Die Kuba-Krise als Spiegel der Ost-West-Politik?

Zwei Supermächte stehen sich gegenüber: Vereinigte Staaten gegen die UdSSR

Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Hallo Geschichtsfreunde,

im Hausaufgaben-Portal hat ein Schüler die folgende Frage gestellt: Inwiefern war die Kubakrise (1962) ein Spiegel für Ost-West-Politik während des Kalten Krieges? (Frage)

Ich habe darüber jetzt nachgedacht, allerdings komme ich mit der Fragestellung nicht zurecht. Die Kubakrise war der Höhepunkt des Kalten Kriegs - die Welt stand kurz vor einem Atomkrieg. Erst danach folgte eine Entspannungspolitik. Die Formulierung "Spiegel für die Ost-West-Politik" zielt doch aber eher darauf ab, dass die Kubakrise im Kleinen die Entwicklungen des Kalten Kriegs über Jahrzehnte hinweg "spiegelte" beziehungsweise zusammenfasste. Dem kann ich aber so nicht zustimmen.

Was meint ihr?
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Marianne E.
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Ich verweise auf den Artikel bei Wikipedia.
Eine Zusammenfassung und Analyse ist wegen des Umfangs nicht so schnell möglich.

Aber trotzdem würde ich diese 13-tägige Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR nicht als Spiegel der Ost-West-Politik bezeichnen. Die Kubakrise betraf den sog. Kalte Krieg zwischen den beiden Supermächten. Ein Gutes hatte diese Krise. Sie ging relativ schnell zu Ende und war der Anfang einer Neuordnung der beiderseitigen Verhältnisse.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise
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Barbarossa
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Kuba als Spiegel der Ost-West-Politik...

Vielleicht insofern, dass beide Seiten erst auf größtmögliche Konfrontation gingen und erst, als die Situation für beide Seiten zu gefährlich wurde, fand man einen Kompromiss, mit dem beide Seiten leben konnten. Letztlich war die gesamte Zeit des Kalten Krieges durch das Prinzip der gegenseitigen Abschreckung (vor einem Angriff der Gegenseite) geprägt.
Nicht vergessen darf man aber auch, dass der sogenannte Kalte Krieg an vielen Rändern durch Stellvertreterkriege sehr heiß war. So etwa in Korea, Vietnam, Afghanistan und auch Nikaragua würde ich dazu zählen.
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Balduin
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Barbarossa hat geschrieben:Kuba als Spiegel der Ost-West-Politik...

Vielleicht insofern, dass beide Seiten erst auf größtmögliche Konfrontation gingen und erst, als die Situation für beide Seiten zu gefährlich wurde, fand man einen Kompromiss, mit dem beide Seiten leben konnten. Letztlich war die gesamte Zeit des Kalten Krieges durch das Prinzip der gegenseitigen Abschreckung (vor einem Angriff der Gegenseite) geprägt.
Nicht vergessen darf man aber auch, dass der sogenannte Kalte Krieg an vielen Rändern durch Stellvertreterkriege sehr heiß war. So etwa in Korea, Vietnam, Afghanistan und auch Nikaragua würde ich dazu zählen.
Du hast Recht, wenn man das relativ "grob" betrachtet. Meine Probleme sind eher darin, dass die Kuba-Krise ja ziemlich am Anfang des Kalten Krieges stand.
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Barbarossa
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Ziemlich am Anfang war 1962 auch nicht mehr - würde ich eher so mittendrin verorten. Der Kalte Krieg begann schon sehr bald nach dem 2. Weltkrieg und der 1. Höhepunkt war die Berliner Blockade 1948/49...
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989/90 war der Spuk vorbei.
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Balduin
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Da hast Du schon Recht ja!

Ich habe im Hausaufgaben-Portal eine Antwort veröffentlicht: https://geschichte-wissen.de/fragen/113 ... en-krieges
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Barbarossa
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Hier noch ein Artikel über den Höhepunkt der Kuba-Krise am 27. Oktober 1962:
https://www.welt.de/geschichte/kopf-des ... krieg.html

Ich glaube, wenn das schief gelaufen wäre, dann gäbe es uns alle heute nicht (mehr). 😔
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Skeptik
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Wichtige Ergänzungen aus russischer Sicht. Fernsehen: 1.Digital von 2012:

Во время Карибского кризиса 1962 года хладнокровие и выдержка капитана II-го ранга Василия Архипова предотвратили ядерную катастрофу... Об этом рассказывается в документальной драме британского режиссера Ника Грина.

...US-Kriegsschiffe und Flugzeuge patrouillierten im Atlantik vor der kubanischen Küste, um mögliche feindliche U-Boote aufzuspüren. Die sowjetischen U-Boote waren gezwungen, tief unter Wasser zu gehen. Um sie an die Oberfläche zu zwingen, begannen die Amerikaner, Sprengstoff ins Wasser zu werfen, worüber sie Moskau informierten. Aber sie wussten nicht, dass Moskau zu dieser Zeit keine Kommunikation mit ihren U-Booten hatte. Sie wussten auch nicht, dass sie Atomwaffen an Bord hatten.
...Die sowjetischen Seeleute zogen ihre Informationen über die Vorgänge in der Welt nur aus dem, was sie selbst beobachten konnten. Und sie sahen, dass sie von der amerikanischen Marine "umzingelt" waren, dass sie bei jedem Auftauchen bombardiert wurden und bei jedem Abtauchen...

Moskau hatte sich zwei Wochen lang nicht mit den U-Boot-Kommandanten in Verbindung gesetzt, so dass diese nichts über die Entwicklung der Kuba-Krise wussten, um die amerikanischen Schiffe nicht auf ihre Spur zu bringen. Als Valentin Savitsky hörte, was er für das Geräusch von Bombenexplosionen rund um das Schiff hielt, entschied er, dass der Krieg bereits begonnen hatte, und beschloss, einen Torpedo mit einem Atomsprengkopf abzuschießen, wohl wissend, dass dies für ihn und seine gesamte Besatzung den Tod bedeuten würde: "Wir werden sie in die Luft jagen, wir werden alle sterben, aber wir werden alle ihre Schiffe versenken". Wassili Arkhipow, der ranghöchste Offizier an Bord des Schiffes, ließ dies jedoch mit bemerkenswerter Gelassenheit und Gleichmut nicht zu.
https://www.vremya.tv/announce/12069

Wie man sieht, menschliche Fehleinschätzungen können immer wieder zu Katastrophen führen. "Glück gehabt" wäre hier eine saloppe Antwort!
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Barbarossa
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Wohl wahr...
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