RAF - Einschränkung der Grundrechte?

Die junge Republik: Bonn, Adenauer, RAF, Schmidt, Kohl

Moderator: Barbarossa

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Peppone
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dieter hat geschrieben:Übrigends die DDR hatte dieses Problem besser gelöst.
Die DDR? Wohl eher die Sowjets.
Und die sind mit der Grasmähermethode vorgegangen: Alles, was nicht sozialistisch war, war faschistisch und wurde hingerichtet oder ins Lager gesteckt.
Komisch nur, dass es auch in der DDR noch Leute in führenden Positionen gab, die Ex-Nazis gewesen sind.

Ob das die RAF-Leute gemerkt haben, als sie in der DDR waren? (um mal wieder zum Thema zu kommen!)

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Übrigends die DDR hatte dieses Problem besser gelöst.
Die DDR? Wohl eher die Sowjets.
Und die sind mit der Grasmähermethode vorgegangen: Alles, was nicht sozialistisch war, war faschistisch und wurde hingerichtet oder ins Lager gesteckt.
Komisch nur, dass es auch in der DDR noch Leute in führenden Positionen gab, die Ex-Nazis gewesen sind.
Ob das die RAF-Leute gemerkt haben, als sie in der DDR waren? (um mal wieder zum Thema zu kommen!)
Beppe
Lieber Beppe,
Nach Gründung der DDR führten die Prozesse die Deutschen und nicht die Russen. Die SED setzte sich aus SPD- und KPD-Leuten zusammen. daneben gab es sogar eine CDU, LDPD, NDPD und Bauernpartei. Auch die beiden Kirchen existierten weiter. Schlimm genug, dass ich die DDR verteidigen muß. :oops: Die Einzigen, die verfolgt wurden waren SPD-Leute und eine SPD durfte sich nicht mehr gründen. :roll:
Welche EX-Nazis in führenden Positionen meinst Du :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Welche EX-Nazis in führenden Positionen meinst Du :?:
Beziehe mich u.a. auf diese Seite:
http://www.antifa-nazis-ddr.de/n/10019451.011.php

Zwar eine Antifa-Seite und daher wohl voreingenommen, aber die Daten kommen mir recht zuverlässig vor und decken sich auch mit meinen Infos (u.a. mündlich von etwa 30 Professoren, die ich auf einer Konferenz getroffen habe und die in der DDR tätig waren).

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Welche EX-Nazis in führenden Positionen meinst Du :?:
Beziehe mich u.a. auf diese Seite:
http://www.antifa-nazis-ddr.de/n/10019451.011.php

Zwar eine Antifa-Seite und daher wohl voreingenommen, aber die Daten kommen mir recht zuverlässig vor und decken sich auch mit meinen Infos (u.a. mündlich von etwa 30 Professoren, die ich auf einer Konferenz getroffen habe und die in der DDR tätig waren).

Beppe
Lieber Beppe,
habe diesen Beitrag flüchtig überlesen, konnte aber kein prominentes SED-Mitglied darin finden. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:habe diesen Beitrag flüchtig überlesen, konnte aber kein prominentes SED-Mitglied darin finden. :roll:
Das nicht, aber interessante Zahlen:
Im Gesundheitswesen der späteren DDR waren 1947 25,0 Ex-NSDAP-Leute, in der Industrie 10%, im Postwesen 17%.
Fast nicht mehr vorhanden waren NSDAP-Leute in Bereichen wie Bildung, Polizei, Justiz.
Grob gesagt ein Zehntel aller SED-Mitglieder von 1953 waren ehemals in der NSDAP gewesen (150.000 Ex-NSDAP´ler bei insgesamt 1,2 Millionen SED-Parteimitgliedern).
Weiter heißt es da:
"Im Jahre 1965 waren so noch 53 Alt-Nazis Abgeordnete der Volkskammer, 12 Mitglieder und Kandidaten des ZK der SED, 2 Mitglieder des Staatsrates der DDR und 5 besaßen Landesministerposten. Etliche Alt-Nazis halfen beim Aufbau der "Volkspolizei" und der NVA. In den Medien besaßen sie großen Einfluß. Sie bekleideten die Stellungen von Chefredakteuren und bildeten z.B. in den Redaktionen des "Neuen Deutschland" und der "Deutschen Außenpolitik" eigene Arbeitsgruppen. In all diesen "roten" Institutionen ließen sich Nazis finden, dort gab es ehemalige SS-Mitglieder, SA-Führer, Vertrauensleute der Gestapo, Angehörige von Propagandakompanien, Mitarbeiter des NS-Rundfunks, des "Völkischen Beobachters", des "Schwarzen Korps", Beamte des Propagandaministeriums, Mitglieder des "SS-Rasse und Siedlungs-Hauptamtes", Angehörige der "Legion Condor"."

Beppe
Suebe
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Suebe hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:
Suebe hat geschrieben: Aber die Frage lautet:
"Thema Einschränkung der Grundrechte, im Zuge der Verfolgung der Raf-Terroristen am besten gliedern?"

und damit hat die Notstandsgesetzgebung nichts zu tun.
Oh doch, und zwar nicht nur bei der Vorgeschichte der RAF, sondern eben auch beim Kampf gegen die RAF. Da waren die Notstandsgesetze eine der Grundlagen für die Maßnahmen gegen die RAF und auch gegen mutmaßliche Unterstützer (z.B. Berufsverbote für Lehrer und andere Beamte).

Beppe
Die Berufsverbote haben meine Altersklasse voll getroffen. Die schoofelste Angelegenheit die sich die BRD in ihrer Geschichte geleistet hat. Ein Kumpel von mir ist nicht zuletzt deshalb, und der Unmöglichkeit in seinem Beruf jemals ein Anstellung zu bekommen, nach Downunder ausgewandert. .

.
Nachklapp.

Kommt gestern Vormittag ein drahtiger älterer Radfahrer daher, und brüllt lauthals in bestem Schwäbisch:
"Ja (er benutzte meinen damaligen Kriegernamen) do bischt jo, ja keenscht mi nemme"
ich hätte ihn tatsächlich nicht mehr erkannt, aber die Stimme.
Mein einst vor dem "Radikalenerlass" und anderen Schikanen der BRD-Realität der 70er zu den Antipoden geflüchteter Freund auf Heimaturlaub.

Ein Anlass zu einem solenen Männerfest mit etlichen Fläschchen Trollinger und der Intonierung alter Schlachtgesänge.
Scheeeeee wars.

(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne unter leichtem Alkoholeinfluss die alten Heldenlieder darbieten?)
Zuletzt geändert von Suebe am 23.06.2012, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Peppone
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Suebe hat geschrieben:(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne im Suff die alten Heldenlieder darbieten?)
Nicht nur. Auch das germanische Erbe dürfte da durchschlagen...vom romanischen Erbe (Rotwein! Gesang! Belcanto?!?) ganz zu schweigen.
:mrgreen: :mrgreen:

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:habe diesen Beitrag flüchtig überlesen, konnte aber kein prominentes SED-Mitglied darin finden. :roll:
Das nicht, aber interessante Zahlen:
Im Gesundheitswesen der späteren DDR waren 1947 25,0 Ex-NSDAP-Leute, in der Industrie 10%, im Postwesen 17%.
Fast nicht mehr vorhanden waren NSDAP-Leute in Bereichen wie Bildung, Polizei, Justiz.
Grob gesagt ein Zehntel aller SED-Mitglieder von 1953 waren ehemals in der NSDAP gewesen (150.000 Ex-NSDAP´ler bei insgesamt 1,2 Millionen SED-Parteimitgliedern).
Weiter heißt es da:
"Im Jahre 1965 waren so noch 53 Alt-Nazis Abgeordnete der Volkskammer, 12 Mitglieder und Kandidaten des ZK der SED, 2 Mitglieder des Staatsrates der DDR und 5 besaßen Landesministerposten. Etliche Alt-Nazis halfen beim Aufbau der "Volkspolizei" und der NVA. In den Medien besaßen sie großen Einfluß. Sie bekleideten die Stellungen von Chefredakteuren und bildeten z.B. in den Redaktionen des "Neuen Deutschland" und der "Deutschen Außenpolitik" eigene Arbeitsgruppen. In all diesen "roten" Institutionen ließen sich Nazis finden, dort gab es ehemalige SS-Mitglieder, SA-Führer, Vertrauensleute der Gestapo, Angehörige von Propagandakompanien, Mitarbeiter des NS-Rundfunks, des "Völkischen Beobachters", des "Schwarzen Korps", Beamte des Propagandaministeriums, Mitglieder des "SS-Rasse und Siedlungs-Hauptamtes", Angehörige der "Legion Condor"."
Beppe
Lieber Beppe,
dann war es wie bei uns. Anscheinend wurden diese Leute beim Aufbau des Staates gebraucht. :wink:
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dieter
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Suebe hat geschrieben:
Suebe hat geschrieben:
Suebe hat geschrieben: Aber die Frage lautet:
"Thema Einschränkung der Grundrechte, im Zuge der Verfolgung der Raf-Terroristen am besten gliedern?"

und damit hat die Notstandsgesetzgebung nichts zu tun.
Oh doch, und zwar nicht nur bei der Vorgeschichte der RAF, sondern eben auch beim Kampf gegen die RAF. Da waren die Notstandsgesetze eine der Grundlagen für die Maßnahmen gegen die RAF und auch gegen mutmaßliche Unterstützer (z.B. Berufsverbote für Lehrer und andere Beamte).

Beppe
Die Berufsverbote haben meine Altersklasse voll getroffen. Die schoofelste Angelegenheit die sich die BRD in ihrer Geschichte geleistet hat. Ein Kumpel von mir ist nicht zuletzt deshalb, und der Unmöglichkeit in seinem Beruf jemals ein Anstellung zu bekommen, nach Downunder ausgewandert. .

.
Nachklapp.

Kommt gestern Vormittag ein drahtiger älterer Radfahrer daher, und brüllt lauthals in bestem Schwäbisch:
"Ja (er benutzte meinen damaligen Kriegernamen) do bischt jo, ja keenscht mi nemme"
ich hätte ihn tatsächlich nicht mehr erkannt, aber die Stimme.
Mein einst vor dem "Radikalenerlass" und anderen Schikanen der BRD-Realität der 70er zu den Antipoden geflüchteter Freund auf Heimaturlaub.

Ein Anlass zu einem solenen Männerfest mit etlichen Fläschchen Trollinger und der Intonierung alter Schlachtgesänge.
Scheeeeee wars.

(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne unter leichtem Alkoholeinfluss die alten Heldenlieder darbieten?)[/quote]
Lieber Schwabe,
hoffentlich ist Euch der Trollinger gut bekommen. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne unter leichtem Alkoholeinfluss die alten Heldenlieder darbieten?)
Die Schwaben haben keine keltischen Vorfahren (jedenfalls nicht in der Hauptsache). Sie sind ganz überwiegend Nachfahren ausgewanderter Elbgermanen.

*klugschiss Ende*
:twisted:
Die Diskussion ist eröffnet!

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne unter leichtem Alkoholeinfluss die alten Heldenlieder darbieten?)
Die Schwaben haben keine keltischen Vorfahren (jedenfalls nicht in der Hauptsache). Sie sind ganz überwiegend Nachfahren ausgewanderter Elbgermanen.

*klugschiss Ende*
:twisted:
Lieber Barbarossa,
das Zitat war noch von Suebe, der das sicherlich auch nur ironisch gemeint hatte. Ich hatte darunter nur vom Trollinger geschrieben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Ah ja, ok, das war nicht so ersichtlich.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Peppone
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dieter hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne unter leichtem Alkoholeinfluss die alten Heldenlieder darbieten?)
dieter hat geschrieben: das Zitat war noch von Suebe, der das sicherlich auch nur ironisch gemeint hatte. Ich hatte darunter nur vom Trollinger geschrieben. :wink:
Also, ähm, "leichter Alkoholgenuss" bei einem Schwaben, der Trollinger konsumiert - das schließt sich eigentlich aus, so weit ich durch meine Verwandtschaft sowie meine persönlichen Erfahrungen im Schwabenland informiert bin.
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Beppe
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:(ist das das keltische Erbe, dass die Schwaben gar so gerne unter leichtem Alkoholeinfluss die alten Heldenlieder darbieten?)
dieter hat geschrieben: das Zitat war noch von Suebe, der das sicherlich auch nur ironisch gemeint hatte. Ich hatte darunter nur vom Trollinger geschrieben. :wink:
Also, ähm, "leichter Alkoholgenuss" bei einem Schwaben, der Trollinger konsumiert - das schließt sich eigentlich aus, so weit ich durch meine Verwandtschaft sowie meine persönlichen Erfahrungen im Schwabenland informiert bin.
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Beppe
Lieber Beppe,
saufen die alle :?: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:saufen die alle :?: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Nääää, nicht doch.
Aber ein Schwabe, der Trollinger trinkt, bleibt nicht beim ersten Viertele stehen...

Meiner Erfahrung nach.




Die ich nicht absolut setzen möchte...





Aber is halt meine Erfahrung.
:mrgreen:
Beppe
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