Die USA im Ersten Weltkrieg

Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts

Moderator: Barbarossa

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dieter
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19.8.1914
US-Präsident Wilson erklärt vor dem Kongress, die USA sollten ihre Neutralität wahren. Doch nzunehmend unterstützt er Großbritannien mit Darlehen, Waffen und Lebensmitteln.
Ab Herbst 1914
Die britische Seeblockade bringt den Handel der USA mit den Mittelmächten zum Erliegen
7.5.1915
Das Passagierschiff "Lusitania" sinkt nach einem deutschen U-Boot-Angriff; 1198 Menschen sterben darunter 128 US-Bürger. In den USA verstärken sich die Proteste gegen Deutschland.
Quelle: Der Spiegel
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Triton
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Ganz zum Erliegen kam der Handel mit den USA nicht, es gab Fahrten von Handels U-Booten in die USA.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschlan ... ls-U-Boot)
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Lieber Joerg,
vielen Dank für Deinen Link. :)
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dieter
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12.12.1916
Die Mittelmächte wenden sich mit einem Friedensangebot an Präsident Wilson.
1.2.1917
Die deutsche Marine nimmt den uneingeschränkten U-Boot-Krieg wieder auf.
6.4.1917
Die USA erklären Deutschland den Krieg.
Mai 1917
Amerika führt für alle Männer zwischen 21 und 30 die Wehrpflicht ein; 4,75 Millionen werden schließlicjh eingezogen.
Quelle: Der Spiegel
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dieter
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8.1.1918
Wilson stellt vor dem Kongress seinen 14-Punkte-Plan vor, darunter die Forderung nach der Autonomie für alle Völker und der Gründung einer multinationalen Organisation: des Völkerbundes.
Frühsommer 1918
Nachdem die Mobilmachung und Ausbildung der US-Truppen nur schleppend vorangekommen waren, werden amerikanische Soldaten an der Seite der Franzosen und Engländer an der Westfront eingesetzt - und geben im Kampf gegen Deutschland den Ausschlag.
Quelle: Der Spiegel
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Orianne
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Die Amerikaner treten mit den neuen 1903 eingeführten khakifarbenen Uniformen in Europa an. Nach den Indianerkriegen und dem Krieg gegen Mexico wurde bald festgestellt, dass sich die dünnen Stiefel in den nassen Schützengräben nicht eigneten, so wurden bald neue geschnürte Marschstiefel eingeführt. Ausserdem wurde fast alles Lederzeug durch Textilien ersetzt, das war leichter, hatte aber den Nachteil, dass es schneller kaputt ging. Helme hatten die US Truppen keine, die wurden nach englischem Vorbild erst Anfang 1918 an die Truppe ausgegeben. Einen Brotsack gab es nicht, es wurde eine Art Rucksack verwendet. Die Feldflasche aus Aluminium wird bis heute immer noch verwendet, wird in einer khakifarbenen Stofftasche verstaut auf der US gedruckt ist. Auch eine kleine Verbandstasche fand am Textilgürtel mit Oesen seinen Platz.
Das Standardgewehr war das Springfieldgewehr M1903/05, Kaliber .30-06. Der Gewehrriemen bestand aus Vollleder, wurde aber auch bald durch einen Webgurtriemen ersetzt. Das Gewehr basierte auf dem Vorbild des Mauser System 98 und wurde noch im WWII eingesetzt, und zum Teil noch im Koreakrieg. Das Werk musste eine hohe Summer für die Rechte an Mauser bezahlen. Zur Uniform gehörten auch Stiefelhosen und Wickelgamaschen.
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Triton
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Das US-Heer war den Europäischen Heeren technologisch deutlich unterlegen, Frankreich musste es mit Maschinengewehren versorgen.
Die "Chauchats" hatten einige Konstruktionsmängel, wurden aber vor allem so billig wie möglich produziert und die Amis waren unglücklich damit, weshalb sie dann ihre berühmte "Browning" entwickelten.
Aus dieser Zeit soll die amerikanische Geringschätzung französischer Produkte herrühren (if it's french and you can't eat it, don't buy it). Vergessen wird dabei, dass Frankreich damals den besten Panzer, die beste Artillerie - kurz, die modernste Armee der Welt - hatte.

Technologisch führend waren sie wohl auch im Schiffbau und Flugzeugbau nicht, so dass der Beitrag zum Sieg der Entente mehr auf zusätzlicher Quantität statt Qualität beruhte.
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Orianne
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Triton hat geschrieben:Das US-Heer war den Europäischen Heeren technologisch deutlich unterlegen, Frankreich musste es mit Maschinengewehren versorgen.
Die "Chauchats" hatten einige Konstruktionsmängel, wurden aber vor allem so billig wie möglich produziert und die Amis waren unglücklich damit, weshalb sie dann ihre berühmte "Browning" entwickelten.

Technologisch führend waren sie wohl auch im Schiffbau und Flugzeugbau nicht, so dass der Beitrag zum Sieg der Entente mehr auf zusätzlicher Quantität statt Qualität beruhte.
Das ist wohl war, sogar Gasmasken mussten von britischen Truppen bezogen werden, ausserdem kamen die farbigen Soldaten unter das Kommando der Franzosen, da ja immer noch die Rassentrennung galt. Die Franzosen lobten aber diese Soldaten sehr.

Die US Armee war während der Zeit zwischen den Kriege ungefähr >40 Stelle auf der Welt.
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Marek1964
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Eine Frage, dich ich mir seit einiger Zeit stelle: Warum gab es im ersten Weltkrieg nichts ähnliches wie das Lend und Lease Programm für Russland? Nach der April Revolution war doch Russland eine Demokratie geworden und zumindest mit der Nahrungsmittelhilfe hätte man vielleicht helfen können?

Hatte man gar nicht daran gedacht oder war das Zeifenster bis zur Oktober Revolution zu knapp oder war vielleicht nicht genügend Schiffsraum zur Verfügung?

Es gab ja auch Interventionstruppen, die auf der Seite der Weissen kämpften, oder?
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Orianne
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Bei den USA waren es sicher innenpolitische Gründe, denn es gab zu dieser Zeit Probleme mit Anarchisten und sogenannten Kommunisten.. Ausserdem lehnte der Kongress den Beitritt der USA zum Völkerbund ab, ich weiss jetzt aber nicht mehr ob das 1920, oder früher war :? Auf jeden Fall gab es ab 1918 ähnlich wie nach dem WWII eine Kommunistenhetze unter dem damaligen Justizminister Palmer, deshalb wurde vermutlich auch die Bombe vor der Bank J.P. Morgan deponiert, die dann auch explodierte.
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Marek1964
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Ich meinte allerdings das Zeitfenster zwischen April und November - weil doch in Russland die demokratische, aber keinesfalls kommunistische Regierung an die Macht kam, trat die USA in den Krieg ein - denn nun war ja Russland eine Demokratie, aber keine Kommunismus.
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Orianne
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Das muss an den fehlenden BRT gelegen haben, ausserdem versorgten die USA immer noch Grossbritannien.

Der Kriegseintritt der USA wird ja auch der sogenannten Zimmermann-Depesche* zugeführt, der einzige Grund war dies nicht. Das Zimmermann Telegramm wurde von den Briten abgefangen und entschlüsselt, es wurde damals noch mit Zahlen gearbeitet, was schon als veraltet galt. Der Inhalt war natürlich ein "Sprengsatz" für die USA, hätten doch die Mexikaner alle ihre an die USA verlorenen Gebiete wie Arizona, New Mexico oder Kalifornien wieder zurück erhalten sollen, die sie nach Ende des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges 1848 im Vertrag von Guadalupe Hidalgo an die USA abgetreten hatten, und dieses Gebiet lag doch bei fast 40 % des ehemaligen Staatsgebietes von Mexico.

* Arthur Zimmermann, der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amts sandte das Telegramm Mitte Januar 1917 via deutsche Botschaft in Washington, D.C. an den deutschen Gesandten in Mexiko.

Bilder aus dem Buch Die Zimmermann Depesche von Barbara Tuchman (Würde ich auch empfehlen zu lesen, es ist sehr aufschlussreich).

Bild Bild Bild
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