Die Freiheit der Kunst in der DDR

Leben, Wirtschaft, Stasi, Sozialismus, SED, Überwachung, Diktatur, Honecker, Kommunismus, Mauer

Moderator: Barbarossa

Ruaidhri
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Wenn ich Dich lese, überlege ich, ob ich am nächsten Wochenende riskieren soll, nach M-V zu fahren, nicht, dass plötzlich das Ost-Wir das Du zu vertreten vorgibst, über uns Wessis herfällt. Oder unser Quartier in Flammen aufgehen lässt, ist ja so üblich.
Wer ist eigentlich "Wir"?
Den Alleinvertretungsanspruch für de Bürger der ehemaligen DDR spreche ich Dir ab.
Wäre auch traurig, wenn alle sich nur in ihrem Frust wälzen würden, den sie dann an Westdeutschen abstreifen.
Gibt glücklicherweise genügend Bürger in Ost und West, die ziemlich differenziert darüber nachdenken, was schief gelaufen ist und warum, ohne sich in oermanenten gegenseitigen Unterstellungen bis zu Beleidigungen zu ergehen.
Das ist nur eines von etlichen Beispielen gequirlter K..., denn wer etwas von Musik versteht, dem ist die Musik an sich wichtig, nicht das Equipment. Geht aber ganz sicherlich über Deinen Horizont hinaus.
Naja ich meinte eher die Musiker West, die haben sich natürlich köstlich über die teilweise antiquierte Technik Ost lustig gemacht.
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LG Ruaidhri
james
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Ich schiebe keinen Frust, ich sag euch nur wie es war, es gibt immer zwei Seiten der Medaille.
Wir haben Künstler nicht nach ihrem Equipment beurteilt.
Soweit ich weiss haben sie die Wessis ausgesprochen gut behandelt, gleich mit Rundum-Beratung
was sie sich für ihre Gage kaufen sollten, denn die Ossis haben natürlich nachgerüstet.
Dietrich
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james hat geschrieben:Bei all dem Negativen das es so gab, gab es aber auch eine ganz andere Seite und die wird hier ziemlich oft vergessen, daher stell ich sie gern mal vor:.
Die Kulturpolitik der DDR diente von Beginn an der Förderung des politisch Erwünschten und der Unterdrückung des angeblich politisch Schädlichen. Die freie, spontane, ungehinderte Entwicklung aller künstlerischen Richtungen war somit nicht das Ziel des sozialistischen Systems, das sich am Klassenkampf orientierte und nur die marxistisch-leninistische Weltsicht als theoretisch richtig, parteilich notwendig und objektiv mit der Realität übereinstimmend zuließ.

Insofern gab es künstlerische Vorgaben der Partei, der Künstler und Literaten folgen mussten, wollten sie nicht Privilegien des Staates und überhaupt Verbote riskieren. Diese Gewährung von Privilegien für "Kulturschaffende" führten zu einer Staatskunst, die weder international wettbewerbsfähig war, noch die Künstler und Literaten befriedigte.

Bekämpft und ausgeschaltet wurden somit alle "dekadenten" westlichen Strömungen, was zu einer Orientierung auf eine parteiliche Kunst und Literatur im Dienst von "Volk und Fortschritt" führte. Modernismus und Abstraktionismus wurden verworfen und dafür ein "sozialistischer Realismus" propagiert Eine Kunst als Büttel des Staates kann aber weder im Interesse der Künstler noch im Interesse der Kunst liegen.
Ruaidhri
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Ließen sich so manche Schriftsteller aufzählen....
Im übrigen lässt sich die weit vorher genannte Zahl der Auftriite von Ost-Kunstschaffendem im Westen nicht verifizieren.
Nenn doch bitte mal die Quelle.
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LG Ruaidhri
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Balduin
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