Englisch als Weltsprache und die Folgen für uns

Fragen und Informationen zu Schule, Studium und Chacen der Bildung in Deutschland

Moderator: Barbarossa

ehemaliger Autor K.

Gelegentlich werden in manchen deutschen Regionen englische Ausdrücke benutzt, in anderen aber nicht. Das kann zu Verwirrungen führen.

1969 kam ich zum ersten Mal nach München und am Hauptbahnhof stand ein großes Schild mit der Aufschrift: „Vorsicht, Tram!“

Ich hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte und glaubte zunächst, es handelt sich hier um ein wildes Tier oder was auch immer. Dabei meinten sie nur die Straßenbahn (Tram soll angeblich die Abkürzung sein von tramway).

Damals hatten wir so etwas auch in Hamburg, hier aber wurde es schlicht als Straßenbahn bezeichnet.

Und falls man Wörter sucht für DLRG, sollte man sich vielleicht alte Folgen der Serie „Baywatch“ ansehen. Vielleicht findet sich dort etwas.
Lia

Was die Tram angeht: Seltsamerweise benutzte meine doch viel mehr von Französismen beeinflusste Großmutter( Ruhrgebiet) ebenfalls oft "Tram" für die Straßenbahn.
Karlheinz hat geschrieben:Und falls man Wörter sucht für DLRG, sollte man sich vielleicht alte Folgen der Serie „Baywatch“ ansehen. Vielleicht findet sich dort etwas.
Aber ja doch- :mrgreen: ich sehe schon die Watch-Towers in der direkten Nachbarschaft zu (real existierender) Beach-Lounge, wo man seinen sundowner genießen kann, und dem Hotel Bayside mit "Scharbeutz Baywatch" "bepinselt. :mrgreen:
Aber nicht, dass die Badegäste dann noch unvorsichtiger werden, in Erwartung eines David Hasselhoff oder einer Pamela Anderson als rescue- team... :angel:
Das Publikum ist hier keinesfalls so international, dass es von der Sache her notwendig wäre, sich aufs Englische zu verziehen, ob das psychologisch effektiver wäre, bezweifle ich, klingt halt nur für die Provinz- Marketing-Strategen besser.
SAR ist wohl jedem an der Küste ein Begriff- kann auf Rettungsbooten und Hubschrauber bleiben.
Völlig OT, aber mal eine ganz andere Search And Rescue-Einsatz der DGzRS:
Rehbock aus der Ostsee gerettet
http://www.shz.de/lokales/ostholsteiner ... 34571.html
Lia

Hier vielleicht lesenswerte Gedanken u.a. zur Funktion von Englisch in Leitartkeln des Nordschleswigers
Mit und ohne Deutsch
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460 ... ne-Deutsch

Sprachlos
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460 ... =Sprachlos
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Gontscharow
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Stimmt, der Leitartikler hat Recht : Weil alle Englisch lernen, wird das Erlernen alle anderen Fremdsprachen
verdrängt und als "überflüssiger Luxus" angesehen (nicht nur in Dänemark). In den englischsprachigen Ländern führt
es zu der Bequemlichkeit, gar keine Fremdsprachen mehr lernen zu wollen/ müssen, weil
ja alle Welt ohnehin Englisch spricht.
Das kann nicht gut sein, es ist eine Verkümmerung und Beschränkung.
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Orianne
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Gontscharow hat geschrieben:Stimmt, der Leitartikler hat Recht : Weil alle Englisch lernen, wird das Erlernen alle anderen Fremdsprachen
verdrängt und als "überflüssiger Luxus" angesehen (nicht nur in Dänemark). In den englischsprachigen Ländern führt
es zu der Bequemlichkeit, gar keine Fremdsprachen mehr lernen zu wollen/ müssen, weil
ja alle Welt ohnehin Englisch spricht.
Das kann nicht gut sein, es ist eine Verkümmerung und Beschränkung.
Da findet ein Umdenken in den Staaten statt, in den besseren Schulen wenigstens, man lernt dort andere Sprachen, die jungen Leute wissen, dass Sprachen ihnen Türen öffnen können.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

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Barbarossa
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Triton hat geschrieben:...

Man lacht ja auch nicht über die lateinischen Ausdrücke der Mediziner...
Sag das nicht.
Mir ist das schon passiert, da war ich aber erst 13 oder so, da war ich mit meiner Mutter beim Orthopäden und der erklärte offenbar einer Lehrschwester etwas und benutzte dabei Ausdrücke, die so ulkig klangen, dass ich mir das Lachen einfach nicht verkneifen konnte (da fielen Begriffe, die phonetisch klangen wie Schlotter-Wal und sowas :mrgreen: ). Und als ich so anfing loszupruschen, konnte sich auch meine Mutter das Lachen nicht verkneifen und lachte ebenfalls los, was der Doktor wohl nicht wirklich verstand und einen ziemlich verständnislosen Blick zu uns herüberwarf.
Eigentlich eine peinliche Situation - zumindest für meine Mutter. Ich als 12 oder 13-jähriger sah es nicht so eng.
Aber wir lachten selbst in der Umkleidekabine und zu Hause noch weiter.
:lol:

Bezüglich der immer zahreicher werdenden Anglizismen in der deutschen Sprache mache ich mir eher Sorgen, dass ich Unterhaltungen selbst in meiner eigenen Muttersprache irgendwann nicht mehr verstehen könnte. Wer meine Texte liest, wird feststellen, dass ich sogar Fremdwörter, die im Duden stehen, sehr sparsam verwende. Mir viele Vokabeln über einen längeren Zeitraum zu merken, war schon immer mein Problem, das u.a. auch verhindert, dass ich jemals eine Fremdsprache fließend sprechen lernen könnte. Darum habe ich auch kein Verständnis dafür, wenn man ganze Sätze oder auch Satzteile in einer mir unverständlichen Sprache in einen deutschen Text mit reinhaut.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Gerade im Bereich der Wirtschaft wird versucht, fast alles auf Englisch auszudrücken, wobei die Ausdrücke dann auch noch abgekürzt werden. Bei uns sprachen wir plötzlich nur noch von B-to-B Geschäften (business to business), B-to-C Geschäften (business to consumer). Die Privatkunden wurden noch weiter aufgeteilt, z.B. in DINKs (double income no kids) usw. Eine Wissenschaft für sich.

Der Vertreter mutiert zum Salesman, der Vertriebsmitarbeiter nennt sich Account-Manager und dessen Chef ist jetzt ein Key-Account-Manager. Und in manchen Firmen entpuppt sich der Facility-Manager gelegentlich als gewöhnlicher Hausmeister.

Allerdings, durch die vielen neuen Bezeichnungen fühlen sich gelegentlich Mitarbeiter aufgewertet, ihre Tätigkeit klingt plötzlich wichtig und interessant.
Lieber Karlheinz,
das bringt das Computerzeitalter so mit sich. Es ist immer gut, wenn ein Müdarbeiter aufgewertet wird. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

Karlheinz hat geschrieben:Allerdings, durch die vielen neuen Bezeichnungen fühlen sich gelegentlich Mitarbeiter aufgewertet, ihre Tätigkeit klingt plötzlich wichtig und interessant.
Das ist sicherlich richtig, wirft gleichzeitig ein Licht auf (Denk) Mechanismen der Gesellschaft. Gibt viele Beschäftigte, die das etwas albern finden.
Begann mit Deutsch-Deutsch: Ein(e) Auszubildende(r) ist natürlich, das Image betreffend, gegenüber dem Lehrling, wo es nicht einmal eine Femininim-Form gibt, besser gestellt. :)
( Fand ich damals, weil "Lehre/ Lehrling) mit so viel pejorativer Konnotation belastet war, nicht schlecht, die Umtauf-Aktion in Azubi und Azubine.)
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Orianne
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In Frankreich kann die Sprache durch das Loi Toubon nicht "zerstört" werden, was die Leute aber z.B. im Banlieue von Paris sprechen, dass stet auf einem anderen Blatt. Es sind jetzt 10 Jahre vergangen, seit Jacques Toubon seines Zeichens damals Kulturminister die Verbraucher und Arbeitnehmer vor den bösen Fremdsprachen schützen musste. Solche "Dinge" per Gesetz zu regeln finde ich persönlich nicht so gut, die französische Sprache hat m.E. nichts von ihrem Reiz eingebüsst - Vive la France!
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Lia

was die Leute aber z.B. im Banlieue von Paris sprechen, dass stet auf einem anderen Blatt.
Oder wie manche Land- Franzosen in Hunde- und Jägerforen teilweise schreiben. :mrgreen:
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