Neue Details über den Mauerfall u. die Einigung Deutschlands

Leben, Wirtschaft, Stasi, Sozialismus, SED, Überwachung, Diktatur, Honecker, Kommunismus, Mauer

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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9. November 1989
Die entscheidende Frage zum Mauerfall: Nicht so spontan wie bislang gedacht

Er war der Stichwortgeber für den Mauerfall: Der italienische Journalist Riccardo Ehrman stellte Günter Schabowski am 9. November 1989 die entscheidende Frage. Es wirkte spontan. Jetzt stellt sich heraus: Ehrman war von der SED „gebrieft“ worden...
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/deut ... 22,2775102

Günter Schabowski
"Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort ... unverzüglich"

Der damalige Sekretär des Zentralkomitees der SED, Günter Schabowski über die entscheidenden Stunden am 9. November 1989...
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Mauer ... 64,2944276
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Barbarossa
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Historie
"Die Deutschen gewinnen mehr Territorium als unter Hitler"
Britische Geheimdokumente belegen die Skepsis Maggie Thatchers, aber auch des damaligen französischen Staatspräsidenten François Mitterrands gegenüber der Wiedervereinigung.

Nicht nur Premierministerin Margaret Thatcher, auch der französische Präsident François Mitterrand ließ sich aus Angst vor der deutschen Wiedervereinigung zu Beschwörungen von Hitler und den bösen Deutschen verführen. Das belegen fast 1000 Seiten diplomatische Dokumente und Kabinettspapiere, die am heutigen Freitag vom britischen Außenministerium veröffentlicht werden – im Vorgriff auf die Regel, nach der solche Staatspapiere 30 Jahre lang geheim bleiben. Dokumentiert wird der monatelange Zermürbungskrieg, in dem britische Diplomaten versuchen, Thatcher zu einer konstruktiveren Haltung zur Wiedervereinigung zu bringen...
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2896874

Trotz der zeitlichen Distanz von 20 Jahren finde ich solche Details immer noch empörend.
:evil:
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Balduin
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Tja - auch wenns 20 Jahre her ist. Manchmal argwöhne ich noch, dass es immer noch gewisse Vorurteile gibt. Die Eiserne Lady war natürlich etwas für sich, zum Glück war ich kein Brite in dieser Zeit.
Allgemein sollten alle unter Verschluss gehaltenen Akten öffentlich zugänglich gemacht werden. Wir leben doch in einer Demokratie - der Staat dürfte doch nichts vor dem Bürger geheim halten dürfen (vor allem wenn es keine tagespolitische Brisanz besitzt)? Finde ich vor allem in der RAF-Geschichte auffällig
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Na ja - so einfach ist das auch nicht, denn es gibt schon Akten, die aus diplomatischen Gründen eine gewisse Zeit lang geheim bleiben sollten oder auch z. B. in bei laufenden Ermittlungen der Polizei bei der Strafverfolgung. Aber die Machenschaften der "Alliierten" während der friedlichen Revolution finde ich schon empörend. Und vor allem, gegen die staatliche Einheit Deutschlands zu wettern und diese am liebsten gegen den Willen der Deutschen verhindern oder wenigstens verlangsamen zu wollen war etwas, was ihnen 45 Jahre nach dem Krieg einfach nicht mehr zustand.
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Balduin
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Stasi Akten, RAF und Co sollten freigegeben werden - solche Akten sind von wichtigen zeitgeschichtlichen Wert und Interesse - natürlich meine ich nicht pauschal alle Akten, das wäre irrsinnig.
Ich finde die Reaktionen der Nachbarn verständlich. Deutschland hatte den verheerensten Krieg begonnen, den die Welt je gesehen hatte, die Deutschen (ich pauschalisiere absichtlich) sind ihrem Führer in den Untergang gefolgt.
Ich möchte nicht, dass diese Diskussion ausufert in eine Richtung zwischen kollektiver Kriegsschuld und Führertum.

Dieses Vanbanquespiel mit solch einer Intrige finde ich aber absolut inakzeptabel - man bekommt eine kleine Ahnung hässlich Diplomatie sein kann.
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Barbarossa
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"Deutschland, einig Vaterland"

Tagesnachrichten vom 04.01.2010:
Der Text der DDR-Nationalhymne galt seit 1972 als unerwünscht. Am 5. Januar 1990 jedoch, im Jahr der deutschen Einheit, ließ der Ministerrat der DDR unter Hans Modrow (SED/PDS) offiziell verlauten: Die Hymne darf wieder gesungen werden - und damit auch die Zeile "Deutschland, einig Vaterland"...
weiter lesen:
1. Teil: http://www.premiumpresse.de/-deutschlan ... 56797.html
2. Teil: http://www.premiumpresse.de/-deutschlan ... 797-2.html
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KONFERENZ:
Die alten Fronten
Um Mythen und Legenden auf dem Weg zur deutschen Einheit ging es in Berlin

BERLIN - Die alten Fronten im Streit um die letzten Monate der DDR, sie gibt es noch. Oder gibt es sie wieder, je öfter sich west- und ostdeutsche Realpolitiker auf der einen und Bürgerrechtler auf der anderen Seite auf historischen Podien treffen? Am Mittwochabend begann in Berlin eine dreitägige Konferenz zum „Weg zur deutschen Einheit – Mythen und Legenden“. Eingeladen hatten die Deutsche Gesellschaft, die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Berlins Stasi-Landesbeauftragter.

Auf dem Podium der Eröffnungsdiskussion saßen Lothar de Maizière, letzter Ministerpräsident der DDR und heute wieder Anwalt in Berlin, Horst Teltschik, Helmut Kohls außenpolitischer Berater und heute Ruheständler sowie Werner Schulz, Bürgerrechtler und heute Europaabgeordneter...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... g-zur.html

Das ist ja mal wieder ein interessanter Artikel. Vor allem über die Aussage von Horst Teltschik mußte ich etwas schmunzeln:
„Natürlich waren es die Bürger der DDR, die die Bundesregierung dazu zwangen, immerzu Entscheidungen zu treffen!“
Das ist übrigens genau das, was ich auch immer wieder sage: Die Politik (egal ob DDR, BRD oder die Alliierten) war in dieser Zeit nicht diejenigen, die die Initiative hatten, sondern es waren die ostdeutschen Bürger, die die Forderungen stellten und die Politik konnte nur auf diese Forderungen reagieren.
Und wehe wenn nicht, dann... (siehe: Ausspruch von Gorbatschow im Oktober 1989 und was danach passierte)
:wink:

Hintergrund:
In dem Artikel ist von einem sogenannten „Schürer-Papier“ die Rede. Ich habe dazu ein etwas älteres Interview mit Schürer gefunden, in dem u. a. der Inhalt des Papieres vereinfacht erklärt wird:
15.11.1999
Deutschland
„Honecker hat auf Pump gelebt“

Der Ex-Chef der Plankommission Gerhard Schürer beschreibt, wie die SED-Mächtigen sehenden Auges die DDR wirtschaftlich ruinierten...
Interview lesen: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 79893.html

Und hier das Dokument in voller Länge: http://www.chronik-der-mauer.de/index.p ... /year/1989

Eine gute Gesamteinschätzung der wirtschftlichen Lage der DDR 1989/90 und die Entwicklung dahin ist hier nachzulesen (mit weiter führenden Liks): http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
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Barbarossa
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21.05.2010
Wiedervereinigung
Moskau bot Verhandlungen über Ostpreußen an

Brisantes Dokument zur Zeitgeschichte: Moskau brachte nach SPIEGEL-Informationen während der Verhandlungen zur deutschen Einheit Gespräche über den sowjetischen Teil Ostpreußens ins Spiel. Doch die deutsche Seite wehrte ab...
weiter lesen: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 28,00.html

Anzumerken wäre dabei noch, daß der Artikel etwas reißerisch ist, denn nicht "Moskau" bot die Verhandlung an, sondern ein damaliger sowjetischer Generalmajor, der dazu vermutlich nicht eimal befugt war, ließ eine Bemerkung fallen.
Aber interessant ist es schon, daß es auf sowjetischer Seite zumindest Stimmen gab, die eine solche Forderung stellten.

Ich habe vor kurzem eine Reportage über Kaliningrad gesehen und da wurden auch Leute über ihr Leben dort befragt und ob die Jugend heute eigentlich noch weiß, wer Kalinin war, der der Stadt den heutigen Namen gab und da meinte doch ein Russe auf gebrochen Deutsch: "Was ist Kaliningrad? Meine Stadt heißt Königsberg." Der Kommentator wiegelte gleich ab und meinte, "Na ja, er übertreibt ein wenig, aber man ist hier schon sehr geschichtsbewußt."
In diesem Zusammenhang habe ich mich auch schon einmal gefragt, was wäre passiert, wenn dieses ehemalige Nordostpreußen tatsächlich eine Volksabstimmung über seine künftige Staatsangehörigkeit gemacht hätte? Oder vielleicht in Zukunft noch macht.
Für welches Land hätten sie sich entschieden oder würden sie sich in Zukunft? Vom Rest Russlands sind sie seit 1990 ja genauso abgeschnitten. Außerdem wurde in den Bericht festgestellt, daß sich schon viele Russlanddeutsche dort nieder gelassen haben, die eigentlich nach Deutschland wollten und dann dort geblieben sind, weil sie unterwegs gehört haben, daß sie es hier auch schwer haben würden.
Und dann noch eine Frage, die durchaus interessant ist:
Hätte Deutschland überhaupt eine Möglichkeit mitzuentscheiden, wenn die Provinz Kaliningrad per Volksentscheid beschließen würde, auf dem gleichen Weg wie die DDR der Bundesrepublik einfach beizutreten?
Sicher das ist alles sehr spekulativ, aber trotzdem...
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elysian
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Es müsste ein Vertrag zwischen Russland und Deutschland über den Wechsel der Territorialherrschaft geschlossen werden.
Eine Abstimmung der dortigen Bevölkerung wäre juristisch gesehen irrelevant.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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Ja und ich habe mir auch gerade das Grundgesetz noch einmal angesehen und festgestellt, daß der Beitrittsartikel 23 durch einen EU-Artikel ersetzt wurde, der ursprüngliche Artikel 23 wurde damit ersatzlos gestrichen.
Aber etwas Seltsames ist mir gerade aufgefallen. siehe dazu hier: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 6743#p6743
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Barbarossa
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Währungsunion
Vor 20 Jahren standen die Ostberliner Schlange

Mit der Währungsunion kam vor 20 Jahren die D-Mark. Viele empfanden das als Ende der Demütigung, auch wenn sich manche Bürgerrechtler um die "eigentlichen Ideale" der friedlichen Revolution betrogen fühlten...
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/berlin/vor-2 ... 72586.html
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