19. April 2017: 50. Todestag von Konrad Adenauer

Die junge Republik: Bonn, Adenauer, RAF, Schmidt, Kohl

Moderator: Barbarossa

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Peppone
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dieter hat geschrieben:das sagte er offiziell, unternommen hat er für die Wiedervereinigung nichts.
Doch. Er hat z.B. aktiv das "Ausbluten" der DDR unterstützt (sowohl personell als auch finanziell), er hat dafür gesorgt, dass die BRD weiterreichende internationale Beziehungen anknüpfte als die DDR, er hat - allerdings mit Hilfe von Erhard und seinem Wirtschaftswunder - dafür gesorgt, dass die BRD der DDR immer weiter davoneilte, was die Prosperität und den individuellen Wohlstand der Bevölkerung anging (auch wenn das zu Zeiten Adenauers noch lange nicht so deutlich war wie von der westdeutschen Propaganda - tschuldigung - von den westdeutschen Medien verkauft wurde.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
das alles hätte er auch für seine Rheinische Republik getan. Außerdem finde ich es als nicht gut, dass man ein konkurierendes Land schädigen wollte schon wegen der dortigen Bevölkerung nicht, die nichts für dieses Regime konnte. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Außerdem finde ich es als nicht gut, dass man ein konkurierendes Land schädigen wollte schon wegen der dortigen Bevölkerung nicht, die nichts für dieses Regime konnte. :roll:
Du wärst ein schlechter Politiker... (Vorsicht Ironie)

Beppe
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Barbarossa
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Denke ich auch - ich meine, das mit dem "schlechten Politiker" - denn ich bin mir ganz sicher, daß man im Kalten Krieg Morgens, Mittags und Abends und auch noch zwischen den Mahlzeiten überlegt hat, wie man den jeweils anderen schädigen und diskreditieren kann.
War nun mal so...
:roll:
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Außerdem finde ich es als nicht gut, dass man ein konkurierendes Land schädigen wollte schon wegen der dortigen Bevölkerung nicht, die nichts für dieses Regime konnte. :roll:
Du wärst ein schlechter Politiker... (Vorsicht Ironie)
Beppe
Lieber Beppe,
das sowieso, hatte es in der Rödelheim SPD bis in den Vorstand gebracht, aber mit dem schlechtesten Stimmenergebnis. Durfte Kassierer bei der Arbeiterwohlfahrt machen, nach Brandts triumphalen Wahlsieg 1972 wollten sie mir den Kassiererposten bei der SPD in Ffm.-Rödelheim geben. Von meinen rhetorischen Fähigkeiten waren sie anscheinend nicht so überzeugt von meinem Fleiß ja, deswegen die Kassiererposten. Habe mich dann aus der aktiven Politikarbeit zurückgezogen.
Die brauchen Schaumschläger, die den Leuten alles versprechen. :wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Denke ich auch - ich meine, das mit dem "schlechten Politiker" - denn ich bin mir ganz sicher, daß man im Kalten Krieg Morgens, Mittags und Abends und auch noch zwischen den Mahlzeiten überlegt hat, wie man den jeweils anderen schädigen und diskreditieren kann.
War nun mal so...
:roll:
Lieber Barbarossa,
das war schlimm und entspricht nicht meinen Moralvorstellungen, vorallem davon waren immer die Kleinen Leute betroffen und nicht die Großkopfeten. Wir haben immer Packete zu unserer Verwandtschaft geschickt und wenn sie im Westen waren, mit ihnen Essen gegangen. Dankbarkeit oder Anerkennung kam dafür nicht rüber, wurde als Selbstverständlichkeit angesehen.
Wollten nach der Wende in unserem Häuschen im Odenwald logieren, nachdem wir das nicht wollten, kamen aus allerhand
Ländern von Kroatien bis nach Kenia die Urlaubskarten. Aus Kenia wurde meine Tante nach einem Unfall mit einem Rettungsflugzeug nach Deutschland zurückgeflogen.Ich war noch nie in Kenia. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Wir haben immer Packete zu unserer Verwandtschaft geschickt und wenn sie im Westen waren, mit ihnen Essen gegangen. Dankbarkeit oder Anerkennung kam dafür nicht rüber, wurde als Selbstverständlichkeit angesehen.
Wollten nach der Wende in unserem Häuschen im Odenwald logieren, nachdem wir das nicht wollten, kamen aus allerhand
Ländern von Kroatien bis nach Kenia die Urlaubskarten. Aus Kenia wurde meine Tante nach einem Unfall mit einem Rettungsflugzeug nach Deutschland zurückgeflogen.Ich war noch nie in Kenia. :roll:
Du hättest es aber können. Wir "Ostler" haben es ja bis 1989 nicht einmal gedurft. Da gab es sehr viel Nachholebedarf, wie mit vielen anderen Dingen auch, wie Autos, viele Lebensmittel, die wir hier bis dahin nicht einmal kannten usw.
Ich kann mich auch an die "Westpakete" erinnern. Wir haben uns immer herzlich dafür bedankt. Eine Selbstverständlichkeit war das für uns nicht.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Wir haben immer Packete zu unserer Verwandtschaft geschickt und wenn sie im Westen waren, mit ihnen Essen gegangen. Dankbarkeit oder Anerkennung kam dafür nicht rüber, wurde als Selbstverständlichkeit angesehen.
Wollten nach der Wende in unserem Häuschen im Odenwald logieren, nachdem wir das nicht wollten, kamen aus allerhand
Ländern von Kroatien bis nach Kenia die Urlaubskarten. Aus Kenia wurde meine Tante nach einem Unfall mit einem Rettungsflugzeug nach Deutschland zurückgeflogen.Ich war noch nie in Kenia. :roll:
Du hättest es aber können. Wir "Ostler" haben es ja bis 1989 nicht einmal gedurft. Da gab es sehr viel Nachholebedarf, wie mit vielen anderen Dingen auch, wie Autos, viele Lebensmittel, die wir hier bis dahin nicht einmal kannten usw.
Ich kann mich auch an die "Westpakete" erinnern. Wir haben uns immer herzlich dafür bedankt. Eine Selbstverständlichkeit war das für uns nicht.
Lieber Barbarossa,
das ist schön von Dir. Ich konnte nicht nach Kenia, weil uns, meiner Frau, unserem Sohn und meiner Wenigkeit einfach das Geld dafür gefehlt hat. Unser Sohn sollte studieren, war immer Nr. 1 oder 2 in der Klasse, das kostete Geld vorallem die Materialien für sein Studium des Maschinenbaus und mit meinem Beamtengehalt konnte man auch keine großen Sprünge machen. Als Pensionär geht es mir natürlich jetzt viel besser. :wink:
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Barbarossa
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Heute, am 19. April 2017, ist der 50. Todestag von Konrad Adenauer (CDU), dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Zu diesem Anlass habe ich diesen Pfad umgewidmet, da er bereits einige Links zu weiteren relevanten Themen und Artikeln enthält und wir auch bereits über Adenauer diskutiert haben. Zunächst noch einmal der Eröffnungsbeitrag als Zitat (einige Links musste ich darin noch reparieren):
Barbarossa hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Kannst du die Beiträge zu Adenauer noch abtrennen und ein neues Thema eröffnen?
Kann ich machen. Ich mache aber eine Zitaten- und Linksammlung daraus. So wird das Ganze kompakter und ich brauche keinen Pfad auseinanderreißen. Also Im Pfad "Erfolgreichste Bundeskanzler?" hatten sich die Mitglieder unseres Forums über Konrad Adenauer geäußert:
Ralph hat geschrieben:Gut, dann hier mal meine Liste (absteigend nach abnehmender Gewichtung):
  • Konrad Adenauer: Der Vater der Bundesrepublik. Ohne seine umsichtige und vorausschauende Politik hätte aus Deutschland niemals wieder ein souveräner Staat werden können.





[*]
Barbarossa hat geschrieben:Ich würde mich Ralph anschließen, sowohl was die Liste angeht, als auch die Gewichtung:

- Konrad Adenauer: Der Vater der Bundesrepublik und nicht zu vergessen: Er holte auch mit diplomatischem Geschick die letzten Kriegsgefangenen aus der UdSSR.
(...)
In diesem Zusammenhang könnte man noch darüber diskutieren, ob die Spaltung Deutschland bei einer Annahme der "Stalinnote" 1952 bereits hätte überwunden werden können.
Das hätte den Deutschen auch die Mauer erspart, aber auch die Westintegrierung Deutschlands verhindert.

Oder wäre ein Extra-Pfad dafür besser?

Edit: Ich mache das einfach so. Ist ja dieses Jahr auch genau 60 Jahre her.  :wink:  
Hier der neu eröfnete Pfad: 10.3.1952-23.9.1952: Die "Stalin-Noten" - Verpasste Chance?
Peppone hat geschrieben:...Adenauer als Erfolgreichster, ja....
dieter hat geschrieben:Adebauer nicht, weil die Westaliierten im Konflikt mit der SU um Deutschland und wegen der Wiederbewaffnung  unbedingt einen deutschen Politiker brauchte. Kurt Schuhmacher nannte ihn den Kanzler der Alliierten. Jeder andere Kanzler hätte Westdeutschland auch weiter gebracht, sowie der Osten Ulbricht bekam. :wink:
Peppone hat geschrieben:Ne, nicht jeder. Schumacher mit seinen sozialistisch angehauchten Plänen schon mal nicht. Adenauer drängte sich den Alliierten zwar nicth unbedingt auf, da waren eine Menge Zufälle bzw. Bekanntschaften im Spiel, aber Adenauer hatte durchaus auch seine Vorzüge: Er kannte sich in der Politik aus, und zwar nicht nur in der Kölner Stadtpolitik, sondern er war auch reichspolitisch schon aktiv gewesen, bevor er von den Nazis kaltgestellt wurde. Und er war christlich-konservativ - und eine andere Gesinnung wäre zumindest für die USA, aber auch für die Franzosen nicht in Frage gekommen.
Und er war während der Nazizeit im Land geblieben, was für einen Aufbau-Politiker schon ein Vorteil gegenüber den Exilanten war, die jahrelang nur von außen mitbekommen hatten, was in Deutschland (auch im Widerstand gegen Hitler) lief...

Es gab bestimmt so einige, die Adenauers Kragenweite ebenfalls gehabt hätten, aber ich bin mir nicht sicher, ob´s sooo viele waren.

Beppe
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
er war die ganze zeit im Kloster Maria Lach, Schuhmacher im KZ. Schuhmacher hat immer die Kommunisten als rot angemalte Nazis bezeichnet. :roll:
Peppone hat geschrieben:Wie passt das jetzt zu meinen Aussagen? Meinst du, Adenauer war in seinem Kloster komplett vom Geschehen außen rum abgeschnitten? Das war doch Schumacher auch...
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
1)Adenauer ist es zumindestens im Kloster besser ergangen als Schuhmache im KZ, ich erinnere an die Amputationen die er hatte und wie er von Frau Renger gestützt werden mußte. :roll:
2)Ich erinnere an das Alener Programm der CDU von 1947, welches die Verstaatlichung der Grundindustrie vorsah. :wink:
Im Übrigen wurde Adenauer nicht vom britischen Militärkommandanten als OB von Köln wegen Unfähigkeit entlassen :?:  :mrgreen:
Ralph hat geschrieben:Hier das Ergebnis dieser Diskussion  :) : http://geschichte-wissen.de/zeitgeschic ... liste.html
Die Linkliste:

26.04.1951: Volksbefragung gegen Remilitarisierung verboten
28. 9. 1951: Eröffnung des Bundesverfassungsgerichts
BND öffnet Akten über die "Organisation Gehlen"
Konrad Hermann Joseph Adenauer




[*]

Hier noch weitere Links zu relevanten Themen:

22. Januar 1963: Der Elysée-Vertrag
Magazin-Ausgabe: Deutsche Parteien nach 1945
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Ruaidhri
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In jedem Fall war Adenauer eine große Persönlichkeit, und seine Außenpolitik, mit der Aussöhnung mit dem Erbfeind als Initialisierung war sicherlich richtig.
 In der "Rheinischen Republik" war am Tag der Beisetzung schulfrei, zumindest dort wusste man sehr direkt um seine Verdienste, die er allerdings auch nur mit einem de Gaulle als Gegenüber erwerben konnte.
Meine Eltern waren geteilteter Meinung, innenpolitisch mochten sie den katholischen Konservativen nicht sonderlich, dafür waren sie halt erstens Liberale und auch noch evangelisch, seine Außenpolitik, gerade die Aussöhnung mit Frankreich, fanden sie absolut segensreich.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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