Die deutsche Geschichte

[Elisabeth Barbarossa]

Wunderschönen guten Abend,
ich bin recht neu in diesem Forum und möchte mich gleich in die Bresche werfen und ein neues Thema eröffnen in der Hoffnung auf Antwort und Austausch von Information. So beginne ich zu aller erst einmal mit der Frage, was euch an der deutschen Geschichte so fasziniert? Und auch noch was am zweiten Weltkrieg bzw. dem dritten Reich? Es würde mich einfach sehr interessieren. Auch ich werde euch dann, nach ein paar Antworten, ein wenig darüber aufklären was mir denn so daran liegt.
Danke schonmal für die Antworten.
Elisabeth

[Barbarossa]

...So beginne ich zu aller erst einmal mit der Frage, was euch an der deutschen Geschichte so fasziniert?

Die deutsche Geschichte insgesamt interessiert mich vor allem, weil es die Geschichte von mir als Deutscher ist. Man sollte schon wissen, wie die Geschichte seines eigenen Landes verlief. Und wir Deutsche haben eine durchaus großartige Geschichte, die streckenweise die anderer Länder weit übertraf und überstrahlte.

Und auch noch was am zweiten Weltkrieg bzw. dem dritten Reich?

Im Bezug auf diese Zeit ist "faszinierend" nicht das richtige Wort. Diese 12 Jahre waren aus meiner Sicht die nationale Katastrophe überhaupt. Aus dieser Zeit kann man eigentlich nur versuchen, Lehren zu ziehen, damit ähnliches nie wieder passieren kann. Aber auch diese Zeit hatte einen großen Einfluss auf meine Vorfahren: Meine Großeltern waren allesamt Heimatvertriebene.

[Elisabeth Barbarossa]

Dürfte ich denn Fragen, woher deine Verwandten kommen/kamen? Ich persönlich finde, dass die Deutschen alles richtig machten. Erziehung, Lehre vom Leben etc...aber natürlich gibt es auch Kirtikpunkte, wie z.B. Judenverfolgung. Jedoch finde ich das falsch über dieses Thema gelehrt wird und viel blind gemacht wird. Verstehst du was ich meine?
Grüße und Danke für die Antwort.
Elisabeth

[Barbarossa]

Dürfte ich denn Fragen, woher deine Verwandten kommen/kamen?

Ja, also mein Großvater mütterlicherseits kam aus Ostpreußen (nahe der Memel), meine Großmutter kam aus Pommern, Meine andere Großmutter väterlicherseits kam aus der Neumark und meinen eigentlichen Großvater väterlicherseits habe ich aufgrund einer frühen Scheidung nie kennengelernt, sondern "nur" meinen Stiefopa und der kam aus dem sogenannten "polnischen Korridor".

...aber natürlich gibt es auch Kirtikpunkte, wie z.B. Judenverfolgung. Jedoch finde ich das falsch über dieses Thema gelehrt wird und viel blind gemacht wird. Verstehst du was ich meine?...

Ich glaube nicht so genau. Erklärst du mir das noch etwas genauer?

[Elisabeth Barbarossa]

Mit der falschen Lehre meine ich, dass zum Beispiel gesagt wird, dass alle deutschen Nazis waren oder die Wehrmacht an den Verbrechen schuld war. Das einfach auf die bösen Deutschen fokusiert wird. Das stört mich.
Meine Verwandten kommen auch aus Preußen und Groß Britannien. Ich finde ihre geschichten immer sehr interessant, da sie von beiden Seiten sind.

[Barbarossa]

Mit der falschen Lehre meine ich, dass zum Beispiel gesagt wird, dass alle deutschen Nazis waren oder die Wehrmacht an den Verbrechen schuld war. Das einfach auf die bösen Deutschen fokusiert wird. Das stört mich.

Verallgemeinerungen sind natürlich immer falsch, denn natürlich waren bei weitem nicht alle Deutschen Nazis. Aber wer sagt sowas?
Die Wehrmacht war hingegen an Kriegsverbrechen zumindest beteiligt. Das gilt inzwischen als erwiesen. Aber es gab eben auch Offiziere, wie Rommel, die da nicht mitmachten. Da muß man sich jeden Einzelfall anschauen.

Meine Verwandten kommen auch aus Preußen und Groß Britannien. Ich finde ihre geschichten immer sehr interessant, da sie von beiden Seiten sind.

Das glaube ich gern.

[Elisabeth Barbarossa]

Die Wehrmacht war hingegen an Kriegsverbrechen zumindest beteiligt. Das gilt inzwischen als erwiesen.

Es wurde gesagt, dass sie Partisanen erschossen haben, dass ist auch auf den Bildern zu sehen. Was leider nicht hinzugefügt wird bei jeglicher Erörterung solcher Bilder. Partisanen gilt es, sogar nach dem Haager Vertrag. Dies taten die Amerikaner, die Briten, die Franzosen und auch die Russen. Das ist nicht nur auf die Wehrmacht zu schieben und Partisanen kann man eben nicht einfach laufen lassen.
Was mich einfach eher stört ist, dass alle nur den Juden nachtrauern. Die schmücken sich jetzt nämlich dumm und dämlich mit unserem Geld. Was ich da viel erschreckender finde ist die Geschichte Amerikas. Sie rotteten auch viele Menschen Arten aus und auch noch Tierarten. Klauten ihr Land auch und zerstörteten es weitgehen. Aber auch nicht nur sie sind schlecht, denn jedes Land hat seine Schatten Seiten und auf Deutschland wird rumgehackt. Ich verstehe das nicht um ehrlich zu sein und bin strickt gegen das ständige aufholen des Holocausts. Ich meine vergessen sollte man das auf keinen Fall, dass soll bitte nicht falsch wirken meine Äußerung, aber ich finde das nun gut ist mit der Verurteilung.

[Peppone]

Was mich einfach eher stört ist, dass alle nur den Juden nachtrauern. Die schmücken sich jetzt nämlich dumm und dämlich mit unserem Geld.

Inwiefern? Stimmt außerdem gar nicht. Deutschland hat seine Entschädigungen längst gezahlt, notabene immer nur dann, wenn´s gar nicht mehr anders ging, und die Rüstungs- und anderen Geschöfte, die die BRD mit Israel tätigt, sind auch nicht anders als die mit Saudi-Arabien oder anderen Staaten.
Es ist auch nicht so, dass die Juden besonders auf Deutschland fixiert wären. Der Staat, der für die Juden der wichtigste ist, ist immer der, in dem sie grad leben. Dann erst kommt m Normalfall Israel.
Für die Israelis - die ja nur einen Teil der immer noch weltweit verstreut lebenden Juden darstellen - ist der wichtigste Staat außer Israel zuallererst die USA, dann Deutschland.

Der Verlust des überwiegenden Teils des deutschen Judentums ist tatsächlich enorm. Wenn du dir mal allein anschaust, wie viele deutsche Nobelpreisträger und Wissenschaftler jüdischer Abstammung waren, kannst du dir ausrechnen, warum u.a. Deutschland vor der NS-Zeit einen Großteil der Nobelpreisträger gestellt hat, und danach fast keinen mehr.
Außerdem war der Mord an den europäischen Juden nicht nur ein Jahrhundertverbrechen, sondern ein Jahrtausendverbrechen. Daran kann man nicht genug erinnern, auch wenn es lästig sein mag. So viel Verantwortung vor der Geschichte sollten wir schon haben - und damit meine ich nicht nur die Deutschen, sondern die Menschheit generell. Die Deutschen stehen natürlich in einer besonderen Verantwortung, nicht weil sie persönlich für den Holocaust verantwortlich wären - "die" Deutschen von heute haben mit dem Holocaust schon allein aufgrund ihrer Geburtsdaten nicht direkt zu tun. Aber der Holocaust ist auch Bestandteil der deutschen Geschichte, genauso wie Bismarck oder der Freiherr vom Stein oder Goethe. Man kann nicht des einen - wohlgemut - gedenken und den Rest außen vor lassen.

Beppe

[Peppone]

Mich fasziniert an der deutschen Geschichte zuallererst das Mittelalter. Die lief so viel ab, was für die spätere Geschichte wichtig werden sollte. Da lief so viel ab, was man erst auf den zweiten Blick erkennen kann (ich bin leidenschaftlicher "Detektiv") und was so gar nicht ins Klischee vom Mittelalter passt.
Da ist so viel auf regionaler Ebene passiert, so viel Erstaunliches auch.

Wer mal angefangen hat, sich mit dem Mittelalter näher zu beschäftigen, entdeckt immer wieder Neues. Und das ist es, was mich am (deutschen, aber auch englischen, französischen, italienischen, russischen, polnischen...) Mittelalter fasziniert.

Beppe

[dieter]

Dürfte ich denn Fragen, woher deine Verwandten kommen/kamen? Ich persönlich finde, dass die Deutschen alles richtig machten. Erziehung, Lehre vom Leben etc...aber natürlich gibt es auch Kirtikpunkte, wie z.B. Judenverfolgung. Jedoch finde ich das falsch über dieses Thema gelehrt wird und viel blind gemacht wird. Verstehst du was ich meine?
Grüße und Danke für die Antwort.
Elisabeth

Liebe Elisabeth,
dass über die Judenverfolgung berichtet wurde und wird ist richtig, damit sowas in der deutschen Geschichte nicht nochmal passiert. Mich interessiert an der deutschen Geschichte, wie im Laufe der Zeit aus den verschiedenen germanischen Stämmen, wo sicher auch Einschübe von Kelten und Römern dabei waren, das deutsche Volk entstanden ist.

[Elisabeth Barbarossa]

Ihr habt ja schon recht, aber ich kritisiere nicht das darum getrauert wird oder das man dies so in den Schulen lehrt, ich finde es nur bedauernswert, dass dem so viel Achtung gerade geschenkt wird und die Menschen andere Dinge außer Acht lassen. Es ist sehr viel daraus zu lernen.
An Peppone möchte ich richten, dass auch ich das Mittelalter köstlich finde. Ich habe meine Augen das erstmal so weit aufgerissen, wie noch nie, als ich Dinge aus dieser Zeit gelesen und gesehen habe. Die Neugier auf Betrachtung von Schauplätzen und recherche von Hintergründen usw. haben mich sehr lange auf trapp gehalten und mir wurde nie langweilig.
Desweiteren habe ich Runenschrift gelernt, sowohl lesen als auch schreiben. Ich wollte einen Teil davon in mir sogar auf nehmen und verinnerlich.
Eure Elisabeth

[Balduin]

Begonnen mich mit Geschichte ausführlicher zu beschäftigen, habe ich ab der gymnasialen Oberstufe. Die neuere deutsche Geschichte hat mich damals sehr interessiert: ~2007 jährte sich der Deutsche Herbst und es erschienen sehr viele Texte über den Linksterror der RAF.
Da zeitgleich auch mein politisches Interesse erwachte, fokussierte ich mich (fast zwangsläufig) auf die Zeit der Weimarer Republik. Für mich noch immer faszinierend, ist diese Anschaulichkeit der Vorteile, aber auch Schwächen einer Demokratie - und das in einem extrem kleinen zeitlichen Fenster.
Ansonsten kann ich mich sehr für Verfassungsgeschichte im Allgemeinen begeistern - nicht nur auf Deutschland begrenzt, aber speziell in Deutschland haben wir mit der Bismarckschen Reichsverfassung, der Weimarer Reichsverfassung und dem Grundgesetz doch vieles erlebt.

[dieter]

Ihr habt ja schon recht, aber ich kritisiere nicht das darum getrauert wird oder das man dies so in den Schulen lehrt, ich finde es nur bedauernswert, dass dem so viel Achtung gerade geschenkt wird und die Menschen andere Dinge außer Acht lassen. Es ist sehr viel daraus zu lernen.
Eure Elisabeth

Liebe Elisabeth,
es wird deswegen nicht getrauert und die Achtung, die dem geschenkt wird ist schon in Ordnung, wenn man bedenkt, dass rund sechs Milionen Juden getötet wurden, 500.000 Sinthi und Roma und die Sowjetunion allein 20 Millionen zivile Opfer hatte. Natürlich ist der von Deutschland angezettelte Krieg auf uns zurückgefallen, Abtretung eines Drittels von Deutschland, Vertreibung von 14 Millionen Deutschen, wobei zwei Millionen auf der Flucht starben außer den vielen Bombenopfern in den deutschne Städten.
Mein Fazit. Sowas darf nie wieder passieren, an den Folgen haben wir bis heute zu tragen, mein vater ist am 10.12.1941 bei Kalinin heute wieder Twer vor Moskau gefallen, er hat nur gewußt, dass es mich gibt, ohne mich je gesehen zu haben. Mein Opa mütterlicherseits wurde von einem amerik. Captain 1945 umgebracht. Krieg muß als Mittel der Politik ausgeschlossen werden. Wir haben seit über 60 Jahren Frieden im Gebiet de EU.

[Elisabeth Barbarossa]

Dieter das verstehe ich ja, aber wenn man sagt ich trauere um die deutschen Soldaten trauere, darf man sich gleich was anhören, denn das wären ja böse Menschen gewesen. Vieles wird so undeutlich erklärt, dass man Dinge auch falsch verstehen könnte. Die Geschichte glaub ich dir gerne...das ist wirklich grausam...und traurig. Wenn man sagt man trauert um Deutsche wird man vor allem aus der Linken Seite immer nur als Nazi bezeichnet.
Ralph um auf dich zu kommen, ja das ist bei mir fast genau so. Es hat zwar etwas früher begonnen, aber ich hatte einen wirklich guten Geschichts Mentor. Sein Vater war z.B. bei der SA und er war trotzdem stolz auf ihn und sagte auch wenn die Zeit sehr schrecklich waren, die meisten Menschen waren Leute die sehr in Ordnung waren.

[dieter]

Dieter das verstehe ich ja, aber wenn man sagt ich trauere um die deutschen Soldaten trauere, darf man sich gleich was anhören, denn das wären ja böse Menschen gewesen. Vieles wird so undeutlich erklärt, dass man Dinge auch falsch verstehen könnte. Die Geschichte glaub ich dir gerne...das ist wirklich grausam...und traurig. Wenn man sagt man trauert um Deutsche wird man vor allem aus der Linken Seite immer nur als Nazi bezeichnet.
Ralph um auf dich zu kommen, ja das ist bei mir fast genau so. Es hat zwar etwas früher begonnen, aber ich hatte einen wirklich guten Geschichts Mentor. Sein Vater war z.B. bei der SA und er war trotzdem stolz auf ihn und sagte auch wenn die Zeit sehr schrecklich waren, die meisten Menschen waren Leute die sehr in Ordnung waren.

Liebe Elisaeth,
ja die meisten Menschen sind in Ordnung. Aber wir müssen dazu kommen, dass Krieg als Mittel der Politik ausgeschlossen wird. Meine Mutter mußte bis zum meinen elften Lebensjahr alles alleine regeln und arbeiten gehen, ähnlich wie bei Gerhard Schröder, hatte aber noch zwei Omas, der andere Opa ist 1944 an einem Splitter im Kopf, welchen er im 1. Weltkrieg bekam, gestorben. Für Trauer blieb nicht viel Zeit, die Aufgaben des täglichen Lebens mußten erledigt werden. Im Nachhinein finde ich das sogar gut, weil Trauer uns nicht weitergebracht hätte. Meine Mutter lebt noch und ist 92 Jahre alt.