Ursachen für den starken Atheismus

Leben, Wirtschaft, Stasi, Sozialismus, SED, Überwachung, Diktatur, Honecker, Kommunismus, Mauer

Moderator: Barbarossa

norvegia
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Peppone hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Der Ossi hat ein sehr sozial geprägtes Umfeld.
Das muss dann aber schon SEHR sozial sein, wenn man seine Frustrationen bei den Mitbürgern abladen darf...

Oder meinst du eher, dass man bei Depressionen bzw. Selbstzweifeln eher von Nachbarn, Freunden, etc. aufgefangen wird?

Beppe

Ist es auch.
Bei uns im Osten stand immer das Wohl der Geminschaft, über dem des Individuums.
Geht es jedem in dieser Geminschaft gut, profitiert die gesammte Gemeinschaft davon.
Die Ossis haben auch einen sehr offenen Umgang miteinander.
Und es war auch durchaus üblich hier, sämtliche Probleme mit Arbeitskollegen zu besprechen oder so.
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
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Lady Boleyn
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Nur weil Menschen nicht mehr in die Kirche gehen, heißt es nicht, dass sie atheistisch sind. Es gibt so viele Ersatzreligionen. Vom Glaube an Engel bis zum Gesundheitskult.
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Barbarossa
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Ich habe jetzt mal die Entwicklungen in den ehemaligen Ostblockländern anhand von Wikipedia-Artikeln herausgearbeitet:

Polen:
95 % der polnischen Gesamtbevölkerung sind römisch-katholisch. Davon geben 54 % an, ihren Glauben auch zu praktizieren.
Vor 1939 waren nur 66 % katholisch.

Tschechien:
59 % der Einwohner Tschechiens sind konfessionslos; 26,8 % sind römisch-katholisch und 2,3 % sind Protestanten

Slowakei laut Volkszählung von 2011:
62 % römisch-katholische Kirche, Evangelische Augsburger Kirche 5,9 %, Griechisch-katholische Kirche 3,8 %,
13,4 % der Bevölkerung sind konfessionslos und 10,6 % haben keine Angabe gemacht.

Ungarn:
54,5 Prozent römisch-katholische und ungarische griechisch-katholische Kirche, 15,9 Prozent Calvinisten, 3 Prozent Lutheraner, 14,55 % ohne Religionszugehörigkeit, 10,83 % keine Angaben oder unbekannt

Rumänien:
86,7 % Rumänisch-Orthodoxen Kirche, 6,7 % Protestanten, 5,6 % Katholiken, nur 0,2 % Konfessionslose

Bulgarien laut Volkszählung 2011:
76 % Bulgarisch-orthodoxen Kirche, 10 % Muslime, 1,1 % Evangelische Kirche, 0,8 % römisch-katholische Kirche in Bulgarien.
21,8 Prozent der Befragten bei der Volkszählung 2011 beantworten die Frage nach der Konfession nicht.
52 Prozent der Bulgaren bezeichnen sich nur als religiös und nur 22 Prozent gehen mindestens einmal im Monat in die Kirche.

Litauen:
80 % römisch-katholisch und gehört der Katholischen Kirche in Litauen an, etwa 4,1 Prozent russisch-Orthodox, etwa 1,9 % Prozent Evangelisch-Lutherischen Kirche in Litauen und 0,2 % gehören zur Evangelisch-Reformierten Kirche,
10 % aller Befragten sahen sich als nicht gläubig.

Russland:
2007 bezeichneten sich 51 Prozent der Befragten als Anhänger der Russisch-Orthodoxen Kirche, Sieben Prozent bekannten sich zum Islam, ein Prozent zu anderen Konfessionen.
Elf Prozent glaubten an eine übernatürliche Kraft, ohne sich an eine Glaubensrichtung gebunden zu fühlen; acht Prozent bezeichneten sich als Atheisten


Damit will ich es mal bewenden lassen. Es fehlen jetzt zwar noch Länder wie Lettland, Estland, Weißrussland und Ukraine, aber es scheint klar zu sein, daß Ostdeutschland und die Tschechische Republik eher die Ausnahmen sind, was den überwiegenden Atheismus/Konfessionslosigkeit angeht.

Die Frage ist also, wie das kommt.
Eine Diskussionsgrundlage habe ich hier gefunden: http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Atheismus
Die Diskussion ist eröffnet!

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norvegia
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Gebt euch keine Mühe.
Ihr werdet uns nicht bekehren.

Gesundheitskult gibts hier übrigens auch nicht und auch kein Glaube an Engel...
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Ich habe jetzt mal die Entwicklungen in den ehemaligen Ostblockländern anhand von Wikipedia-Artikeln herausgearbeitet:

Polen:
95 % der polnischen Gesamtbevölkerung sind römisch-katholisch. Davon geben 54 % an, ihren Glauben auch zu praktizieren.
Vor 1939 waren nur 66 % katholisch.

Tschechien:
59 % der Einwohner Tschechiens sind konfessionslos; 26,8 % sind römisch-katholisch und 2,3 % sind Protestanten

Slowakei laut Volkszählung von 2011:
62 % römisch-katholische Kirche, Evangelische Augsburger Kirche 5,9 %, Griechisch-katholische Kirche 3,8 %,
13,4 % der Bevölkerung sind konfessionslos und 10,6 % haben keine Angabe gemacht.

Ungarn:
54,5 Prozent römisch-katholische und ungarische griechisch-katholische Kirche, 15,9 Prozent Calvinisten, 3 Prozent Lutheraner, 14,55 % ohne Religionszugehörigkeit, 10,83 % keine Angaben oder unbekannt

Rumänien:
86,7 % Rumänisch-Orthodoxen Kirche, 6,7 % Protestanten, 5,6 % Katholiken, nur 0,2 % Konfessionslose

Bulgarien laut Volkszählung 2011:
76 % Bulgarisch-orthodoxen Kirche, 10 % Muslime, 1,1 % Evangelische Kirche, 0,8 % römisch-katholische Kirche in Bulgarien.
21,8 Prozent der Befragten bei der Volkszählung 2011 beantworten die Frage nach der Konfession nicht.
52 Prozent der Bulgaren bezeichnen sich nur als religiös und nur 22 Prozent gehen mindestens einmal im Monat in die Kirche.

Litauen:
80 % römisch-katholisch und gehört der Katholischen Kirche in Litauen an, etwa 4,1 Prozent russisch-Orthodox, etwa 1,9 % Prozent Evangelisch-Lutherischen Kirche in Litauen und 0,2 % gehören zur Evangelisch-Reformierten Kirche,
10 % aller Befragten sahen sich als nicht gläubig.

Russland:
2007 bezeichneten sich 51 Prozent der Befragten als Anhänger der Russisch-Orthodoxen Kirche, Sieben Prozent bekannten sich zum Islam, ein Prozent zu anderen Konfessionen.
Elf Prozent glaubten an eine übernatürliche Kraft, ohne sich an eine Glaubensrichtung gebunden zu fühlen; acht Prozent bezeichneten sich als Atheisten


Damit will ich es mal bewenden lassen. Es fehlen jetzt zwar noch Länder wie Lettland, Estland, Weißrussland und Ukraine, aber es scheint klar zu sein, daß Ostdeutschland und die Tschechische Republik eher die Ausnahmen sind, was den überwiegenden Atheismus/Konfessionslosigkeit angeht.
Konfessionslos bedeutet doch nicht Atheist, die Zahlen sind nur ein schwaches Indiz,
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Peppone
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Renegat hat geschrieben:Konfessionslos bedeutet doch nicht Atheist, die Zahlen sind nur ein schwaches Indiz,
Der echte Atheist existiert quasi nicht. Die meisten, die sich als "konfessionslos" bezeichnen, glauben einfach nicht an einen Gott, was landläufig mit "Atheist" übersetzt wird.

Auf dieser Basis sind die Zahlen von Barbarossa dann schon wieder aussagekräftig.

Beppe
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Eine Diskussionsgrundlage habe ich hier gefunden: http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Atheismus
Klingt alles recht logisch und deckt sich auch mit meinen Informationen. Letztlich las ich ein Buch über den Geschichtsunterricht in der DDR (aus den 70ern und aus der BRD, aber trotzdem recht neutral und informativ), wo für den Geschichtsunterricht ganz Ähnliches konstatiert wurde, wenn auch aus anderen Gründen (man musste einen neuen Geschichtsunterricht aufbauen, der auf dem "Historischen Materialismus" aufbaute und für den es bislang keine Vorbilder gab; das geschah in mehreren Stufen, da man erst einmal die entsprechend ausgebildeten Lehrer brauchte...).

Am logischsten erscheint mit der Schluss, dass die "Entchristianisierung" in der DDR deshalb so erfolgreich war, weil sie eben nicht primär auf Druck basierte, sondern weil dieser Druck erstens relativ subtil war und weil die Christen zweitens in eine lächerliche und "überholte" Ecke gestellt wurden. Nimmt man noch dazu, dass die Menschen (und, wie ich hinzufügen möchte, eventuell besonders die Deutschen der Post-NS-Ära) zum Mitläufertum neigen, wird die Entchristianisierung der DDR noch besser verständlich.

Beppe
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Konfessionslos bedeutet doch nicht Atheist, die Zahlen sind nur ein schwaches Indiz,
Das mag sein, aber es ist eben doch eine Abkehr von kirchlichen Institutionen.
In meinen Augen ist es auch schon ein Zeichen für einen sich abschwächenden Glauben, wenn man nicht mehr an ein "Jenseits" glaubt. So wie Udo Jürgens beispielsweise in einem Interview meinte, er glaube nicht an ein Leben bzw. eine Existenz nach dem Tod. Hier werden auch schon wichtige religiöse Elemente abgelehnt.
Oder?

Und noch einige Gedanken dazu:
Ich habe festgestellt, daß sich einige so gar nicht vorstellen können, daß jemand eine Weltanschauung hat, die mit Religion und Glaube nichts zu tun hat. So gibt es anscheinend Leute, die mit einer völlig anderen Weltanschauung nicht wirklich klar kommen. Da kommen dann Bemerkungen, wie "jeder glaubt doch an irgend etwas" oder "der Glaube macht doch das Menschsein erst aus" - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen.
Ich für meinen Teil kann durchaus akzeptieren, daß jemand religiös ist, auch wenn es nicht meine Weltanschauung ist. Wenn aber meine Überzeugungen nicht respektiert werden, dann erzeugt das bei mir schon ein gewisses Stirnrunzeln.
Auch habe ich in einem anderen Pfad schon den Eindruck gehabt, daß Atheisten z. T. grundgesetzkonformer denken und handeln können, als sehr religiöse Menschen. Allzuoft stehen religöse Rituale den Buchstaben des Grundgesetzes im Wege. Oder der Gläubige muß zwischen beiden abwägen, wobei die Religion dann oft den Vorzug erhält.
Mir kommt es manchmal so vor, daß man als Atheist freier im Denken ist, weil man unabhängig von religiösen Konventionen ist.

Oder was meint ihr dazu?
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Konfessionslos bedeutet doch nicht Atheist, die Zahlen sind nur ein schwaches Indiz,
Das mag sein, aber es ist eben doch eine Abkehr von kirchlichen Institutionen.
Da möchte ich unterscheiden. Einerseits gibt es viele Leute, die aus den beiden Landeskirchen austreten wegen des Kirchensteuersystems. Das macht man natürlich nicht, wenn man voll hinter den kirchlichen Institutionen steht, soweit richtig. Andererseits waren Kirchenaustreter wahrscheinlich auch vor Austritt nur sporadische (Weihnachten) Kirchenbesucher.
Nennen wir sie mal Weihnachtskirchenbesucher, vielleicht gehen sie noch nicht mal regelmäßig jedes Jahr zu Weihnachten in die Kirche sondern nur dann, wenn sie kleine Kinder/Enkelkinder haben. Wie groß ist diese Gruppe?
Um diese Gruppe geht es mir, die könnte im normalen Alltag atheistisch scheinen und sich trotzdem in grundsätzlichen Fragen religiös orientieren. Für diese religiöse Orientierung wurden schon Beispiele genannt, sehr wichtig finde ich die Kindererziehung und die Beantwortung von existentiellen Kinderfragen. Vor kurzem habe ich lange Gespräche mit einer Großmutter geführt, deren Enkel im Vorschulalter 2 Todesfälle von Angehörigen verkraften mußten. Ob die Eltern praktizierende Atheisten sind, weiß ich nicht genau, die Großmutter selbst würde ich als im Berufsalltag kirchenfern bezeichnen. Inzwischen nähert sie sich der Kirche wieder an, durch verschiedene Gruppenangebote.
Barbarossa hat geschrieben:In meinen Augen ist es auch schon ein Zeichen für einen sich abschwächenden Glauben, wenn man nicht mehr an ein "Jenseits" glaubt. So wie Udo Jürgens beispielsweise in einem Interview meinte, er glaube nicht an ein Leben bzw. eine Existenz nach dem Tod. Hier werden auch schon wichtige religiöse Elemente abgelehnt.
Oder?
Ja, das ist ein wesentliches Element.
Barbarossa hat geschrieben:Und noch einige Gedanken dazu:
Ich habe festgestellt, daß sich einige so gar nicht vorstellen können, daß jemand eine Weltanschauung hat, die mit Religion und Glaube nichts zu tun hat. So gibt es anscheinend Leute, die mit einer völlig anderen Weltanschauung nicht wirklich klar kommen. Da kommen dann Bemerkungen, wie "jeder glaubt doch an irgend etwas" oder "der Glaube macht doch das Menschsein erst aus" - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen.
Damit bist du mir nahegetreten, macht aber nichts.
Beantworte mir bitte folgende Fragen, wie hältst du es mit Ostern, Weihnachten usw? Was hast du deinen kleinen Kindern zum Tod erzählt?
Das ist für mich der entscheidende Punkt und daher kommt auch meine Idee vom menschlichen Hang zur Religiösität. Ich bin in einer traditionell gemischtreligiösen Familie aufgewachsen. Meine Eltern waren teilweise noch von der antireligiösen Haltung des 3. Reichs geprägt, dass sie als Kinder erlebt haben. Es hat sie gerade in religiösen Frage stark verunsichert. Vielleicht ist das Nachhängen der antireligiösen Haltung etwas vergleichbar mit der Post-DDR-Zeit. Jedenfalls habe ich von meinen Eltern eher nebulöse Antworten erhalten, "Gott zeigt sich in der Natur", "statt Kirche gehe ich lieber in den Wald".
Wobei meine Mutter diesen religiösen Zwiespalt auch schon geerbt hatte, ihr Vater war Kommunist und ihre Mutter, meine Gro0mutter Christin. Diese Großmutter war es auch, die meine Kinderfragen beantwortet hat. Jedenfalls nach meiner vagen Erinnerung sind ihre Antworten für mich prägender gewesen als andere Antworten, vielleicht hat mich als Kind auch die Sicherheit ihrer Antworten überzeugt. Kinder spüren viel intensiver die Überzeugung hinter den Worten.
Barbarossa hat geschrieben:Ich für meinen Teil kann durchaus akzeptieren, daß jemand religiös ist, auch wenn es nicht meine Weltanschauung ist. Wenn aber meine Überzeugungen nicht respektiert werden, dann erzeugt das bei mir schon ein gewisses Stirnrunzeln.
Auch habe ich in einem anderen Pfad schon den Eindruck gehabt, daß Atheisten z. T. grundgesetzkonformer denken und handeln können, als sehr religiöse Menschen. Allzuoft stehen religöse Rituale den Buchstaben des Grundgesetzes im Wege. Oder der Gläubige muß zwischen beiden abwägen, wobei die Religion dann oft den Vorzug erhält.
Mir kommt es manchmal so vor, daß man als Atheist freier im Denken ist, weil man unabhängig von religiösen Konventionen ist.

Oder was meint ihr dazu?
Auf den letzten Punkt Religion und moderne Gesetze komme ich später zurück, der Post ist ohnehin schon zu lang.
Aneri

Also ich kann nur berichten, was ich zur sowietischen Zeiten beobachtet habe. Menschen waren überwiegend wirklich Atheiten. In meiner Generation war Got nie ein Thema. Schon meine Eltern waren atheistisch erzogen worden.
Ich habe hier eine sehr zutreffende Feststellung gelesen, dass der Sozialismus selbst eine Ersatzreligion war. Man kreierte Feste, die Rituale, die die Gemeinschaftsgefühl stärken müssten (Übrigens es ist die großte Schwäche bzw. Stärke - je nach Perspektive - des Atheismus, der auf ein gemeinschaftliches Erleben kein Wert liegt).

Ich erinnere mein Erstaunen, wenn nach Zusammenbruch der Sowiet Union viele Atheisten plötzlich begannen sich zu Religion zu bekehren. Ich denke einerseits waren sie nicht so religiös entwurzelt wie ich, anderseits sehe ich es in der Natur des Menschen, einen Ideal zu haben. Wenn ein ist vom Podest runtergestoßen, muss ein anderer her.

Dennoch wenn ich lese, dass in Litauen (bin ich eine) nur 10% Konfessionsfrei sind, zweifele ich an diesen Zahlén. Oder besser gesagt, zweifele ich, was mit diesen Zahlen ausdrucken soll. Für Litauer Kirche bedeutet in vielem eine kulturelle Identität. In Litauen eine Unterstreitung dieser Identität bedeutete gleich sich gegen mosakuer Diktat zu wehren. (denke übrigens, dass mit Polen war es das Gleiche. Denen hat ihr polnische Papst richtigen religiösen Schub gegeben).
Aneri

Barbarossa hat geschrieben: Da kommen dann Bemerkungen, wie "jeder glaubt doch an irgend etwas" oder "der Glaube macht doch das Menschsein erst aus" - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen.
Aber warum verletzen dich solche Bemerkungen? Vielleicht weil du eigentlich auch bist Einer, der an etwas - glaubt. In deinem Fall glaubt man, dass kein Gott gebe. Und gerade diese Glaube macht deine Weltanschauung aus.
Oder kannst du nicht akzeptieren, dass im Grunde ist ein Atheismus eine Glaube, nur nicht religiöse?
norvegia
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Aneri hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Da kommen dann Bemerkungen, wie "jeder glaubt doch an irgend etwas" oder "der Glaube macht doch das Menschsein erst aus" - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen.
Aber warum verletzen dich solche Bemerkungen? Vielleicht weil du eigentlich auch bist Einer, der an etwas - glaubt. In deinem Fall glaubt man, dass kein Gott gebe. Und gerade diese Glaube macht deine Weltanschauung aus.
Oder kannst du nicht akzeptieren, dass im Grunde ist ein Atheismus eine Glaube, nur nicht religiöse?
Vielleicht nervt es ihn auch bloß...
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Hatte die Ehre bei der Hochzeit der Schwester meines Stiefvaters Martin Niemöller kennenzulernen, die Privatsekrtetärin von Ihm war...
DER Martin Niemöller war dein Stiefvater?
Der sagt mir sogar was.
:wink:
Lieber Barbarossa,
vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt, Martin Niemöller war der Chef der Schwester meines Stiefvaters und hat bei dieser Hochzeit die Schwester meines Stiefvaters getraut. :wink:
Zuletzt geändert von dieter am 05.09.2012, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Der Germane hat geschrieben:"Vom Uboot zur Kanzel"
Lieber Germane,
vom Saulus zum Paulus geworden. Vielleich gerade durch seine Tätigkeit im Krieg als U-Bootkommandant. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

norvegia hat geschrieben: Vielleicht nervt es ihn auch bloß...
es ist doch egal ob nervt oder beleidigt. Man würde in jeden Fall sich weniger solchen negativen Emotionen aussetzen, wenn einem bewusst würde, dass die Überzeugungen zwar sich inhaltlich unterscheiden, füßen aber immer auf einer Glaube (prinzipiell nicht beweisbar).
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