Disziplin und Kriminalität an Schulen in DACH

Fragen und Informationen zu Schule, Studium und Chacen der Bildung in Deutschland

Moderator: Barbarossa

Lia

RedScorpion hat geschrieben:Schüler (und btw auch manche Lehrer, die sich damit noch viel schwerer tun, denn was Hänschen nicht lernt, ... :wink: ), dass man die Dinger, die auch ein Segen des modernen Lebens sein können, mit Diskretion nutzt. Das geht aber nicht, wenn übereifriges Personal in manchmal gar vorauseilendem Gehorsam in die Vormoderne zurückwill.
Pfleg mal weiter diene seltsamen Vorstellungen der Lehrergeneation von heute...
Niemand streitet die Nützlichkeit der modernen Kommunikationsmedien ab. Allerdings erlebt man auch den Fluch derselben, und man muss nicht in in die Vormoderne zurückwollen, wenn man gegen die frei Nutzung von Smartphones in der Unterrichtszeit ist.
Erfahrung mit Horden von Jugendlichen, die mit dieser Freiheit nicht umgehen können und von denen viele bis zur Abhängigkeit in jeder Beziehung an den Dingern hängen- zu direkter Kommunikation nahezu unfähig. Teil des Alltags an Schulen, an denen übrigens die Nutzung moderner Medien geübt wird, Probleme in allen Sprachen erörtet werden.
Red Scorpion hat geschrieben:Jedenfalls: Freilich dachte ich an Bereiche, die für Raucher im Freien reserviert werden könnte, ohne dass das gesamte Gebäude eingenebelt würde.
Funktionieret nicht und ist denkbar schlechtes Beispiel für die jüngere Schülerschaft. Mir ist ein Fall bekannt, in dem dem Direktor der Schule eine Anzeige/ Klage drohte, weil wiederholt jüngere Schüler in einem nicht direkt einsehbaren Winkel auf dem Schulgelände rauchten, selbst bei verschärfter Aufsicht in den Pausen nicht wirklich kontrollierbar, mal gar nicht, wenn die in Freistunden nutzen, in denen man wohl kaum Daueraufsichten abkommandieren kann.
Alkohol unn andere Drogen, Zigaretten inbegriffen, haben am Ort Schule nichts zu suchen, weder für Lehrpersonal noch für Schüler.
Was soll denn sonst auch der Aufwand der Anti-Drogen-Kampagnen im Unterricht? ( Mehrsprachig, kommt in Englisch und Französisch genauso vor wie in Bio und gesonderten Unterrichtseinheiten.)
Peppone hat geschrieben:Ebenso werden Handys geduldet, solang sie nicht im Unterricht benutzt werden bzw. eingeschaltet sind. Beides ist allerdings Abwägungssache der Kollegien bzw. des Schulleiters...
Nicht ganz, denn die Schulkonferenz aus Lehrern/Eltern/ Schülervertretern stimmt mit ab. Und zumindest mit der sehr eingeschränkten Handy-Nutzung ist die Mehrheit einverstanden.
Übrigens stört es die SchülerInnen mal gar nicht so grundsätzlich, wenn auch in den Pausen Handy-Ruhe herrscht.
Das sind aber nicht die einzigen Probleme, die sich an vielen Schulen auftun, ohne auch nur auf Migrationsprobleme einzugehen.
ehemaliger Autor K.

Bei uns an der Hamburger Universität werden die elektronischen Hilfsmittel eifrig während der Seminare und Vorlesungen benutzt. Das hat verschiedene Gründe:

1. Vorlesungsskripts und Seminarunterlagen werden nicht mehr ausgedruckt, sondern stehen nur noch in elektronischer Form zur Verfügung. Sie werden über den Universitätscomputer und seiner Software über Internet den Studenten zur Verfügung gestellt. Wer sich für ein Seminar interessiert, muss sich elektronisch anmelden und hat dann Zugriff auf die Daten (nur dann). Deshalb geht es auch gar nicht anders, als die Informationen sich während der Vorlesung oder im Verlauf des Seminars aus dem Internet zu holen, um sie sich dann auf dem Laptop, Tablet oder Smartphone anzusehen. Jeder Student hat ein elektronisches Gerät vor seiner Nase. Auch ich habe alle meine Skripte und Texte in eine Datei eingegeben und mit meiner Vorlesung verknüpft. Wollen wir Aufsätze diskutieren, müssen die Studenten während des Seminars die Texte aus dem Internet herunterladen. Auch die Studenten schreiben ihre Referate oder Thesen ins Internet, wo sie dann von allen gelesen werden können. Eine vor kurzem angelegte Software prüft sie automatisch auf Plagiate.

2. Während meiner Vorlesung zeige ich oft viele Schaubilder. Diese sind auch mit meinen Dateien verknüpft und werden von den Studenten während der Veranstaltung heruntergeladen. Zwar werden meine Schaubilder von einem Beamer auf eine Leinwand projiziert, sie können aber nicht überall gleich gut gesehen werden. Deshalb ist es nicht schlecht, wenn die Studenten sich parallel diese Bilder auf ihrem Tablet ansehen können. Außerdem haben sie die Möglichkeit, diese Bilder mit ihren eigenen Anmerkungen zu ergänzen, da sie diese elektronisch bearbeiten können. (Nur auf ihren Geräten, das hat keine Auswirkungen auf den Zentralcomputer).

3. Also, ohne Elektronik läuft nichts mehr auf der Uni. Wenn sich die Studenten gleichzeitig auch mit ganz anderen Dingen beschäftigen oder sich gegenseitig Texte zusenden, ist mir das eigentlich egal, solange sie nicht stören. In der Regel gibt es auch keine Probleme.
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Barbarossa
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Wow, das ist der Fortschritt. Wenn das so reibungslos läuft, dann finde ich das auch ok.
Die Diskussion ist eröffnet!

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RedScorpion

Nur muss man erstmal bis dahin kommen, ne?

Aber wie soll das gehen, wenn der richtige Umgang mit Kom-mitteln nicht gelehrt und v.a. nicht gelernt wird.

Denn ebenso, wie es sehr leicht ist, nicht zu rauchen, weil man keine Zigaretten hat,
kann man einen verantwortungsbewussten (also keine anderen Leute damit nerven, es als Hilfsmittel benutzen, sich auch auf andere Dinge konzentrieren zu können und das auch zu testen usw.) Umgang mit Smartphones usw. nicht lernen, wenn man sie nicht benutzen kann und darf, und zwar genau da, wo man sie auch "falsch" nutzen kann, theoretisch.

Eines sticht ja bei Lias Argumentation (N.B. es ist nicht nur Lias, sondern wird vielerorts von vieler Munde angebracht) hervor:
Wenn denn die eigene Policy, nämlich Schülern und deren Eltern ein Kommunikationsmittel im öffentlichen Raum zu untersagen (m.E. rechtswidrig, völlig wumpe, was ein Kultusminister dazu sagen möchte; aber lassen wir das mal einen Moment; so wichtig bin ich nicht) und dadurch korrekten, also sozialverträglichen und dem eigenen persönlichen Zweck angemessenen Gebrauch zu trainieren, angeblich so erfolgreich wäre,

dann bräuchte man's auch nicht zu verbieten. :crazy:

Und wenn allen Ernstes behauptet wird, dass man nicht in der Lage sei, eine Raucherecke zu beaufsichtigen (hat's so viele Raucher unter den Fischköppen? :mrgreen: ) und man dann auch noch glaubt, durch Abschaffen derer welcher Abstinenz zu fördern, dann pack ich mir auch nur noch ann Kopp.
Vorsicht ist btw. immer geboten, wenn Jüngere mit Aelteren abhängen; das Problem ist dabei aber normalerweise schon, dass ein Erwachsener in der Regel gar nicht weiss, wo das geschieht.
Und was nutzt es, wenn die Kids morgens keine Raucherecke haben, wenn sie dann nachmittags auf dem Treffpunkt mit den älteren Haschbrüdern sind?


LG
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Peppone
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RedScorpion hat geschrieben: Wenn denn die eigene Policy, nämlich Schülern und deren Eltern ein Kommunikationsmittel im öffentlichen Raum zu untersagen (...) und dadurch korrekten, also sozialverträglichen und dem eigenen persönlichen Zweck angemessenen Gebrauch zu trainieren, angeblich so erfolgreich wäre,

dann bräuchte man's auch nicht zu verbieten. :crazy:
Und wenn die Kinder und Jugendlichen so schlau wären, bräuchten sie keine Schule mehr... :D

Nu existiert die Schule aber nicht im luftleeren Raum. Wie viele Erwachsene schaffen´s nicht, ihr Handy im Kino, im Theater, während Konferenzen, überall halt, wo´s eigentlich die Höflichkeit gebieten würde, abzuschalten? Das Vorbild macht Schule: Manche Schüler reagieren regelrecht aufgebracht, wenn man sich erdreistet, ihnen die Nutzung ihres heiligen Handys zeitweise zu untersagen. Dass sie keine Entzugsbeschwerden bekommen, ist dann schon alles. Dito bei Erwachsenen im Kino etc...

Wo, wenn nicht in der Schule, kann man als öffentlliche Institution den Jugendlichen nahe bringen, dass es vielleicht nicht ganz so o.k. ist, das Handy immer und überall vor den Augen zu haben? Die Eltern tun´s ja offensichtlich nicht...
Tut die Schule nichts, nehmen die Kids (zu Recht) an, dass es o.k. sei, während des Unterrichts mit dem Handy zu daddeln. Isses aber nicht (s.o.). Es ist genauso unhöflich, wie wenn man in der Besprechung mit dem Chef kurz mal der Holden mitteilt, dass die Firma grad Probleme hat. Dass dies auch widerrechtlich wäre, schließt den Kreis: In der Schule soll in Prüfungen das Wissen der Schüler in Mathe, Englisch oder Geschichte abgeprüft werden, nicht ihre Fingerfertigkeit mit dem Smartphone. Ganz zu schweigen davon, dass Mobbing an der Schule oft über Handyfotos läuft, was ebenfalls durch das Handyverbot unterbunden werden soll (so weit wie möglich jedenfalls...)

Beppe
RedScorpion

Peppone hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben: Wenn denn die eigene Policy, nämlich Schülern und deren Eltern ein Kommunikationsmittel im öffentlichen Raum zu untersagen (...) und dadurch korrekten, also sozialverträglichen und dem eigenen persönlichen Zweck angemessenen Gebrauch zu trainieren, angeblich so erfolgreich wäre,

dann bräuchte man's auch nicht zu verbieten. :crazy:
Und wenn die Kinder und Jugendlichen so schlau wären, bräuchten sie keine Schule mehr... :D
...
Is aber nicht die gleiche Logik, Peppone (btw Welcome back!).

Es soll ihnen ja in der Schule was beigebracht werden, was sie bisher noch nicht oder nur teilweise haben. Wie? Indem sie's nutzen, üben, erarbeiten, auch weitergeben, und so.

Das kann man grossteils teilen als didaktischen Ansatz, nech?

Jetzt kommt die Smartphone-Story.
Auf einmal wirft man also die ganze Logik, den humanistischernoder Montessori-Ansatz, wie auch immer, auf jeden Fall
irgendwas wie "Learning by Doing" btw. "Trial and Error",

komplett über Bord und hofft darauf, dass Kiddies genau deswegen und dadurch moderne Kom-mittel zu nutzen lernen, indem man sie ihnen verbietet (wolln wir jetzt mal absehen von Sonderfällen wie Flugzeugen, medizinischem Gerät, Wahlen, Prüfungen, usw. Wobei m.W. auch da die Tendenz zum praktischen Ansatz geht: "Nutz alles, was Du willst, löse praktische Probleme, und dann schaun mer mal, gell?" Imho viel schwerer als simples Abfragen von auswendig Gelerntem). :shock:
Find' ich äusserst Banane.

Freilich ist kein Unterricht möglich, wenn jeder munter vor sich hin daddelt (normalerweise brabbelt aber auch nicht jeder eifrig vor sich hin; trotzdem hab' ich noch nie von Redeverboten an Schulen gehört). Darum geht's auch nicht, sondern um das - falls ich das überhaupt richtig verstanden hab' - generelle Verbot bzw. die Stigmatisierung von Smartphone-Gebrauch.


LG

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dieter
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Peppone hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben: Wenn denn die eigene Policy, nämlich Schülern und deren Eltern ein Kommunikationsmittel im öffentlichen Raum zu untersagen (...) und dadurch korrekten, also sozialverträglichen und dem eigenen persönlichen Zweck angemessenen Gebrauch zu trainieren, angeblich so erfolgreich wäre,

dann bräuchte man's auch nicht zu verbieten. :crazy:
Und wenn die Kinder und Jugendlichen so schlau wären, bräuchten sie keine Schule mehr... :D

Nu existiert die Schule aber nicht im luftleeren Raum. Wie viele Erwachsene schaffen´s nicht, ihr Handy im Kino, im Theater, während Konferenzen, überall halt, wo´s eigentlich die Höflichkeit gebieten würde, abzuschalten? Das Vorbild macht Schule: Manche Schüler reagieren regelrecht aufgebracht, wenn man sich erdreistet, ihnen die Nutzung ihres heiligen Handys zeitweise zu untersagen. Dass sie keine Entzugsbeschwerden bekommen, ist dann schon alles. Dito bei Erwachsenen im Kino etc...

Wo, wenn nicht in der Schule, kann man als öffentlliche Institution den Jugendlichen nahe bringen, dass es vielleicht nicht ganz so o.k. ist, das Handy immer und überall vor den Augen zu haben? Die Eltern tun´s ja offensichtlich nicht...
Tut die Schule nichts, nehmen die Kids (zu Recht) an, dass es o.k. sei, während des Unterrichts mit dem Handy zu daddeln. Isses aber nicht (s.o.). Es ist genauso unhöflich, wie wenn man in der Besprechung mit dem Chef kurz mal der Holden mitteilt, dass die Firma grad Probleme hat. Dass dies auch widerrechtlich wäre, schließt den Kreis: In der Schule soll in Prüfungen das Wissen der Schüler in Mathe, Englisch oder Geschichte abgeprüft werden, nicht ihre Fingerfertigkeit mit dem Smartphone. Ganz zu schweigen davon, dass Mobbing an der Schule oft über Handyfotos läuft, was ebenfalls durch das Handyverbot unterbunden werden soll (so weit wie möglich jedenfalls...)

Beppe
Lieber Beppe,
sehr gute Gründe, um ein Handy nicht zu benutzen. Bei uns oder uneserem Sohn gab es noch kein Handy. Wir haben heute auch eins, aber das wird nur dann eingesetzt, wenn wieder einmal wegen Überschwemmungen die Telefonleitungen in unserem Feriendorf im Odenwald ausgefallen sind oder bei der Verlegung der Glasfaserkabel im Odenwaldkreis die "geschickten" Arbeiter die Telefonleitungen verletzt hatten. Merke: Der Odenwaldkreis ist bisher der einzige Landkreis in Hessen, der flächendeckendes Schnelles Internet hat. :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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RedScorpion hat geschrieben:Es soll ihnen ja in der Schule was beigebracht werden, was sie bisher noch nicht oder nur teilweise haben. Wie? Indem sie's nutzen, üben, erarbeiten, auch weitergeben, und so.

Das kann man grossteils teilen als didaktischen Ansatz, nech?

Kann man.
RedScorpion hat geschrieben: Jetzt kommt die Smartphone-Story.
Auf einmal wirft man also die ganze Logik, den humanistischernoder Montessori-Ansatz, wie auch immer, auf jeden Fall
irgendwas wie "Learning by Doing" btw. "Trial and Error", komplett über Bord und hofft darauf, dass Kiddies genau deswegen und dadurch moderne Kom-mittel zu nutzen lernen, indem man sie ihnen verbietet

Benutzen können sie sie ja schon. Nur das SINNVOLLE Benutzen steht meist noch aus. Hier einzugreifen, das ist aber nicht Sache der Schule, jedenfalls nicht derjenigen Schule, in die Schüler gehen, um sich von Lehrern was beibringen zu lassen.
RedScorpion hat geschrieben:(normalerweise brabbelt aber auch nicht jeder eifrig vor sich hin; trotzdem hab' ich noch nie von Redeverboten an Schulen gehört)
Ich frag mich grad, wann du zuletzt in einerm Klassenzimmer warst. Ist der Unterricht nicht rasend interessant - und das kann er gar nicht immer sein - und schreitet der Lehrer nicht ein, macht sich immer irgendwelches Gemurmel und Geratsche breit. Wie du vielleicht aus deiner eigenen Schulzeit noch wissen könntest, ist selbiges im Unterricht verboten. War es schon immer und wird es immer sein. Ausnahme: Arbeitssituationen, in denen mündlicher Austausch ausdrücklich erwünscht ist. Soll´s ja auch geben...
Nur: Selbst dann ist es im Sinne des Unterrichts gewünscht, dass die Gespräche mit dem Arbeitsauftrag zu tun haben. Das ist sogar an der Montessori-Schule so. Ratschen die Schüler über´s letzte Fußballspiel des favorisierten Vereins, schreitet die Lehrkraft ein, völlig logisch.
Warum sollte es dann erlaubt sein, ein unterrichtsfremdes und den Ablauf des Unterrichts hemmendes Gerät wie ein Smartphone (oder einen mp3-Player oder einen tragbaren Fernseher oder einen Wecker oder....) im Unterricht zu benutzen, wenn diese Nutzung nichts mit dem Unterricht zu tun hat?

Beppe
RedScorpion

Peppone hat geschrieben: ...
Benutzen können sie sie ja schon. Nur das SINNVOLLE Benutzen steht meist noch aus. Hier einzugreifen, das ist aber nicht Sache der Schule, jedenfalls nicht derjenigen Schule, in die Schüler gehen, um sich von Lehrern was beibringen zu lassen.
...
Oops. Muss zugeben, dass ich der festen Ueberzeugung war, dass Handys und New Media und so dazugehörten, also jetzt nicht nur Federkiel, Tinte oder Blut, und Papyrus (oder doch schon Pergament?) und so.

Peppone hat geschrieben: ...
Ich frag mich grad, wann du zuletzt in einerm Klassenzimmer warst.
...
Der war gut. Würd ich am liebsten rumzeigen, den Kommentar. :wink: :mrgreen:


Peppone hat geschrieben: ...
Ist der Unterricht nicht rasend interessant - und das kann er gar nicht immer sein - und schreitet der Lehrer nicht ein, macht sich immer irgendwelches Gemurmel und Geratsche breit. Wie du vielleicht aus deiner eigenen Schulzeit noch wissen könntest, ist selbiges im Unterricht verboten. War es schon immer und wird es immer sein.
...
Oh ja. Das ist ja dann Common Sense.

Aber dafür werden sich doch auch keine "Gesetze" ausgedacht, die dann Fräulein Rottenmeier durchsetzen müsste, oder?



LG
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Peppone
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RedScorpion hat geschrieben: Aber dafür werden sich doch auch keine "Gesetze" ausgedacht, die dann Fräulein Rottenmeier durchsetzen müsste, oder?
LG
Nunja, die Entwicklung ist so schnell, dass die Lehrer wohl nicht mehr hinterherkommen damit, sich eine eigene Einstellung zum Thema zu machen. Jede Schule macht was anderes, da musste wohl etwas "Ordnendes" von oben her, damit Klarheit (und Rechtssicherheit!) besteht.
Soll schon Eltern gegeben haben, die hoch empört in der Schule auftauchten, um sich zu beschweren, dass dem Sprößling das Handy abgenommen wurde...während einer Klausur. Eingeschaltet. Mit einer aufgerufenen, einschlägigen Internetseite.
Zum zweiten Mal! :D

Der Sprößling hatte das HAndy übrigens nach Schulschluss wieder bekommen.

:crazy:

Beppe
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dieter
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Conzaliss hat geschrieben:Lieber Dieter,

ich hatte mich schon gefragt, wie du hier so aktiv sein kannst, wenn du in deinem Ferienhäuschen bist...:-)
Lieber Conzaliss,
ich gebe das Geheimnis preis, :mrgreen: ich habe einen schnellen Internetanschluß im Odenwald und in Frankfurt/M. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Red Scorpion hat geschrieben:Und wenn allen Ernstes behauptet wird, dass man nicht in der Lage sei, eine Raucherecke zu beaufsichtigen (hat's so viele Raucher unter den Fischköppen? :mrgreen: ) und man dann auch noch glaubt, durch Abschaffen derer welcher Abstinenz zu fördern, dann pack ich mir auch nur noch ann Kopp.
Vorsicht ist btw. immer geboten, wenn Jüngere mit Aelteren abhängen; das Problem ist dabei aber normalerweise schon, dass ein Erwachsener in der Regel gar nicht weiss, wo das geschieht.
Und was nutzt es, wenn die Kids morgens keine Raucherecke haben, wenn sie dann nachmittags auf dem Treffpunkt mit den älteren Haschbrüdern sind?
Keine Ahnung von Schule von innen bzw. der Personalausstattung. Keine Erleben von Schule und der Art der Kommunikation samt auch durchaus auftretenden Problemen, aber draufhauen.
Ob man durch Rauchverbot an Schulen Abstinenz fördert, kann man meinethalben hinterfragen, aber beträchtliche Unterrichtszeit in Aufklärung zu investieren und dann eben doch das Rauchen wieder zu erlauben, wo es generell im begrenzten öffentlichen Raum verboten ist, wäre idiotisch.
Was die Kids jenseits der schulischen Aufklärung und jenseits des Schulgeländes tun, ist deren Sache oder die der Eltern.
Muss zugeben, dass ich der festen Ueberzeugung war, dass Handys und New Media und so dazugehörten, also jetzt nicht nur Federkiel, Tinte oder Blut, und Papyrus (oder doch schon Pergament?) und so.
Schrieb ich nicht anders: Wenn sie Teil des Unterrichts sind wie Bücher oder Hefte- in Ordnung und üblich. Sonst nicht, und das mag auch auch so bleiben.
Warum sollte es dann erlaubt sein, ein unterrichtsfremdes und den Ablauf des Unterrichts hemmendes Gerät wie ein Smartphone (oder einen mp3-Player oder einen tragbaren Fernseher oder einen Wecker oder....) im Unterricht zu benutzen, wenn diese Nutzung nichts mit dem Unterricht zu tun hat?
Siehe oben. Als Teil des Unterrichtes: Ja und üblich und notwendig- siehe Karlheinz.
Warum nicht in den Pausen? Nach intensiver Diskussion mit den Schülern und einem längeren Versuch kam man an nicht nur einer Schule zu der Erkenntnis, dass Kommunikation untereinander ohne Handy tatsächlich funktioniert. Es gehört auch zum Lernen, mit dem Verzicht, bzw. teilweiser Unabhängigkeit von den Dingern zu leben.
Gerade in den Unter- und Mittelstufenklassen wird einerseits der Einsatz moderner Medien gelehrt, dazu gehört eben auch, dass sie nicht im beliebigen privaten Dauergebrauch sein sollen. Und wer je und anders als RS live erlebt hat, wie schwierig und den eigentlichen Unterricht hemmend die Verfügbarkeit der Dinger ist, wird ein Teilverbot außerhalb des methodischen Einsatzes im Unterricht schon nachvollziehen können. was wieder nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchem, noch geschlechtsspezifischem
Durchsetzungvermögen von LehrerInnen zu hat.
Kommt hinzu: Nicht alle Schüler haben ein ein Hochleistungs-Smartphone samt Internet-Flat. Inzwischen aber viele Schulen einen kompletten Klassensatz an Laptops mit eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten. Funktioniert prima- bis denn der Schulserver ausfällt. :mrgreen:
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Ja ja. Was sang eine Gruppe von Schülerinnen auf der Schulabschlussfeier meines Sohnes:
"Auf der Suche nach WLAN..."
:mrgreen:
Die Diskussion ist eröffnet!

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RedScorpion

Lia hat geschrieben:
Red Scorpion hat geschrieben:Und wenn allen Ernstes behauptet wird, dass man nicht in der Lage sei, eine Raucherecke zu beaufsichtigen (hat's so viele Raucher unter den Fischköppen? :mrgreen: ) und man dann auch noch glaubt, durch Abschaffen derer welcher Abstinenz zu fördern, dann pack ich mir auch nur noch ann Kopp.
Vorsicht ist btw. immer geboten, wenn Jüngere mit Aelteren abhängen; das Problem ist dabei aber normalerweise schon, dass ein Erwachsener in der Regel gar nicht weiss, wo das geschieht.
Und was nutzt es, wenn die Kids morgens keine Raucherecke haben, wenn sie dann nachmittags auf dem Treffpunkt mit den älteren Haschbrüdern sind?
Keine Ahnung von Schule von innen bzw. der Personalausstattung. Keine Erleben von Schule und der Art der Kommunikation samt auch durchaus auftretenden Problemen, aber draufhauen.
...
Gut OK, ich geb's zu: is a bisserl mein Job. :mrgreen:
Bin auf schwarze Schafe trainiert. :wink:

Lia hat geschrieben: ...
Ob man durch Rauchverbot an Schulen Abstinenz fördert, kann man meinethalben hinterfragen, aber beträchtliche Unterrichtszeit in Aufklärung zu investieren und dann eben doch das Rauchen wieder zu erlauben, wo es generell im begrenzten öffentlichen Raum verboten ist, wäre idiotisch.
...
Wie Du schon richtig sagst, ist noch idiotischer, jemandem die Zigaretten wegzunehmen in der Zeit, wo man ihn um sich hat, und dann ernsthaft zu glauben, er sei genau deswegen Nichtraucher.
Nirgendwo oben schreibe oder behaupte ich, Rauchen zu fördern oder gutzuheissen. Aber man lügt sich selbst in die Tasche, wenn man wirklich so deppert ist zu glauben, dass rauchfreie Zonen jemanden vom Glimmstengel abhält. Abgesehen vom legalen Aspekt, again.

Lia hat geschrieben: ...
Warum nicht in den Pausen? Nach intensiver Diskussion mit den Schülern und einem längeren Versuch kam man an nicht nur einer Schule zu der Erkenntnis, dass Kommunikation untereinander ohne Handy tatsächlich funktioniert. Es gehört auch zum Lernen, mit dem Verzicht, bzw. teilweiser Unabhängigkeit von den Dingern zu leben.
...
Verzicht setzt aber Einsicht voraus und liegt eben nicht darin, in duckmäuserisch deutschem vorauseilenden Gehorsam ersonnene "Gesetze" zu befolgen, weil Lehrer unwillig oder unfähig sind, ihre Schüler zum Stummschalten oder Weglegen der Geräte zu veranlassen.
Kann doch nicht so schwer sein, und das Personal kann ja auch mal arbeiten fürs Geld, oder?



LG
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RedScorpion hat geschrieben:Verzicht setzt aber Einsicht voraus und liegt eben nicht darin, in duckmäuserisch deutschem vorauseilenden Gehorsam ersonnene "Gesetze" zu befolgen, weil Lehrer unwillig oder unfähig sind, ihre Schüler zum Stummschalten oder Weglegen der Geräte zu veranlassen.
Kann doch nicht so schwer sein, und das Personal kann ja auch mal arbeiten fürs Geld, oder?
Gut, es mag ein sehr einfacher Weg sein, aber (auch) durch Verbote an Schulen bekommen die Schüler (evtl.) ein Gefühl dafür, dass man das Smartphone vielleicht doch nicht immer und überall benutzen sollte.

Beppe
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