Das Weltbild des jungen Hitler nach „Mein Kampf“

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

Wallenstein

Ich habe einmal die ersten Kapitel seines Buches gelesen und versucht, seine Weltanschauung zu beschreiben, so wie er sie uns vermittelt. Ich verzichte auf Seitenangaben.
Das Buch findet sich unter aryanism.net/downloads/books/adolf-hitler/mein-kampf-deutsch.pdf

Die Schulzeit: Entwicklung zum Nationalisten
Adolf Hitler wurde 1889 als Sohn eines österreichischen Zollbeamten in Braunau geboren. Das Geburtshaus steht noch. Sein Vater war tyrannisch und gewalttätig, er wollte aus dem Jungen einen Beamten machen, was dieser strikt ablehnte, denn der träumte von einer Karriere als Künstler. Konflikte waren vorprogrammiert. Der Vater stirbt, als Hitler 13 Jahre alt ist.

Mit 12 Jahren, beim Übergang in die Realschule in Linz, stellte sich bei ihm Schulversagen ein. Er lernte nicht mehr und bleibt schon in der ersten Klasse der Realschule sitzen und muss sie wiederholen. Nach der dritten Klasse geht es in Linz nicht mehr, er wechselt nach Steyr, doch ohne Abschluss verlässt er dann die Schule. Die Angelegenheit ist ihm peinlich. Er schiebt ein Lungenleiden vor, doch er glaubt wohl selbst nicht dran.
„Sicher war zunächst nur mein ersichtlicher Misserfolg in der Schule.“

Trotzdem spricht er wohlwollend über seine Schulzeit:
„Was mich freute, lernte ich, vor allem aber auch alles, was ich meiner Meinung nach später als Maler brauchen würde….Am weitaus besten waren meine Leistungen in Geographie und mehr noch in der Weltgeschichte.“

Sein Lehrer war ein deutsch-nationaler Professor, der Österreich verachtete und das preußische Wesen bewunderte. Hitler bekam vermittelt:

„Heiße Liebe zu meiner deutsch – österreichischen Heimat, aber tiefer Hass gegen den österreichischen Staat, helle Verachtung und Empörung zugleich gegen das kaiserliche Haus Habsburg.“

Die Habsburger waren für ihn undeutsch, da sie das Deutschtum nicht förderten und kosmopolitisch orientiert waren. Hitler hasst den Vielvölkerstaat. Nun kam dazu der deutsch-nationale Unterricht, die Schulagitation gegen Tschechen und Südslawen, Kornblumen und „Heil“ – Grüße, die ganze völkische Atmosphäre der Kleinstadt – Mittelklasse. So entwickelte sich sein extremer Nationalismus. Er selbst schreibt:
Ich wurde Nationalist, aber freilich auch damals schon ein junger Revolutionär“.

Was bleibt als Erkenntnis übrig?
„Wer konnte auch unter einem solchen Lehrer deutsche Geschichte studieren, ohne zum Feinde des Staates zu werden, der durch sein Herrscherhaus in so unheilvoller Weise die Schicksale der Nation beeinflußte?
Wer endlich konnte noch Kaisertreue bewahren einer Dynastie gegenüber, die in Vergangenheit und Gegenwart die Belange des deutschen Volkes immer und immer wieder um schmählicher eigener Vorteile wegen verriet?
Wußten wir nicht als Jungen schon, daß dieser österreichische Staat keine Liebe zu uns Deutschen besaß, ja überhaupt gar nicht besitzen konnte?“


Die nächsten Jahre verbringt er mit Nichtstun bei seiner Mutter. Hierüber teilt er uns nichts mit. Angeblich sei er krank gewesen.

Die Wiener Zeit, I. Hass auf die Sozialdemokratie

Nach ihrem Tod siedelt er nach Wien über. Hier erlebt er eine schwere Enttäuschung. Er wird von der Kunstakademie nicht aufgenommen. Gelernt hat er nichts, er wird zum obdachlosen Stadtstreicher und er erlebt die Deklassierung. Hierzu macht er eine kluge Bemerkung:

„Die Umgebung meiner Jugend setzte sich zusammen aus den Kreisen kleinen Bürgertums, also aus einer Welt, die zu dem reinen Handarbeiter nur sehr wenige Beziehungen besitzt. Denn so sonderbar es auch auf den ersten Blick scheinen mag, so ist doch gerade die Kluft zwischen diesen durchaus nicht glänzend gestellten Schichten und dem Arbeiter der Faust oft tiefer als man denkt. Der Grund dieser, sagen wir fast Feindschaft liegt in der Furcht einer Gesellschaftsgruppe, die sich erst ganz kurze Zeit aus dem Niveau der Handarbeiter herausgehoben hat, wieder zurückzusinken in den alten, wenig geachteten Stand oder wenigstens noch zu ihm gerechnet zu werden.“

Hitler ist selber Kleinbürger, er kennt seine Klasse sehr genau, denkt, fühlt und spricht aus, was sie bewegt. Die Erfahrung der Deklassierung machten Millionen Kleinbürger nach dem Weltkrieg und der chaotischen Nachkriegszeit. Nicht jeder von ihnen könnte ein Hitler werden, aber ein Stück Hitler steckte in jedem von ihnen drin.

Hitler geht es nicht gut, er sucht nach Erklärungen für seine unglückliche Situation und findet sie.

„In dieser Zeit sollte mir auch das Auge geöffnet werden für zwei Gefahren, die ich beide vordem kaum dem Namen nach kannte, auf keinen Fall aber in ihrer entsetzlichen Bedeutung für die Existenz des deutschen Volkes begriff:
Marxismus und Judentum.“


Hitler will Architekt werden, stattdessen landet er als Hilfsarbeiter auf dem Bau.

In Wien lernt er das soziale Elend der Arbeiterschaft kennen:
„Tiefstes soziales Verantwortungsgefühl zur Herstellung besserer Grundlagen unserer Entwicklung, gepaart mit brutaler Entschlossenheit in der Niederbrechung unverbesserlicher Auswüchslinge.“

Hitler empfindet aber gleichzeitig auch tiefen Abscheu vor den Arbeitern und der organisierten Arbeiterbewegung:

„Ich weiß nicht, was mich nun zu dieser Zeit am meisten entsetzte. Das wirtschaftliche Elend meiner damaligen Gefährten, die sittliche und moralische Rohheit oder der Tiefstand ihrer geistigen Kultur.“

Die Arbeiter behandeln ihn schlecht und schikanieren ihn, den ungelernten Hilfsarbeiter. Sie akzeptieren ihn nicht als ihresgleichen. Die Wut auf die Arbeiterschaft ist überall in seinem Buch nachlesbar. Hitler kann sich auch nicht einordnen in das Arbeitsleben. Immer wieder wird er entlassen. Seine Kollegen mögen diesen Sonderling nicht. Mit den Gewerkschaften bekommt er ständig Ärger. Die Arbeiter unterstützen die Sozialdemokratie und die ist ihm ein Abscheu:

„Was mich am meisten abstieß, war ihre feindselige Stellung gegenüber dem Kampf um die Erhaltung des Deutschtums, das jämmerliche Buhlen um die Gunst der slawischen „Genossen“.“

Gleichzeitig erkennt er aber, dass die Arbeiter aufgrund ihrer sozialen Lage potentielle revolutionär sind, man müsse aber für sie eine neue Ideologie entwickeln:

„Wird der Sozialdemokratie eine Lehre von besserer Wahrhaftigkeit, aber mit gleicher Brutalität und Durchführung entgegengestellt, wird diese siegen, wenn auch nach schwerstem Kampfe. „

Die Wiener Zeit II, Der Antisemitismus

Nun kam der Hass auf die Juden hinzu. Dieser entwickelt sich erst später bei ihm.
„Linz besaß nur wenige Juden. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich ihr Äußeres europäisiert und war menschlich geworden; ja, ich hielt sie sogar für Deutsche.“

Eine interessante Formulierung, ihr Äußeres war menschlich geworden.

Hitler hatte mit Juden nur wenig Erfahrung gehabt. Jetzt wird ihm von überall her viel Schlechtes über sie erzählt. Wien wurde damals überschwemmt von Juden aus Osteuropa, die vor den Pogromen flüchteten, und die schon äußerlich sehr exotisch aussahen
Hitler berichtet, dass er in Wien „richtige“ Juden kennen lernte, in langem Kaftan mit schwarzen Locken. Ihm sei übel geworden und er habe:
„über die körperliche Unsauberkeit hinaus plötzlich die moralischen Schmutzflecken des auserwählten Volkes entdeckt.“

Nun entdeckt er Juden überall dort, wo er selber gerne wäre, in der Kunst, Literatur, Presse und im Reichtum. Er als armer Landstreicher in Wien entwickelt einen fürchterlichen Neid und Hass auf die Juden.
„Das war Pestilenz, geistige Pestilenz, schlimmer als der schwarze Tod, mit der man das Volk infizierte.“

Weil in der Sozialdemokratie viele Juden aktiv waren, erblickt er einen Zusammenhang:
„Nur die Kenntnis des Judentums allein bietet den Schlüssel zum Erfassen der inneren und damit wirklichen Absichten der Sozialdemokratie.“
Hitler hat seine Feinde ausgemacht.


Hitlers Berufung zum Führer

Hitler fühlt sich zum Politiker berufen. In dem Männerheim hält er vor den Obdachlosen große Reden. Keiner nimmt ihn ernst.

In Wien bewundert er den Bürgermeister Karl Lueger, einem Antisemiten, der vor allem bei den kleinen Leuten sehr beliebt war. Hitler schreibt:

„Er legte das Hauptgewicht seiner politischen Tätigkeit auf die Gewinnung von Schichten, deren Dasein bedroht war und mithin eher zu einem Ansporn als zu einer Lähmung des Kampfwillens wurde. Ebenso war er geneigt, sich all der einmal schon vorhandenen Machtmittel zu bedienen, bestehende mächtige Einrichtungen sich geneigt zu machen, um aus solchen alten Kraftquellen für die eigene Bewegung möglichst großen Nutzen ziehen zu können.“

Damit ist seine spätere Strategie vorgezeichnet: Das deklassierte Kleinbürgertum zu mobilisieren, um sich dann mit den herrschenden Eliten zu verbünden.

Nationalismus, Antisemitismus, Sozialneid, Abscheu vor der Arbeiterschaft bei gleichzeitigem Verständnis für ihre schlechte Lage, so entwickelte sich seine Ideenwelt.

Trotzki schreibt meines Erachtens ganz richtig:
„Zu Beginn seiner politischen Laufbahn zeichnete sich Hitler vielleicht nur durch größeres Temperament, eine lautere Stimme und selbstsichere geistige Beschränktheit aus. Er brachte in die Bewegung keinerlei fertiges Programm mit…
Seine Reden zeichnen sich aus durch:
„Sentimentale Formlosigkeiten, Mangel an Disziplin des Denkens, Unwissenheit bei buntscheckiger Belesenheit – all diese Minus verwandelten sich in ein Plus. Sie gaben ihm die Möglichkeit, im Bettelsack »Nationalsozialismus« alle Formen der Unzufriedenheit zu vereinen und die Masse dorthin zu führen, wohin sie ihn stieß. Von den eigenen Improvisationen des Beginns blieb im Gedächtnis des Agitators nur das haften, was Billigung fand. Seine politischen Gedanken waren die Frucht der rhetorischen Akustik. So ging die Auswahl der Losungen vonstatten. So verdichtete sich das Programm. So bildete sich aus dem Rohstoff der »Führer«.
Trotzki, Porträt des Nationalsozialismus
https://www.marxists.org/deutsch/archiv ... natsoz.htm
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Orianne
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Wallenstein hat geschrieben:
Mit 12 Jahren, beim Übergang in die Realschule in Linz, stellte sich bei ihm Schulversagen ein. Er lernte nicht mehr und bleibt schon in der ersten Klasse der Realschule sitzen und muss sie wiederholen. Nach der dritten Klasse geht es in Linz nicht mehr, er wechselt nach Steyr, doch ohne Abschluss verlässt er dann die Schule. Die Angelegenheit ist ihm peinlich. Er schiebt ein Lungenleiden vor, doch er glaubt wohl selbst nicht dran.
Hier würde heute eine Lehrkraft einschreiten und abklären warum der Schüler diese Probleme hatte, damals lebte ja sein äusserst gewalttätiger Vater noch, deshalb würde ich sein "Lernstreik" so erklären, aber es konnte auch sein, dass Hitler in dieser Schule einfach überfordert war.
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Hitler begründet sein Schulversagen auch mit einer Trotzreaktion auf seinen Vater. Aber auch nach dessen Tod kommt er in der Schule nicht mit.
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Wallenstein hat geschrieben:Hitler begründet sein Schulversagen auch mit einer Trotzreaktion auf seinen Vater. Aber auch nach dessen Tod kommt er in der Schule nicht mit.
Weil er eben vermutlich nicht mitkam, die Realschule war damals ähnlich gegliedert wie ein Gymnasium, man lehrte aber kein Latein. Hitler war ja nicht dumm, aber wohl grenzenlos faul, ich las das Buch von Brigitte Hamann "Hitlers Jahre in Wien", darin schildert sie u.A. Hitlers Auseinandersetzungen mit August Kubizek, seinem Zimmergenossen in Wien.
Kubizek wollte und sollte am Klavier üben, aber Hitler wollte in der Zeit noch schlafen. Trotzdem musste Kubizek Hilter dankbar sein, da der spätere Führer den Vater seines Freundes überzeugen konnte, dass ein Musikstudium gut für den jungen Mann wäre.
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Triton
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Es ist wohl sinnlos, Hitler mit gängigen Maßstäben zu psychoanalysieren.
Einerseits trägt er stark autistische Züge (starr geregelte Rituale, gleiche Kleidung, gleiches Essen, völlige Empathielosigkeit gegenüber Opfern seiner Politik) andererseits kann er einem ganzen Volk aus der Seele sprechen und im persönlichen Gespräch selbst intelligenten Menschen jeden Unsinn so einreden, dass sie felsenfest daran glauben.

Körperliche Tätigkeit, eigentlich schon Körperlichkeit war ihm zuwider, er wanderte immer nur bergab.

Stinkfaul war er nur bei Alltagsaufgaben, als Soldat im Krieg war er pflichtbewusst, später war er leidenschaftlicher Wahlkämpfer.

So ganz blicke ich bei seinen Theorien und Weltbildern nicht durch, diese Rassenlehren und der Germanen- und Sagenkult sind mir zu weit weg vom 20.Jahrhundert. Merkwürdigerweise störte das seine Wähler aber kaum.

Wie gesagt, ich halte es für sinnlos, ihn mit gängigen Maßstäben zu bewerten.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Wallenstein

Diese Rassentheorien waren damals weit verbreitet. Das wird deutlich, wenn man sich ansieht, was zu der Zeit publiziert wurde. Und seine Auffassungen, die er als junger Mann entwickelte, gehörten zum Mainstream und deshalb war er wohl erfolgreich. Nach dem verlorenen Krieg fanden sich genug Verarmte, Heruntergekommene, Leute mit Schrammen und frischen blauen Flecken. Alle wollten auf den Tisch hauen. Hitler konnte das aber besser als andere und deshalb hat er alle Konkurrenten im Laufe der Zeit verdrängt.
Dietrich
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Wallenstein hat geschrieben: Hitler konnte das aber besser als andere und deshalb hat er alle Konkurrenten im Laufe der Zeit verdrängt.
Diese Begründung ist mir ein wenig zu monokausal. Hitlers NSDAP blieb bis 1929 eine kleine Splitterpartei. Im Mai 1924 erreichte sie bei den Reichstagswahlen 6,5% der Stimmen, bei den Nachwahlen im Dezember des gleichen Jahrs 3,0%, 1928 waren es nur noch 2,6% der Stimmen. Erst als 1929 die Weltwirtschaftkrise ausbrach, die in Deutschland zu einem Millonenheer Arbeitsloser und zum Zusammenbruch von Banken und Unternehmen führte, schnellte der Stimmanteil plötzlich auf 18,3% empor. Die verängstigte und deklassierte Mittelschicht wählte angesichts der tiefen Depression den "starken Mann", der Erlösung von allem Unheil versprach. Und das konnte Hitler tatsächlich besser als alle seine Konkurrenten.

Zum Erfolg Hitlers führten also mehrere Faktoren:

1. Die Schwächung des bürgerlichen Mittelstandes durch Inflation und Weltwirtschaftskrise.
2. Massenarbeitslosigkeit infolge der Weltwirtschaftskrise.
3. Außenpolitische Belastungen durch den Versailler Vertrag.
4. Die Schwäche der demokratischen Parteien und ihre mangelnde Fähigkeit, Kompromisse zu schlie0en.
5. Die Radikalisierung des öffentlichen Lebens in der Endphase der Weimarer Republik.
6. Antidemokratische Tendenzen in Militär, Justiz und Beamtenschaft.
7. Fehler der Verfassung, vor allem Artikel 48 (Notverordnungen)
8. Schwäche des Verhältniswahlrechts und Parteienzersplitterung.
9. Fehlende demokratische Gesinnung der Staatsbürger.

Erst ein Zusammenspiel dieser Faktoren verhalf Hitler zur Machtergreifung und zur Errichtung der Nazi-Diktatur. Dass sein rhetorisches Geschick und seine Fähigkeit zur Massensuggestion dabei eine große Rolle spielten, kommt hinzu.
Zuletzt geändert von Dietrich am 10.09.2015, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
Wallenstein

Dietrich hat geschrieben: Erst ein Zusammenspiel dieser Faktoren verhalfen Hitler zur Machtergreifung und zur Errichtung der Nazi-Diktatur. Dass sein rhetorisches Geschick und seine Fähigkeit zur Massensuggestion dabei eine große Rolle spielten, kommt hinzu.
Ja, das ist klar. Aber in dem Thread ging es lediglich um die Entstehung des Weltbildes von dem jungen Hitler und warum dieses mit den Ansichten eines Teils der Mittelschicht übereinstimmte. Eine Analyse über den Untergang der Weimarer Republik und die Machtergreifung des Nationalsozialismus sollte hier nicht geleistet werden.
Dietrich
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Wallenstein hat geschrieben: Ja, das ist klar. Aber in dem Thread ging es lediglich um die Entstehung des Weltbildes von dem jungen Hitler und warum dieses mit den Ansichten eines Teils der Mittelschicht übereinstimmte. Eine Analyse über den Untergang der Weimarer Republik und die Machtergreifung des Nationalsozialismus sollte hier nicht geleistet werden.
Hitlers Jugendjahre und sein Umfeld hast du oben schon ausführlich beschrieben. Vielleicht noch dies zur Ergänzung:

Von 1908 bis 1913 lebte Hitler in Wien, dann siedelte er nach München über. In diesen Jahren haben sich seine politischen Grundüberzeugungen gebildet. Aus einem kleinbürgerlichen Milieu stammend, sträubte er sich dagegen, Proletarier zu sein, und nährte sein Selbstbewusstsein aus einem elementaren Hass gegen Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei als den Massenorganisationen der selbstbewussten Arbeiter.

In der Lebensfrage des alten Österreichs, dem Verhältnis der verschiedenen Völker zueinander, ließ sich Hitler von den alldeutschen Parolen Schoenerers gewinnen. Dazu kam seine Bewunderung für die Person des Wiener Oberbürgermeisters Lueger und für das Geschick, mit dem dieser seine christlich-soziale Volksbewegung führte. Von beiden ließ er sich im Antisemitismus, von dem er schon früh infiziert worden war, bestärken. Neben den politischen Überzeugungen aus seiner Wiener Zeit wurde das Fronterlebnis im Ersten Weltkrieg zum weiteren bestimmenden Element für seinen politischen Kampf.
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