Das Leben von Franz Josef Strauß (FJS)

Die junge Republik: Bonn, Adenauer, RAF, Schmidt, Kohl

Moderator: Barbarossa

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Marek1964
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Hier zur Lockerung ein Einstimmung in Weihnächtliche Stimmung Loriots Remineszenz an Franz Josef Strauss:

https://www.youtube.com/watch?v=YLlSP1FzyuA

Der Kredit ist nicht aufzunehmenen! Uahahahaaaaaaaaa - wie war das mit dem Milliardenkredit später?
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dieter
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1915
Strauß wird am 6. September in München als zweites Kind des Münchener Metzgermeisters Franz Strauß geboren.
1935
Abitur, Beginn des Studiums der Geschichte, Germanistik und klassischen Philologie. in München.
1939
Einberufung zur Wehrmacht.
1941
Abschluss des zweiten Staatsexamens für das Lehramt an Gymnasien. Teilnahme am Krieg gegen die Sowjetunion.
Quelle: Der Spiegel, Heft Nr.35
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Triton
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Kam nicht die Tage raus, dass FJS auf der Gehaltsliste einiger deutscher Großunternehmen stand, oder besser über Briefkastenfirmen "versorgt" wurde? Ohne Gegenleistung. Es ging um Summen über eine halbe Million DM zu Beginn/Mitte der 60er Jahre. Zur Relation: Ein Rolls-Royce kostete damals ca. 60000 DM, er bekam also 10 Rolls-Royce ohne etwas dafür zu tun.

Immer diese 2 Gesichter, immer in den Randzonen der Legalität und auch drüber hinaus. Bei allem Talent dann doch schwer, sich ihn als guten Kanzler vorzustellen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Das könnte ich mir auch nicht gut vorstellen.

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Ruaidhri
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Immer diese 2 Gesichter, immer in den Randzonen der Legalität und auch drüber hinaus. Bei allem Talent dann doch schwer, sich ihn als guten Kanzler vorzustellen.
Als Kanzler nie und nimmer, aber als ein Typ, der Bewegung ins politische Leben brachte. Damals lebte Politik noch, eben auch von uneindeutigen Persönlichkeiten wie FJS oder kantigen Typen wie Herbert Wehner.
Heute ist Politik so spannend wie die Endlos-Schleife bei einer Hotline.

Wer nicht kleckerweise das curriculum vitae des Bayern nach Spiegel zitiertserviert möchte, kann ua. bei wikipedia durchgehend lesen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Strau%C3%9F

Ganz nebenbei:
Der Franz-Josef-Strauß-Flughafen ist umbenannt in Uli Hoeneß- Flughafen. Die Wahl endete knapp, andere Namen lagen dicht auf.
Quelle:
http://www.welt.de/satire/article145564 ... eness.html
Zuletzt geändert von Ruaidhri am 24.08.2015, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
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LG Ruaidhri
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Triton
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Ruaidhri hat geschrieben:Heute ist Politik so spannend wie die Endlos-Schleife bei einer Hotline.
Scheinbar gefällt genau das den Menschen.

Damals lebte die Politik noch, den Protagonisten merkte man noch an, dass sie sich für ihre Positionen mit Leib und Seele einsetzten. Aber ich denke, den meisten Mitbürgern war das zu anstrengend, sie wollen nicht mitdenken sondern sind mit RTL, Bild und Helene Fischer glücklich.
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Ruaidhri
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="Triton"Damals lebte die Politik noch, den Protagonisten merkte man noch an, dass sie sich für ihre Positionen mit Leib und Seele einsetzten. Aber ich denke, den meisten Mitbürgern war das zu anstrengend, sie wollen nicht mitdenken sondern sind mit RTL, Bild und Helene Fischer glücklich.
Die Politik lebte- und es wurde auch über Bundestagsdebaten debattiert. Das aber von einer Generation, wo viele doch begriffen hatten, oder auch erlebt, was es heißt, nicht debattieren zu dürfen. Bei uns zuhaus wurden BT-Debatten noch live im Radio mitverfolgt und waren wichtig.
Ich sehe in der Tat in der Zuschüttung mit Bildern und verkürzten Informationen/ Wieder gaben und der allgemeinen Einlullung so etwas wie Taktik- die Privatsender und überhaupt das TV wurde zum neuen Opium fürs Volk.
Heute, ja, nun, wann ist denn eine Debatte mal derart spannend, überhaupt das politische Leben? Sind keine Persönlichkeiten mehr da, das Volk lässt entweder verwalten oder zeigt unqualifizierten Zorn, weil nicht verstanden wird und verständlich gemacht wird, um welche vielschichtigen Probleme es geht.
RTL macht tumb und Helne Fischer im zdf verdirbt die Ohren.
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LG Ruaidhri
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Balduin
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Die Themen waren auch andere - die Schuldenkrise dominiert seit einigen Jahren die Politik: Der Otto-Normalbürger kann aber mit Bail-Out, Schuldenschnitt und Co. wenig anfangen - noch dazu wenn sich selbst die Ökonomen nicht einig sind. Zur atomaren Aufrüstung dagegen kann man sich sehr leicht eine Meinung bilden.

Und ich halte es für ein Gerücht, dass die Allgemeinheit nicht interessiert sei: Die Bürger sind heute gebildeter als noch vor Jahren - nur die absoluten Reizthemen werden eben vermieden. Selbst in der Homo-Ehe gibt es mittlerweile gesellschaftlichen Konsens.

Obs schlecht ist? Keine Ahnung - langweiliger auf alle Fälle.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Triton
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Dass zum Beispiel die atomare Nachrüstung und der NATO-Doppelbeschluß einfache Themen waren, halte ich für Unfug. Wer verstand schon etwas von Mehrfachsprengköpfen, Vorwarnzeiten, flexible response, Pershings und Cruise Missiles?
Ökonomische Themen gab es in den 70ern genauso, es war die Zeit des Ölpreisschocks, aufkommender Staatsverschuldung und Inflation.

Die Zuständigkeit und wachsende Kompetenzen der EU sind wohl eher ein Grund für die Bedeutungslosigkeit der deutschen Politiker. Anders als zum Beispiel im Fussball ist aber merkwürdigerweise kaum Interesse für Wettkämpfe (=Wahlen) auf kontinentaler Ebene vorhanden.

Politik ist heute ein unattraktiver Beruf geworden: schlechter Ruf, lange Arbeitszeiten, kaum Privatleben, ständiger Einfluß von Lobbyisten etc.
Einer wie Strauß würde heute wohl schon früh das Weite suchen.
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dieter
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1943
Lehroffizier und Abteilungsadjutant an der Flakschule Altenstadt bei Schongau.
1945
Ernennung zum stellvertretenden Landrat von Schongau durch die Amerikaner.
1946
Berufung in den Landesvorstand der CSU.
1949
Direktmandat bei den Wahlen zum ersten Bundestag.
Quelle: Der Spiegel, Heft Nr.35
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dieter
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1952
Stellvertretender Vorsitzender der CSU
1953
Bundesminister für besondere Aufgaben im Kabinett von Konrad Adenauer
1955
Atomminister
1956
Verteidigungsminister
1961
CSU-Vorsitzender
1962
Strauß stürzt über die Spiegel-Affäre. Rücktritt als Verteidigungsminister.
Quelle: Der Spiegel, Heft Nr.35
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Orianne
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Man kann über FJS viel Negatives sagen, aber er war doch eine prägende Figur der Nachkriegszeit in der jungen BRD. Man sagt ja, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, gibt es einen Mann bei dem diese Erkenntnis besser zutrifft. Noch immer erinnere ich mich gerne an einen Film, den mein Professor vorführte, der Film handelte vom Wahlkampf 1976, Strauss galt als direkt, systematisch und klar positioniert, während Schmidt sich als sachlich, leicht "unterkühlt" und sich sehr ruhig ausdrückte, wogegen Kohl doch Emotionen zeigte, aber dafür rhetorisch aussergewöhnlich gut artikulierte.

Dies waren meine Eindrücke vom Film, da ich aber in einer anderen Zeit aufwuchs, konnte ich mir in den Medien damals kein hundertprozentiges Bild von den drei Menschen machen. Erst heute, viele Bücher und Vorträge später ist es mir bei Helmut Schmidt zu 90 % gelungen.
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General William Tecumseh Sherman
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Dietrich
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Orianne hat geschrieben:Man kann über FJS viel Negatives sagen, aber er war doch eine prägende Figur der Nachkriegszeit in der jungen BRD.
Srauß war sicher eine charismatische Person und ein politisches Talent, aber er war zugleich ein gefählicher Populist, Brandstifter und Brunnenvergifter. An ihm schieden sich die Geister, denn er ging zuweilen mit kriminellen Methoden und völlig skrupellos gegen politische Gegner vor oder solche, die seine Machenschaften aufdecken wollten. Sein Amt als Verteidigungsminister war von unaufhörlichen Skandalen begleitet. In der Spiegel-Affäre versuchte er missliebige Journalisten mundtot zu machen, was Adenauer bewog, ihn nicht mehr in sein neues Kabinett aufzunehmen.

Wir können froh sein, dass Strauß bei den Wahlen 1980 als Spitzenkandidat der CDU/CSU unterlag und nicht Kanzler wurde. Nicht auszudenken, was dieser skrupellos und undemokratische Politiker alles angestellt hätte.
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Orianne
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Dietrich hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Man kann über FJS viel Negatives sagen, aber er war doch eine prägende Figur der Nachkriegszeit in der jungen BRD.
Srauß war sicher eine charismatische Person und ein politisches Talent, aber er war zugleich ein gefählicher Populist, Brandstifter und Brunnenvergifter. An ihm schieden sich die Geister, denn er ging zuweilen mit kriminellen Methoden und völlig skrupellos gegen politische Gegner vor oder solche, die seine Machenschaften aufdecken wollten. Sein Amt als Verteidigungsminister war von unaufhörlichen Skandalen begleitet. In der Spiegel-Affäre versuchte er missliebige Journalisten mundtot zu machen, was Adenauer bewog, ihn nicht mehr in sein neues Kabinett aufzunehmen.

Wir können froh sein, dass Strauß bei den Wahlen 1980 als Spitzenkandidat der CDU/CSU unterlag und nicht Kanzler wurde. Nicht auszudenken, was dieser skrupellos und undemokratische Politiker alles angestellt hätte.
Ich schrieb ja, dass er seine dunklen Seiten hatte, die Du ja treffend hier aufgeführt hast, trotzdem muss, oder sollte eine funktionierende Demokratie einen solchen Politiker ertragen können, wir in der Schweiz haben es mit einem Herrn Blocher zu tun, der am liebsten die Uhr auf 1291 zurück drehen möchte, dazu würde er gerne die Schweiz mit einem Zaun vor dem "bösen" Ausland schützen, solche Leute sind, wie Du schreibst, brandgefährlich, nun ist das politische System der Schweiz so eingerichtet, dass sich so ein Mann niemals an die Spitze des Staates hieven oder kaufen könnte, auch wurde er als Bundesrat 2007 von der Vereinigten Bundesversammlung abgewählt, von diesem Schlag hat er sich bis jetzt noch nicht erholt, und er schwingt weiterhin seine Rachekeule. Da er Milliardär (Besitzer der EMS Werke, Vermögen ca 7 Mia. Schweizer Franken) kaufte er sich eine Partei und lässt sie mit den üblichen Methoden, Ausländer, Asylbewerber, Arbeitslosigkeit Stimmung machen, es wird nach den Wahlen im Oktober ein Rechtsrutsch erwartet, nur ihm persönlich wird es nicht nutzen, da er sich ein Bundesratsamt nicht kaufen kann.
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General William Tecumseh Sherman
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Nico_Neacsu
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Mir ist Strauß 1000 mal in die Haut lieber, als jeder Sozi!

Gerade jetzt wäre ein Kaliber Strauß`s von Nöten .....
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