Wirtschafts- und Finanzen Elite sein müsste, von der die Funktionierung eines Staates abhängt. Die Funktionstüchtigkeit des Staates hängt aber nicht nur von denen. Auch von denen, die auf andere Seite der Waage stehen.

Die funktionierende freie Presse, die verschiedene gesellschaftliche Meinungen vertritt, hält die Waage im Gleichgewicht. Wird sie einseitig, drohen der Spannungen unbemerkt anwachsen, die auch gewalttätig ausladen können.

Ich hasse Gewalt. Ich hasse die Radikale, die auf Demos randalieren. Dennoch ein Verständnis (nicht Einverständnis!) für sie habe ich. Gerade die jugendliche mit ihren maximalistischen Anschauungen, die schreien nach ihren Erkenntnissen (haben wir hier auch manche), fühlen sich einfach nicht gehört zu sein. Es ist weniger blose Langeweile-Chuliganismus sich dort äußert, sondern der Ohnmacht, die Hilflossigkeit... Es ist s. z. unsrer Alltag, das nicht viel zu ändern ist. Dennoch wenn diese Hilflossigkeit und Ohnmacht anwachsen wird - wie etwa durch Ignoranz, Einseitigkeit der "freien" Presse, dann kann es zum Problem werden.

Ja, immer großere Rolle spielt Internet. Es ist übrigens ein Thema für sich, zu diskutieren wo die digitale Welt uns führt, welche neue Möglichkeiten, und welche Nachteile mit sich bringt. Früher hatte ich gedacht, dass die professionelles Journalismus rettet die klassische Medien. jetzt glaube ich, dass Internet übernimmt die führende Rolle. Wie dort sich alles herauskristallisiert, ist noch nicht klar... Aber bestimmt dort die Zukunft.
Ruaidhri
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Ich empfinde unsere Presselandschaft noch immer nicht als monoton.
Berichterstattung kann per se nie völlig neutral sein, sollte sie aber, so weit wie möglich.
Bericht und Kommentar klar zu trennen, ist, zugegeben heute nicht mehr so die Tugend.
Ein gewisser Grundkonsens sollte akzeptiert werden, das muss noch lange nicht heißen, dass wir hier eine gleichgeschaltete Presse hätten.
Wenn ich morgens quer durch die Zeitungs- und sonstige Medienlandschaft lese, (ganz ohne ausländische Presse), ergibt sich immer noch Vielfalt von Berichten, Kommentaren, Meinungen.
Heute mehr denn je, da man online viel mehr Zugang hat als vor dem Internet-Zeitalter.
Im TV kommen auch Ansichten unterschiedlichster Positionen zu Gehör, auch wenn es die ewig gleichen Leute gibt. Und ja, gerade dort gibt es mir zu viele no goes, so etwas wie Weichspüler und Maulkörbe, zuviel Mainstream.
Aneri hat geschrieben:Gerade die jugendliche mit ihren maximalistischen Anschauungen, die schreien nach ihren Erkenntnissen (haben wir hier auch manche), fühlen sich einfach nicht gehört zu sein.
Das sehe- oder empfinde ich- ähnlich. Mag sein, dass da zuviel Angst mitspielt, der Durchschnittszuschauer werde sich just an solchenradikalen Vorbildern orientieren.
Freie Medienlandschaft: Haben wir schon, zwischen Bild und Spiegel, Zeit und FAZ etc, von anderen Quellen ganz abgesehen.
Anri hat geschrieben:jetzt glaube ich, dass Internet übernimmt die führende Rolle. Wie dort sich alles herauskristallisiert, ist noch nicht klar... Aber bestimmt dort die Zukunft.
Nicht weniger gefährdet als die die alte Medienlandschaft, denn Kämpfe über die Lufthoheit gibt es dort genauso. Und notfalls schaltet man es einfach ab, das web.
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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:...
Letztendlich ist doch egal, oder es von Regierung gleichgeschaltet wird oder von einer anderen Menschen Gruppe. Die Gruppe übrigens, die auch auf die Regierung nicht unerhebliche Wirkung ausgeübt müsste. Schon allein darum, dass es Wirtschafts- und Finanzen Elite sein müsste, von der die Funktionierung eines Staates abhängt.
Du meinst, mit der anderen "Gruppe" die Wirtschafts- und Finanz-Elite - die stellt aber auch keine Gruppe im eigentlichen Sinne dar, da es hier eine Vielzahl von Unternehmen gibt, die alle miteinander konkurrieren und eigene Interessen vertreten und maximal dann als Verband auftreten, wenn gemeinsame Interessen betroffen sind - z. B. im Arbeitskampf mit den Gewerkschaften.
Darum glaube ich auch nicht, dass die sogenannten Lobbyisten mehr Interessen bei der Politik vertreten, als die des eignen Unternehmens, was ich in dem Zusammenhang auch noch ziemlich kritisch sehe, da lediglich eigene Wettbewerbsvorteile im Fokus stehen. Aber das Thema Lobby ist wieder ein eigenes Thema. :wink:
Aneri hat geschrieben:Die funktionierende freie Presse, die verschiedene gesellschaftliche Meinungen vertritt, hält die Waage im Gleichgewicht. Wird sie einseitig, drohen der Spannungen unbemerkt anwachsen, die auch gewalttätig ausladen können.

Ich hasse Gewalt. Ich hasse die Radikale, die auf Demos randalieren. Dennoch ein Verständnis (nicht Einverständnis!) für sie habe ich. Gerade die jugendliche mit ihren maximalistischen Anschauungen, die schreien nach ihren Erkenntnissen (haben wir hier auch manche), fühlen sich einfach nicht gehört zu sein.
Nein, deren "Meinung" würde ich mir auch nicht anhören, weil sie oft entweder rechstsradikale oder marxistische Ansichten vertreten und der Marxismus (genau wie rechte Ansichten) eine totalitäre Ideologie ist. Jeglicher Versuch, diese Ideologie umzusetzen würde m.M.n. auch in Zukunft immer wieder in den Totalitarismus führen.
Wer nicht dieser Ansicht ist, da können wir auch gern in einem eigenen Thema drüber Diskutieren. Ich habe jetzt eine Woche Urlaub, ich hätte jetzt Zeit und Muße dazu. :wink:
Gegen Gewalt bin ich übrigens auch - das kannst du mir glauben. Das ist auch ein Grund, warum ich den Marxismus von Grund auf ablehne.
...

Edit: habe noch etwas ergänzt, da ich mich ein wenig verlesen hatte.
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Aneri

Du meinst, mit der anderen "Gruppe" die Wirtschafts- und Finanz-Elite - die stellt aber auch keine Gruppe im eigentlichen Sinne dar, da es hier eine Vielzahl von Unternehmen gibt...
Barbarossa, hast du überhaupt Artikel, auf den ich verlinkt habe, gelesen?!
Jeglicher Versuch, diese Ideologie umzusetzen würde m.M.n. auch in Zukunft immer wieder in den Totalitarismus führen.
Hm-m-m, warum, denkst Du, das Thema des Threads hochaktuell ist und für einem Demokraten besorgniserregend wirken müsste? Wie kommt zu solchen Verhältnissen in einem hochdemokratischen Staat?

Ich fühle mich offen gesagt ohnmächtig, wenn man sieht nicht, wie der verhasste Totalitarismus sich von vielen unbemerkt ausbreitet, dass man sich selbst schon längst in der Falle des ideologischen Totalitarismus befindet...

Schon wieder muss ich an Dialektik der Entwicklung denken.
Aneri

@Ruaidhri
Aneri hat geschrieben:...wenn man sieht nicht, wie der verhasste Totalitarismus sich von vielen unbemerkt ausbreitet...
Ruadhri hat geschrieben:Ich empfinde unsere Presselandschaft noch immer nicht als monoton.
Ja, gegen Empfindungen kann man nicht oder nur sehr schwer argumentieren. Wenn einem salzig, anderer eher zu wenig gesalzen empfindet, kann man vernünftig nichts dagegen tun. Außer man macht wissenschaftliche Studien, die auf einen bestimmten Maß des Salzes hinweist, auf die Komplikationen, die durch überhöhten Salzgehalt entstehen etc.

So schreien einige (meine Wenigkeit darunter) Leute, wir gehen doch mit unserem Boot runter. Alle andere sehen die Gefahr nicht bzw. halten es für überzogen. Ich glaube, dass ich diese Erfahrung der letzten 2 Jahren werde nie los. Es macht mich traurig, weil ich allgemein ein optimistische Mensch ist und lieber halbvoll als halbleer sehen will...
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