1961: Der Bau der Mauer

Leben, Wirtschaft, Stasi, Sozialismus, SED, Überwachung, Diktatur, Honecker, Kommunismus, Mauer

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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norvegia hat geschrieben:Glaub mir einfach.
Ich kann in meinem Umfeld fragen wen ich will, ausser Barbar.
Wenn ich frage, bauen wir die Mauer wieder auf, dann kommt zurück, au ja und noch zehn Meter höher...
Dann fragst du vielleicht die falschen Leute - Leute eben, wo du dir sicher bist, daß sie deine Meinung teilen.
:P

Ich kann jedenfalls sagen, daß sich bei unserem letzten (Schul-)Klassentreffen 2010 alle einig waren, daß wir die DDR auf keinen Fall zurück haben wollten. Obwohl auch einige vom jetzigen System Enttäuschten dabei waren, hat keiner etwas anderes gesagt.
Wir sind ja einer der letzten Jahrgänge, die noch den direkten Vergleich ziehen können:
Noch in der DDR die Schule und die Lehre bzw,. Abi beendet und noch ein paar Jahre gearbeitet und dann die Wende mitgemacht.
:wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Glaub mir einfach.
Ich kann in meinem Umfeld fragen wen ich will, ausser Barbar.
Wenn ich frage, bauen wir die Mauer wieder auf, dann kommt zurück, au ja und noch zehn Meter höher...
Dann fragst du vielleicht die falschen Leute - Leute eben, wo du dir sicher bist, daß sie deine Meinung teilen.
:P

Ich kann jedenfalls sagen, daß sich bei unserem letzten (Schul-)Klassentreffen 2010 alle einig waren, daß wir die DDR auf keinen Fall zurück haben wollten. Obwohl auch einige vom jetzigen System Enttäuschten dabei waren, hat keiner etwas anderes gesagt.
Wir sind ja einer der letzten Jahrgänge, die noch den direkten Vergleich ziehen können:
Noch in der DDR die Schule und die Lehre bzw,. Abi beendet und noch ein paar Jahre gearbeitet und dann die Wende mitgemacht.
:wink:
Lieber Barbarossa,
die von unserem System enttäuscht sind, haben sich sicherlich immer im Fernsehen die Werbung angesehen. Tatsache bleibt dass sich die BRD in den letzten 40 Jahren auch enorm geänder hat. Von der Sozialen Marktwirtschaft Erhards ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nach dem Impoldieren des Sozialimus, Kommunismus war es ja nicht, haben viele Kapitalisten gedacht, dass sie den Wettkampf des Systemengewonnen hätten. Heute weiß man, dass der Kapitalismus auch am Ende ist , sonst hätten die Banken (HypoReal Estate und Commerzbank) nicht gestützt werden müssen und es hätte keine Staatsschuldenkrise gegeben. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
norvegia
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dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Glaub mir einfach.
Ich kann in meinem Umfeld fragen wen ich will, ausser Barbar.
Wenn ich frage, bauen wir die Mauer wieder auf, dann kommt zurück, au ja und noch zehn Meter höher...
Dann fragst du vielleicht die falschen Leute - Leute eben, wo du dir sicher bist, daß sie deine Meinung teilen.
:P

Ich kann jedenfalls sagen, daß sich bei unserem letzten (Schul-)Klassentreffen 2010 alle einig waren, daß wir die DDR auf keinen Fall zurück haben wollten. Obwohl auch einige vom jetzigen System Enttäuschten dabei waren, hat keiner etwas anderes gesagt.
Wir sind ja einer der letzten Jahrgänge, die noch den direkten Vergleich ziehen können:
Noch in der DDR die Schule und die Lehre bzw,. Abi beendet und noch ein paar Jahre gearbeitet und dann die Wende mitgemacht.
:wink:
Lieber Barbarossa,
die von unserem System enttäuscht sind, haben sich sicherlich immer im Fernsehen die Werbung angesehen. Tatsache bleibt dass sich die BRD in den letzten 40 Jahren auch enorm geänder hat. Von der Sozialen Marktwirtschaft Erhards ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nach dem Impoldieren des Sozialimus, Kommunismus war es ja nicht, haben viele Kapitalisten gedacht, dass sie den Wettkampf des Systemengewonnen hätten. Heute weiß man, dass der Kapitalismus auch am Ende ist , sonst hätten die Banken (HypoReal Estate und Commerzbank) nicht gestützt werden müssen und es hätte keine Staatsschuldenkrise gegeben. :roll:
Mich hat dieses System gar nicht enttäuscht.
Ich wußte das schon zu Wendezeiten, daß dieses System nix taugt.
Und ich war auch immer gegen die Einheit.
Die Ossis haben damals ja ihre Ideale verkauft, für die D-Mark.
Ich selber blieb damals bei meinen Idealen und mich widerte diese Masse da draussen nur noch an, die sich an den erst besten ranschmiß und sich von Kohl kaufen lies.
Inzwischen haben sie gemerkt, daß der Preis zu hoch war, weil Ideale kann auch kein Geld ersetzen.
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
ehemaliger Autor K.

Das westliche System ist um Längen besser als alles, was im Osten geleistet wurde. Als ich zum ersten Mal 1990 mehrere Wochen in der damals noch existierenden DDR verbrachte, hätte mich beinahe der Schlag getroffen. Alles völlig verrottet und verkommen. Die Wirklichkeit war noch viel schlimmer, als das, was die Propaganda im Kalten Krieg von sich gegeben hatte. Ich war jedenfalls heilfroh, auf der richtigen Seite der Mauer geboren worden zu sein.
Und auch der Kapitalismus ist noch lange nicht zu Ende. Er wurde schon so oft totgesagt, ich höre das bereits seit Jahrzehnten. Aber bislang ist nur der Sozialismus untergegangen und das ist auch gut so.
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dieter
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norvegia hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:Glaub mir einfach.
Ich kann in meinem Umfeld fragen wen ich will, ausser Barbar.
Wenn ich frage, bauen wir die Mauer wieder auf, dann kommt zurück, au ja und noch zehn Meter höher...
Dann fragst du vielleicht die falschen Leute - Leute eben, wo du dir sicher bist, daß sie deine Meinung teilen.
:P

Ich kann jedenfalls sagen, daß sich bei unserem letzten (Schul-)Klassentreffen 2010 alle einig waren, daß wir die DDR auf keinen Fall zurück haben wollten. Obwohl auch einige vom jetzigen System Enttäuschten dabei waren, hat keiner etwas anderes gesagt.
Wir sind ja einer der letzten Jahrgänge, die noch den direkten Vergleich ziehen können:
Noch in der DDR die Schule und die Lehre bzw,. Abi beendet und noch ein paar Jahre gearbeitet und dann die Wende mitgemacht.
:wink:
Lieber Barbarossa,
die von unserem System enttäuscht sind, haben sich sicherlich immer im Fernsehen die Werbung angesehen. Tatsache bleibt dass sich die BRD in den letzten 40 Jahren auch enorm geänder hat. Von der Sozialen Marktwirtschaft Erhards ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nach dem Impoldieren des Sozialimus, Kommunismus war es ja nicht, haben viele Kapitalisten gedacht, dass sie den Wettkampf des Systemengewonnen hätten. Heute weiß man, dass der Kapitalismus auch am Ende ist , sonst hätten die Banken (HypoReal Estate und Commerzbank) nicht gestützt werden müssen und es hätte keine Staatsschuldenkrise gegeben. :roll:[/quote]

Mich hat dieses System gar nicht enttäuscht.
Ich wußte das schon zu Wendezeiten, daß dieses System nix taugt.
Und ich war auch immer gegen die Einheit.
Die Ossis haben damals ja ihre Ideale verkauft, für die D-Mark.
Ich selber blieb damals bei meinen Idealen und mich widerte diese Masse da draussen nur noch an, die sich an den erst besten ranschmiß und sich von Kohl kaufen lies.
Inzwischen haben sie gemerkt, daß der Preis zu hoch war, weil Ideale kann auch kein Geld ersetzen.[/quote]
Liebe Norvegia,
Ideale muß man sich leisten können. Übrigends, was sind Deine Ideale :?: Man muß in unserem System ein Einzelkämpfer sein, dann kommt man auch voran. Unser Sohn Holger Dipl Ing., Erster Preis der FH Frankfurt/M. im Jahr 2000, ging von Siemens weg, weil er nur einmal in sechs Jahren eine Gehaltserhöhung außer der Reihe bekam. Ist nun bei einer Fa. (ALD Vacuum) die Brennöfen herstellt und vertreibt.Bekam dort deutlich mehr an Gehalt. Hatte eine Eigentumswognung in Ffm.-Preungesheim, die er an einen Piloten der Lufthansa verkauft und hat nun im selben Stadtteil ein Reihenhaus (Eckhaus). Aus der ev. Kirche ist er und unsere Schwiegertochter ausgetreten, weil er das für unnütze Geldausgaben ansah. Unser beiden Enkelkinder sind aber getauft, weil das kein Geld kostet. :wink: Ich finde eine solche Haltung auch für unmöglich, bin wegen der zuvielen Katholicken noch in der Ev. Kirche, damit dadurch ein Gegengewicht geschaffen wird.
Fazit: Unser Sohn kommt in jedem System zurecht, eine politische Auffassung hat er nicht, sondern wählt die Partei, wo er meint, dass die für ihn nützlich ist. :roll: Es ist schön für Dich, dass Du Dir Ideale leisten kannst. :wink:
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Das westliche System ist um Längen besser als alles, was im Osten geleistet wurde. Als ich zum ersten Mal 1990 mehrere Wochen in der damals noch existierenden DDR verbrachte, hätte mich beinahe der Schlag getroffen. Alles völlig verrottet und verkommen. Die Wirklichkeit war noch viel schlimmer, als das, was die Propaganda im Kalten Krieg von sich gegeben hatte. Ich war jedenfalls heilfroh, auf der richtigen Seite der Mauer geboren worden zu sein.
Und auch der Kapitalismus ist noch lange nicht zu Ende. Er wurde schon so oft totgesagt, ich höre das bereits seit Jahrzehnten. Aber bislang ist nur der Sozialismus untergegangen und das ist auch gut so.
Lieber Karlheinz,
natürlich ist es gut, dass der Real existierende Sozialismus untergegangen ist. :wink: Aber wie würdest Du die Bankenrettung der Deutschen Regierung und die aus ihr hervorgehende Staatsschuldenkrise bezeichnen :?: Mein Fazit ist, dass es mit dem Kapitalismus auch nicht weit her ist. :roll:
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Peppone
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norvegia hat geschrieben:mich widerte diese Masse da draussen nur noch an, die sich an den erst besten ranschmiß und sich von Kohl kaufen lies.
War ein Fehler, und die Zweifel an den "blühenden Landschaften" kamen mir auch nicht erst, nachdem auch dem letzten klar geworden war, dass das nicht so einfach werden würde mit der Sanierung der DDR-Wirtschaft.
Wer Augen hatte, sah das schon 1990.

Dennoch - verstehen kann man die Euphorie der DDR-Bürger anno 1990 für die D-Mark und den möglichst schnellen Beitritt der DDR zur BRD schon, oder?

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
norvegia hat geschrieben:mich widerte diese Masse da draussen nur noch an, die sich an den erst besten ranschmiß und sich von Kohl kaufen lies.
War ein Fehler, und die Zweifel an den "blühenden Landschaften" kamen mir auch nicht erst, nachdem auch dem letzten klar geworden war, dass das nicht so einfach werden würde mit der Sanierung der DDR-Wirtschaft.
Wer Augen hatte, sah das schon 1990.

Dennoch - verstehen kann man die Euphorie der DDR-Bürger anno 1990 für die D-Mark und den möglichst schnellen Beitritt der DDR zur BRD schon, oder?

Beppe
Lieber Beppe,
mir kamen schon 1990 Bedenken, als wir mit dem Auto durch die DDR nach Eisenach fuhren, um die Wartburg zu besichtigen. Wir kamen unzählige Male an Fabriken vorbei, die von außen gesehen nur noch Schrotthaufen waren.
Oskar und der Bundesbankpräsident Blessing lagen total richtig mit der Auffassung, dass eine Umstellung vom Sozialsmus zum Kapitalismus Billionen kosten und die eine enorme Arbeitslosigkeit im Osten nach sich ziehen würde, weil ein solches Experiment noch nie erfolgreich durchgezogen worden war. :roll:
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Peppone
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dieter hat geschrieben: weil ein solches Experiment noch nie erfolgreich durchgezogen worden war. :roll:
Genau deswegen konnte Kohl auch von blühenden Landschaften sprechen, und deswegen ist ihm auch geglaubt worden: Für eine solche Transformation eines ganzen Wirtschaftssystem gab´s keine Vorbilder. Jeder durfte sich das erträumen, was er wollte (oder erfürchten) - keiner konnte es ihm widerlegen, solange das Experiment nicht durchgeführt wurde.
Allerdings hatten Oskar und Blessing und andere m.E. schon ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand walten lassen als Kohl und Konsorten. Das Risiko war enorm hoch und wie wir gesehen haben trafen auch alle Befürchtungen ein.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: weil ein solches Experiment noch nie erfolgreich durchgezogen worden war. :roll:
Genau deswegen konnte Kohl auch von blühenden Landschaften sprechen, und deswegen ist ihm auch geglaubt worden: Für eine solche Transformation eines ganzen Wirtschaftssystem gab´s keine Vorbilder. Jeder durfte sich das erträumen, was er wollte (oder erfürchten) - keiner konnte es ihm widerlegen, solange das Experiment nicht durchgeführt wurde.
Allerdings hatten Oskar und Blessing und andere m.E. schon ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand walten lassen als Kohl und Konsorten. Das Risiko war enorm hoch und wie wir gesehen haben trafen auch alle Befürchtungen ein.

Beppe
Lieber Beppe,
leider war das so. :roll:
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:Genau deswegen konnte Kohl auch von blühenden Landschaften sprechen, und deswegen ist ihm auch geglaubt worden: Für eine solche Transformation eines ganzen Wirtschaftssystem gab´s keine Vorbilder. Jeder durfte sich das erträumen, was er wollte (oder erfürchten) - keiner konnte es ihm widerlegen, solange das Experiment nicht durchgeführt wurde.
Allerdings hatten Oskar und Blessing und andere m.E. schon ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand walten lassen als Kohl und Konsorten. Das Risiko war enorm hoch und wie wir gesehen haben trafen auch alle Befürchtungen ein.

Beppe
Im Grunde genommen mußte das mit den "blühenden Landschaften" eigentlich auch logisch erscheinen und wenn man es genau nimmt, würde es für mich vom Prinzip her auch heute noch logisch klingen. Es mußte sehr viel Aufbauarbeit geleitet werden und man war 1990 auch sehr motiviert, anzupacken. Selbst die Tatsache, daß viele Großbetriebe mit ihren Tausenden von Beschäftigten geschlossen oder doch zumindest stark verkleinert wurden, hätte noch nicht einmal das große Problem sein brauchen. Daß es so kommen würde, war mir als Wahlkämpfer der "Allianz für Deutschland" sogar klar gewesen - da habe ich mir kaum Illusionen gemacht. Eine Umschulung in einen anderen Beruf - am besten in einen Beruf, der absehbar boomen mußte (einen Bauberuf z. B.) und schon würde es weiter gehen. So dachte ich. Die Praxis, die ich dann selbst miterleben mußte, hat mich dann eigentlich erst frustriert. So wie es dann ablief, daß wir Einheimische kaum Chancen auf dem eigenen Arbeitsmarkt hatten, das hätte ich mir so nie vorgestellt. Hier wurden viele Fehler gemacht und da hätten einge Riegel vorgeschoben werden müssen. So viel, wie Mitte der 90er gebaut wurde, hätte es so gut wie keine Arbeitslosigkeit geben dürfen.
Somit wundert es mich überhaupt nicht, wenn rechte Parteien mit Sprüchen wie "Arbeit zuerst für Deutsche" einen so großen Erfolg hatten und z. T. heute noch haben. Mich wundert es nicht, auch wenn ich die Ziele und Machenschaften der Rechten nicht billige.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:Genau deswegen konnte Kohl auch von blühenden Landschaften sprechen, und deswegen ist ihm auch geglaubt worden: Für eine solche Transformation eines ganzen Wirtschaftssystem gab´s keine Vorbilder. Jeder durfte sich das erträumen, was er wollte (oder erfürchten) - keiner konnte es ihm widerlegen, solange das Experiment nicht durchgeführt wurde.
Allerdings hatten Oskar und Blessing und andere m.E. schon ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand walten lassen als Kohl und Konsorten. Das Risiko war enorm hoch und wie wir gesehen haben trafen auch alle Befürchtungen ein.

Beppe
Im Grunde genommen mußte das mit den "blühenden Landschaften" eigentlich auch logisch erscheinen und wenn man es genau nimmt, würde es für mich vom Prinzip her auch heute noch logisch klingen. Es mußte sehr viel Aufbauarbeit geleitet werden und man war 1990 auch sehr motiviert, anzupacken. Selbst die Tatsache, daß viele Großbetriebe mit ihren Tausenden von Beschäftigten geschlossen oder doch zumindest stark verkleinert wurden, hätte noch nicht einmal das große Problem sein brauchen. Daß es so kommen würde, war mir als Wahlkämpfer der "Allianz für Deutschland" sogar klar gewesen - da habe ich mir kaum Illusionen gemacht. Eine Umschulung in einen anderen Beruf - am besten in einen Beruf, der absehbar boomen mußte (einen Bauberuf z. B.) und schon würde es weiter gehen. So dachte ich. Die Praxis, die ich dann selbst miterleben mußte, hat mich dann eigentlich erst frustriert. So wie es dann ablief, daß wir Einheimische kaum Chancen auf dem eigenen Arbeitsmarkt hatten, das hätte ich mir so nie vorgestellt. Hier wurden viele Fehler gemacht und da hätten einge Riegel vorgeschoben werden müssen. So viel, wie Mitte der 90er gebaut wurde, hätte es so gut wie keine Arbeitslosigkeit geben dürfen.
Somit wundert es mich überhaupt nicht, wenn rechte Parteien mit Sprüchen wie "Arbeit zuerst für Deutsche" einen so großen Erfolg hatten und z. T. heute noch haben. Mich wundert es nicht, auch wenn ich die Ziele und Machenschaften der Rechten nicht billige.
Lieber Barbarossa,
woran hat es denn gelegen, dass im Baugewerbe kein Ostdeutscher einen Arbeitsplatz bekam :?: An den vielen ausl. Arbeitern, die ohne Genehmigung bei Euch arbeiteten, :?: ohne dass die Gewerbeaufsicht und der Zoll einschritt :?:
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norvegia
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norvegia hat geschrieben:mich widerte diese Masse da draussen nur noch an, die sich an den erst besten ranschmiß und sich von Kohl kaufen lies.
War ein Fehler, und die Zweifel an den "blühenden Landschaften" kamen mir auch nicht erst, nachdem auch dem letzten klar geworden war, dass das nicht so einfach werden würde mit der Sanierung der DDR-Wirtschaft.
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Dennoch - verstehen kann man die Euphorie der DDR-Bürger anno 1990 für die D-Mark und den möglichst schnellen Beitritt der DDR zur BRD schon, oder?

Beppe
Ich verstehe sie bis heute nicht.
Hier ging es keinem wirklich schlecht.
Unsere Wirtschaft war auch nicht so am Boden, wie viele dachten im Westen.
Es wurde auch hier viel investiert zu DDR-Zeiten in neue Betriebe nach modernsten Standards.
Nur wir konnten halt nicht alles auf einmal sanieren.
Das Budget eines jeden Staates ist begrenzt.
Bei uns war das nicht anders.
Und was ja liebendgern unserem bösen Sozialismus und unserer Planwirtschaft in die Schuhe geschoben wird, hatte damit ja rein gar nichts zu tun.
Sondern vielmehr lag es daran, daß das ja alles noch Kriegsfolgen waren vielfach.
Ein Krieg der von deutschem Boden ausging,
Ein Krieg der Deutschland letztendlich in Schutt und Asche legte.
Während der Westen alles in den Arsch gesteckt bekam von den Amis, waren wir hier auf uns allein gestellt.
Wir mußten uns hier selber wieder aufrappeln und diese Kriegsfolgen nach und nach angehen, ohne jede Unterstützung von aussen.
Im Gegenteil, bei uns nahmen die Russen doch noch alles mit, was nicht niet und nagelfest war.
Sie demontierten ganze Bahnanlagen und Betriebe, welche sie als Reparationsleistungen dann zu recht nach Rußland verschleppten.
Und wir mußten selber sehen wie wir das wieder aufbauen.
Kein Wunder daß es hier vielfach noch so aussah, weil das ist ein Prozeß, der nicht an einem Tag abgeschlossen sein kann.
Und wenn der Westen die gleichen Bedingungen gehabt hätte, wie wir hier und nicht von den Amis alles in den Hintern gesteckt bekommen hätte, dann sähe es da vielfach auch nicht anders aus wie hier.
Und wer weiß, es hätte vermutlich auch nie ein Wirtschaftswunder gegeben im Westen...
Ich bin Ossi und ich darf so reden. ;-)
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dieter
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Liebe Norvegia,
das alles hattet Ihr gerechnet von 1945 in 44 Jahren nicht geschafft :?: Das ist äußerst armselig. :roll: Mit dem Marshallplan der Amis wurden hauptsächlich die westeuropäischen Länder bedacht. Westdeutschland erhielt höchstens 1,5 Millarden Dollar. Die Amis hatten angeboten auch Staaten des Ostblocks zu unterstützen, die durften aber kein Marshallplanhilfe annehmen, weil das Stalin verboten hatte. :roll: Reparationsleistungen gab es auch im Westen, die IG-Farben wurden zerschlagen, für Kohle und Stahl wurde die Montanunion geschaffen. Da unsere sog. Freunde uns die alten Maschinen weggenommen hatten, konnten neue aufgestellt und benutzt werden.
Was sind die Russen für Freunde von Euch, wenn sie Euch Maschinen abnahmen :?: Man Muß investieren, das ist auch das Rezept in der heutigen Eurokrise. Nun es lag an Eurem überholten Gesellschaftsystem, was mit Kommunimus nichts zu tun hat. Marx und Engels werden in ihren Gräbern rotiert haben. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

an norvegia
Dass die DDR 1989 noch immer an den Folgen des 2.Weltkriegs litt, ist ja wohl lächerlich. Soweit mir bekannt ist, hat auch kein DDR-Politiker oder Wissenschaftler, weder die vor der Wende, noch die danach, auf diese Weise den Rückstand der DDR-Wirtschaft erklärt, sondern sie hatten ganz andere Argumente. Das ist offensichtlich deine eigene Kreation.

Die Reparationen an die SU wurden 1953 nach dem Volksaufstand am 17. Juni beendet. Die BRD hat übrigens im Laufe von Jahrzehnten im Rahmen bilateraler Abkommen gewaltige Summen an diverse Länder als Wiedergutmachung gezahlt.

Die Gelder des Marshallplans waren keine Geschenke, sondern mussten zum großen Teil zurückgezahlt werden. Ihre Bedeutung für das „Wirtschaftswunder“ wird als geringfügig eingestuft, sie dienten mehr der unmittelbaren Behebung des Notstandes. Ohne Stalin hätte die DDR auch Geld bekommen. Bedankt euch bei euren Sozialisten.
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