Erster Schultag - mit oder ohne religiöser Zeremonie?

Fragen und Informationen zu Schule, Studium und Chacen der Bildung in Deutschland

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Ihr Lieben,
Gestern hatte unsere Enkeltochter Celina in Frankfurt/M.-Preungesheim -Frankfurter Bogen- ihren ersten Schultag. Der begann um 8:30 Uhr in der ev. Kreuzkirche mit einem ökomenschen Gottesdienst, der von drei Frauen Religionslehrerinnen und Regionalreferentin gehalten wurde. 50 Kinder mit Anhang waren anwesend. Die Kirche war gestoppt voll. Der ev. Pfarrer zu dem die Kirche gehört glänzte durch Abwesenheit.
Dann ging es zur Schule. Die Konrektorin begrüßte uns. Es gibt vier Klassen mit ungefähr je 20 bis 22 Schülern. Man hatte sich ein tolles System einfallen lassen. Am Elternabend am Vortag sind farbige Luftballons ausgegeben worden. Celina bekam einen roten Luftballon und geht in die 1d.
In der Klasse konnten die Kinder sich ihren Banknachbarn aussuchen, zu ihr setzte sich ein Junge. Anscheinend steht der auf Blondinen. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Ist ja süß.
:mrgreen:

Aber eine Einschulung mit Gottesdienst in der Kirche, das würde bei uns hier im Osten so nicht funktionieren, weil die Kirche hier eben nicht "gestoppt voll" werden würde. Da sind doch Unterschiede feststellbar, auf die sich Lehrer, die aus dem Westen kämen, sich erst einmal einstellen müßten.
:wink:
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ich verstehe echt Euer Verhalten vorallem gegenüber der Ev. Kirche nicht. Diese Kirche war doch bei Eurer Friedlichen Revolution der Rückhalt, den die Bürgerrechtler hatten. Narürlich gab es auch KIrchenmänner, die mit der Staatsmacht gekungelt haben, aber so Menschen gibt es überall.
Im Land von Martin Luther und nun ein BP als ehemaliger ev. Pfarrer, Ehrenbürger von Rostock, und einer Pfarrerstochter als Kanzlerin müßte es doch möglich sein, der Kirche unverkrampft gegenüberzutreten. :wink:
Vorallem, da die Ev. Kirche gegenüber der Kath. Kirche gestärkt werden muß. die seit Adenauer auf ihren Alleinvertretungsanspruch pocht. :roll:
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Barbarossa
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Tja Dieter,
das ist schon alles richtig, was du schreibst. Die Friedliche Revolution in der DDR wurde vor allem durch die ev. Krirche möglich. Nur, die Mehrheit der Bevölkerung ist aber nicht gläubig.
Und da liegt der Knackpunkt: Trotz des Verdienstes, den sich die Kirche erworben hat, warum sollten Menschenen zum Gottesdienst gehen, wenn sie gar nicht an einen Gott glauben?
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ob es einen Gott gibt oder nicht, das weißt Du nicht und ich auch nicht. Da ich ein pragmatischer Mensch bin, denke ich, dass es nichts schadet in der Kirche für seine Lieben, hier die Schulkinfer zu beten, da dies keinem schadet, egal ob es ihn nun gibt oder nicht. :wink:
Übrigends ein bißchen Dankbarkeit gegenüber der EV. Kirche sollte schon da sein, da sie immer auf Eurer Seite war und die Basis dafür gebildet hatte, dass diese Revolution überhaupt gelingen konnte. Ich denke nur an Leipzig, die 70.000 Menschen, die von der Nikolaikirche ihren Ausgang in 1989 nahmen. :roll:
Ich als kleiner Beamter zahle jeden Monat von meiner Pension Kirchensteur, trotzdem ich höchstens am Heiligen Abend in die Kirche gehe, schon aus lauter egoistischen Motiven, weil ich gegen die Kath. Kirche bin, wo es genug Mißbrauchsfälle gab und welche die Ev. Kirche laut Vatikan nicht als Kirche anerkennt. Übrigends ein Teil meiner Vorfahren waren Hugenotten, die Mutter meines Großvaters väterlicherseits. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ob es einen Gott gibt oder nicht, das weißt Du nicht und ich auch nicht. Da ich ein pragmatischer Mensch bin, denke ich, dass es nichts schadet in der Kirche für seine Lieben, hier die Schulkinfer zu beten, da dies keinem schadet, egal ob es ihn nun gibt oder nicht. :wink:
Übrigends ein bißchen Dankbarkeit gegenüber der EV. Kirche sollte schon da sein, da sie immer auf Eurer Seite war und die Basis dafür gebildet hatte, dass diese Revolution überhaupt gelingen konnte. Ich denke nur an Leipzig, die 70.000 Menschen, die von der Nikolaikirche ihren Ausgang in 1989 nahmen. :roll:
Ich als kleiner Beamter zahle jeden Monat von meiner Pension Kirchensteur, trotzdem ich höchstens am Heiligen Abend in die Kirche gehe, schon aus lauter egoistischen Motiven, weil ich gegen die Kath. Kirche bin, wo es genug Mißbrauchsfälle gab und welche die Ev. Kirche laut Vatikan nicht als Kirche anerkennt. Übrigends ein Teil meiner Vorfahren waren Hugenotten, die Mutter meines Großvaters väterlicherseits. :wink:
Hier mußte ich jetzt tatsächlich eine Weile drüber nachdenken.
Wenn man meint, man kann nicht genau wissen, ob einen Gott gibt oder nicht, dann ist man ein Agnostiker. Dann darf ich dich wohl im Grunde zu diesen zählen?

Ich dagegen bin Atheist. Meine Ansicht über den Glauben habe ich bereits im Artikel "Gehört der Islam zu Deutschland?" ausführlich dargelegt. (Bitte dort nachlesen)
Hier im Osten Deutschlands hat die Mehrheit der Bevölkerung überhaupt keinen Bezug mehr zur Kirche und zum Glauben. Ich bin z. B. weder getauft noch konfirmiert o. ä. Sicher, schaden kann ein Besuch einer Kirche nicht, aber ich wüßte gar nicht, was ich dort sollte oder was mir das bringt. Das wäre ungefähr so, als würde ich zu einer Vorlesung in einer mir fremden Sprache gehen, wo ich nichts verstehe.
Dankbarkeit gegenüber der Evangelischen Kirche - ja gut, meine Dankbarkeit darüber, daß die Kirche den Oppositionsgruppen Räume überlassen habt, damit diese Oppositionsarbeit leisten konnten, die habe ich in meinem Buch über die Friedliche Revolution ausgedrückt und damit aufgearbeitet. Das ist nun meine Form, Dankbarkeit auszudrücken, indem ich sehr detailiert die Verdienste der Kirche und deren Würdenträger aufgezeigt habe. Das war mir dabei dann auch wichtig. Das mag für einen Außenstehenden merkwürdig klingen, daß hier eine Revolution stattfand, an der eine Kirche maßgeblichen Anteil hat, zu der die meisten Menschen keinen Bezug haben. Aber in solchen Situationen halten die Menschen eben zusammen - das gemeinsame Ziel bindet sie aneinander, aber eben nur solange, bis das Ziel erreicht ist. Gläubig sind die Menschen dadurch nicht geworden. Allerdings hatten die Oppositionsgruppen anfangs großen Zulauf. Nach der Maueröffnung nahmen die Mitgliederzahlen aber auch bald wieder ab. Auch sie wurden von den Ereignissen überrollt.

Mal so ein Vergleich: Hätte Greenpeace die Revolution angeführt, wären die meisten auch nicht dauerhaft bei Greenpeace eingetreten.
:roll:
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ich bin Fördermitglied von Greenpeace zahle jedes Jahr zweimal einen Förderbeitrag und mache die Postkartenaktionen gegenüber den Umweltsündern mit.
Ja ich weiß nicht, ob es Gott gibt oder nicht. Nur soweit, wir haben die Erde und den Weltraum mit seinen Gesetzen (Relativitätsrheorie) nicht geschaffen. :wink: Wie stellst Du Dir als Atheist das Universum, die Entwicklung der Erde und der Menshheit vor :?: Wie stehst Du zu den Zehn Geboten, die doch wesentlichen Einfluß auf unser Handeln hier auf Erden haben und zur Bergpredigt von Jesus, ohne die es kein gedeihliches Zusammenwirken der Menschen geben kann, wenn sie sich nicht den Schädel einschlagen wollen :?:
Da ich nicht erkennen kann, wer das Ganze steuert, finde ich es durchaus berechtigt mich für unsere Enkelkinder, die auch getauft sind, im Gottesdienst rückzuversichern. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich bin Fördermitglied von Greenpeace zahle jedes Jahr zweimal einen Förderbeitrag und mache die Postkartenaktionen gegenüber den Umweltsündern mit.
Oh, das konnte ich nicht wissen, aber war ja auch nur ein Beispiel.
:wink:
dieter hat geschrieben:Ja ich weiß nicht, ob es Gott gibt oder nicht. Nur soweit, wir haben die Erde und den Weltraum mit seinen Gesetzen (Relativitätsrheorie) nicht geschaffen. :wink:
Das ist natürlich richtig. Alles war schon vor unserer Existenz vorhanden und schließlich entwickelte sich die Menschheit aus dem Affen.
dieter hat geschrieben:Wie stellst Du Dir als Atheist das Universum, die Entwicklung der Erde und der Menshheit vor :?:
(...)
Da ich nicht erkennen kann, wer das Ganze steuert, finde ich es durchaus berechtigt mich für unsere Enkelkinder, die auch getauft sind, im Gottesdienst rückzuversichern. :wink:
Alles Leben, was wir heute sehen und auch wir selbst ist letztlich durch die Evolution entstanden. Der Entwicklung des Universums liegen die Gesetze der Physik zugrunde - sie sind einfach vorhanden, so wie es auch die Gesetze der Mathematik sind. 1+1 ist nun mal 2. Da muß niemand sein, der das steuert. Es ist einfach so.
Wir Menschen haben uns diese Denkweise - es müsse jemand da sein, der alles erschaffen hat und der "seine Hand über uns hält" - vermutlich aus einer Sehnsucht nach Geborgenheit zueigen gemacht. Vor einigen Tausend Jahren war das Leben auch noch viel unsicherer und das Wissen über die Welt noch viel geringer.

Ferner schrieb ich dazu bereits im Artikel: "Gehört der Islam zu Deutschland?" im Abschnitt: "Christliche (Leit-)Kultur?"
Ohnehin sehe ich das mit dem Glauben folgendermaßen:
Religion bzw. der Glaube ist etwas, was sich in unserem Kopf abspielt. Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Das beginnt schon in frühester Kindheit und endet eigentlich nie. Nur so lernt er die Welt begreifen. Was ist aber mit Dingen, die er nicht versteht? Gerade in der Frühzeit des Menschen gab es viele Dinge, die er nicht begreifen konnte - insbesondere Naturereignisse: Blitz und Donner, Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Sonne und Mond usw. usf. Solche Naturerscheinungen können wir erst seit relativ kurzer Zeit wissenschaftlich erklären. Da man sie sich aber schon früher irgendwie erklären wollte - vielleicht um weniger Angst davor zu haben - blieb eben nur, "übernatürliche Kräfte" dafür verantwortlich zu machen: Götter.
Zunächst gab es in vielen Kulturen eine Vielzahl von Göttern. Jeder dieser Götter stellte meist eine Personifizierung von (Natur-)Ereignissen dar. Sie wurden verehrt, ihnen wurden Opfer dargebracht, um sie milde zu stimmen und es wurden zu ihren Ehren Feste veranstaltet, sprich es wurden bestimmte Rituale abgehalten.
Ähnlich ist es mit der Schaffung eines einzigen Gottes. Auch er ist eine Vorstellung von Menschen, um Unerklärliches zu erklären, um Halt zu finden, aber auch um eine Norm von Verhaltensregeln der Glaubengemeinschaft zu schaffen.
dieter hat geschrieben:Wie stehst Du zu den Zehn Geboten, die doch wesentlichen Einfluß auf unser Handeln hier auf Erden haben und zur Bergpredigt von Jesus, ohne die es kein gedeihliches Zusammenwirken der Menschen geben kann, wenn sie sich nicht den Schädel einschlagen wollen :?:
Dazu schrieb ich im selben Artikel weiter:
Wenn Menschen auch heute noch sagen, ihnen tut der Glaube gut - er bringt ihnen etwas, weil er ihnen Halt gibt, dann ist das durchaus in Ordnung. Es ist die Privatsache eines Jeden, woran er glauben möchte.
Insgesamt halte ich es persönlich aber mit dem Satz: "Glauben heißt nicht Wissen". Da wir uns zu einer Informations- und Wissensgesellschaft entwickeln, halte ich Religionen bzw. den Glauben langfristig für ein Auslaufmodell. Die staatliche Verfassung hat längst neue Verhaltens- und Rechtsnormen geschaffen, an die sich nun jeder halten muß. Moralisches Handeln ist auch ohne den Glauben und ohne Kirche als moralische Instanz realisierbar. Ich halte deswegen die atheistische Gesellschaft für die Gesellschaft der Zukunft. Dies ist jedoch nur meine persönliche Meinung, die nicht maßgebend ist und keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit erhebt.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
dieter hat geschrieben:Ja ich weiß nicht, ob es Gott gibt oder nicht. Nur soweit, wir haben die Erde und den Weltraum mit seinen Gesetzen (Relativitätsrheorie) nicht geschaffen. :wink:
1)Das ist natürlich richtig. Alles war schon vor unserer Existenz vorhanden und schließlich entwickelte sich die Menschheit aus dem Affen.
dieter hat geschrieben:Wie stellst Du Dir als Atheist das Universum, die Entwicklung der Erde und der Menshheit vor :?:
(...)
Da ich nicht erkennen kann, wer das Ganze steuert, finde ich es durchaus berechtigt mich für unsere Enkelkinder, die auch getauft sind, im Gottesdienst rückzuversichern. :wink:
2)Alles Leben, was wir heute sehen und auch wir selbst ist letztlich durch die Evolution entstanden. Der Entwicklung des Universums liegen die Gesetze der Physik zugrunde - sie sind einfach vorhanden, so wie es auch die Gesetze der Mathematik sind. 1+1 ist nun mal 2. Da muß niemand sein, der das steuert. Es ist einfach so.
Wir Menschen haben uns diese Denkweise - es müsse jemand da sein, der alles erschaffen hat und der "seine Hand über uns hält" - vermutlich aus einer Sehnsucht nach Geborgenheit zueigen gemacht. Vor einigen Tausend Jahren war das Leben auch noch viel unsicherer und das Wissen über die Welt noch viel geringer.
Ferner schrieb ich dazu bereits im Artikel: "Gehört der Islam zu Deutschland?" im Abschnitt: "Christliche (Leit-)Kultur?"
Ohnehin sehe ich das mit dem Glauben folgendermaßen:
Religion bzw. der Glaube ist etwas, was sich in unserem Kopf abspielt. Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Das beginnt schon in frühester Kindheit und endet eigentlich nie. Nur so lernt er die Welt begreifen. Was ist aber mit Dingen, die er nicht versteht? Gerade in der Frühzeit des Menschen gab es viele Dinge, die er nicht begreifen konnte - insbesondere Naturereignisse: Blitz und Donner, Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Sonne und Mond usw. usf. Solche Naturerscheinungen können wir erst seit relativ kurzer Zeit wissenschaftlich erklären. Da man sie sich aber schon früher irgendwie erklären wollte - vielleicht um weniger Angst davor zu haben - blieb eben nur, "übernatürliche Kräfte" dafür verantwortlich zu machen: Götter.
Zunächst gab es in vielen Kulturen eine Vielzahl von Göttern. Jeder dieser Götter stellte meist eine Personifizierung von (Natur-)Ereignissen dar. Sie wurden verehrt, ihnen wurden Opfer dargebracht, um sie milde zu stimmen und es wurden zu ihren Ehren Feste veranstaltet, sprich es wurden bestimmte Rituale abgehalten.
Ähnlich ist es mit der Schaffung eines einzigen Gottes. Auch er ist eine Vorstellung von Menschen, um Unerklärliches zu erklären, um Halt zu finden, aber auch um eine Norm von Verhaltensregeln der Glaubengemeinschaft zu schaffen.
dieter hat geschrieben:Wie stehst Du zu den Zehn Geboten, die doch wesentlichen Einfluß auf unser Handeln hier auf Erden haben und zur Bergpredigt von Jesus, ohne die es kein gedeihliches Zusammenwirken der Menschen geben kann, wenn sie sich nicht den Schädel einschlagen wollen :?:
Dazu schrieb ich im selben Artikel weiter:
3)Wenn Menschen auch heute noch sagen, ihnen tut der Glaube gut - er bringt ihnen etwas, weil er ihnen Halt gibt, dann ist das durchaus in Ordnung. Es ist die Privatsache eines Jeden, woran er glauben möchte.
Insgesamt halte ich es persönlich aber mit dem Satz: "Glauben heißt nicht Wissen". Da wir uns zu einer Informations- und Wissensgesellschaft entwickeln, halte ich Religionen bzw. den Glauben langfristig für ein Auslaufmodell. Die staatliche Verfassung hat längst neue Verhaltens- und Rechtsnormen geschaffen, an die sich nun jeder halten muß. Moralisches Handeln ist auch ohne den Glauben und ohne Kirche als moralische Instanz realisierbar. Ich halte deswegen die atheistische Gesellschaft für die Gesellschaft der Zukunft. Dies ist jedoch nur meine persönliche Meinung, die nicht maßgebend ist und keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit erhebt.
Lieber Barbarossa,
Du hast Deinen Standpunkt ausführlich erklärt:
zu 1) Das ist fast richtig was Du schreibst, nur Mensch und Affe haben gemeinsame Vorfahren. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab. :wink:
zu 2) Die Gesetze der Physik sind einfach vorhanden :?: Ohne dass sie vorher erdacht wurden. Das finde ich ziemlich unglaubwürdig. :roll:
zu3) Der Glaube gibt mir keinen Halt, da arrogant wie ich bin meine, dass ich immer versuche das Richtige zu tun. Sollte da etwas schief laufen, dann tut es mir leid. :wink:
Ich glaube nur, dass zwei Pfund Rindfleisch eine gutte Suppe geben. :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:zu 1) Das ist fast richtig was Du schreibst, nur Mensch und Affe haben gemeinsame Vorfahren. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab. :wink:
Auch dein Einwurf ist nur fast richtig.
Also ganz korrekt muß man sagen: Wir stammen von einer Affenart ab, die heute ausgestorben ist und aus der neben dem Menschen auch die heutigen Affenarten hervorgegangen sind.
:wink:
dieter hat geschrieben:zu 2) Die Gesetze der Physik sind einfach vorhanden :?: Ohne dass sie vorher erdacht wurden. Das finde ich ziemlich unglaubwürdig. :roll:
Warum unglaubwürdig? Es hat sich ja auch niemand hingestellt und hat gesagt: "Ab heute ist 1+1=2 - bis gestern war es noch 3".
:mrgreen:

Die Kreationisten meinen, es müsse einen intelligenten Designer geben, der sich alles erdacht hat. Sie meinen aber auch, die Welt und das Universum sei nur 6000 Jahre alt. Auch das hat die Wissenschaft lange widerlegt. Letztlich wissen aber auch die Forscher nicht alles und ich sag mal: freuen wir uns auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
:wink:
dieter hat geschrieben:zu3) Der Glaube gibt mir keinen Halt, da arrogant wie ich bin meine, dass ich immer versuche das Richtige zu tun. Sollte da etwas schief laufen, dann tut es mir leid. :wink:
Ich glaube nur, dass zwei Pfund Rindfleisch eine gutte Suppe geben. :mrgreen:
Das glaube ich allerdings auch.
:mrgreen:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:zu 1) Das ist fast richtig was Du schreibst, nur Mensch und Affe haben gemeinsame Vorfahren. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab. :wink:
1)Auch dein Einwurf ist nur fast richtig.
Also ganz korrekt muß man sagen: Wir stammen von einer Affenart ab, die heute ausgestorben ist und aus der neben dem Menschen auch die heutigen Affenarten hervorgegangen sind.
:wink:
dieter hat geschrieben:zu 2) Die Gesetze der Physik sind einfach vorhanden :?: Ohne dass sie vorher erdacht wurden. Das finde ich ziemlich unglaubwürdig. :roll:
2)Warum unglaubwürdig? Es hat sich ja auch niemand hingestellt und hat gesagt: "Ab heute ist 1+1=2 - bis gestern war es noch 3".
:mrgreen:
Die Kreationisten meinen, es müsse einen intelligenten Designer geben, der sich alles erdacht hat. Sie meinen aber auch, die Welt und das Universum sei nur 6000 Jahre alt. Auch das hat die Wissenschaft lange widerlegt. Letztlich wissen aber auch die Forscher nicht alles und ich sag mal: freuen wir uns auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
:wink:
Lieber Barbarossa,
zu1) Ob das nun auch ein Affe war, das sei dahingestellt. Tatsache ist, das Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben, wie Du die nun nennst ist nicht entscheident. Der Mensch stammt aber keineswegs von den Menschenaffenarten(Bonobo, Orang Utan, Schimpanse oder Gorilla) ab. :wink:
2) Um zu prüfen das 1+1=2 ist brauchst Du nur die Zehn Finger, die Mayas haben bei höheren Rechnungen sogar noch ihre Zehen dazugenommen. Die Relativitätstheorie kannst Du aber nicht ohne Weiteres nachprüfen, auf die Idee ist erst Einstein gekommen. :wink:
Was die Kreationisten von sich geben ist für mich nicht maßgebend, allein wegen der 6000 Jahre schon nicht. Ich weiß es nicht wie es war und hüte mich deshalb ein vorschnelles Urteil abzugeben. Da ich für meine Family alles in Betracht ziehen muß, meine ich, dass das Beten noch niemanden geschadet hat,ob es nützt weiß och nicht. :wink:
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Ich find´s jedenfalls gut, dass in Gegenden, in denen die Leute noch einen Bezug zur Kirche haben, die Schüler darauf hingewiesen werden, dass da noch was anderes ist/sein kann außer dem Menschen.
Wobei es im Grunde ja meistens mehr darum geht, sich daran zu erinnern, dass man nicht allein auf der Welt ist, dass der Schulerfolg auch nicht von einem allein abhängt und sowieso nicht das Maß aller Dinge ist.

Ein bisschen runterholen vom Gaming-Shopping-Markenkleidung-Tripp... :wink:

Beppe
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Lieber Beppe.
den Tripp hatten wir noch nie, "immer mehr sein als scheinen",altes preuß. Sprichwort. Solange nicht bewiesen ist, dass es keinen Gott gibt, werde ich schon für meine Lieben in der Kirche bleiben und an Gott glauben. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe.
den Tripp hatten wir noch nie, "immer mehr sein als scheinen",altes preuß. Sprichwort. Solange nicht bewiesen ist, dass es keinen Gott gibt, werde ich schon für meine Lieben in der Kirche bleiben und an Gott glauben. :wink:
Sorry, aber wenn du schon so drauf rumreitest, will ich auch mal drauf eingehen: Entweder man glaubt an Gott oder man tut es nicht. Auf Verdacht hin zu glauben, das scheint mir etwas...nebulös.
Passt irgendwie nicht zu deinen sonstigen Aussagen.

Beppe
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Lieber Beppe,
wieso :?: Glauben heißt nicht wissen. Auch Du weißt nicht, ob es einen Gott gibt oder nicht :?: Solltest Du Dich auf die Bibel verlassen, die ist eine Geschichte des jüdischen Volkes und im NT der ersten Christen. :wink:
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