1961: Der Bau der Mauer

Leben, Wirtschaft, Stasi, Sozialismus, SED, Überwachung, Diktatur, Honecker, Kommunismus, Mauer

Moderator: Barbarossa

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dieter
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norvegia hat geschrieben:Also hier bei mir Im Ort gibt es 20 % Ossis etwa noch, grob geschätzt jetzt.
Hab nicht jeden einzeln gezählt.
Und die Linkspartei lag hier bei der letzten Kommunalwahl auch um die 20 %...
Liebe Norvegia,
Du kannst doch nicht die Ergebnisse bei Euch im Ort auf das ganze Ostdeutschland beziehen. Bei den 20% für die Linke werden auch einige Wessis dabei sein und umgekehrt Ossis auch die bürgerlichen Parteien wählen. Wieviel haben bei Euch die SPD gewählt :?:
Genauso kannst Du schreiben, dass Hamburg SPD wählt, weil die meisten Hamburger ev. oder keiner Religion angehören und die Bayern, weil sie überwiegend katholisch sind die CSU wählen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Also hier bei mir Im Ort gibt es 20 % Ossis etwa noch, grob geschätzt jetzt.
Hab nicht jeden einzeln gezählt.
Und die Linkspartei lag hier bei der letzten Kommunalwahl auch um die 20 %...
1.) zweifle ich dese Quote an,
2.) kann mandiese Quote nicht auf die noch hier lebenden "Ureinwohner" hochrechnen, denn
3.) liegt ja die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen schon nur bei ca. 50 %

Allerdings: Daß die Linkspartei so hohe Stimmanteile bekommt, halte ich tatsächlich für eine nationale Katastrophe!
:evil:
Lieber Barbarossa,
in Punkt 1 bis 3 stimme ich Dir zu. Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes. Eine Katastrophe wäre es, wenn eine rechtsradikale Partei in den Bundestag käme. Die Positionen, die hier Norvegia vertritt sind bedeutend radikaler als die Thesen der Linkspartei. Ich nehme an, dass sie in der DDR eine führende Stellung einnahm, ähnlich wie Erich Mielke. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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Peppone
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Karlheinz hat geschrieben:Offensichtlich machen die Menschen ganz unterschiedliche Erfahrungen. Die meisten Ossis, die ich kennengelernt habe, waren richtige Turbokapitalisten. Einige waren auch links, aber in einem ganz diffusen Sinne. Sympathien für die bestehenden Parteien hatten sie nicht.
Ist doch ganz normal, dass man unterschiedliche Erfahrungen macht. Schließlich treffen wir alle miteinander bestimmt nicht die gleichen Ossis... :mrgreen:

Vielleicht liegt´s auch daran, ob die "echten" Ossis sich einem anderen Ossi gegenüber sehen oder einem Wessi.
Ich für meinen Teil befinde mich da aufgrund meiner Biographie in der Mitte. Von daher sind viele überzeugte Linksparteiwähler unter den Ossis, die ich kenne, aber mindestens genauso viel sind von der Politik an sich völlig desillusioniert und wählen gar nicht. Eine Minderheit gehört zu den "Turbokapitalisten" - in dem Sinne, dass sie versuchen, aus dem Kapitalismus (und dem Staat) rauszuholen, was rauszuholen ist - aber die meisten versuchen, einfach irgendwie klarzukommen, ohne allzugroß anzuecken (was wiederum nicht heißt, dass nicht mal einem der Kragen platzt, wenn er allzu offensichtliche Ungerechtigkeit oder Wurschtigkeit erlebt). Wie ich halt auch. Und du wahrscheinlich auch, denke ich mal... :wink:

Beppe
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes...
Wir hatten die Diskussion schon, wobei du die selbe Meinung kundgetan hast. Ich teile deine Meinung jedoch nicht, denn eine Partei kann nicht gleichzeitig eine marxistische Grundhaltung haben und zusätzlich noch die individuellen Grundrechte des Grundgesetzes einhalten wollen. Der Marxismus ist eine kollektivistische Ideologie. Diese Ideologie durchzusetzen, hieße individuelle Grundrechte und damit auch die Demokratie einzuschränken.
Man kann nicht beides haben. Die sprichwörtliche "Katze beißt sich hier selbst in den Schwanz".
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes...
Wir hatten die Diskussion schon, wobei du die selbe Meinung kundgetan hast. Ich teile deine Meinung jedoch nicht, denn eine Partei kann nicht gleichzeitig eine marxistische Grundhaltung haben und zusätzlich noch die individuellen Grundrechte des Grundgesetzes einhalten wollen. Der Marxismus ist eine kollektivistische Ideologie. Diese Ideologie durchzusetzen, hieße individuelle Grundrechte und damit auch die Demokratie einzuschränken.
Man kann nicht beides haben. Die sprichwörtliche "Katze beißt sich hier selbst in den Schwanz".
Lieber Barbarossa,
ja wir hatten die Diskussion schon. Was hatte oder hat die SED/PDS/Linkspartei schon mit Marx zu tun :?: Garnichts. :wink: In der DDR war es der Realexistierende Sozialismus, der versucht hat neben den Mängeln in der Planwirtschaft, Planwirtschaft wird von Marx nie propagiert, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen und deshalb die Rechte für jeden Einzelnen zurückzustellen. An ihrer Unfähigkeit dies zu realisieren ist dann die DDR auch gesheitert. :roll:
Die heutige Linkspartei hervorgegangen aus ehemaligen Gewerkschaftlern und SPD-Mitgliedern des Westens und den ehemaligen SED-Politikern das Ostens sieht auf Presse- und Redefreiheit und will auch den Kapitalismus, der ja in der Krise ab 2008 nicht positiv war, nicht abschaffen. :wink:
Lieber Barbarossa, Du siehs das zu einseitig. Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, wenn wenn ein paar linke Abgeordnete in den verschiedenen Parlamenten sind. :wink: Oder hast Du Angst, dass beim Weiterbestehen der Finanz- und Wirtschaftskrise im EU-Raum, die Linke hier enormen Zulauf bekommt :?: .
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Was hatte oder hat die SED/PDS/Linkspartei schon mit Marx zu tun :?:
Die SED sah sich selbst als "Marxistisch-Leninistische Partei". Die Ideologie dieser Partei baute auf den Schriften von Marx, Engels und Lenin auf, die in ihren Werken stets die "Vergesellschaftung der Produktionsmittel" als Grundlage für eine "Diktatur des Proletariats" nannten. Auch wenn man sich heute vom Leninismus vielleicht distanziert hat, so bleibt das Grundgerüst der Ideologie die Marx, Engels und eventuell noch Hegel geschaffen haben. Und diese Ideologie besagt nun einmal, daß die "Bourgeosie" als "Klasse" sowohl wirtschaftlich als auch politisch durch eine Revolution entmachtet werden muß durch die "Arbeiterklasse", die von nun an zur machthabenden Klasse wird.
Das bedeutet aber, daß ganze Bevölkerungsschichten politisch bevormundet werden sollen, ohne irgendein Mitspracherecht. Dies geht nur in einem totalitären Staat. Es ist für mich deswegen kein Zufall, daß alle Staaten, die jemals als "sozialistisch" bezeichneten, totalitäre Staaten waren.
dieter hat geschrieben:In der DDR war es der Realexistierende Sozialismus, der versucht hat neben den Mängeln in der Planwirtschaft, Planwirtschaft wird von Marx nie propagiert, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen und deshalb die Rechte für jeden Einzelnen zurückzustellen. An ihrer Unfähigkeit dies zu realisieren ist dann die DDR auch gesheitert...
Vielleicht geht die "Unfähigkeit", es besser zu machen, einfach auf fehlende Alternativen innerhalb der vorgegebenen Ideologie zurück? Sollte man einmal drüber nachdenken.
Ich habe mal darüber nachgedacht:
Was bedeutet "Vergesellschaftung"? Im Grunde nichts anderes, als Verstaatlichung. Die sogenannten VEBs waren eigentlich staatseigene Betriebe, in denen zudem vor allem SED-Funktionäre leitende Positionen bekleideten. Wer außer dem Staat, sollte in einer Staatswirtschaft die Wirtschaftsplanung übernehmen?
dieter hat geschrieben:Die heutige Linkspartei hervorgegangen aus ehemaligen Gewerkschaftlern und SPD-Mitgliedern des Westens und den ehemaligen SED-Politikern das Ostens sieht auf Presse- und Redefreiheit und will auch den Kapitalismus, der ja in der Krise ab 2008 nicht positiv war, nicht abschaffen. :wink:
Lieber Barbarossa, Du siehs das zu einseitig. Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, wenn wenn ein paar linke Abgeordnete in den verschiedenen Parlamenten sind. :wink: Oder hast Du Angst, dass beim Weiterbestehen der Finanz- und Wirtschaftskrise im EU-Raum, die Linke hier enormen Zulauf bekommt :?: .
Bisher ist der Zulauf zu den Linken zwar ausgeblieben, aber es gab im Zuge der Finanzkrise in der Bevölkerung durchaus Interesse für Alternativen zum derzeitigen "Kapitalismus". Wir haben das hier im Forum bereits festgestellt, siehe: Finanzkrise: Marx hat Hochkonjunktur

Die Reihenfolge, in der du die Linkspartei beschrieben hast, ist übrigens so nicht korrekt. Ausgangspunkt dieser Partei war nun einmal die SED in der DDR, wo sie sich noch während der friedlichen Revolution zunächst in SED/PDS und dann in nur noch PDS umbenannt hat. Erst nach dem Jahre 2000 gründete sich überwiegend im Westen, aber auch in Berlin die WASG. Durch die Vereinigung der "PDS/Linkspartei" (wie sie sich dann von 2005 an nannte) mit der WASG im Jahre 2007 war die Ausdehnung dieser SED-Kaderpartei auf die West-Bundesländer auch mit der tatkräftigen Unterstützung von Oskar Lafontaine geglückt.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Was hatte oder hat die SED/PDS/Linkspartei schon mit Marx zu tun :?:
1)Die SED sah sich selbst als "Marxistisch-Leninistische Partei". Die Ideologie dieser Partei baute auf den Schriften von Marx, Engels und Lenin auf, die in ihren Werken stets die "Vergesellschaftung der Produktionsmittel" als Grundlage für eine "Diktatur des Proletariats" nannten. Auch wenn man sich heute vom Leninismus vielleicht distanziert hat, so bleibt das Grundgerüst der Ideologie die Marx, Engels und eventuell noch Hegel geschaffen haben. Und diese Ideologie besagt nun einmal, daß die "Bourgeosie" als "Klasse" sowohl wirtschaftlich als auch politisch durch eine Revolution entmachtet werden muß durch die "Arbeiterklasse", die von nun an zur machthabenden Klasse wird.
Das bedeutet aber, daß ganze Bevölkerungsschichten politisch bevormundet werden sollen, ohne irgendein Mitspracherecht. Dies geht nur in einem totalitären Staat. Es ist für mich deswegen kein Zufall, daß alle Staaten, die jemals als "sozialistisch" bezeichneten, totalitäre Staaten waren.
dieter hat geschrieben:In der DDR war es der Realexistierende Sozialismus, der versucht hat neben den Mängeln in der Planwirtschaft, Planwirtschaft wird von Marx nie propagiert, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen und deshalb die Rechte für jeden Einzelnen zurückzustellen. An ihrer Unfähigkeit dies zu realisieren ist dann die DDR auch gesheitert...
2)Vielleicht geht die "Unfähigkeit", es besser zu machen, einfach auf fehlende Alternativen innerhalb der vorgegebenen Ideologie zurück? Sollte man einmal drüber nachdenken.
Ich habe mal darüber nachgedacht:
Was bedeutet "Vergesellschaftung"? Im Grunde nichts anderes, als Verstaatlichung. Die sogenannten VEBs waren eigentlich staatseigene Betriebe, in denen zudem vor allem SED-Funktionäre leitende Positionen bekleideten. Wer außer dem Staat, sollte in einer Staatswirtschaft die Wirtschaftsplanung übernehmen?
dieter hat geschrieben:Die heutige Linkspartei hervorgegangen aus ehemaligen Gewerkschaftlern und SPD-Mitgliedern des Westens und den ehemaligen SED-Politikern das Ostens sieht auf Presse- und Redefreiheit und will auch den Kapitalismus, der ja in der Krise ab 2008 nicht positiv war, nicht abschaffen. :wink:
Lieber Barbarossa, Du siehs das zu einseitig. Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, wenn wenn ein paar linke Abgeordnete in den verschiedenen Parlamenten sind. :wink: Oder hast Du Angst, dass beim Weiterbestehen der Finanz- und Wirtschaftskrise im EU-Raum, die Linke hier enormen Zulauf bekommt :?: .
zu3)Bisher ist der Zulauf zu den Linken zwar ausgeblieben, aber es gab im Zuge der Finanzkrise in der Bevölkerung durchaus Interesse für Alternativen zum derzeitigen "Kapitalismus". Wir haben das hier im Forum bereits festgestellt, siehe: Finanzkrise: Marx hat Hochkonjunktur

zu4)Die Reihenfolge, in der du die Linkspartei beschrieben hast, ist übrigens so nicht korrekt. Ausgangspunkt dieser Partei war nun einmal die SED in der DDR, wo sie sich noch während der friedlichen Revolution zunächst in SED/PDS und dann in nur noch PDS umbenannt hat. Erst nach dem Jahre 2000 gründete sich überwiegend im Westen, aber auch in Berlin die WASG. Durch die Vereinigung der "PDS/Linkspartei" (wie sie sich dann von 2005 an nannte) mit der WASG im Jahre 2007 war die Ausdehnung dieser SED-Kaderpartei auf die West-Bundesländer auch mit der tatkräftigen Unterstützung von Oskar Lafontaine geglückt.
Lieber Barbarossa,
zu1) Die SED konnte ihr Gerüst nennen, wie sie wollte, deshalb hat sie doch Marx und Engels weitestgehend nicht beachtet. Wo hat es vor der Wende in der DDR eine Revolution gegeben :?: Am 17.Juni 1953 fand eine Revolution gegen den "Real existierenden Sozialismus" statt. Der sog. Sozialismus in der DDR wurde durch die Besatzungsmacht (SU) aufoktruiert. Vergesellschaftung der Produktionsmittel kann man auch dadurch erreichen,dass in jedem Betrieb durch Wahlen die Betriebsangehörigen ihre eigene Geschäftsführung wählen. Die Diktatur des Proletariats war sicherlich so vorgesehen, dass die Arbeiter, welche die Mehrheit der Bevölkerung bildeten zu bestimmen hatten. Minderheitenrechte lassen sich da durchaus einführen. In der SU wurde die Revoltion 1917 eingeführt, trotzdem dieses Land damals weitestgehend ein Agrarland war, also die Voraussetzungen nach Marx garnicht vorlagen.
zu2) Nochmal, Vergesellschaftung kann auch geschehen, dass die Mitglieder eines Betriebes ihre Führung selber wählt. Wieso braucht man eine Planwirtschaft, jeder der so entstandenen Betriebe arbeitet auf eigene Rechnung. Der Markt wird zeigen, ob sie erfolgreich waren oder nicht, notfalls bis zur Pleite. :roll:
zu3) Für mich ist der anglo-amerikanische Manchester Kapitalismus genausdo überholt, wie der Sozialismus/Kommunismus. Was ich bei meinem Besuch in China gesehen habe bestärkt mich dran, dass die Chinesen einen Manchester-Kapitalismus haben. Für mich ist die Soziale Marktwirtschaft, wie sie von Erhard entwickelt wurde das Modell, dass auch in den Anfangsjahren der BRD gut geklappt hat bis unsere Politiker und Wirtschaftskreise versuchten es abzuschaffen. :evil:
Zu4) Der Werdegang und die Reihenfolge der Ereignisse sind mir durchaus bekannt auch die Tätigkeit der WASG und von Oskar. Entschuldige, dass ich dies nicht so aufgezählt habe. :wink: Aber das ändert am Grundtatbestand überhaupt nichts.
Mein Fazit: Der Sozialismus, Kommunismus hat es nie gegeben und der Kapitalismus sind Überholt. Der Sozialismus ist implodiert und der Kapitalismus ist esxplodiert, wo der Staat die Banken stützen mußte. Siehe Wirtschafts- und Finanzkriese Hypo Real Estate und Commerzbank oder Lehman Brothers. Wir haben einen Staatsmonopolistischen Kapitalismus, wo der Staat ständig eingrefen muß. :roll: Wie sagte der Ex-Jusoversitzende Uwe Benetter: "Bleib auf Trapp durch Stamokap." :wink: :mrgreen: (Vosicht, Ironie)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Dieter
zu2) Nochmal, Vergesellschaftung kann auch geschehen, dass die Mitglieder eines Betriebes ihre Führung selber wählt. Wieso braucht man eine Planwirtschaft, jeder der so entstandenen Betriebe arbeitet auf eigene Rechnung. Der Markt wird zeigen, ob sie erfolgreich waren oder nicht, notfalls bis zur Pleite.
Lieber Dieter,
deine Vorschläge sind interessant, aber vieles wurde schon erfolglos praktiziert.
1.) Eine Möglichkeit. Den Arbeitern gehören die Betriebe in Form von Genossenschaften. Gibt es aber weiter Marktwirtschaft, haben wir bald arme und reiche Genossenschaften, einige gehen Pleite, wir haben dann wieder Arbeitslosigkeit. In China habe ich ehemalige Staatsbetriebe gesehen, die jetzt von den Mitarbeitern als Genossenschaften geführt werden. Einige Betriebe sind sehr reich, die Mitglieder arbeiten nicht mehr selbst, sondern beuten Wanderarbeiter zu Niedrigstlöhnen aus. Die Genossenschaften spekulieren an der Börse, legen Geld in Immobilien an, nehmen hohe Mieten. Also nur neue Unternehmer. Der Sinn einer Planwirtschaft bestand ja gerade darin, solche Entwicklungen zu verhindern.
2.) Die jugoslawische Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien. Hier gehörten die Betriebe dem Staat, die Arbeiter wählten Arbeiterräte und hatten auch Einfluss auf die Wahl des Direktors. In vielen Bereichen konnten die Arbeiter mitbestimmen. Gleichzeitig existierte auch keine starre Planwirtschaft wie in den anderen Ostblockstaaten, sondern eine Art Marktsozialismus. Natürlich gab aber trotzdem die Regierung den allgemeinen Kurs vor. Das Ergebnis war aber auch hier, dass sich die Entwicklung sehr ungleichmäßig vollzog. Es gab reiche, selbstverwaltete Betriebe in Kroatien und Slowenien, arme Betriebe in Montenegro und Mazedonien. Die besser gestellten Arbeiter wollten nicht mit den ärmeren teilen. Unter anderem ist dies auch eines von vielen Gründen, die zu dem späteren Chaos in Jugoslawien führten.
Wie du siehst, es ist alles nicht so einfach.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter
zu2) Nochmal, Vergesellschaftung kann auch geschehen, dass die Mitglieder eines Betriebes ihre Führung selber wählt. Wieso braucht man eine Planwirtschaft, jeder der so entstandenen Betriebe arbeitet auf eigene Rechnung. Der Markt wird zeigen, ob sie erfolgreich waren oder nicht, notfalls bis zur Pleite.
Lieber Dieter,
deine Vorschläge sind interessant, aber vieles wurde schon erfolglos praktiziert.
1.) Eine Möglichkeit. Den Arbeitern gehören die Betriebe in Form von Genossenschaften. Gibt es aber weiter Marktwirtschaft, haben wir bald arme und reiche Genossenschaften, einige gehen Pleite, wir haben dann wieder Arbeitslosigkeit. In China habe ich ehemalige Staatsbetriebe gesehen, die jetzt von den Mitarbeitern als Genossenschaften geführt werden. Einige Betriebe sind sehr reich, die Mitglieder arbeiten nicht mehr selbst, sondern beuten Wanderarbeiter zu Niedrigstlöhnen aus. Die Genossenschaften spekulieren an der Börse, legen Geld in Immobilien an, nehmen hohe Mieten. Also nur neue Unternehmer. Der Sinn einer Planwirtschaft bestand ja gerade darin, solche Entwicklungen zu verhindern.
2.) Die jugoslawische Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien. Hier gehörten die Betriebe dem Staat, die Arbeiter wählten Arbeiterräte und hatten auch Einfluss auf die Wahl des Direktors. In vielen Bereichen konnten die Arbeiter mitbestimmen. Gleichzeitig existierte auch keine starre Planwirtschaft wie in den anderen Ostblockstaaten, sondern eine Art Marktsozialismus. Natürlich gab aber trotzdem die Regierung den allgemeinen Kurs vor. Das Ergebnis war aber auch hier, dass sich die Entwicklung sehr ungleichmäßig vollzog. Es gab reiche, selbstverwaltete Betriebe in Kroatien und Slowenien, arme Betriebe in Montenegro und Mazedonien. Die besser gestellten Arbeiter wollten nicht mit den ärmeren teilen. Unter anderem ist dies auch eines von vielen Gründen, die zu dem späteren Chaos in Jugoslawien führten.
Wie du siehst, es ist alles nicht so einfach.
Lieber Karlheinz,
natürlich soll das Genossenschaftswesen garnicht dazu führen, dass es allen gleich gut geht. Sondern die gutgehenden Genossenschaften sollen schon davon profitieren, dass sie Erfolg hatten. Dass die schlechtgehenden Genossenschaften Pleite gehen können, ist doch gerade im Sinne des Erfinders. Ich will ja nicht die Marktwirtschaft total abschaffen und eine Planwirtschaft einführen. Jede Genossenschaft ist für sich selbst verantwortlich. Sollte es bei gutgehenden Genossenschaften zu Exzessen kommen, so tut mir das natürlich Leid, aber das kann es bei Menschen immer wieder geben, auch bei rein kapitalistischen Betrieben. So können leider die Menschen auch sein. :roll:
Es geht aber nicht, dass wie bei Opel die Spitze ständig ausgetauscht wird, die anscheined keine Ahnung von Tuten und Blasen haben und die Firma immer weiter in die Pleite getrieben wird. Ich glaube schon, dass mancher langjährige Betriebsangehöriger mehr Ahnung von der Firma hat wie ein reingeschneiter Einserjurist. :roll:
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dieter hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Also hier bei mir Im Ort gibt es 20 % Ossis etwa noch, grob geschätzt jetzt.
Hab nicht jeden einzeln gezählt.
Und die Linkspartei lag hier bei der letzten Kommunalwahl auch um die 20 %...
Liebe Norvegia,
Du kannst doch nicht die Ergebnisse bei Euch im Ort auf das ganze Ostdeutschland beziehen. Bei den 20% für die Linke werden auch einige Wessis dabei sein und umgekehrt Ossis auch die bürgerlichen Parteien wählen. Wieviel haben bei Euch die SPD gewählt :?:
Genauso kannst Du schreiben, dass Hamburg SPD wählt, weil die meisten Hamburger ev. oder keiner Religion angehören und die Bayern, weil sie überwiegend katholisch sind die CSU wählen. :roll:
Glaub mir einfach.
Ich kann in meinem Umfeld fragen wen ich will, ausser Barbar.
Wenn ich frage, bauen wir die Mauer wieder auf, dann kommt zurück, au ja und noch zehn Meter höher...
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
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dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Also hier bei mir Im Ort gibt es 20 % Ossis etwa noch, grob geschätzt jetzt.
Hab nicht jeden einzeln gezählt.
Und die Linkspartei lag hier bei der letzten Kommunalwahl auch um die 20 %...
1.) zweifle ich dese Quote an,
2.) kann mandiese Quote nicht auf die noch hier lebenden "Ureinwohner" hochrechnen, denn
3.) liegt ja die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen schon nur bei ca. 50 %

Allerdings: Daß die Linkspartei so hohe Stimmanteile bekommt, halte ich tatsächlich für eine nationale Katastrophe!
:evil:
Lieber Barbarossa,
in Punkt 1 bis 3 stimme ich Dir zu. Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes. Eine Katastrophe wäre es, wenn eine rechtsradikale Partei in den Bundestag käme. Die Positionen, die hier Norvegia vertritt sind bedeutend radikaler als die Thesen der Linkspartei. Ich nehme an, dass sie in der DDR eine führende Stellung einnahm, ähnlich wie Erich Mielke. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Das sagte ich ihm dem Barbar auch schon eine Million mal.

Und ich selber war nie in einer Partei.
Da muß ich dich enttäuschen...
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
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norvegia hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Also hier bei mir Im Ort gibt es 20 % Ossis etwa noch, grob geschätzt jetzt.
Hab nicht jeden einzeln gezählt.
Und die Linkspartei lag hier bei der letzten Kommunalwahl auch um die 20 %...
Liebe Norvegia,
Du kannst doch nicht die Ergebnisse bei Euch im Ort auf das ganze Ostdeutschland beziehen. Bei den 20% für die Linke werden auch einige Wessis dabei sein und umgekehrt Ossis auch die bürgerlichen Parteien wählen. Wieviel haben bei Euch die SPD gewählt :?:
Genauso kannst Du schreiben, dass Hamburg SPD wählt, weil die meisten Hamburger ev. oder keiner Religion angehören und die Bayern, weil sie überwiegend katholisch sind die CSU wählen. :roll:
Glaub mir einfach.
Ich kann in meinem Umfeld fragen wen ich will, ausser Barbar.
Wenn ich frage, bauen wir die Mauer wieder auf, dann kommt zurück, au ja und noch zehn Meter höher...
Liebe Norvegia,
genau dasselbe sagen die Menschen im Westen auch bezüglich von Ostdeutschland, weil sie es leid sind, dass ständig Billionen nach Ostdeutschland fließen. Also im Negativen eine Übereinstimmung von West und Ost. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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norvegia hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Also hier bei mir Im Ort gibt es 20 % Ossis etwa noch, grob geschätzt jetzt.
Hab nicht jeden einzeln gezählt.
Und die Linkspartei lag hier bei der letzten Kommunalwahl auch um die 20 %...
1.) zweifle ich dese Quote an,
2.) kann mandiese Quote nicht auf die noch hier lebenden "Ureinwohner" hochrechnen, denn
3.) liegt ja die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen schon nur bei ca. 50 %

Allerdings: Daß die Linkspartei so hohe Stimmanteile bekommt, halte ich tatsächlich für eine nationale Katastrophe!
:evil:
Lieber Barbarossa,
in Punkt 1 bis 3 stimme ich Dir zu. Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes. Eine Katastrophe wäre es, wenn eine rechtsradikale Partei in den Bundestag käme. Die Positionen, die hier Norvegia vertritt sind bedeutend radikaler als die Thesen der Linkspartei. Ich nehme an, dass sie in der DDR eine führende Stellung einnahm, ähnlich wie Erich Mielke. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Das sagte ich ihm dem Barbar auch schon eine Million mal.

Und ich selber war nie in einer Partei.
Da muß ich dich enttäuschen...[/quote]

Liebe Norvegia,
da enttäuschst Du mich nicht. :wink: Ich war 20 Jahre in der SPD, bin dort ausgetreten, weil ich die Rentenpläne auch dieser Partei nicht billigen konnte und kann. Wollte wegen angegriffener Gesundheit mit 60 gehen, sollte dann bis 65 bleiben und bin aufgrund der vorliegenden Gutachten nach dem 59. Lebensjahr gegangen. :roll:
Du warst natürlich kein IM. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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dieter hat geschrieben: Allerdings: Daß die Linkspartei so hohe Stimmanteile bekommt, halte ich tatsächlich für eine nationale Katastrophe!
:evil:
Lieber Barbarossa,
in Punkt 1 bis 3 stimme ich Dir zu. Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes. Eine Katastrophe wäre es, wenn eine rechtsradikale Partei in den Bundestag käme. Die Positionen, die hier Norvegia vertritt sind bedeutend radikaler als die Thesen der Linkspartei. Ich nehme an, dass sie in der DDR eine führende Stellung einnahm, ähnlich wie Erich Mielke. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)[/quote]

Das sagte ich ihm dem Barbar auch schon eine Million mal.

Und ich selber war nie in einer Partei.
Da muß ich dich enttäuschen...[/quote]

Liebe Norvegia,
da enttäuschst Du mich nicht. :wink: Ich war 20 Jahre in der SPD, bin dort ausgetreten, weil ich die Rentenpläne auch dieser Partei nicht billigen konnte und kann. Wollte wegen angegriffener Gesundheit mit 60 gehen, sollte dann bis 65 bleiben und bin aufgrund der vorliegenden Gutachten nach dem 59. Lebensjahr gegangen. :roll:
Du warst natürlich kein IM. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)[/quote]

Nein, war auch kein IM.
Eher das Gegenteil war der Fall bei mir.
Mein Onkel war bei der Nato, ergo habe ich garantiert auch eine Akte.
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
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norvegia hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Allerdings: Daß die Linkspartei so hohe Stimmanteile bekommt, halte ich tatsächlich für eine nationale Katastrophe!
:evil:
Lieber Barbarossa,
in Punkt 1 bis 3 stimme ich Dir zu. Es ist keine "nationale Katastrophe" die Linkspartei zu wählen,sondern ein Zeichen von Demokratie. Die Linkspartei steht meiner unmaßgeblichen Meinung nach zur Zeit auf dem Boden des Grundgesetzes. Eine Katastrophe wäre es, wenn eine rechtsradikale Partei in den Bundestag käme. Die Positionen, die hier Norvegia vertritt sind bedeutend radikaler als die Thesen der Linkspartei. Ich nehme an, dass sie in der DDR eine führende Stellung einnahm, ähnlich wie Erich Mielke. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Das sagte ich ihm dem Barbar auch schon eine Million mal.

Und ich selber war nie in einer Partei.
Da muß ich dich enttäuschen...[/quote]
Liebe Norvegia,
da bin ich aber beruhigt. :wink: :mrgreen:

Liebe Norvegia,
da enttäuschst Du mich nicht. :wink: Ich war 20 Jahre in der SPD, bin dort ausgetreten, weil ich die Rentenpläne auch dieser Partei nicht billigen konnte und kann. Wollte wegen angegriffener Gesundheit mit 60 gehen, sollte dann bis 65 bleiben und bin aufgrund der vorliegenden Gutachten nach dem 59. Lebensjahr gegangen. :roll:
Du warst natürlich kein IM. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)[/quote]

Nein, war auch kein IM.
Eher das Gegenteil war der Fall bei mir.
Mein Onkel war bei der Nato, ergo habe ich garantiert auch eine Akte.[/quote]
Liebe Norvegia,
da bin ich aber beruhigt. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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