Frankreich im Ersten Weltkrieg

Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts

Moderator: Barbarossa

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dieter
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3. und 4.8.
Deutschland erklärt Frankreich den Krieg.
Deutsche Truppen rücken in das neutrale Belgien ein und erobern kurz darauf Lüttich.

13.8.
Frankreich erklärt Ö-U den Krieg.
19.8.
Beginn des großangelegten deutschen Angriffs auf Frankreich. Nach dem Schlieffen-Olan sollen die gegnerischen Stellungen im Norden des Landes in einem schnellen, sichelförmigen Angriff umfasst werden.
19.bis 22.8.
Franz. Gegenoffensiven in Elsaß-Lothringen scheitern.
30.8.
Die Deutschen dringen über die Marne vor und bedrohen Paris.
Quelle: Der Spiegel
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dieter
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3.9.
Die franz. Regierung weicht von Paris nach Bordeaux aus.
6. bis 12.9.
In der Schlacht an der Marne zwingen franz. Truppen unter General Joffre die Deutschen zum Rückzug - der Schlieffen-Plan ist gescheitert.
22.bis 25.9.
In den Kämpfen um Verdun können die Franzosen trotz militärischer Erfolge der Deutschen die strategisch wichtige Festung halten.
Herbst/Winter
Zwischen Kanalküste und Vogesen verfestigen sich die Fronten. Die Armeen begeben sich zum Winter hin in einen zähen Stellungskrieg.
Quelle: Der Spiegel
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Triton
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Hallo Dieter;

Wie kommst Du gerade jetzt auf das Thema? Ist doch noch eine Weile bis zum 100jährigen Jubiläum.

In F ist der 1.Weltkrieg im Stellenwert viel höher als hier, was verständlich ist. Erstens wurde er nicht verloren, zweitens fand er fast nur auf französischen Boden statt und drittens waren die Verluste so hoch, dass noch heute die im Anschluß eingewanderten Ausländer im öffentlichen Bewusstsein präsent sind. Sarcoczy stammt zum Beispiel aus einer ungarischen Familie, die im Anschluß an den Großen Krieg nach F auswanderte.

Während man hierzulande höchstens auf Friedhöfen an den 1.Weltkrieg erinnert wird, kommt es in F schon einmal vor, dass die Ortsmitte ein Mahnmal mit den Namen der Gefallenen des Orts ziert. Ich habe auch noch nie gesehen, dass ein solches Mahnmal verschandelt wurde.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Balduin
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In Deutschland ist vor allem der 2. Weltkrieg im allgemeinen Gedächtnis. Ich muss auch sagen, dass ich militärische Paraden anlässlich des Sieges über Deutschland im WK1 verfehlt finde:
Der Sieg über Nazi-Deutschland war eine Befreiung, über die man sich nur freuen kann. Die Gründe für den Ersten Weltkrieg waren aber weit vielschichtiger, der Umgang der Siegermächte mit den Besiegten sorgte für allerhand bekannte Probleme...

Ich meine: Die Bundeswehr fährt ja auch nicht zur Parade auf am 18. Januar 1871...


Im Geiste eines geeinten Europas: Totenehren und -gedenken ja, Paraden nein danke.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
RedScorpion

Ralph hat geschrieben: ...
... der Umgang der Siegermächte mit den Besiegten sorgte für allerhand bekannte Probleme...
...
Sorry, aber damit gehst Du den Nazis auf den Leim. Und dass Du mit der kruden Auffassung (in Deutschland, und teilweise nichtmal nur mehr in Deutschland) nicht allein dastehst, zeigt, dass der NS bis heut nicht überwunden ist.

Ralph hat geschrieben: ...
Ich meine: Die Bundeswehr fährt ja auch nicht zur Parade auf am 18. Januar 1871...
...
Das wär' auch 'was anderes als eine Siegesfeier über die Mittelmächte.
Wenn's 1871 'was zu feiern gibt, dann, dass die Niederlage Fs in die zweite Republik geführt hat (wobei das "wie", auch Stichwort Commune de Paris, sehr zweifelhaft ist). Könnte man aber versuchen, so zu sehen, auch institutionellerseits.

Ralph hat geschrieben: ...
Im Geiste eines geeinten Europas: Totenehren und -gedenken ja, Paraden nein danke.
Jetzt willst Du auch noch anderen verbieten, sich darüber zu freuen, dass es D - im Unterschied zu 1871 und 1940 - nicht gelungen ist, bis zum Atlantik vorzudringen, und auch die Militärs der freien Welt dafür zu ehren? :shock:


LG
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben: ...
Ich meine: Die Bundeswehr fährt ja auch nicht zur Parade auf am 18. Januar 1871...
...
Das wär' auch 'was anderes als eine Siegesfeier über die Mittelmächte.
Wenn's 1871 'was zu feiern gibt, dann, dass die Niederlage Fs in die zweite Republik geführt hat ...
Die Einigung Deutschlands in einem Staat ist für mich durchaus ein Ereignis/Ergebnis, das ich als absolut positiv bewerte. Den Krieg erklärt hatte Napoleon III. an Preußen. Und zu den Hitergründen zählt ja auch die Tatsache, dass zur Einigung (Klein-)Deutschlands immerhin drei Kriege geführt werden mussten. Das sagt auch schon einiges aus. Gefordert wurde ein deutscher Einheitsstaat schon auf dem Wiener Kongress - eine Forderung, die bitter enttäuscht wurde.
Man muss die Sache immer von zwei Seiten betrachten.
:wink:
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dieter
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Triton hat geschrieben:Hallo Dieter;

Wie kommst Du gerade jetzt auf das Thema? Ist doch noch eine Weile bis zum 100jährigen Jubiläum.

In F ist der 1.Weltkrieg im Stellenwert viel höher als hier, was verständlich ist. Erstens wurde er nicht verloren, zweitens fand er fast nur auf französischen Boden statt und drittens waren die Verluste so hoch, dass noch heute die im Anschluß eingewanderten Ausländer im öffentlichen Bewusstsein präsent sind. Sarcoczy stammt zum Beispiel aus einer ungarischen Familie, die im Anschluß an den Großen Krieg nach F auswanderte.

Während man hierzulande höchstens auf Friedhöfen an den 1.Weltkrieg erinnert wird, kommt es in F schon einmal vor, dass die Ortsmitte ein Mahnmal mit den Namen der Gefallenen des Orts ziert. Ich habe auch noch nie gesehen, dass ein solches Mahnmal verschandelt wurde.
Lieber Joerg,
ganz einfach. Der Spiegel brachte und bringt den WKI in verschiedenen Teilen und ich war so frei es in diesem Forum zu bringen. Mein Opa mütterlicherseits war im WKI verschüttet, bekam das Eiserne Kreuz zweiter Klasse, weil er einen Angriff der Franzosen mit Kolonialtruppen im betrunkenen Zustand als MG-Schütze 1 mit seinem Kameraden allein abgeschlagen hatte. Der Opa väterlicherseits starb an einem Splitter im Kopf 1944, den er im WKI in Russland erhalten hatte. :evil: :twisted:
Wir sind also schon sehr betroffen durch diesen Krieg. :wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben: ...
Ich meine: Die Bundeswehr fährt ja auch nicht zur Parade auf am 18. Januar 1871...
...
Das wär' auch 'was anderes als eine Siegesfeier über die Mittelmächte.
Wenn's 1871 'was zu feiern gibt, dann, dass die Niederlage Fs in die zweite Republik geführt hat ...
Die Einigung Deutschlands in einem Staat ist für mich durchaus ein Ereignis/Ergebnis, das ich als absolut positiv bewerte. Den Krieg erklärt hatte Napoleon III. an Preußen. Und zu den Hitergründen zählt ja auch die Tatsache, dass zur Einigung (Klein-)Deutschlands immerhin drei Kriege geführt werden mussten. Das sagt auch schon einiges aus. Gefordert wurde ein deutscher Einheitsstaat schon auf dem Wiener Kongress - eine Forderung, die bitter enttäuscht wurde.
Man muss die Sache immer von zwei Seiten betrachten.
:wink:
Lieber Barbarossa,
Bismarck nahm die Sehnsucht der Deutschen nach einem einigen Deutschland auf und vollbrachte was 1848/49 die Demokraten in der Frankfurter Paulskirche nicht erreichen konnten, die Kaiserkrone wurde von Friedrich Wilhelm IV., weil sie von einem gewählten Parlament kam, abgelehnt. Es war nur ein Kleindeutschland, weil Ö nicht dabei war, aber besser als garnichts. Dieses Deutschland besteht in seiner Substanz auch heute noch, trotz zwei verlorener Weltkriege und Verlust eines Drittel des Landes. :wink:
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22.4. bis 25.5 1915
In der Schlacht bei Ypern setzen die Deutschen erstmals an der Westfront Giftgas ein.
22.9. bis 6.11.
Großoffensive der Entente in der Champagne. Trotz massiven Materieleinsatzes mit 1650 Geschützen unf 5,4 Millionen Granaten misslingt der Durchbruch durch die deutschen Linien Über 200.000 Soldaten kommen ums Leben oder werden verwundet.
21.2.1916
Beginn der deutschen Offensive auf die Festung von Verdun. Im Verlauf der fünfmonatigen Schlacht, in der rund 300.000 Soldaten fallen, können die Franzosen unter General Pétain die Festung verteidigen.
24.6. bis 25.11
Die Schlacht an der Somme fordert rund 1,2 Millionen Tote oder Verwundete - ohne dass es zu entscheidenden Änderungen des Frontverlaufs kommt.
Quelle: Der Spiegel
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Mitte Mai 1917
Nach erfolglosen Offensiven und hohen Verlusten kommt es zu offenen Meutereien im franz. Heer. Der Oberkommandierende Nivelle wird abgelöst, General Pétain übernimmt das Kommando.
März/April 1918
Die Großoffensiven in der Picardie und bei Ypern bringen den Deutschen zwar Geländegewinne, aber nicht die erhofften militärischen Erfolge.
18.7. bis 3.8.
General Foch führt die alliierten Truppen nun unter Beteiligung der Amerikaner bei Reims in einen großangelegten Angriff. Den Deutschen bleibt nur der Rückzug.
8.bis 11.8.
In der Schlacht bei Amiens setzen die nun übermächtigen Alliierten 450 Panzer ein. Die Deutschen werden daraufhin in ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen.
11.11.
Unterzeichnung des Waffenstillstandes. Ministerpräsident Clemenceau verkündet in Paris den Sieg, die Massen feiern auf den Straßen.
Quelle: Der Spiegel
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