30. August 2022: Michail Gorbatschow gestorben

Zwei Supermächte stehen sich gegenüber: Vereinigte Staaten gegen die UdSSR

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Gestern, am 30. August 2022, ist der frühere Staats- und Parteichef der UdSSR, Michail Gorbatschow, im Alter von 91 Jahren gestorben.
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Er übernahm als Nachfolger von Konstantin Tschernenko im März 1985 das Amt des Generalsekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und übte dieses bis August 1991 aus. Staatschef der UdSSR wurde er 1988 als Nachfolger von Andrei Gromyko.
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Gorbatschow brach mit der totalitären Politik seiner Vorgänger und begann seit dem 27. Parteitag der KPdSU im Februar 1986 mit der Verkündung und Umsetzung der Konzepte Glasnost (‚Offenheit‘) und Perestroika (‚Umstrukturierung‘).
Dies führte zwar in Ansätzen zu einer Demokratisierung der SU, aber auch zu einem wirtschaftlichen Niedergang (bzw. er konnte diesen nicht aufhalten), politischer Destabilisierung und letztlich zum Zusammenbruch der UdSSR - Ende 1991. Auch Warschauer Pakt und RGW brachen zusammen, wodurch der ,,Kalte Krieg'' aber auch vorerst beendet war.
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Außenpolitisch haben die ehemaligen Ostblockstaaten (wie auch die frührere DDR) Gorbatschow dadurch viel zu verdanken, da er die dortigen Demokratisierungsprozesse und auch die staatliche Einheit Deutschlands nicht mit militärischen Mitteln aufzuhalten versuchte, so wie das seine Vorgänger taten. Er erhielt dafür den Friedensnobelpreis.

weitere Infos: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Michail ... orbatschow


Beitrag aus einem anderen Thema von Skeptik, Zitat:
Skeptik hat geschrieben: 31.08.2022, 16:52 Michail Gorbatschow war eine ehrliche Haut!

Das einzige russische Paar, das den Deutschen sympathisch war: Raissa und Michail Gorbatschow. Gorbatschow starb am Dienstag im Alter von 91 Jahren in Moskau. Seine Frau Raissa starb schon 1999 an Leukämie im Alter von 67 Jahren in Münster.

In einem interessanten Interview des SPIEGEL 33/2011 ging er auch auf Putin und Medwedew ein (Seite 122):

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/79974018

Gorbatschow: Putin will an der Macht bleiben. Aber nicht, um endlich unsere dringendsten Probleme zu lösen – Bildung, Medizin, Armut. Das Volk wird nicht gefragt, die Parteien sind Marionetten des Regimes. Gouverneure werden nicht mehr direkt gewählt, Direktmandate bei den Wahlen wurden abgeschafft, alles läuft nur noch über Parteilisten. Neue Parteien werden aber nicht zugelassen, sie stören.

SPIEGEL: Der scheinbar liberale Medwedew wird manchmal mit Ihnen verglichen. Halten Sie das für gerechtfertigt?
Gorbatschow: Vergleiche hinken. Medwedew ist ein gebildeter Mensch, er sammelt Erfahrung. Aber er braucht Kräfte, auf die er sich stützen kann.

Putin und Medwedew sind seitdem im Kopf kranke Menschen geworden.
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Balduin
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Gorbatschow ist mir nur aus den Geschichtsbüchern bekannt.

Im Rest der Welt hat er die Achtung erfahren, die ihm in Russland verwehrt blieb und bleibt.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Ich habe die Zeit ja direkt miterlebt.
Bei uns in der DDR gab es tatsächlich Forderungen, die SED solle eine ähnliche Politik einschagen, wie Gorbatschow. Das wurde von denen aber abgelehnt - eigentlich aus heute verständlichem Grund. 1988 wurde dann sogar der sowjetische ,Sputnik' aus der Lieferungsliste in der DDR gestrichen - die inzwischen selbst dort schon freiere Berichterstattung behagte den SED-Genossen so gar nicht.
Der geflügelte Satz vom Oktober 1989: ,,Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben'' ist zwar so wohl nur schriftlich gefallen, ist aber in die Geschichte eingegangen.
Mir hat auch das Gedankengebäude vom ,,Haus Europa'' gut gefallen. Darunter konnte ich mir sehr gut etwas vorstellen - im Gegensatz z. B. zur EU, bei der man nicht so richtig weiß, was sie jetzt genau ist und zu was sie sich entwickeln soll...
Wenn es darum ginge, die Nationalitäten zu verwischen oder gar obsolet zu machen, dann ginge das für mich gar nicht.
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Dass Gorbatschow bei den Menschen in Russland u. a. ehemalige Sowjetrepubliken nicht sehr populär war, liegt wohl besonders am wirtschaftlichen Niedergang unter Gorbatschow. Ob das seiner Perestroika geschuldet war oder ob die wirtschaftlichen Auswirkungen erst bei ihm richtig sichtbar wurden, könnte ich jetzt nicht einschätzen. Jedenfalls habe ich gerade in einer Doku nochmal gesehen, dass in der SU zu seiner Zeit sogar Lebensmittelkarten ausgegeben wurden - wie im Krieg!
Da wird dann schon einiges klar...
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