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Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 27.09.2012, 14:39
von dieter
Visionäre wie von Ohain und Whittlie revolutionieren die Luftfahrt
Große Erfindungen scheinen oft "in der Luft ihrer Zeit" zu liegen. Die ersten Flugzeuge mit Propellermoter hatten kaum abgehoben, da machen sich kühne Pioniere der Technik bereits Gedanken über neue revolutierende Antriebe.Doch bis zum Start eines Düsenflugzeuges im Jahr 1936 ist es ein langer Weg.Schon für den jungen Frank Whittlie waren Flugzeuge das Größte. Hans Joachim Pabst von Ohain (14.12.1911-14.3.1998) wurde vom Physikstudenten in Göttingen zum Flugkonstrukteur.
Quelle:www.zdf.de/ZDF/zdfportal

Re: Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 28.09.2012, 14:38
von dieter
Der Offizierssohn aus dessau legt eine blitzsaubere Karriere vor.Im Alter von 19 Jahren beginnt er das Physikstudium in Berlin, Rostock und Göttingen. Auch privat ist er ein Technikfreak. Er liebt Autos und fährt als Student bereits einen modischen Ford.Mit Max Hahn, dem Mechaniker, der seinen Wagen wartet, fachsimpelt der junge Physiker gern über techn. Neuerungen. Nebenbei beschäftigt er sich mit einer Versuchsapparatur zur Erprobung seiner Berechnungen für einen Turbinenstahl-Antrieb, die er zum Patent angemeldet hat. Max Hahn hilft und steuert manchen guten Vorschlag bei.So entsteht in der Göttinger Werkstadt von "Bartels und Becker" die Test-Anlage für von Ohains neuartigen Antrieb.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de

Als Ingenieur bei Heinckel

Verfasst: 29.09.2012, 14:44
von dieter
Die Doktorarbeit schreibt von Ohain bei seinem Göttinger Professor Pohl. Thema ist die Wellentheorie von Licht und Schall.Der Doktorvater schätzt den begabten jungen Wissenschafler und läßt sich überreden, einen Versuch von Ohains in der Garagenwerkstatt zu begutachten. Zwar läuft dabei nicht alles nach Wunsch, doch der Prof. schreibt dem frischgewordenen Doktor der Physik eine Empfehlung an einen bekannten Freund des Flugzeugsbauers Heinkel.Der große Konstrukteur und Unternehmer erkennt die Chance des Projetes.Er engagiert von Ohain und stellt ihm in den Heinkel Werken eine eigene von der Konkurenz abgeschirmte Abteilung zur Verfügung.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de

Re: Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 29.09.2012, 16:20
von Der Germane
Moin geneigter Leser,

hierzu eine Empfehlung: Ernst Heinkel - Stürmisches Leben.

Re: Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 30.09.2012, 09:49
von dieter
1937 erhält von Ohain das Patentfür ein verfahren eines "Turboluftstrahl Triebwerkes". Die Grundidee seiner folgenden Entwicklung ist ein komplexer Antrieb mit Randverdichter und Randturbine. Bereits Mitte 1937 erweisen erfolgreiche Probeläufe, dass von Ohain und sein Team auf dem richtigen Weg ist. Zwei Jahre später, am 27. August 1938 hebt Testpilot Warsitz mit einer Maschine vom Typ Heinkel zum spektskulären Erstflug eines Düsenflugzeugs ab. Damit ist das Zeitalter des Düsenjets eröffnet.
Quelle: www.terra-x.zdf.de

Nach 1945 - in deb USA geht die Karriere weiter

Verfasst: 01.10.2012, 14:45
von dieter
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges ist von Ohain bei Heinkel in Rostock und später in den von Heinkel übernommenen und später in den Motorenwerken in Stuttgart-Zuffenhausen für die Triebwerke verantwortlich.Auch die deutsche Konkurrenz vorallem Messerschmidt entwickelt ein eigenständiges Verfahren. Zwar kamen auf deutscher Seite unterschiedliche Kampfflugzeuge zum Fronteinsatz, doch entscheident für den Kriegsausgang waren sie nicht. 1947 verpflichten die Amerikaner von Ohain wie viele andere Wissenschaftler im Rahmen der "Operation Ouretas" im Dienst in der U.S. Air Force. in Amerika hilft er der Airforce bei der Entwicklung eigene Düsenflugzeuge.. 1958 wird er zum Direktor des Luftwaffen-Forschungsinstitutes der US Airforce ernannt. In den 90er Jahren schließt er Freundschaft mit seinem einstigen englischen Konkerrenten Whittlie. In der entscheidenten Phase der Entwicklung hatten beide nicht voneinander gewußt.1975 übernimmt er den Posten eines Chefentwicklers für Strahlentriebsysteme. Nach der Pensionierung im Jahre 1982 lehrt und forscht er als Professor an der Universität von Deyton. Zahlreiche Vortragsreisen führen von Ohain auch wieder nach Deutschland.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de

Frank Whittlie (31.7.1897-6.8.1985)Vom Arbeitersohn zum Prof

Verfasst: 02.10.2012, 14:49
von dieter
England 1930 Frank Whittlie ist nicht der erste, der Pläne für einen Strahlenantrieb für Flugzeuge zum Patent anweldet.Bereits 1908 ließ sich der Franzose Rene Lonin ein ähnliches Triebwerk patentieren. und 1929 erhielt dessen Landsmann Maxim Guilaume ein eigenständiges Patent für seinen Düsenantrieb. Doch beide Patente geraten in Vergessenheit, da sie nicht zur Ausführung kamen. Fast wäre es Whittlie ähnlich ergangen.
Quelle: www.terra-x.zdf.de

Re: Frank Whittlie (31.7.1897-6.8.1985)Vom Arbeitersohn zum

Verfasst: 03.10.2012, 19:47
von Peppone
dieter hat geschrieben:England 1930 Frank Whittlie ist nicht der erste, der Pläne für einen Strahlenantrieb für Flugzeuge zum Patent anweldet.Bereits 1908
Der Rumäne Henri Coanda flog schon 1910 sogar mit seinem selbst entwickelten Düsenantrieb - allerdings nur einmal. Nach einem Crash machte er nicht mehr weiter. Er bekam keine Finanzierung mehr, und auch die technischen Probleme waren nicht in den Griff zu bekommen.
Bei Coanda verdichtete nicht das Triebwerk selbst, wie bei Ohain und Whittle, die Arbeitsluft, sondern ein vorgeschalteter Kompressor.

Beppe

Re: Nach 1945 - in deb USA geht die Karriere weiter

Verfasst: 03.10.2012, 19:56
von Peppone
dieter hat geschrieben:Auch die deutsche Konkurrenz vorallem Messerschmidt entwickelt ein eigenständiges Verfahren.
Das ist ein Fehler von Terra-X. Messerschmitt entwickelte Flugzeuge, aber nicht die Antriebe. Da waren Heinkels größte Konkurrenten Junkers und BMW, v.a. nachdem kriegsbedingt Heinkel die "Entwicklungs-Hoheit" über Ohains Triebwerke verloren hatte und die Konkurrenten auf Basis der Heinkel-Triebwerke weiter entwickelten.
Die Junkers-Triebwerke waren größer, stärker und zuerst betriebsreif, die BMW-Triebwerke kleiner und schwächer sowie später einsatzfähig. Die Me262 flog - mangels damals einsatzfähigen BMW-Triebwerken - mit Junkers-Triebwerken (aufgrund der Größe und des Gewichts der Triebwerke ein Grund für ihre geringe Traglast, da die Me262 ursprünglich für die leichteren BMW-Triebwerke entiwckelt worden war).

Das erste deutsche Düsenflugzeug hieß übrigens Heinkel He178 (die 176 war ein Raketenflugzeug).


Beppe

Re: Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 04.10.2012, 10:06
von dieter
Lieber Beppe,
vielen Dank für diese Informationen. :)

Im Auftrag der Royal Air Force

Verfasst: 04.10.2012, 14:49
von dieter
Nach dem College-Abschluß geht Whittlie zur Royal Air Force und meldet sich zur Pilotenausbildung, die er 1928 als Zweitbester seines Jahrgangs beendet. Bereits zu dieser Zeit arbeitet er an neuen Flugzeugtests. Es soll ein Triebwerk sein, das Luft ansaugt., erhitzt und durch eine Düse mit hoher Geschwindigkeit austreten lässt. Als sich die Air Force weder an dem Projekt noch an dem erteilten Projekt interessiert zeigt, studiert er weiter wird Offizier und Ingenieur. An der Uni von Cambridge macht er einen ausgezeichneten Abschluß. Mit Zwei Kameraden gründet er eine Firma. Ziel der "Power Jets Ltd" ist der Betrieb einer Testanlage zur Entwicklung eines Düsentriebwerkes.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de

Re: Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 04.10.2012, 19:15
von Peppone
Interessant auch, dass Ohain und Whittle aus unterschiedlichen Gründen ein Strahltriebwerk entwickelten: Ohain wollte mehr Konfort und Geschwindigkeit, Whittle wollte größere Flughöhen erreichen - oberhalb von, ich glaube, 10.000 Meter ist ein Propellerflugzeug witzlos.
Whittle dachte von Anfang an militärisch!

Beppe

Im Auftrag der Royal Air Force

Verfasst: 06.10.2012, 09:59
von dieter
Due ersten erfolgreichen Testläufe erfolgten im April 1937, beinahe zeitgleich mit den Versuchen Ohains in Deutschland. Keiner der Konkurenten weiß von der Arbeit des Anderen. Nach zunächst anhaltenden Schwierigkeiten mit der Antriebssteueerung bringt der Krieg die Wende. Militärs erkennen die Möglichkeiten, die in Whittlies Idee schlummern. Er bekommt Forschungsförderung und den Auftrag Triewerke für ein Düsenflugzeug zu liefern, dessen Rumpf die Firma Obstar entwickelt. Am 15.Mai 1941 geht die Turbomaschine auf den Militärflughafen Creswell an den Start. Der Anfangsflug dauert 17 Minuten. und wird mit einer Spitzengeschwindigkeit von 545 Kilometern in die Stunde ein voller Erfolg. Jahre nach dem Erstflug von He 178 von Ohains.
Quelle: www.terra-x.zdf.de

Re: Im Auftrag der Royal Air Force

Verfasst: 06.10.2012, 20:03
von Peppone
dieter hat geschrieben: Jahre nach dem Erstflug von He 178 von Ohains.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de[/size]
Dass die Briten dann doch bei Kriegsende eine Glsoter Meteor fliegen hatten, die der Me262 überlegen war, zeigt, dass sie diesen zeitlichen Rückstand mehr als wett machen konnten - und das, obwohl in Deutschland ja mit Feuereifer geforscht wurde.
Weiß jemand, ob die Briten ihr Projekt ähnlich oft gravierend umstellten wie Hitler-Deutschland, das ja erst einen Jäger, dann einen Jagdbomber entwickeln sollte und am Schluss auch noch völlig andere als die projektierten Triebwerke bekam?

Beppe

Re: Vom Propellerflugzeug zum Düsenjet

Verfasst: 07.10.2012, 10:07
von dieter
Lieber Beppe,
ich weiß es nicht. Die Me 262 wollte Hitler sogar als Bomber haben. Es ist schlimm, wenn in einer Diktatur ständig hereingeredet werden kann. :roll: