Neues Rentengesetz beschlossen - Entwicklung der Rente.

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Natürlich ist die private Altersvorsorge wichtig, weil die Versorgungslücke, die durch die gesetzliche Rente im Vergleich zum vorherigen Einkommen aufgefüllt werden sollte - im günstigsten Fall.

Nur ist eine private Vorsorge eben nur bei Einkommen möglich, bei dem ein Beschäftigter nicht ständig von der Hand in den Mund leben muß. Deutschland scheint bereits zu einer Art von Niedriglohnland herunter gewirtschaftet zu sein, ganz im Gegensatz z. B. zu den skandinavischen Ländern. Ein Handwerker in Norwegen verdient z. B. um die 20,- € pro Std.
Ein schlechtes Beispiel, weil Norwegen durch sein Erdöl ohnehin ein reiches Land ist? Dann kann ich mit einem weiteren Beispiel aufwarten:
Ich habe vor wenigen Tagen erst eine Doku gesehen, wo gesagt wurde, daß eine Krankenschwester in Finnland "nur" etwa 3000,- € vrdient - "weniger als ein Handwerker". Wieviel verdient dann erst der Handwerker?
Wenn man als Handwerker hier in Deutschland 1300,- € netto verdient, dann ist das schon ein sehr guter Verdienst.

Hier zeigt sich für mich eine enorme Schieflage, durch die eine private Vorsorge für das Alter für Bürger mit einem Beruf ohne Abi und Studium ohnehin nur ein Traum bleibt.
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elysian
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Das muss man aber relativieren. In Dänemark etwa gibt es dafür keinen Kündigungsschutz. ;)
Und nicht überall werden die Sozialversicherungen als Nebenkosten anfallen, sondern von den Steuern erfasst, sodass sich das Ergebnis dann gleich sehr viel stärker ähnelt. Oder die Versorgung ist schlechter. Das gibt es auch.
Davon ab gibt es auch in Deutschland sehr viele Normalbeschäftigte, die sich private Zusatzversicherungen und eine private Altersversorgung leisten können. Es gibt aber auch sehr viele, die ihr Geld lieber in z.B. neue Alufelgen pumpen...

p.s.
Ich muss Deine Finnlandträume leider begraben:
http://www.finnlandbusiness.de/202_0/einkommen.html
http://www.ba-auslandsvermittlung.de/la ... 0bodyText8
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cac ... ZKwqsF3K4A

hier noch etwas zu Norwegen:
http://norwegenforum.foren-city.de/topi ... lager.html

Jedenfalls ist Handwerker nicht gleich Handwerker und es gibt immer und überall regionale Unterschiede.
Zuletzt geändert von elysian am 30.07.2010, 01:20, insgesamt 2-mal geändert.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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Aha - dann haben sie nicht so ganz gut recherchiert, aber wiviel dort ein Klemtner verdient, steht dort nicht. Die Rede war von einem Klemtner, der mehr verdient, als eine Krankenschwester...
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hannesschulte
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Hallo:)

Es ist leider die Wahrheit, dass man nicht wissen kann, ob die gesetzliche Rente später zum Leben reichen wird. Daher habe ich mich in letzter Zeit auch intensiver mit einer möglichen privaten Rentenversicherung auseinandergesetzt Ich habe nun auch schon einige private Rentenversicherungen genauer unter die Lupe genommen, aber bislang keine passende finden können. Ich dachte eigentlich, dass die staatlich geförderten Rentenversicherungen wie Rürüp oder Riester eine gute Wahl sein könnten, aber mittlerweile bin ich mir da auch nicht so sicher. So habe ich z.B. gesehen, dass bei der Riester Rente gar nicht soviele Personengruppen zulagenberechtigt sind: http://www.private-rentenversicherung-0 ... rsonen.php So fehlen z.B. Studenten.Ich weiß jetzt aber nicht, inwiefern diese Seite vertrauenswürdig ist, da auf wikipedia folgendes zu Riester steht: http://de.wikipedia.org/wiki/Riester-Rente Vielleicht hat ja jemand mehr Ahnung?
sandrak
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Hallo!

Studenten sind unter bestimmten Voraussetzungen förderberechtigt. Sie sind dann förderberechtigt, wenn sie einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt werden. Das ist zum Beispiel bei einem 400 Euro-Job nicht der Fall.

Hoffe, das hilft weiter.
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Barbarossa
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ALTERSGELD:
Ab 1. Juli knapp ein Prozent mehr Rente
Zuschlag gleicht Inflation nicht aus

BERLIN - Die Rentner erhalten zur Jahresmitte knapp ein Prozent mehr Geld. Dies beschloss das Bundeskabinett gestern in Berlin und folgte damit einer Vorlage von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Der Aufschlag von genau 0,99 Prozent in Ost und West ergibt sich aus dem deutlichen Anstieg von Löhnen und Gehältern im vergangenen Jahr. Bei einer Monatsrente von 900 Euro gibt es künftig neun Euro mehr, bei 1200 Euro sind es 12 Euro.

Eigentlich hätte die gute Lohnentwicklung rechnerisch zu einer doppelt so hohen Rentensteigerung führen müssen: Das mögliche Rentenplus von 1,99 Prozent wurde aber halbiert, um einen Überhang aus unterbliebenen Rentenminderungen in den Vorjahren abzubauen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/mehrrenteabjuli
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Barbarossa
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Sonntag, 02. September 2012
Von der Leyen schlägt Alarm
Risiko für Altersarmut steigt

35 Jahre arbeiten, 2500 Euro brutto im Monat verdienen - doch die Rente erreicht ab 2030 nur die Höhe des Grundsicherungsbetrags. das ist das Szenario, das Arbeitsministerin von der Leyen in einem Brief schildert. Sie warnt, dass diesen Rentnern der Gang zum Sozialamt drohe.
(...)
Ab 2030 drohe Arbeitnehmern, die 2500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre Vollzeit gearbeitet haben, nur eine Rente in Höhe des Grundsicherungsbetrags von 688 Euro, berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums...
hier: weiterlesen
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:35 Jahre arbeiten, 2500 Euro brutto im Monat verdienen - doch die Rente erreicht ab 2030 nur die Höhe des Grundsicherungsbetrags.
Kein Wunder. Wenn der Betreffende die "normalen" Abzüge hat (also ungefähr 50%), dann landet er schon als Verdiener in einem Bereich, der hart am Minimum liegt...wer kann schon mit 1200-1400 Euro Netto eine Familie ernähren?!?

Angesichts der Tatsache, dass solche Jobs immer mehr werden, ist allerdings zu bedenken, dass bis 2030 ein erheblicher Bevölkerungsanteil betroffen sein könnte. DA muss man bei der Lösung des Problems ansetzen, nicht erst bei der Höhe der Rente...

Beppe
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dieter
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Ihr Lieben,
da ich 42 Jahre bei der LVA Hessen, heute Deutsche Rentenversicherung, gearbeitet habe, will ich auch meine unmaßgebliche Meinung zum Besten geben. Die Abschmelzungsfaktoren sind ausgesprochener Blödsinn, die hätten niemals von Blüm und Riester eingführt werden dürfen. Sie drücken die Rente unter 50% des letzten Gehaltes und machen die Rentner sozialhilfepflichtig. Um die Renten bezahlen zu können, sollte des Schweizer Modell eingführt werden, indem alle in die Rentenkassen einzahlen müssen und es eine Grundrente gibt, die ungefähr bei 1800 Euro liegt. Außerdem könnte man eine Maschinensteuer für alle Computer und Roboter einführen. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Außerdem könnte man eine Maschinensteuer für alle Computer und Roboter einführen. :wink:
Als Ersatz für die weggefallenen Arbeitsplätze? Coole Idee, aber wer stoppt dann das Geschrei der Industrie, die über wiederum steigende Produktionskosten klagt, und wie wenig konkurrenzfähig dadurch die deutsche Wirtschaft würde? Noch dazu, wo ja die Produktion in Deutschland tatsächlich teurer ist als anderswo, auch wenn hier im Allgemeinen bessere Qualität produziert wird?

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
die Wirtschaft schreit immer, es wird auf die Höhe der Maschinensteuer ankommen. Die Computer und Roboter sind ja jetzt schon da, das wird also nicht Arbeitsplätze kosten. :wink: Man sollte endlich dazu übergehen in einer Demokratie, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen und nicht weiter eine Diktatur der Wirtschaft, die von keinem Wähler legitimiert wurde, zuzulassen. :wink:
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Balduin
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Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein - Deutschland als Standort wird dadurch immer unattraktiver. Allein die Energiewende hat viele Unternehmen schwer getroffen. In meiner Gegend überlegt ein Unternehmen seine Fertigung ins Ausland zu verlegen, da diese sehr energieintensiv ist.
Die Rente wird bereits über die Mineralölsteuer finanziert - die aktuellen Spritpreise treffen vor allem den Mittelstand, der (mMn) systematisch ausgedünnt wird.
Immer weniger Arbeitnehmer müssen immer mehr Rentner "finanzieren", das ist demographisches Problem, das nicht einfach mit "Mehr Steuern" behoben werden kann.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Außerdem könnte man eine Maschinensteuer für alle Computer und Roboter einführen. :wink:
Ich muß sagen solch eine ähnliche Idee hatte ich auch schon: Für jeden durch Automatisierung wegrationalisierten Arbeitsplatz (oder auch ins Ausland verlegten) sollte der entsprechende Betrieb eine regelmäßige Abgabe zahlen, die der entlassene Arbeitnehmer bekommt. Das wäre der Einstieg in ein bedingungsloses Einkommen.
Ralph hat geschrieben:...In meiner Gegend überlegt ein Unternehmen seine Fertigung ins Ausland zu verlegen, da diese sehr energieintensiv ist...
Siehst du? Da haben wir es schon wieder. Hier würde mein Vorschlag schon greifen.
:wink:

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:wink:
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dieter
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Ralph hat geschrieben:Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein - Deutschland als Standort wird dadurch immer unattraktiver. Allein die Energiewende hat viele Unternehmen schwer getroffen. In meiner Gegend überlegt ein Unternehmen seine Fertigung ins Ausland zu verlegen, da diese sehr energieintensiv ist.
Die Rente wird bereits über die Mineralölsteuer finanziert - die aktuellen Spritpreise treffen vor allem den Mittelstand, der (mMn) systematisch ausgedünnt wird.
Immer weniger Arbeitnehmer müssen immer mehr Rentner "finanzieren", das ist demographisches Problem, das nicht einfach mit "Mehr Steuern" behoben werden kann.
Lieber Ralph,
man sollte es machen wie die US-Amerikaner, die auch Leute und Firmen besteuern, solange der Besitzer die amerikansche Staatsangehörigkeit hat. Im Übrigen werden alls Steuererhöhungen über die Preise weitergegeben. :wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Außerdem könnte man eine Maschinensteuer für alle Computer und Roboter einführen. :wink:
Ich muß sagen solch eine ähnliche Idee hatte ich auch schon: Für jeden durch Automatisierung wegrationalisierten Arbeitsplatz (oder auch ins Ausland verlegten) sollte der entsprechende Betrieb eine regelmäßige Abgabe zahlen, die der entlassene Arbeitnehmer bekommt. Das wäre der Einstieg in ein bedingungsloses Einkommen.
Lieber Barbarossa,
dann sollte man gleich meine Vorschlag durchführen. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)

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