Studium nur für Reiche?

Fragen und Informationen zu Schule, Studium und Chacen der Bildung in Deutschland

Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Lia hat mich mit einem Post auf die Idee gebracht, einmal nach Eurer Meinung zu fragen, ob Ihr auch denkt, dass ein Studium nur noch für Kinder aus reichen Familien möglich sein wird. Hier in Mittelland der Schweiz merken wir, dass sich die Schere inzwischen doch weit geöffnet hat, und der Mittelstand sich bald auflösen wird, wenn die Politik nicht dagegen steuert.

Zuerst möchte ich aber den Politikkabarettist und Psychologen Georg Schramm zu Wort kommen lassen:

https://www.youtube.com/watch?v=cm3an7Y3X88

Wie denkt Ihr über seine Theorien über die Bildung :?:
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Triton
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Als ich studierte, gab es 2 privillegierte Gruppen: Die ganz Reichen und die ganz Armen. Die bekamen das Studium finanziert und lebten sorgenfrei und hatten Zeit. Diese Gruppe prägte dann auch das Bild der Studenten in der Öffentlichkeit.
Die anderen (ich) hatten keine Semesterferien, weil sie arbeiten mussten und Geld verdienen und das Studium war in der Restzeit wahnsinnig stressig, das konnte auch niemand lange durchhalten.

Wenn sich der Mittelstand auflöst, gibt es ja dieses Problem nicht mehr...
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Renegat
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Orianne hat geschrieben:Lia hat mich mit einem Post auf die Idee gebracht, einmal nach Eurer Meinung zu fragen, ob Ihr auch denkt, dass ein Studium nur noch für Kinder aus reichen Familien möglich sein wird. Hier in Mittelland der Schweiz merken wir, dass sich die Schere inzwischen doch weit geöffnet hat, und der Mittelstand sich bald auflösen wird, wenn die Politik nicht dagegen steuert.

Zuerst möchte ich aber den Politikkabarettist und Psychologen Georg Schramm zu Wort kommen lassen:

https://www.youtube.com/watch?v=cm3an7Y3X88

Wie denkt Ihr über seine Theorien über die Bildung :?:
Das Thema finde ich zwar interessant, habe aber so nebenher keine Zeit, lange Links anzuklicken. Kannst du bitte in ein paar Sätzen darstellen, um was es geht. Ich nehme an, es hat Bezug zur Schweiz, die ich nicht intern kenne.
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Orianne
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Renegat hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Lia hat mich mit einem Post auf die Idee gebracht, einmal nach Eurer Meinung zu fragen, ob Ihr auch denkt, dass ein Studium nur noch für Kinder aus reichen Familien möglich sein wird. Hier in Mittelland der Schweiz merken wir, dass sich die Schere inzwischen doch weit geöffnet hat, und der Mittelstand sich bald auflösen wird, wenn die Politik nicht dagegen steuert.

Zuerst möchte ich aber den Politikkabarettist und Psychologen Georg Schramm zu Wort kommen lassen:

https://www.youtube.com/watch?v=cm3an7Y3X88

Wie denkt Ihr über seine Theorien über die Bildung :?:
Das Thema finde ich zwar interessant, habe aber so nebenher keine Zeit, lange Links anzuklicken. Kannst du bitte in ein paar Sätzen darstellen, um was es geht. Ich nehme an, es hat Bezug zur Schweiz, die ich nicht intern kenne.
Hallo Renegat, das Thema behandelt nicht nur die Schweiz, es betrifft alle Länder in Europa. Schramm war ein Arbeiterkind mit Jahrgang 1949, er stellt hier die These auf, dass der Sputnik 1957 in der westlichen Welt so einen Schlag erteilte, dass alle Kinder gefördert werden mussten, um diesen Bildungsrückstand irgendwie aufzuholen. Dazu ist er der Meinung, dass die grosse Masse der Menschen extra dumm gehalten werden, damit die Oberschicht die Kontrolle über diese Menschen halten kann. Dazu bezeichnet er die heutigen Lebensmittel als Dreck, was ich nicht so abwegig finde. Diese Lebensmittel machen satt und träge, Revolten wird es also keine mehr geben. Die Universitäten sind nach seiner Auffassung bald nur noch durch "reiche" Studenten besetzt.
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Orianne
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Triton hat geschrieben:Als ich studierte, gab es 2 privillegierte Gruppen: Die ganz Reichen und die ganz Armen. Die bekamen das Studium finanziert und lebten sorgenfrei und hatten Zeit. Diese Gruppe prägte dann auch das Bild der Studenten in der Öffentlichkeit.
Die anderen (ich) hatten keine Semesterferien, weil sie arbeiten mussten und Geld verdienen und das Studium war in der Restzeit wahnsinnig stressig, das konnte auch niemand lange durchhalten.

Wenn sich der Mittelstand auflöst, gibt es ja dieses Problem nicht mehr...
Ich hatte auch keine reichen Eltern, ich musste auch jobben, und war ständig müde, da ich als Ferienaushilfe in den Semesterferien Briefe in einem Sekretariat tippte. Ich brauchte das Geld, da ich ausziehen musste, dann noch Essen, Krankenkasse, Versicherungen, Auto, etc.
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Orianne
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Hier noch eine Kurzversion mit Georg Schramm, er kommt hier gleich zur Sache:

https://www.youtube.com/watch?v=Y4upSuEOx0U
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Renegat
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Orianne hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Lia hat mich mit einem Post auf die Idee gebracht, einmal nach Eurer Meinung zu fragen, ob Ihr auch denkt, dass ein Studium nur noch für Kinder aus reichen Familien möglich sein wird. Hier in Mittelland der Schweiz merken wir, dass sich die Schere inzwischen doch weit geöffnet hat, und der Mittelstand sich bald auflösen wird, wenn die Politik nicht dagegen steuert.

Zuerst möchte ich aber den Politikkabarettist und Psychologen Georg Schramm zu Wort kommen lassen:

https://www.youtube.com/watch?v=cm3an7Y3X88

Wie denkt Ihr über seine Theorien über die Bildung :?:
Das Thema finde ich zwar interessant, habe aber so nebenher keine Zeit, lange Links anzuklicken. Kannst du bitte in ein paar Sätzen darstellen, um was es geht. Ich nehme an, es hat Bezug zur Schweiz, die ich nicht intern kenne.
Hallo Renegat, das Thema behandelt nicht nur die Schweiz, es betrifft alle Länder in Europa. Schramm war ein Arbeiterkind mit Jahrgang 1949, er stellt hier die These auf, dass der Sputnik 1957 in der westlichen Welt so einen Schlag erteilte, dass alle Kinder gefördert werden mussten, um diesen Bildungsrückstand irgendwie aufzuholen. Dazu ist er der Meinung, dass die grosse Masse der Menschen extra dumm gehalten werden, damit die Oberschicht die Kontrolle über diese Menschen halten kann. Dazu bezeichnet er die heutigen Lebensmittel als Dreck, was ich nicht so abwegig finde. Diese Lebensmittel machen satt und träge, Revolten wird es also keine mehr geben. Die Universitäten sind nach seiner Auffassung bald nur noch durch "reiche" Studenten besetzt.
Danke Orianne. Der Sputnik war´s zwar nicht aber ansonsten stimmt das schon mit der generationenbedingten Bildungsförderung der 70er Jahre. Später dazu mehr.
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Balduin
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Was ist arm, was ist reich? Die Informationen würde ich schon benötigen, um eine Meinung dazu zu bilden...

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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Orianne
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Ralph hat geschrieben:Was ist arm, was ist reich? Die Informationen würde ich schon benötigen, um eine Meinung dazu zu bilden...

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Unter arm verstehe ich, dass Eltern ihre Kinder trotz eines Stipendiums nicht an die Uni schicken können, weil sie es schlicht nicht vermögen, es gibt Familien hier, die sind auf einen Teil des Lohnes eines Auszubildenden angewiesen, was eben gut betuchte Leute nicht sind.
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Renegat
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Orianne hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Was ist arm, was ist reich? Die Informationen würde ich schon benötigen, um eine Meinung dazu zu bilden...

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Unter arm verstehe ich, dass Eltern ihre Kinder trotz eines Stipendiums nicht an die Uni schicken können, weil sie es schlicht nicht vermögen, es gibt Familien hier, die sind auf einen Teil des Lohnes eines Auszubildenden angewiesen, was eben gut betuchte Leute nicht sind.
Bezogen auf D würde ich sagen, Eltern können außer Weiterreichen von Kindergeld und etwas Unterhalt dem Studenten keinen eigenen Haushalt finanzieren, so dass der Student nebenbei arbeiten muß. Der Umfang ist unterschiedlich, manche müssen nur in den Semesterferien arbeiten, andere auch abends und am WE.
Spartaner
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Unter dem Artikel -Arme Studenten- reiche Stundenten hat die Kölsche Rundschau folgendes geschrieben:
"Teuer ist das Studentenleben. Die Wohnung will bezahlt sein und das Handy, Urlaub muss auch mal drin sein, der Milchkaffee zwischendurch und ab und zu modische Klamotten. Laut Statistik müssen immer mehr Studenten jobben, um sich den Lebensunterhalt leisten zu können. Verdienten sich vor elf Jahren 23 Prozent der 25- bis 29-Jährigen an den Hochschulen Geld nebenher, waren es 2002 immerhin 38 Prozent. " .....................................................
"Wer studiert und parallel jobbt, braucht allerdings ein paar Semester mehr. Ob die Studenten sich das auch mit der Einführung der Gebühren für Langzeitstudenten leisten können, bleibt abzuwarten. Wer Ausbildungsförderung erhält, muss sich an die Regelstudienzeit halten. "
http://www.rundschau-online.de/lokales/ ... 01534.html
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Triton
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Wessen Eltern wirklich nicht wohlhabend sind, bekommt in D sein Studium komplett finanziert und kann, wenn er sparsam lebt, ohne Nebenjob studieren.
Als ich studierte waren das an meiner Uni 6 oder 7 Prozent der Studenten.
Nebenher Geld verdienen war bei ernsthaften Studiengängen ab Mitte des Studiums unmöglich, weil zu Beginn und am Ende der Semesterferien Prüfungen stattfanden.
Mein Vater war Frührentner und hat mir nicht mal das Kindergeld ausbezahlt.
Meine Erfahrungen an der Uni waren, dass es unglaublich Zeit kostet, wenn man sich zum Beispiel nicht alle empfohlenen Bücher kaufen kann, sondern mühsam zusammenkopieren muss oder auf ältere Ausgaben zurückgreift, wo dann die Seitenzahlen nicht mehr stimmen usw.
Es machte auch einen Riesenunterschied, ob man sich leisten konnte, mit dem Auto zur Uni zu fahren, allein der Parkplatz dafür war unerschwinglich und nur den wirklich Wohlhabenden vergönnt. Der Rest (ich) radelte eine Stunde pro Tag, was mir aber zum Glück Spaß machte.
Ich habe zum Beispiel erlebt wie Kommolitonen, die ich grundsätzlich als mir deutlich unterlegen und auch deutlich fauler einschätzte, bei Prüfungen dann plötzlich aufblühten. Das Geheimnis waren teure Privatseminare von Doktoranden, die sich so Zusatzeinkommen verdienten. Seltsamerweise wussten diese Nachhilfelehrer immer genau, was an den Prüfungen gefragt wurde...

Von Chancengleichheit war da, Anfang der 90er Jahre, nichts drin.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Ihr Lieben,
dann gehöre ich anscheinend zu den Reichen. Unser Sohn war bei der FH Frankfurt/M. wo er sein Diplom im Maschinenbau machte. Jeden Monat gabe es eine Art Studiengebühr, die aber verbunden war mit der freien Fahrt im Öffentlichen Nahverkehr. Bei uns hat er weiter gewohnt und wir haben ihm sein Studienmaterial bezahlt. Ist aber in den Unfallwagen der ASB freiwillig mitgefahren, die ihn nach seiner Zivildienstzeit noch geholt hatten, weil sie ihn mochten und er brauchte Ramba Zamba. :wink: :mrgreen: Bekam natürlich auch von uns ein Taschengeld. :wink:
Ich war zuerst in der Lehre als Verwaltungslehrling, drei Jahre Sekretäranwärter, ein Jahr Bewährung und nochmal drei Jahre Inspektorenanwärter. War nach 10 Jahren dann Inspektor.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Spartaner
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Triton hat geschrieben:Wessen Eltern wirklich nicht wohlhabend sind, bekommt in D sein Studium komplett finanziert und kann, wenn er sparsam lebt, ohne Nebenjob studieren.
Als ich studierte waren das an meiner Uni 6 oder 7 Prozent der Studenten.
Nebenher Geld verdienen war bei ernsthaften Studiengängen ab Mitte des Studiums unmöglich, weil zu Beginn und am Ende der Semesterferien Prüfungen stattfanden.
Mein Vater war Frührentner und hat mir nicht mal das Kindergeld ausbezahlt.
Meine Erfahrungen an der Uni waren, dass es unglaublich Zeit kostet, wenn man sich zum Beispiel nicht alle empfohlenen Bücher kaufen kann, sondern mühsam zusammenkopieren muss oder auf ältere Ausgaben zurückgreift, wo dann die Seitenzahlen nicht mehr stimmen usw.
Es machte auch einen Riesenunterschied, ob man sich leisten konnte, mit dem Auto zur Uni zu fahren, allein der Parkplatz dafür war unerschwinglich und nur den wirklich Wohlhabenden vergönnt. Der Rest (ich) radelte eine Stunde pro Tag, was mir aber zum Glück Spaß machte.
Ich habe zum Beispiel erlebt wie Kommolitonen, die ich grundsätzlich als mir deutlich unterlegen und auch deutlich fauler einschätzte, bei Prüfungen dann plötzlich aufblühten. Das Geheimnis waren teure Privatseminare von Doktoranden, die sich so Zusatzeinkommen verdienten. Seltsamerweise wussten diese Nachhilfelehrer immer genau, was an den Prüfungen gefragt wurde...

Von Chancengleichheit war da, Anfang der 90er Jahre, nichts drin.
Für arme Studenten die in Großstädten studieren müssen, ist es schon schwierig bezahlbaren Wohnraum zu finden und nich alles wird über die Ämter finanziert.-- beschränkt sch sicherlich auch nicht nur auf Einzelfälle. :wink: Die Mieten sind auch exorbidant in den letzten Jahren in Großstädten gestiegen. Holt man sich auf den Land eine Wohnung kommen Fahrtkosten hinzu bzw. muss man noch ein Fahrzeug unterhalten.
Lia

Wer aus betuchterem Haus kommt, hat es leichter, aber ich kannte im Studium nicht einen Arztsohn, der nicht mit Nachtwachen etc. sein Geld eigenes verdient hätte.
Allein vom Einkommen der Eltern hing es nie ab und hängt es nicht ab, dass es immer noch zu hohe Barrieren gibt, stimmt.
Dennoch, ich kenne sehr viele, die eigentlich keine Chance hatten, die aber genutzt haben und studierten. Hart und mit Verzicht auf einiges, was sich dann aber aufholen ließ.
Könnte nur gerechter und einfacher für alle sein, wenn denn Staat und Bürger bereit wären, dem Beispiel der skandinavischen Nachbarn zu folgen. Jeder erhält staatliche Unterstützung, teilweise werdeen auch Fachbücher und sonstige Arbeitsmaterialien kostenfrei zur Verfügung gestellt. (Der Sohn meiner Flensburger Freunde, dänische Minderheit, ging zum Studium nach Dänemark, bekam alles bezahlt, seine in FL studierende Schwester war mehr odr weniger auf die Eltern angewiesen, die wahrlich keine Großverdiener waren.
.Auf Rosen gebettet ist man auch in Dänemark oder Schweden nicht, nur sind die Startchancen für alle besser.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 11895.html

Zum Jobben nebenbei: War zu meiner Zeit einfach, einen Nebenjob oder Semester-Ferienjob zu finden, und auch die Söhne und Töchter wohlhabender Eltern wurden von denen zumeist angehalten, dazu zu verdienen statt sich nur auf Mama und Papa zu verlassen.
Hatte bei diesen Eltern wohl etwas mit (preußischer)Erziehung zu tun.
Manchmal war es stressig, ob bei den angehenden Medizinern vor Prüfungen oder auch bei uns nur Geisteswissenschftlern, wenn Jobs und Studium kollidierten, aber mit gegenseitiger Hilfe bekamen wir das ohne Nervenzusammenbrüche hin. Wer als Sprachler das Pflichtsemester im Ausland absolvierte, bekam selbstverständlich Skripte verpasster Seminare und Vorlesungen, zumal die Historker/ Sprachler waren da sehr solidarisch. Wie überhaupt wahrscheinlich bei uns noch mitspielte, dass die Studentenzahl pro Prof überschaubar waren und wir uns allesamt gut kannten und eben auch gegenseitig halfen, ob mit Büchern oder mal 'nem Bier, das bezahlte, wer gerade noch Märker übrig hatte.
Großes Aber: Ob Bafög- Studenten oder nicht, die Zeiten waren anders, wie das Klima zumindest an der CAU Kiel und an den FH auch.
Trotz gleicher Probleme wie hohen Mieten, teurer Bücher, die eben nicht in ausreichender Zahl in den Bibliotheken zur Verfügung standen und Ebbe in der Kasse am Monatsende. Auto gehörte nicht zur Standardausstattung, wenn doch vorhanden, war Uni-Parken gratis, im Sommer ging man zu Fuß, fuhr mit Fahrrad oder trampte auf bestimmten Strecken.
Durch knappe Zeiten hindurchzukommen, war normal, grumelnd auch mal eben nicht ins Kino oder sonstwohin gehen zu können, auch.
Kann aber nicht normal sein, wenn heute fähige Leute nicht studieren können, weil sie mit ihrem Einkommen die Familie insgesamt unterstützen müssen.
Das ist und bleibt ein Unding, für das sich das Land schämen sollte.
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