Leiche der Rosa Luxemburg

Deutschland zwischen den Kriegen: Stresemann, Goldene Zwanziger, Völkerbund, Zerstörung einer Demokratie, Weimarer Republik

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Mendelejew hat geschrieben:...Die mir von Dir unterstellte These habe ich nie aufgestellt !!! Ich habe nie behauptet, dass der Spartakus Aufstand eine sozialdemokratische Revolution war.
Wirklich nicht? Ich bezog mich dabei auf folgenden Satz:
Mendelejew hat geschrieben:...Wir diskutieren hier NICHT um M L sondern über die sozialdemokratische Revolution 1919, die von sozialdemokratischen Führern zusammen mit Rechtsradikalen niedergeschlagen wurde...
Und du meintest damit nicht den Aufstand vom 5. bis 12. Januar 1919?
Welchen dann?
Mendelejew hat geschrieben:Und was soll dann Deine Ausführung über die etwaigen Ziele der Kommunisten in Deutschland, DAS hat doch nun wirklich nichts mit dem Fühjahr des Jahres 1919 zutun, Das, was Du bringst ist vorauseilende Interpretation.
Ich sprach jetzt über den Januaraufstand, der ganz offensichtlich linkssozialistische bzw. kommunistische Ziele hatte. Und in der Folge dieses Aufstandes, der die gerade erst entstehende Demokratie schon im Ansatz wieder beseitigen sollte, wurden prominente Kommunistenführer ermordet.
Ich halte eine solche Maßnahme in einer solchen prekären Situation noch nicht einmal für verwerflich.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ich halte jeden Mord egal gegen wen und aus welchen Grund für verwerflich. Mord und Totschlag sollten nie ein Mittel der Politik werden. :roll: Mir kann auch keiner erzählen, dass man andere Menschen töten muß, um eine Beruhigung der Lage zu erzielen, es gibt dafür andere Mittel eines Rechtstaates :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Mendelejew
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Barbarossa hat geschrieben:
Mendelejew hat geschrieben:...Die mir von Dir unterstellte These habe ich nie aufgestellt !!! Ich habe nie behauptet, dass der Spartakus Aufstand eine sozialdemokratische Revolution war.
Wirklich nicht? Ich bezog mich dabei auf folgenden Satz:
Mendelejew hat geschrieben:...Wir diskutieren hier NICHT um M L sondern über die sozialdemokratische Revolution 1919, die von sozialdemokratischen Führern zusammen mit Rechtsradikalen niedergeschlagen wurde...
Und du meintest damit nicht den Aufstand vom 5. bis 12. Januar 1919?
Welchen dann?
Mendelejew hat geschrieben:Und was soll dann Deine Ausführung über die etwaigen Ziele der Kommunisten in Deutschland, DAS hat doch nun wirklich nichts mit dem Fühjahr des Jahres 1919 zutun, Das, was Du bringst ist vorauseilende Interpretation.
Ich sprach jetzt über den Januaraufstand, der ganz offensichtlich linkssozialistische bzw. kommunistische Ziele hatte. Und in der Folge dieses Aufstandes, der die gerade erst entstehende Demokratie schon im Ansatz wieder beseitigen sollte, wurden prominente Kommunistenführer ermordet.
Ich halte eine solche Maßnahme in einer solchen prekären Situation noch nicht einmal für verwerflich.
Das stimmt nicht barbarossa, du glaubst immer noch die Mär von einer kommunistischen Revolution, bitte, Dein gutes Recht..

Die Revolion breitete sich vom 5. November 1918 (anfangs in Wilhelmshaven, Kiel und Lübeck) innerhalb von 5 Tagen über ganz Deutschland aus.

Denke einfach einmal darüber nach - weil ja Fakten zählen - warum es diesen Einbruch bei den SPD-Wähler gab
Im Januar 1919 waren es 12 1/2 Wähler bei der Wahl zur Nationalversammlung, und am 6.Juni des gleichen Jahres nur noch 5 1/2 Wähler bei der Wahl zum neuen Reichstag.

DAS alleine schon zeigt, dass es zwischen November 1918 und Januar 191) eine sozialdemokratische Revolutiong gewesen war. Es ist unzulässig , wie auch Du meinst, zwischen dem November 1918 und dem Januar 1919 eine Trennnung zu machen, Auch DAS gehört zur dem Märchen, das die SPD seit 80 Jahren auftischt.

Mit der Halbierung der Stimmen für die SPD braubte sie auch der Weimarer Koalition ihrer parlamentarischen Mehrheit., für immer !!!
Das war die Quittung, die die Wähler der SPD für ihr schändliches Verhalten Anfang 1919 gaben.

Es begann die Epoche der Bürgerblockregierungen , die bis zum Ende der Weimarer Republik andauerte.
Die Sternstunde der SPD, ein halbes Jahrhundert lang erwartet, war gekommen und gegangen.

Ohne das schändliche Verhalten der SPD-Führung hätte es darum mit großer Wahscheinlichkeit aucg keinen Hitler gegeben, ab 1919 hätte es sozialdemokratische Regierungen gegeben.

Glaub weiter das Märchen von der Niederschlagung eines kommunistischen Aufstandes, das wohl immer noch willige Hirne findet.

Weitere Beiträge zu diesem Thema kommen von mir nicht.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich halte jeden Mord egal gegen wen und aus welchen Grund für verwerflich. Mord und Totschlag sollten nie ein Mittel der Politik werden. :roll: Mir kann auch keiner erzählen, dass man andere Menschen töten muß, um eine Beruhigung der Lage zu erzielen, es gibt dafür andere Mittel eines Rechtstaates :evil:
Der Hitler-Mord-Versuch von 1944 wird ja heute auch als gescheiterter, aber heldenhafter Versuch gefeiert, den Krieg zu beenden.
Natürlich sehe ich es auch kritisch, wenn zu solchen Mitteln gegriffen werden muß. Aber selbst in unserem Grundgesetz ist eine solche Klausel eingebaut, wo es heißt:
Art. 20. (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Quelle: http://www.verfassungen.de/de/gg49-kons.htm

Das Problem in der Gründungsphase der Weimarer Republik war ja, daß es DEN Rechtsstaat noch gar nicht gab. Die Monarchie war zusammengebrochen und die Republik zwar schon ausgerufen, aber noch nicht etabliert, mit einer neuen Verfassung und einem frei gewählten Parlament. Und dann gab es eben diese Auseinandersetzung, um den politischen Weg, der eingeschlagen werden sollte:
Parlamentarische Republik oder Räterepublik. Letztere hätte einen wie von Liebknecht angestrebten Sozialismus zur Folge gehabt. Die Gefahr, daß die Kommunisten - möglicherweise auch im Bündnis mit der USPD - in ganz Deutschland die Macht ergreifen würden, war sehr real. Daß die Kommunisten wirklich ernst machten, sieht man daran, daß genau in dieser Zeit eine ganze Reihe von Räterepubliken in Deutschland ausgerufen wurden. Ich hab mal recherchiert:

"Sozialistische Republik Braunschweig" (10. November 1918 - 17. April 1919)
Bremer Räterepublik (10. Januar 1919 - 8./9. Februar 1919)
Mannheimer Räterepublik (22. - 25. Februar 1919) [S. 259-265]
Räterepublik Fürth (6. April - 11. April 1919)
Würzburger Räterepublik (7. - 9. April 1919)
"Bayerische Räterepublik" in München (7. April - 2. Mai 1919)
Sowie weitere Räterepubliken unter anderem in Rosenheim, Kempten, Lindau, Regensburg, Schweinfurt und Hof (siehe: http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhal ... bayern.htm).

Ich glaube, das macht deutlich, wie ernst die Situation war.
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Mendelejew
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Großer Quatsch Barbarossa-
Du willst hier allen Ernstes die Existenz ausgerufener Räterepubliken, zumeist für Stunden oder Tage, hier als Gefahr darstellen ?
Spinner hat es immer gegeben, früher und heute.

Steht nicht in dem von Dir eingestellten Link der Friedich Ebert Stiftung wörtlich: dass die Kommunisten z..B. die Münchner Räterepublik darum nicht unterstützten, weil sie in ihren Augen eine Scheinräterepublik war.

Und nun kommst Du Barbarossa.......
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Barbarossa
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Mendelejew hat geschrieben:Steht nicht in dem von Dir eingestellten Link der Friedich Ebert Stiftung wörtlich: dass die Kommunisten z..B. die Münchner Räterepublik darum nicht unterstützten, weil sie in ihren Augen eine Scheinräterepublik war.

Und nun kommst Du Barbarossa.......
Das ist aber nur einer der Quellen und außerdem vergisst du bei deiner Argumentation die politisch ebenfalls sehr weit links stehende USPD. Ich kann mich erinnern, daß eben diese USPD bei uns in der Schule vor allem deswegen kritisiert wurde, weil sie nicht konsequent genug war - also nicht einmal sosehr eine Kritik an der ideologischen Gesinnung. Schon das würde mir heute zu denken geben.
Mendelejew hat geschrieben:Großer Quatsch Barbarossa-
Du willst hier allen Ernstes die Existenz ausgerufener Räterepubliken, zumeist für Stunden oder Tage, hier als Gefahr darstellen ?
Spinner hat es immer gegeben, früher und heute.
Diese "Spinner" - wie du sie nennst, haben eine äußerst unsichere politische Lage in Deutschland auszunutzen versucht. Selbst in der heutigen Bundesrepublik würde eine solche Situation als die größte Staatskrise bezeichnet werden, die man aber sicher ebenfalls meistern würde. Selbst die Sache mit der RAF wird allgemein schon als "Staatskrise" bezeichnet.
Ende 1918 / Anfang 1919 gab es aber nicht einmal eine Verfassung. Alles begann mit diese doppelten Proklamation ...
Ich verstehe gar nicht, warum du das nicht erkennst... (?)
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich halte jeden Mord egal gegen wen und aus welchen Grund für verwerflich. Mord und Totschlag sollten nie ein Mittel der Politik werden. :roll: Mir kann auch keiner erzählen, dass man andere Menschen töten muß, um eine Beruhigung der Lage zu erzielen, es gibt dafür andere Mittel eines Rechtstaates :evil:
Der Hitler-Mord-Versuch von 1944 wird ja heute auch als gescheiterter, aber heldenhafter Versuch gefeiert, den Krieg zu beenden.
Natürlich sehe ich es auch kritisch, wenn zu solchen Mitteln gegriffen werden muß. Aber selbst in unserem Grundgesetz ist eine solche Klausel eingebaut, wo es heißt:
Art. 20. (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Quelle: http://www.verfassungen.de/de/gg49-kons.htm

Das Problem in der Gründungsphase der Weimarer Republik war ja, daß es DEN Rechtsstaat noch gar nicht gab. Die Monarchie war zusammengebrochen und die Republik zwar schon ausgerufen, aber noch nicht etabliert, mit einer neuen Verfassung und einem frei gewählten Parlament. Und dann gab es eben diese Auseinandersetzung, um den politischen Weg, der eingeschlagen werden sollte:
Parlamentarische Republik oder Räterepublik. Letztere hätte einen wie von Liebknecht angestrebten Sozialismus zur Folge gehabt. Die Gefahr, daß die Kommunisten - möglicherweise auch im Bündnis mit der USPD - in ganz Deutschland die Macht ergreifen würden, war sehr real. Daß die Kommunisten wirklich ernst machten, sieht man daran, daß genau in dieser Zeit eine ganze Reihe von Räterepubliken in Deutschland ausgerufen wurden. Ich hab mal recherchiert:

"Sozialistische Republik Braunschweig" (10. November 1918 - 17. April 1919)
Bremer Räterepublik (10. Januar 1919 - 8./9. Februar 1919)
Mannheimer Räterepublik (22. - 25. Februar 1919) [S. 259-265]
Räterepublik Fürth (6. April - 11. April 1919)
Würzburger Räterepublik (7. - 9. April 1919)
"Bayerische Räterepublik" in München (7. April - 2. Mai 1919)
Sowie weitere Räterepubliken unter anderem in Rosenheim, Kempten, Lindau, Regensburg, Schweinfurt und Hof (siehe: http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhal ... bayern.htm).
Ich glaube, das macht deutlich, wie ernst die Situation war.
Lieber Barbarossa,
sicherlich war die Situation ernst aber auf weitere Sicht hat es weder in der Weimarer Zeit etwas genutzt, die Nazis kamen dran noch bei Hitler, er erlag nicht dem Attentat. Rechtzeitig muß in der Geschichte etwas unternommen werden, das heißt in der Kaiserzeit eine parlamentarische Monarchie, dann hatte Wilhelm Zwo nichts zu sagen gehabt und es hätte keinen WKI gegeben oder bei Weimar ein adere Verfassung, welche dem Präsidenten nur Rechte wie unserem BP einräumt und der Reichskanzler kann nur durch das Konstruktive Muißtrauensvotum abgewählt werden. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:bei Weimar ein adere Verfassung, welche dem Präsidenten nur Rechte wie unserem BP einräumt und der Reichskanzler kann nur durch das Konstruktive Muißtrauensvotum abgewählt werden. :wink:
Daran dachte der Schöpfer der WV nicht.
Der wichtigste Unterschied zwischen BRD und Weimar dürfte aber sein, dass wir heute in einem materiellen Rechtsstaat leben, während Weimar ein lediglich formaler Rechtsstaat war.
Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, dass in einem formalen Rechtsstaat auch Gesetze erlassen werden können, die anderen Gesetzen oder den Grundrechten widersprechen (darunter fallen z.B. die Nürnberger Rassegesetze des NS-Staates; nachdem damals rein formal noch die Weimarer Verfassung Geltung hatte, hätte man sich durchaus darauf berufen können, dass diese Gesetze dem Menschenrechtskatalog der WV widersprachen, hätte man lediglich in einem materiellen Rechtsstaat einklagen können, nicht auf Basis der WV), während in einem materiellen Rechtsstaat kein Gesetz einem anderen Gesetz widersprechen darf, also auch mit der Verfassung in Einklang stehen muss.
Die Aufgabe, diese Verfassungskonformität zu überprüfen, liegt beim Bundesverfassungsgericht, einer Institution, die in der Weimarer Republik keine Entsprechung hat.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
das stimmt, die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten eben aus den Fehlern der WV gelernt. Dazu wäre es aber erst überhaupt nicht gekommen, wenn im Kaiserreich tatsächlich Demokratische Verhältnisse geherrscht hätten und der Reichskanzler dem Parlament und nicht dem Kaiser verantwortlich gewesen wäre. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
das stimmt, die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten eben aus den Fehlern der WV gelernt. Dazu wäre es aber erst überhaupt nicht gekommen, wenn im Kaiserreich tatsächlich Demokratische Verhältnisse geherrscht hätten und der Reichskanzler dem Parlament und nicht dem Kaiser verantwortlich gewesen wäre. :wink:
Das wiederum war ein Geburtsfehler des Kaiserreichs, dessen Verfassung ganz so geschrieben war, als würde es das Gespann Bismarck-Willi Eins ewig geben.

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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Rechtzeitig muß in der Geschichte etwas unternommen werden, das heißt in der Kaiserzeit eine parlamentarische Monarchie, dann hatte Wilhelm Zwo nichts zu sagen gehabt und es hätte keinen WKI gegeben ...
Selbst wenn Deutschland zu diesem Zeitpunkt eine parlamentarische Monachie gewesen wäre, bin ich nicht davon überzeugt, daß es den 1. Wk nicht gegeben hätte. Der Krieg lag schon Jahre vorher in der Luft und der Nationalismus war bis in die untersten Schichten der Bevölkerung stark verbreitet. Zudem verlangte die Wirtschaft nach mehr Kolonien, da Deutschland hier zu spät gekommen war.
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
das stimmt, die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten eben aus den Fehlern der WV gelernt. Dazu wäre es aber erst überhaupt nicht gekommen, wenn im Kaiserreich tatsächlich Demokratische Verhältnisse geherrscht hätten und der Reichskanzler dem Parlament und nicht dem Kaiser verantwortlich gewesen wäre. :wink:
Das wiederum war ein Geburtsfehler des Kaiserreichs, dessen Verfassung ganz so geschrieben war, als würde es das Gespann Bismarck-Willi Eins ewig geben.
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Lieber Beppe,
es war alles auf Bismarck zugeschnitten, ohne zu bedenken, dass nach Bismarck auch noch schlechte Reichskanzler kommen konnten. Wilhelm I.hat Bismarck gewähren lassen, was aber bei Wihelm II. nicht mehr zutraf. :roll:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Rechtzeitig muß in der Geschichte etwas unternommen werden, das heißt in der Kaiserzeit eine parlamentarische Monarchie, dann hatte Wilhelm Zwo nichts zu sagen gehabt und es hätte keinen WKI gegeben ...
Selbst wenn Deutschland zu diesem Zeitpunkt eine parlamentarische Monachie gewesen wäre, bin ich nicht davon überzeugt, daß es den 1. Wk nicht gegeben hätte. Der Krieg lag schon Jahre vorher in der Luft und der Nationalismus war bis in die untersten Schichten der Bevölkerung stark verbreitet. Zudem verlangte die Wirtschaft nach mehr Kolonien, da Deutschland hier zu spät gekommen war.
Lieber Barbarossa,
Mit den Kolonien war D zwar spät dran, aber mit Ostafrika und Südwest hatten wir zwei Kolonien, die ausbaufähig waren. Schließlich gibt es in Namibia heute noch eine deutsche Minderheit, in Windhuk sollen einige Straßen noch deutsche Namen haben. Der Punkt war, dass der Rückversicherungsvertrag mit Rußland nicht erneuert wurde und Rußland sich deswegen mit Frankreich verbündete. :roll:
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dieter hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
das stimmt, die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten eben aus den Fehlern der WV gelernt. Dazu wäre es aber erst überhaupt nicht gekommen, wenn im Kaiserreich tatsächlich Demokratische Verhältnisse geherrscht hätten und der Reichskanzler dem Parlament und nicht dem Kaiser verantwortlich gewesen wäre. :wink:
Das wiederum war ein Geburtsfehler des Kaiserreichs, dessen Verfassung ganz so geschrieben war, als würde es das Gespann Bismarck-Willi Eins ewig geben.
Beppe
Lieber Beppe,
es war alles auf Bismarck zugeschnitten, ohne zu bedenken, dass nach Bismarck auch noch schlechte Reichskanzler kommen konnten. Wilhelm I.hat Bismarck gewähren lassen, was aber bei Wihelm II. nicht mehr zutraf. :roll:
So isses. :wink:
Mendelejew
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Barbarossa hat geschrieben:
Mendelejew hat geschrieben:Steht nicht in dem von Dir eingestellten Link der Friedich Ebert Stiftung wörtlich: dass die Kommunisten z..B. die Münchner Räterepublik darum nicht unterstützten, weil sie in ihren Augen eine Scheinräterepublik war.

Und nun kommst Du Barbarossa.......
Das ist aber nur einer der Quellen und außerdem vergisst du bei deiner Argumentation die politisch ebenfalls sehr weit links stehende USPD. Ich kann mich erinnern, daß eben diese USPD bei uns in der Schule vor allem deswegen kritisiert wurde, weil sie nicht konsequent genug war - also nicht einmal sosehr eine Kritik an der ideologischen Gesinnung. Schon das würde mir heute zu denken geben.
Mendelejew hat geschrieben:Großer Quatsch Barbarossa-
Du willst hier allen Ernstes die Existenz ausgerufener Räterepubliken, zumeist für Stunden oder Tage, hier als Gefahr darstellen ?
Spinner hat es immer gegeben, früher und heute.
Diese "Spinner" - wie du sie nennst, haben eine äußerst unsichere politische Lage in Deutschland auszunutzen versucht. Selbst in der heutigen Bundesrepublik würde eine solche Situation als die größte Staatskrise bezeichnet werden, die man aber sicher ebenfalls meistern würde. Selbst die Sache mit der RAF wird allgemein schon als "Staatskrise" bezeichnet.
Ende 1918 / Anfang 1919 gab es aber nicht einmal eine Verfassung. Alles begann mit diese doppelten Proklamation ...
Ich verstehe gar nicht, warum du das nicht erkennst... (?)

Nun Barbarossa, im Gegensatz zu Dir kenne ich mich da doch etwas besser aus, zumindest deklamiere ich nicht Legenden, die aus parteipolitischen und weltanschaulichen Gründen vor 90 Jahren in die Welt gesetzt wurden.

Dein Problem ist auch nicht das Nichtwissen, - das ist noch nicht einmal negativ, sondern einfach die Ignoranz, Dinge einfach nachzubeten, und die Augen vor anderen Dingen zu verschließen.
Hier ein weiteres Beispiel dafür, dass es sich bei der Revolution 1918/19 nicht um eine kommunistische gehandelt hat:
Auch, wenn Du es nicht zur Kenntnis nehmen willst, dann für Mitlesende:

Dass es für diese neue Form der Verwaltung nur den Begriff "Räte" gab, ist erkärlich, und hat nichts mit dem späteren, belasteten Begriff Sowjet zutun.
In diesen Wochen verwandelte sich Deutschland von einer Militärdiktqtur unter Ludendorff in eine Räterepublik.

Beseitigt wurden die Generalkomandos, die miltiärischen Obergewalten,, die den ganzen Krieg hindurch, jede Stadt und jeden Landkreis unter dem Belagerungszustand regiert hatten.
An ihre Stelle wurde die neue revolutionäre Autorität der Arbeiter und Soldatenräte gesetzt

Die zivilen Verwaltungen blieben unangetastet.

Was zugleich mit den allmächtigen Miltitärbehörden weggefegt wurde, das waren die Monarchen, in deren Namen die Militärbehörden regiert hatten.
Die Rvolution war darum nicht sozialistisch oder kommunistisch, sie war - so der Hamburger Historiker Fischer (Die Fischer Kontroverse) republikanisch und pazifistisch.

Kommunisten hätten zuerst die zivile Verwaltung übernommen, wie es 1917 in Russland gezeigt worden war.

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