Neues Rentengesetz beschlossen - Entwicklung der Rente.

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

elysian
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Ich denke schon, dass es das sein kann.
Auch jetzt sterben schließlich viele Menschen, die jahrelang in das System eingezahlt haben, noch bevor sie dieses in Anspruch nehmen können oder schon lange (wobei lange natürlich relativ ist) in Anspruch genommen haben.
Ferner ist zu bedenken, dass die Erhöhung des Renteneinstiegsalters eine Reaktion auf die wesentlich gesteigerte Lebenserwartung ist und eine weitere Erhöhung von der Fortsetzung dieser Entwicklung ausgeht.
Man darf nicht übersehen, dass wir ansonsten das System beseitigen, indem wir möglichst vielen Personen den möglichst langen Genuss der Rentenleistung ermöglichen.
Dabei kommt mir der Gedanke, dass man mit dieser Argumentation das Renteneinstiegsalter nahezu beliebig nach unten schrauben könnte. Aber das nur nebenbei.
Jedenfalls sehe ich auch keine Anzeichen für ein Absinken der durchschnittlichen Lebenserwartung in der Zukunft. Die außerordentliche Leistungsfähigkeit im Bereich der Altersmedizin und der jahrzehntelange Wohlstand vieler Generationen dürften sich auf den statistischen Wert in den nächsten 20 bis 30 Jahren eher so auswirken, dass die durchschnittliche Lebenserwartung ansteigt.
Endlich erscheint es mir auch nicht überzeugend, das System für überflüssig zu erklären, wenn nicht x Personen über y Jahre eine Rentenleistung erhalten. Die Leistung dürfte, um die Formel zu erweitern (Stichwort Altersarmut), auch den Wert z nicht unterschreiten.
Und damit sind wir dann bei der Frage, wie wir Geld aufbringen und verteilen müssen, um zu einem für alle Generationen (deshalb ja Generationenvertrag) akzeptablen Ergebnis zu kommen.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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Wobei meines Erachtens die Ungerechtigkeit (wenn man es so nennen möchte) in der Gleichbehandlung aller Berufsgruppen liegt. Während die Menschen in Berufen mit körperlich schwerer Arbeit schon kaum bis 65 arbeiten können (in manchen Berufen geht das gar nicht) und dann meist auch nur zwischen 70 und 75 Jahre alt werden, werden z. B. Intellektuelle und auch Künstler mit unter tatsächlich steinalt.
Hierin sehe ich schon eine Diskrepanz. Andererseits könnten Letztere das auch wieder als Ungerechtigkeit ansehen, wenn sie gezwungen werden, länger zu arbeiten.

Kompliziertes Thema...
:wink:
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Barbarossa
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Geringe Erhöhung erst wieder 2012:
Zwei Nullrunden für die Rentner

Auf eine steigende Rente dürfen sich die 20 Millionen Rentner in Deutschland erst wieder im Jahr 2012 freuen. Doch auch dann wird die Erhöhung erstmal nicht allzu hoch ausfallen...
weiter lesen: http://www.netzeitung.de/politik/deutsc ... 12820.html
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Barbarossa
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Nullrunde für Rentner in diesem Jahr

Berlin (dpa) - Jetzt steht es fest: Die rund 20 Millionen Rentner werden sich in diesem Jahr mit einer Nullrunde abfinden müssen. Die Renten bleiben bis Mitte 2011 auf dem jetzigen Niveau.

Eine eigentlich fällige Rentenkürzung aufgrund der 2009 krisenbedingt schwachen Lohnentwicklung verhindert allein die neue Renten-Schutzklausel, teilte das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mit...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... -Jahr.html
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ALTERSBEZÜGE:
Ost-Renten sinken langfristig dramatisch
Langzeitstudie sieht die Zahlungen in 20 Jahren unter Grundsicherungsniveau

POTSDAM/BERLIN - Die Ostdeutschen müssen sich langfristig auf dramatisch niedrige Renten einstellen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gestern in Berlin vorstellte.

Für einen Großteil der Bürger in den neuen Ländern, die 2020 oder später in den Ruhestand gehen, wird die gesetzliche Rente ungefähr auf dem Niveau der Grundsicherung oder gar darunter liegen, heißt es in der DIW-Studie im Auftrage der Deutschen Rentenversicherung. Die gesetzliche Grundsicherung liegt derzeit bei etwa 600 Euro im Monat...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... iveau.html
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Barbarossa
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Beim Thema Rente scheinen sich alle einig zu sein: Durch die sinkende Bevölkerungszahl sinken zwangsläufig auch die eingezahlten Beiträge, wodurch in Zukunft auch die Renten sinken müssen. Aber stimmt das wirklich?
Phoenix hat das mal hinterfragt und ist zu einem verblüffenden Ergebnis gekommen:

Rentenangst
Der Kampf um die Altersversorgung

Kritiker überbieten sich schon seit langem in ihren Nachrufen auf das gesetzliche Rentensystem. Immer wieder wird verkündet, dass allein eine private Absicherung die Rentner von morgen vor dem Absturz retten könne. Aber: Ist die gesetzliche Rente tatsächlich so schlecht wie behauptet? Dietrich Krauß und Ingo Blank schauen sich verschiedene Altersvorsorge-Modelle an...
weiter lesen: http://www.phoenix.de/rentenangst/2008/ ... 1194.1.htm

weiter lesen in: Die Rentenlüge
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elysian
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Die gesetzliche Rente ist nicht am Ende, aber sie allein genügt nicht. Jenseits fachlicher Streitigkeiten ist ja klar, dass sie solidarisch finanziert wird und die Anspruchsberechtigten von den Leistungsverpflichteten das Altengeld erhalten.
Insoweit muss die prognostizierte Entwicklung in unserer Gesellschaft dazu führen, dass die gesetzliche Rente entweder allein nicht reicht oder die Leistungsverpflichteten überfordert werden.
Darum ist die Ergänzung um private Elemente der Altersversorgung durchaus richtig. Dass er ebenfalls nicht ohne Risiken ist und Probleme aufweist, bestreitet niemand. Dennoch bietet die private Vorsorge einen Ausweg aus dem genannten Dilemma.

aus dem zweiten Link möchte ich einen Satz zitieren, der dem Fass den Boden ausschlägt. M.E. jedenfalls. Über die vorherige Klassenkampfrhetorik will ich gar nicht reden.
Was fehlt, ist eine soziale Umverteilung von oben nach unten, die der Bekämpfung von öffentlicher und privater Armut dient.
Das ist eine glatte Lüge! In Deutschland wird erheblich umverteilt.
Hierzu eine Mitteilung aus der RP:
http://www.rp-online.de/wirtschaft/news ... 24760.html
passend hierzu
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... 7-2008.png

Ernsthaft, wenn ich diese These schon höre, man müsse den Leuten nur genug Geld in die Hand geben..... :roll:
In Weimar hatten sie Unmengen Geld und das war nix wert....! :lol:
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MarcoZ
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Darf man in Deutschland sich eigentlich nur privat absichern? Welchen Nachteil hätte sowas?
Ich würde das definitiv machen. Weil ich als momentan Jugendlicher bekomme wahrscheinlich wirklich sehr wenig bis nichts, wenn das mit der demografischen Entwicklung usw. weitergeht.
Also mit privat meine ich einfach monatlich Geld auf ein Konto einzahlen.
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Balduin
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Mich würde eure Meinung zu folgendem Rentenmodell der KAB (Katholische Arbeiterbewegung) interessieren: http://www.kab-hagen.de/seiten/Aktionen ... Modell.htm
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
elysian
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Das Rentenmodell der KAB wird als "Cappuccino-Modell" bezeichnet, weil es sich, wie ein Cappuccino, aus drei Elementen zusammensetzt.
Espresso = Sockelrente
Aufgeschäumte Milch = Arbeitnehmerpflichtversicherung
Sahnehäubchen = Private Altersvorsorge
Was für Kulturbanausen! Cappuccino mit SAHNE! Und am besten gleich 2 Cappuccinos bestellen, ne? .....
http://de.wikipedia.org/wiki/Cappuccino
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_ ... eutschland

Ansonsten sag ich weder ja noch nein. Dazu enthält diese sehr kurze Übersicht einfach zu wenig Informationen.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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MarcoZ hat geschrieben:Darf man in Deutschland sich eigentlich nur privat absichern? Welchen Nachteil hätte sowas?
Ich würde das definitiv machen. Weil ich als momentan Jugendlicher bekomme wahrscheinlich wirklich sehr wenig bis nichts, wenn das mit der demografischen Entwicklung usw. weitergeht.
Also mit privat meine ich einfach monatlich Geld auf ein Konto einzahlen.
Also mit einfach Geld auf ein Konto einzahlen wirst du nicht viel freude haben, denn wenn du dann tatsächlich die Rente ausgezahlt bekommst und irgendwann ist das Kapital dann aufgebraucht...

Grundsätzlich ist es möglich, nichts in die gesetzliche Rente einzuzahlen, wenn du nicht der Versicherungspflicht unterliegst - das ist in der Hauptsache bei Selbständigen so. In diesem Fall gibt es gute Angebote bei Privatversicherungen. Ich habe z. B. einen Rentenfond, d. h. auf der Basis von festverzinslichen Wertpapieren und Akten mit garantierter lebeslänglicher Rentenzahlung (aus so etwas gibt es und darauf sollte man auch achten :wink: ).
Aber auch für einen Versicherungspflchtigen lohnt sich solch ein Rentenfond sicher.
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Barbarossa
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SOZIALES:
Nur eine Minderheit kann bis zur Rente mit 65 arbeiten
Viele gehen früher mit Abschlägen in den Ruhestand / Streit um Rente mit 67

ERKNER/POTSDAM - Aus einer versicherungspflichtigen Beschäftigung in die Altersrente zu wechseln bleibt in Deutschland die Ausnahme. Im vergangenen Jahr betrug die Quote nur 20,1 Prozent. Und gerade einmal jeder zehnte Neurentner hat bis zum Regelalter von 65 Jahren im Job durchgehalten. Das zeigen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung, die am Freitag in Erkner (Oder-Spree) vorgestellt wurden.

Fast die Hälfte der Neurentner entschied sich den Angaben zufolge, früher mit finanziellen Einbußen in den Ruhestand zu gehen – vor zehn Jahren lag der Anteil bei drei Prozent (s. Grafik)...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... stand.html

Schon vor 25 Jahren war ich der Meinung, daß bereits bis 65 arbeiten zu lange ist und ich sehe mich immer wieder bestätigt.
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elysian
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Gut, dann lasst uns doch über einen sehr viel früheren Renteneintritt reden, mit allen dazu notwendigen Folgen wie die Anpassung der Rentenbezüge. Aus dem Stand würde ich einen Abschlag von 50% vorschlagen, damit die arbeitende Bevölkerung nicht überproportional belastet wird.
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Barbarossa
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Nerve ich dich langsam ein wenig? :D

Mein Vorschlag wäre ein anderer und aus der Politik kamen ja auch bereits solche Vorschläge.
Ich würde tatsächlich eine komplette Rentenreform vorschlagen, in der wirklich alle Einzahlen müssen, also nicht nur die bisher Sozialversicherungspflichtigen, sondern eben auch Selbständige, Beamte, auch Politiker(!), Freiberufler (usw. falls ich noch jemanden vergessen haben sollte). Hierbei sollte ebenfalls prozentual nach dem Einkommen eingezahlt werden.
Vorteile:
1.) Da nun gerade meist gut Verdienende mit in den "Topf" einzahlen (Beamte, Politiker...) kommen auf einen Schlag sehr viel mehr Beiträge herein und es muß weniger an Steuermitteln aufgebracht werden (auch weil Pensionen ebenfalls in Renten umgewandelt werden).
2.) sind nun auch Bürger rentenversichert, die vorher keinen Anspruch hatten (wie z. B. Selbständige und Freiberufler) und deren Zukunft eher unsicher war, falls sie sich auch keine Privatrente leisten konnten oder diese Infolge einer - sagen wir mal Finanzkrise - plötzlich entwertet ist.

Die Politik ist zu diesem Schritt anschenend nicht interessiert oder nicht fähig (oder beides). Vor allem die Schwarz-Gelbe Koalition nicht.
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elysian
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Na also über den Vorschlag kann man schon eher reden. Allerdings würde mich interessieren, inwieweit dabei private Altersvorsorge ergänzend möglich sein soll.
sic transit gloria mundi
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