Die Frauen nach dem WWII - Trümmerfrauen, Arbeiterin etc.

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

Lia

RedScorpon hat geschrieben:Und da verlange ich einfach, dass anerkannt wird, dass die Aufbauleistung nach 1945, wie gross und schwierig sie auch immer für den Einzelnen war, erst möglich wurde, weil andere (die Alliierten) dafür sorgten, dass es möglich war.
Das haben gerade die Betroffenen immer anerkannt und liebten und bewunderten die USA dafür.
Wenn man heute öffentlich auf diese Verdienste der Amis hinweist, wird man fürchterlich angegriffen, weil gerade in Mode, die Amis generell zu verteufeln.
Verantwortungsbewusstsein deutscherseits: null. Das ist meine Befürchtung.
Das mag Deine Befürchtung sein, entspricht aber nicht den Tatsachen und dem erlebten Leben.
Und das eben nicht - denn das schwingt in der öffentlichen Meinung leider immer mit - der deutsche Supermensch (oder eben die "Herrenrasse" oder der "Arianer") Deutschland wie Phoenix aus der Asche hat wiedererstehen lassen (nach dem Motto: wir Opfer ham's aus Eigenleistung wieder zu was gebracht, die faulen Südländer sind dazu zu degeneriert), während andere, weiter in Ostereuropa, auf dem Balkan oder jetzt eben in Syrien, zu doof dazu waren oder sind, deshalb selber schuld und sollen's mal sehen, wie's fertigwerden.
Ich lebe in diesem Land, habe hier Geschichte studiert, die öffentliche und veröffentliche Meinung immer verfolgt, aber außer in den ganz rechten Medien der NPD oder bei Ewiggestrigen nun wahrlich nie " in der öffentlichen Meinung immer mitschwingend" vernommen, der Wiederaufbau sei dem Herrenmenschentum zu verdanken. Sorry, aber das stimmt so nicht in der von Dir geschriebenen Grundsatzhaltung.
Aber der deutsche Staat hat eine andere Rolle, er ist eben keine blosse Summe der in seinen Grenzen lebenden Menschen.
Was dann?
Ja, auf Basis des Einzelschicksales magst Du da recht haben.
Auch auf der Basis der Summe vieler Einzelschicksale habe ich Recht. Merkwürdig, dass ich die Perspektive erst durch meine Familien und Frankreich und England und durch niederländische wie dänische Freunde serviert bekam.
RedScorpion

Lia hat geschrieben: ...
RedScorpon hat geschrieben: Verantwortungsbewusstsein deutscherseits: null. Das ist meine Befürchtung.
Das mag Deine Befürchtung sein, entspricht aber nicht den Tatsachen und dem erlebten Leben.
...
du sagst es ja oben selbst:
Lia hat geschrieben: ...
Wenn man heute öffentlich auf diese Verdienste der Amis hinweist, wird man fürchterlich angegriffen, weil gerade in Mode, die Amis generell zu verteufeln.
...
Siehste, das ist eine der vielen Möglichkeiten, die Vorzüge, die man nach 1945 genoss, nicht anzuerkennen.

Andere sind: Deutsche arbeiten für andere, sie opfern sich für die faulen Südländer, Deutschland zahlt für andere, ist Melkkuh, eierlegende Wollmilchsau, Eurobonds, Rettungsschirm und so weiter und so fort.

Aber es geht noch besser (da allerdings geb' ich Dir recht, dass nicht jeder das denkt; aber das gibt es, auch hier im Forum):

Die eigentlichen, echten Opfer der Geschichte sind die Deutschen.

Lia hat geschrieben:
RedScorpon hat geschrieben: ...
Und das eben nicht - denn das schwingt in der öffentlichen Meinung leider immer mit - der deutsche Supermensch (oder eben die "Herrenrasse" oder der "Arianer") Deutschland wie Phoenix aus der Asche hat wiedererstehen lassen (nach dem Motto: wir Opfer ham's aus Eigenleistung wieder zu was gebracht, die faulen Südländer sind dazu zu degeneriert), während andere, weiter in Ostereuropa, auf dem Balkan oder jetzt eben in Syrien, zu doof dazu waren oder sind, deshalb selber schuld und sollen's mal sehen, wie's fertigwerden.
Ich lebe in diesem Land, habe hier Geschichte studiert, die öffentliche und veröffentliche Meinung immer verfolgt, aber außer in den ganz rechten Medien der NPD oder bei Ewiggestrigen nun wahrlich nie " in der öffentlichen Meinung immer mitschwingend" vernommen, der Wiederaufbau sei dem Herrenmenschentum zu verdanken. Sorry, aber das stimmt so nicht in der von Dir geschriebenen Grundsatzhaltung.
...
Freilich redet heut (fast) niemand mehr von "Ariern" oder "Herrenmenschen", das ist richtig. Aber das Konzept dahinter, das lebt weiterhin fort, wenn auch nicht bei allen (aber bei Sarrazin z.B. sehr wohl, teilweise sogar im Jargon),

aber zumindest teilweise in der öffentlichen Meinung, und das schlägt sich eben leider sei es in deutscher Aussen- als auch Flüchtlingspolitik nieder.

Ich hab' oft persönlich erlebt, eigentlich durch die Bank, dass Deutsche Einwanderern/Flüchtlingen/Asylbewerbern z.B. offener gegenüberstehen, als die rigide dt. Politik bzw. die öffentliche Debatte (oder auch Fakten wie brennende Asylunterkünfte usw.), auch hier im Forum, dies erwarten liessen.

Lia hat geschrieben: ...
RedScorpon hat geschrieben:Aber der deutsche Staat hat eine andere Rolle, er ist eben keine blosse Summe der in seinen Grenzen lebenden Menschen.
Was dann?
...
Institutionell. Kommunikation. Funktionssysteme.
Völlig andere Ebene als jene persönliche, individuelle.

Lia hat geschrieben: ...
RedScorpon hat geschrieben:Ja, auf Basis des Einzelschicksales magst Du da recht haben.
Auch auf der Basis der Summe vieler Einzelschicksale habe ich Recht. Merkwürdig, dass ich die Perspektive erst durch meine Familien und Frankreich und England und durch niederländische wie dänische Freunde serviert bekam.
Wie gesagt - die Summe der Einzelschicksale (abgesehen davon, dass man selbst ja immer nur nen Bruchteil davon kennen kann) macht noch kein Gemeinwesen, keine öffentliche Meinung und erst recht keinen Staat.
Dadurch, dass ich Menschen eines best. Landes kenne (selbst dann, wenn ich sie allesamt kennte), hätte ich noch wenig Ahnung von der Institution "Staat" jenes Landes.



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dieter
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Orianne hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Das finde ich echt daneben, dann noch von Frauen, also nein sowas geht überhaupt nicht, hoffentlich kriegen sie die Quittung dann an der Urne :arrow: Wahltag ist Zahltag!
Liebe Orianne,
dass hoffe ich auch. Bei uns in der Nachbarschaft waren nur wenige in der Nazipartei. Meine Mutter war zwar im BDM, wie fast alle Mädchen, da sie keine höhere Position erringen konnte, machte sie auch nichts mehr. :wink: :mrgreen:

Loki, die verstorbene Frau von Helmut Schmidt war belastet, da sie eine Führungsposition im BDM hatte, sie bekam 2 Jahre Berufsverbot als Lehrerin. In der Zeit hielt sie die Familie mit Schneiderarbeiten über Wasser.
Liebe Orianne,
Loki war bestimmt keine Fachistin. In der HJ und im BDM waren 99% der Jugendlichen. Es war obligatorisch in diesen Organisationen zu sein. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

RedScorpion hat geschrieben:Wie gesagt - die Summe der Einzelschicksale (abgesehen davon, dass man selbst ja immer nur nen Bruchteil davon kennen kann) macht noch kein Gemeinwesen, keine öffentliche Meinung und erst recht keinen Staat.
Dadurch, dass ich Menschen eines best. Landes kenne (selbst dann, wenn ich sie allesamt kennte), hätte ich noch wenig Ahnung von der Institution "Staat" jenes Landes.
Nein, aber Deine Rechnung ist auch nicht die, die aufgeht. So wenig wie die Dieters, der hie und da meint, es seien ja nur die Nazis, nicht die Deutschen gewesen, und dem ein oder anderen Staat sei es ja trotz deutscher Besatzung nicht so schlecht gegangen.
Die Dinge sind komplexer- und gerade in Bezug auf das, was viele deutsche Frauen erlebten und leisteten, was damals Kindern und Jugendlichen widerfuhr, muss auch ihnen ohne Wenn und Aber erlaubt sein zu sagen, dass sie ebenso traumatisiert sind wie die Menschen in den besetzten Ländern. Nicht mehr, nicht weniger.
Daraus entsteht mitunter mehr gegenseitiges Verzeiehen, Verständnis und der Wunsch nach einer anderen Zukunft für die Nachkommen als aus dem dauernden Aufrechnen.
Ob nun auf deutscher Seite oder in der Schweiz.
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Orianne
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dieter hat geschrieben: Liebe Orianne,
Loki war bestimmt keine Fachistin. In der HJ und im BDM waren 99% der Jugendlichen. Es war obligatorisch in diesen Organisationen zu sein. :wink:
Stimmt nicht, sie hatte in einer Sendung gesagt, dass sie damals Anhängerin der NS-Idiologie war, also war ihre Bestrafung rechtens.
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RedScorpion

Lia hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Wie gesagt - die Summe der Einzelschicksale (abgesehen davon, dass man selbst ja immer nur nen Bruchteil davon kennen kann) macht noch kein Gemeinwesen, keine öffentliche Meinung und erst recht keinen Staat.
Dadurch, dass ich Menschen eines best. Landes kenne (selbst dann, wenn ich sie allesamt kennte), hätte ich noch wenig Ahnung von der Institution "Staat" jenes Landes.
Nein, aber Deine Rechnung ist auch nicht die, die aufgeht. So wenig wie die Dieters, der hie und da meint, es seien ja nur die Nazis, nicht die Deutschen gewesen, und dem ein oder anderen Staat sei es ja trotz deutscher Besatzung nicht so schlecht gegangen.
Die Dinge sind komplexer- und gerade in Bezug auf das, was viele deutsche Frauen erlebten und leisteten, was damals Kindern und Jugendlichen widerfuhr, muss auch ihnen ohne Wenn und Aber erlaubt sein zu sagen, dass sie ebenso traumatisiert sind wie die Menschen in den besetzten Ländern. Nicht mehr, nicht weniger.
Daraus entsteht mitunter mehr gegenseitiges Verzeiehen, Verständnis und der Wunsch nach einer anderen Zukunft für die Nachkommen als aus dem dauernden Aufrechnen.
Ob nun auf deutscher Seite oder in der Schweiz.
Ich glaub', wir haben uns bisher noch nicht verstanden:
Was die Einzelperson betrifft, weiss der Himmel, wer was erlebt hat und wieviel Verantwortung er dafür trägt.
Die Nationalität hat damit zwar manchmal zu tun (denn ein besetzter Pole z.B. konnte vor 1939 gar nichts gegen den NS ausrichten, wie das ein Deutscher 1932 oder 33 konnte, und nach 39 noch schlechter), aber nicht immer (auch einem Juden hat's nix genutzt, wenn er Deutscher war).
Mein Punkt war, dass die öffentliche Debatte korrumpiert ist, nicht das Einzelschicksal. In der öffentlichen Debatte geht eben unter, dass durch institutionelle (wenn der NS diese Bezeichnung überhaupt verdient) deutsche Verantwortung anderswo nichtmal möglich war, durch harte Arbeit und Versorgung am oder knapp unter Existenzminimum irgendwas zu leisten, weil eben keine Westalliierten da waren, die das garantierten. Keine Waffenruhe, kein Staatsaufbau, keine Friedenssicherung wie in Trizonesien.
Hat mit Verzeihen, Aufrechnen usw. gar nix zu tun; das wäre dann wieder die personenbezogene Ebene.

Aber mir ging's um die öffentliche Wahrnehmung, welche in den letzten Jahren (bes. seit Merkel an der Reg. ist) dahin tendiert, dass die wahren Opfer Europas die Deutschen sind, die die Gustloff verloren haben, Dresden abgebrannt bekamen, den Euro bezahlen müssen, ... Sarrazin und AfD eben.



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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:...

Aber mir ging's um die öffentliche Wahrnehmung, welche in den letzten Jahren (bes. seit Merkel an der Reg. ist) dahin tendiert, dass die wahren Opfer Europas die Deutschen sind, die die Gustloff verloren haben, Dresden abgebrannt bekamen, den Euro bezahlen müssen, ... Sarrazin und AfD eben.
Dann hast du eine andere Wahrnehmung als ich. Jeder der in D. öffentlich behaupten würde, die Deutschen seien im 2. Wk die eigentlichen Opfer gewesen, würde sich in jeder Diskussionsrunde selbst disqualifizieren.
Andererseits sind wir in der Aufarbeitung der Geschichte tatsächlich an einem Punkt angekommen, wo auch Deutsche erzählen, was sie schreckliches erlebt haben, während der Bombenangriffe, auf der Flucht oder in welcher Situation auch immer. Das ist aber auch legitim und dient der Aufarbeitung der Geschichte. Wer schreckliches erlebt hat, muss das auch sagen und erzählen können, wenn er will. Das hat mit der AfD oder Sarrazin gar nichts zu tun.
Zu Sarrazin brauche ich wohl nichts mehr sagen - habe meine Meinung zu ihm schon irgendwo kundgetan, dass ich ihn für asozial halte.
Was auf die AfD ständig herumgehackt wird, verstehe ich nicht so ganz. Auch, was du an Merkel kritisierst, verstehe ich nicht ganz, wo sie doch Bürgschaften an alle möglichen Länder verteilt hat. Wenn die alle irgendwann zum Tragen kommen sollten, dann ist Deutschland auch sofort pleite. Das ist nun mal Fakt.
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Orianne hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Liebe Orianne,
Loki war bestimmt keine Fachistin. In der HJ und im BDM waren 99% der Jugendlichen. Es war obligatorisch in diesen Organisationen zu sein. :wink:
Stimmt nicht, sie hatte in einer Sendung gesagt, dass sie damals Anhängerin der NS-Idiologie war, also war ihre Bestrafung rechtens.
Liebe Orianne,
dann hat sie sicherlich nicht gewußt, dass ihr Mann eigentlich Vierteljude war :?: Im Übrigen halte ich es ihrer damaligen Jugend zu Gute. Mein Vater war 21 Jahre alt, als er vor Moskau fiel. Man kann in diesem Alter kein geschlossenes Weltbild verlangen, außerdem konnten die jungen Menschen ja nicht Deutschland mit anderen Ländern vergleichen. :wink:
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Ich weiss lieber Dieter, trotzdem wurde Schmidt Oberleutnant in der WH. Sicher hatte ihr jugendliches Alter eine gewisse "Mitschuld", es gab aber auch andere Jugendliche im selben Alter, die sich der Naziideologie entziehen wollten manchmal auch konnten.
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Lia

Barbarossa hat geschrieben:Dann hast du eine andere Wahrnehmung als ich. Jeder der in D. öffentlich behaupten würde, die Deutschen seien im 2. Wk die eigentlichen Opfer gewesen, würde sich in jeder Diskussionsrunde selbst disqualifizieren.
Andererseits sind wir in der Aufarbeitung der Geschichte tatsächlich an einem Punkt angekommen, wo auch Deutsche erzählen, was sie schreckliches erlebt haben, während der Bombenangriffe, auf der Flucht oder in welcher Situation auch immer. Das ist aber auch legitim und dient der Aufarbeitung der Geschichte. Wer schreckliches erlebt hat, muss das auch sagen und erzählen können, wenn er will.
Danke! und meist geht die Absicht und Tendenz solcher veröffentlichten und öffentlichen Aufarbeitung genau in die Richtung: " Seht zu, dass so etwas nie wieder passiert."
Was bitte konnte ein damals 10 Jahre alter Junge, der die Bombennächte in Hamburg erlebte, für den Krieg? Nichts. Erkennen, dass der von Deutschen angezettelt und absolutes Unrecht war, musste er sowieso- dass er aber gleichzeitig das Entsetzen eines Kindes verschweigen musste, um nicht als "rechts" zu gelten, ist auch schon pervers.
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben: Dann hast du eine andere Wahrnehmung als ich. Jeder der in D. öffentlich behaupten würde, die Deutschen seien im 2. Wk die eigentlichen Opfer gewesen, würde sich in jeder Diskussionsrunde selbst disqualifizieren.
Dann mach' ich das mal. Die "eigentlichen" nicht (das war imho Polen), aber Opfer ganz sicher. Ein paar Beispiele:

1) Die ermordeten deutschen Juden waren auch Deutsche, oftmals sogar überzeugte deutsche Patrioten und damit natürlich auch deutsche Opfer.

2) Deutsche wurden Opfer von alliierten Kriegsverbrechen.

3) Nach dem Kriegsende wurden Millionen Deutsche Opfer von Kapitalverbrechen (Mord, Verteibung, Vergewaltigung, Enteignung, Arbeitslager)

4) Deutschland wurde 1945 Opfer einer Dreiteilung, die weder durch das Völkerrecht gedeckt noch durch einen Friedensvertrag besiegelt war.

5) Das ist der wichtigste Punkt:
Wurde durch Hitler und seine Verbrechen die deutsche Kulturnation extrem geschädigt bzw. zerstört. Das Selbstbild der Deutschen ist total zerrüttet, man macht Politik auf Basis von Schuld und Sühne mit z.T. hahnebüchenen Resultaten. Haffner mahnt in seinem berühmten Buch "Anmerkungen zu Hitler" völlig zu Recht, dass man Hitler diesen posthumen Triumph keinesfalls ermöglichen sollte.

Barbarossa hat geschrieben: Andererseits sind wir in der Aufarbeitung der Geschichte tatsächlich an einem Punkt angekommen, wo auch Deutsche erzählen, was sie schreckliches erlebt haben, während der Bombenangriffe, auf der Flucht oder in welcher Situation auch immer. Das ist aber auch legitim und dient der Aufarbeitung der Geschichte.
Allein, dass du diese Selbstverständlichkeit schreiben musst, zeigt doch, wie falsch der veröffentlichte Diskurs zumeist läuft.
Barbarossa hat geschrieben: Wer schreckliches erlebt hat, muss das auch sagen und erzählen können, wenn er will. Das hat mit der AfD oder Sarrazin gar nichts zu tun. Was auf die AfD ständig herumgehackt wird, verstehe ich nicht so ganz.
Das ist eben leider nicht so. Mit der AfD ist eine deutsche demokratische Rechtspartei dabei politischen Einfluss zu bekommen. Diese steht nicht für Schuld- und Sühnepolitik sondern vertritt auch deutsche Interessen, weshalb sie sich vom übrigen amorphen Parteienbrei stark unterscheidet. Genau deshalb passt sie vielen nicht in den Kram.

Die Grünen sind das Gegenteil, wann immer eine Möglichkeit besteht, Deutschland mit Dreck zu bewerfen, wird diese Gelegenheit wahrgenommen. Wird irgendein Aspekt der deutschen Geschichte zu positiv bewertet oder auf deutsche Opfer hingewiesen bzw ihrer gedacht, kann man sicher sein, dass ein Grüner dagegen Stellung bezieht. Das Aufbegehren gegen das Trümmerfrauendenkmal ist dafür symptomatisch.

Barbarossa hat geschrieben: Auch, was du an Merkel kritisierst, verstehe ich nicht ganz, wo sie doch Bürgschaften an alle möglichen Länder verteilt hat. Wenn die alle irgendwann zum Tragen kommen sollten, dann ist Deutschland auch sofort pleite. Das ist nun mal Fakt.
:shh:
Das stimmt doch alles nicht, Deutschland ist doch angeblich der Hauptprofiteur und nutzt alle aus. :lolno:

Sieht man z.B. wieder hier:
Deutsche Sparer päppeln Europas Krisenstaaten auf

Die niedrigen Zinsen treffen viele Europäer höchst unterschiedlich. Gleichzeitig wächst weltweit die Kluft zwischen Arm und Reich. Vor allem in einem Land ist die Entwicklung besorgniserregend.[...]

http://www.welt.de/finanzen/article1325 ... n-auf.html
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 26.09.2014, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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Lia hat geschrieben: Das haben gerade die Betroffenen immer anerkannt und liebten und bewunderten die USA dafür.
Wenn man heute öffentlich auf diese Verdienste der Amis hinweist, wird man fürchterlich angegriffen, weil gerade in Mode, die Amis generell zu verteufeln.[...]
Man sollte sie weder vergöttern noch verteufeln, sondern versuchen, die Tatsachen zu sehen.

Fakt ist, dass der Marshallplan dem wesentlich weniger kriegszerstörten Frankreich mehr Mittel zukommen ließ als Westdeutschland;
Fakt ist, dass die Amerikaner nicht aus bloßen Altruismus der BRD auf die Beine halfen, sondern weil's die Sowjets gab;
Fakt ist, dass der Morgenthauplan bereits in der Schublade lag und nur Dank des beginnenden Kalten Krieges dort blieb;
Fakt ist, dass auch die Westalliierten massig deutsche Patente einstrichen, Industrie demontierten und deutsche Fachleute aquirierten.
MfG,
Titus Feuerfuchs
RedScorpion

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Lia hat geschrieben: Das haben gerade die Betroffenen immer anerkannt und liebten und bewunderten die USA dafür.
Wenn man heute öffentlich auf diese Verdienste der Amis hinweist, wird man fürchterlich angegriffen, weil gerade in Mode, die Amis generell zu verteufeln.[...]
Man sollte sie weder vergöttern noch verteufeln, sondern versuchen, die Tatsachen zu sehen.

Fakt ist, dass der Marshallplan dem wesentlich weniger kriegszerstörten Frankreich mehr Mittel zukommen ließ als Westdeutschland;
Fakt ist, dass die Amerikaner nicht aus bloßen Altruismus der BRD auf die Beine halfen, sondern weil's die Sowjets gab;
Fakt ist, dass der Morgenthauplan bereits in der Schublade lag und nur Dank des beginnenden Kalten Krieges dort blieb;
Fakt ist, dass auch die Westalliierten massig deutsche Patente einstrichen, Industrie demontierten und deutsche Fachleute aquirierten.
q.e.d.

Lia hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Dann hast du eine andere Wahrnehmung als ich. Jeder der in D. öffentlich behaupten würde, die Deutschen seien im 2. Wk die eigentlichen Opfer gewesen, würde sich in jeder Diskussionsrunde selbst disqualifizieren.
Andererseits sind wir in der Aufarbeitung der Geschichte tatsächlich an einem Punkt angekommen, wo auch Deutsche erzählen, was sie schreckliches erlebt haben, während der Bombenangriffe, auf der Flucht oder in welcher Situation auch immer. Das ist aber auch legitim und dient der Aufarbeitung der Geschichte. Wer schreckliches erlebt hat, muss das auch sagen und erzählen können, wenn er will.
Danke! und meist geht die Absicht und Tendenz solcher veröffentlichten und öffentlichen Aufarbeitung genau in die Richtung: " Seht zu, dass so etwas nie wieder passiert."
Was bitte konnte ein damals 10 Jahre alter Junge, der die Bombennächte in Hamburg erlebte, für den Krieg? Nichts. Erkennen, dass der von Deutschen angezettelt und absolutes Unrecht war, musste er sowieso- dass er aber gleichzeitig das Entsetzen eines Kindes verschweigen musste, um nicht als "rechts" zu gelten, ist auch schon pervers.
Wer (ausser Titus) sagt denn, dass es so ist? Warum hätte man dies nicht sagen dürfen bzw. wer hat es nicht gesagt warum? Die Literatur - auch Jugendliteratur - ist voller Erzählungen aus dem WWII. Und nicht seit gestern. Filme gab es schon in den 50ern, interessanterweise auch in der Zone - und zwar wesentlich bessere als dieser Schund mit drittklassigen Schauspielern aus "Unsere Mütter, unsere Väter" und "Es kommt das Opferschiff Gustloff gefahren" o.ä. von vor ein paar Jahren.

Lia hat geschrieben: ...
Was bitte konnte ein damals 10 Jahre alter Junge, der die Bombennächte in Hamburg erlebte, für den Krieg? Nichts. Erkennen, dass der von Deutschen angezettelt und absolutes Unrecht war, musste er sowieso- dass er aber gleichzeitig das Entsetzen eines Kindes verschweigen musste, um nicht als "rechts" zu gelten, ist auch schon pervers.
Das einzige, warum ich mir vorstellen kann, warum er möglicherweise nichts davon erzählen möchte, ist, dass ja auch in seinen Augen die Elterngeneration oder die Eltern gar auch persönlich mit am Krieg verantwortlich waren, und kläglich darin gescheitert waren, für die Sicherheit ihrer Kinder zu sorgen?

Barbarossa hat geschrieben: ...
Was auf die AfD ständig herumgehackt wird, verstehe ich nicht so ganz. Auch, was du an Merkel kritisierst, verstehe ich nicht ganz, wo sie doch Bürgschaften an alle möglichen Länder verteilt hat. Wenn die alle irgendwann zum Tragen kommen sollten, dann ist Deutschland auch sofort pleite. Das ist nun mal Fakt.
Bisschen viel "wenn", "irgend" und "wann" für nen Fakt, oder?

Stichwort Merkel: Grösste Fehlbesetzung im Amt seit 1945. Totalausfall und -versagen. Imho ist die Grenze von purer Fahrlässigkeit zum Schwerverbrechen deutlich überschritten.



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Orianne hat geschrieben: Bei Syrien hast Du natürlich Recht, die haben sich Assad sicher nicht ausgesucht, Hitler kam ja legal an die Macht.
Hitler wahrte eine Fassade des legalen Machterwerbs. Er kam nicht legal an die Macht. Er hatte 34 % der Stimmen bekommen. Viele Abgeordneten der SPD Und KPD wurden umgebracht o. ins Gefängnis gespeert. Zwar stimmten auch ein paar andere andere Abgeordnete für Hitler als Kanzler und für die Ermächtigungsgesetze, aber Hitler hatte keine legale Mehrheit im Reichstag.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: ...
Was auf die AfD ständig herumgehackt wird, verstehe ich nicht so ganz. Auch, was du an Merkel kritisierst, verstehe ich nicht ganz, wo sie doch Bürgschaften an alle möglichen Länder verteilt hat. Wenn die alle irgendwann zum Tragen kommen sollten, dann ist Deutschland auch sofort pleite. Das ist nun mal Fakt.
Bisschen viel "wenn", "irgend" und "wann" für nen Fakt, oder?
Nö, warum?
Die derzeitige Staatsschuldenkrise ist so lange nicht vorbei, wie die Staatsschulden nicht abgebaut wurden und folglich noch da sind. Das wiederum heißt, diese Krise wird uns noch etliche Jahrzehnte begleiten und immer wieder mal kritische Situationen produzieren.
Das ist sogar mir als interessierten Laien klar.
Die Diskussion ist eröffnet!

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