Neues Zuwanderungskonzept gefordert

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

DGB
Neues Zuwanderungskonzept gefordert
Dienstag, 24. März 2009 02:10

Ausländerverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben zum Wahljahr 2009 ein neues Zuwanderungskonzept gefordert.
- Als Antwort auf den Fachkräftemangel solle der generelle Anwerbestopp von ausländischen Arbeitnehmern aufgehoben werden, erklärten der Interkulturelle Rat in Deutschland, "Pro Asyl" und der DGB...
weiter lesen: http://www.morgenpost.de/printarchiv/po ... rdert.html

Von solchen Forderungen halte ich persönlich gar nichts, denn wie will die Politik einem Langzeitarbeitslosen erklären, daß man nicht versucht, ihm eine vollwertige Arbeit zu verschaffen, sondern statt dessen Ausländer ins Land holt...
:?
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
elysian
Mitglied
Beiträge: 854
Registriert: 09.07.2008, 23:38

Zuwanderung kann helfen, die Probleme zu lösen, wenn sie gezielt ist.
DGB und die Ausländerverbände wollen jedoch einfach Tür und Tor öffnen. Und das wird dann in der Tat die Probleme nur vergrößern.
sic transit gloria mundi
Paul
Mitglied
Beiträge: 2739
Registriert: 29.04.2012, 18:44
Wohnort: Mittelhessen an der Loganaha

2012 hatten wir seit die höchste Einwanderung seit 1996. Es sind fast 1 Millionen Menschen nach Deutschland gekommen.
Auch das Wanderungssaldo ist damit sehr stark angestiegen.

http://www.dw.de/fast-eine-million-zuwa ... a-15963434

Ursache ist sicherlich, das Deutschland, noch nicht richtig in der Wirtschaftskrise steckt und die Einwanderungshürden für die östlichen EU Staaten gefallen sind. Bei moderaten Wachstumszahlen steigt die Zahl der Beschäftigten stark und sinkt die Arbeitslosigkeit leicht. Die Struktur der Einwanderung hat sich stark geändert. Die meisten Einwanderer sind gut ausgebildet und jung und kommen aus EG Ländern. Etwa 44 % der Einwanderer sind gut Akademiker.
Deutschland wird von dieser Entwicklung profitieren, da diese Einwanderer sich wahrscheinlich relativ gut integrieren werden.
Ich hoffe vergangene Fehler werden nicht wiederholt. Leider wurden Mittel für die sprachliche Integration gekürzt, obwohl sie jetzt am dringensten benötigt werden.
Hoffentlich verbessert man dennoch die Familienpolitik, denn diese Einwanderung kann natürlich auch nur ein Strohfeuer sein, welches unsere demografischen Probleme und damit auch die Finanzerung unserer Sozialkassen nicht dauerhaft löst.
Man könnte jetzt natürlich versuchen eine bessere Regionalpolitik zu machen und wieder Menschen nach Mecklenburg-Vorpommern u. in andere dünn besiedelte Abwanderungsgebiete bringen und die Abwanderung stoppen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
Mitglied
Beiträge: 2739
Registriert: 29.04.2012, 18:44
Wohnort: Mittelhessen an der Loganaha

Leider habe ich oben ein paar Schreib-Flüchtigkeitsfehler übersehen. Inhaltlich möchte ich den Beitrag noch ergänzen.:
Eigentlich müßte jetzt der Neubau von Häusern relativ zügig dem steigenden Bedarf folgen.
Da könnte man natürlich gleich die Passivbauweise begünstigen o. sogar rechtlich vorschreiben.
Um schnell reagieren zu können müßten Baulandreserven mobilisiert werden, aber woher nehmen wir die, wenn wir nicht alles zubauen wollen? In Berlin wird jetzt darüber disskutiert Kleingärtenanlagen zu schließen, um diese Gelände als Bauland zu nutzen. Ein Vorschlag von mir wäre, die Bebauung doch etwas zu verdichten, um das vorhandene Bauland besser zu nutzen. Hier könnten z.B. andere Stockwerksbebauung zugelassen werden. Einen Erweiterungsbau würde man sicherlich oft nutzen, um dann die Häuser auch energetisch zu modernisieren. Leider wird Gewerbeland auch oft verschwenderisch genutzt, z.B. weil es zu billig ist. Die Gemeinden müßten viel mehr kleinere Gewerbegrundstücke verkaufen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Paul,
ich muß Dir meinen Respekt zollen, weil Du dich ernsthaft mit den Problemen beschäftigt hast. :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Der Wohnungsbau, Mieten und Häuslebau wird immer mehr zum Thema, Paul. Mit Zuwanderung hat das allerdings nur insofern zu tun, dass Zuwanderer idR erst Mieter in Großstädten sind. Dort sind die Arbeitsplätze und nicht in Mecklenburg. Eine gleichmäßige Besiedlung wird es in D sowie in Gesamteuropa mit seinem hochkonzentrierten Arbeitsmarkt und den hohen Verkehrskosten in absehbarer Zeit nicht geben.
Paul
Mitglied
Beiträge: 2739
Registriert: 29.04.2012, 18:44
Wohnort: Mittelhessen an der Loganaha

Man sollte die Regionalpolitik aktiver gestalten und verschiedene Politikfelder positiv beeinflussen.
Man könnte Universitätskapazitäten von Berlin an die kleineren Hochschulen z.B. in Görlitz und Rostock verlagern. Man könnte insgesamt mehr ausländische Studenten in Deutschland studieren lassen z.B. ihre Zahl verdoppeln, damit könnte man solche Universitäten noch besser auslasten. Man würde die Beziehungen zu den Herkunftsländern intensivieren. Die Absolventen, die hier bleiben würden, wären gleich qualifizierte integrierte Arbeitskräfte für unsere Wirtschaft.
Staatliche Standortentscheidungen sollten auch mehr von der Regionalpolitik bestimmt werden. Natürlich gehören auch staatliche Fördergelder in die Regionalpolitik. Es war ja mal in der Disskussion, einen Ring von Großstädten um Berlin herum z.B. in etwa 100 km Entfernung zu fördern. Langfristig würde Berlin aber nicht entlastet. Berlin würde noch schneller zur Weltmetropole.
Für viele Rentner könnte es attraktiv sein, ihren Lebensmittelpunkt an die Küste z.B. Usedom zu verlagern. Dies könnte der Staat fördern z.B. mit super Schnellbahnverbindungen von Berlin ins Umland z.B. bis Rostock...
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

Oder man könnte wie die Bayern hergehen und die Gebiete fördern, die ohnehin prosperieren ("lohnt sich"), dafür aber die Regionen, in denen aktuell nichts oder wenig läuft oder die mit Abwanderung zu kämpfen haben ("lohnt sich nicht"), nicht oder weniger fördern.

:wtf:

Beppe
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Arbeits- und Sozialpolitik“