125 Jahre Deutsche Rentenversicherung

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Cherusker hat geschrieben: Der, der diesen Beitrag geschrieben hat, hat auch wenig Ahnung. :wink: Beispiel: Investmentfonds unterliegen in Deutschland einem Sondervermögen. D.h. bei einer Pleite einer Bank kann diese sich nicht aus den Fonds bedienen. Seit Bernie Cornfield (IOS), Anfang der `70iger, ist in Deutschland das Gesetz über Investmentfonds sehr verschärft worden.
Ferner sind Bundesanleihen bei der derzeitigen Verzinsung sehr uninteressant und entprechen keinem Kapitalerhalt.
Auch hat derjenige das Prinzip des Kapitalerhalts nicht richtig verstanden. Es wird bei der Förderrente eine Garantie auf die eingezahlten Beiträge erhoben. D.h. ein Kurssturz oder eine Schieflage einer Versicherung oder Bank führt nicht zu einer Auszahlung unter dem eingezahlten Betrag.

Kürzlich erschien ein Zeitungsartikel in der FAZ (26.10.2014) in dem stand:
"Sichere 3% mit Riesterverträgen. Riestern lohnt sich sogar, wenn Fonds oder Versicherung nichts taugen."

Außerdem werden keine einzelne Aktien gekauft, sondern Investmentfonds, die breit gestreut haben. Somit ist eine Pleite eines Unternehmens nicht ausschlaggebend.
Heutzutage kann man sich auch am Ende 30% des Kapitals auszahlen lassen und nur die restlichen 70% verrenten lassen.
usw.

Kritik ist immer schnell geübt, aber man muß sich auch über alle Möglichkeiten der Förderrente auskennen.
Trotsdem hat der der das geschrieben hat in vielen Punkten recht . Deshalb würde ich Dieter sein Vorschlag für eien Einheitsrente , als eine bessere Alternative erachten. Beim Riestern machen hauptsächlich die Banken den Reibach. :wink:
Lieber Spartaner,
das ist so. Bis es zum Sparen kommt, kassieren die Versicherungsunternehmen erst mal Bearbeitungsgebühren und mehr als 100 € monatlich kommen sowieso nicht raus, deshalb lohnt sich das Riestern nicht. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Cherusker
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dieter hat geschrieben: Lieber Spartaner,
das ist so. Bis es zum Sparen kommt, kassieren die Versicherungsunternehmen erst mal Bearbeitungsgebühren und mehr als 100 € monatlich kommen sowieso nicht raus, deshalb lohnt sich das Riestern nicht. :roll:
Es gibt nicht nur Versicherungsunternehmen, sondern auch Banken, Bausparkassen und Investmentgesellschaften. :wink:
Anscheinend hast Du ein Problem damit, daß man etwas dafür bezahlen muß ? Wenn Du ein Auto, Brötchen oder sonst was kaufst, dann wird es Dir auch nicht zum Selbstkostenpreis angeboten. Aber als ehemaliger Beamter sieht man halt nicht die freie Marktwirtschaft. Es zählt dann was unter dem Strich herauskommt und da gibt es ganz unterschiedliche Ergebnisse !
Schau Dir einmal bei youtube den Beitrag: "DWS - Die größten Mißverständnisse der Riester-Rente" an. Dann wirst Du sehen, daß die Föderrente doch nicht so unflexibel ist. Hierbei kann man vom Staat profitieren, aber man kann auch zu 100% sein Geld aus versteuertem Einkommen in Anlagen für die Altersversorgung stecken.
Ich frage mich immer, was denn eigentlich dann für die Leute lohnenswert sein sollte? Etwa das Geld unter dem "Kopfkissen" aufbewahren? Und bei Brand, Einbruch oder der Inflation ordentlich Verlust erleiden. :crazy: Oder den von den Verbraucherschutzvereinen geliebten Banksparplan (auch als Riesterrente möglich)? Bei einer Verzinsung von 0-<1% auch nicht empfehlenswert. :crazy:
Die FAZ (26.10.2014) schreibt in einem Artikel über die Rendite aus der staatlichen Zulage, auch wenn es keine Rendite aus dem Riesterprodukt gibt und kommt zu dem Fazit: "Es gibt sicher flexiblere und höherrentierende Geldanlagen als Riesterverträge. Aber sie lohnen sich, denn sie erzielen durch die Förderung auch nach Steuern positive Erträge, die nicht verfallen können." :wink:

P.S.
Und wie hoch die mtl. Rente ist, hängt auch von der Laufzeit und den eingezahlten Beträgen ab. :wink:
Nero
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Cherusker hat geschrieben: Schau Dir einmal bei youtube den Beitrag: "DWS - Die größten Mißverständnisse der Riester-Rente" an. Dann wirst Du sehen, daß die Föderrente doch nicht so unflexibel ist.
Kein gutes Argument, wie ich finde. Zum einen ist das Video von einem Anbieter eines Riester Rente Produkts gemacht worden und zum anderen gibt es mindestens dreimal so viele Videos, die das Gegenteil behaupten. Selbst Leute aus der aktuellen Regierung sagen schon, dass die Riester Rente so wie sie momentan umgesetzt wird nicht funktioniert. Ich hab mir nun schon diverse Argumente angehört und finde viele der Gegenseite stichhaltiger. Nichtsdestotrotz gibt es, denke ich, einzelne Fälle wo sich eine Riester Rente lohnen kann, aber im Großen und Ganzen war die Einführung ein Fehler.
Cherusker
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In dem Video sind die Möglichkeiten der Förderrente aufgezeigt. D.h. dort wird das Thema allgemein gehalten und es wird auch daraufhingewiesen, daß es teuere Verträge geben kann. Aber die wenigsten Leute kennen sich über die Förderrente aus. Eher erfolgen "Stammtischparolen", weil irgendein Riesteranbieter im Fernsehen als nicht rentabel dargestellt wurde. Und von Politikern sich sowas erklären lassen, das hat doch immer ein Geschmäckle ?

Aber selbst dann, wenn man sich das gesamte Geld nachher auszahlen läßt und nicht die Verrentung in Anspruch nimmt, muß man zwar die staatliche Förderung zurückzahlen, darf aber die daraus erzielte Rendite behalten.

Und in der FAZ steht: "Doch selbst wer das schlechteste Szenario annimmt, kann mit Riesterverträgen etwas verdienen. Also, selbst wenn Riesterprodukte während der ganzen Laufzeit keine Rendite erzielen würden, wiel die Kosten so hoch oder die Geldverwalter so schlecht sind, würde Riestern positive Erträge je nach Einkommen zwischen 2 und 15 % im Jahr abwerfen. Das liegt an der staatlichen Förderung. Denn die darf dem Sparer per Gesetz nicht verlorengehen - neben den restlichen eingezahlten Beiträgen und egal, wie schlecht der Anbieter wirtschaftet . Die Förderung stellt also eine Art Mindestrendite dar, die dem Anleger sicher ist."
Berechnung erfolgte über das Institut für Transparenz (ITA).
Nero
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Cherusker hat geschrieben:... selbst wenn Riesterprodukte während der ganzen Laufzeit keine Rendite erzielen würden, wiel die Kosten so hoch oder die Geldverwalter so schlecht sind, würde Riestern positive Erträge [...] abwerfen. Das liegt an der staatlichen Förderung. Denn die darf dem Sparer per Gesetz nicht verlorengehen. Die Förderung stellt also eine Art Mindestrendite dar, die dem Anleger sicher ist.
Da geb ich dir bzw. der FAZ recht. Aber was für mich gegen die Riester Rente spricht ist folgendes:
- Riester Rente wird mit Sozialleistungen verrechnet, d.h. wer jetzt eh schon wenig Geld hat, spart umsonst. Die Riester Rente sollte aber eigentlich die einkommensschwache Schicht stützen.
- Im Einzelfall kann sich die Riester Rente lohnen. Für Deutschland als ganzes gesehen (aus volkswirtschaftlicher Sicht) ist das aber ausschließlich nachteilig (Argumente werden in dem Video hier näher erläutert http://www.riester-rente.net/riester-rente-kritik/)
- Über die Riester Rente kommen vor allem die Versicherungsgesellschaften zu Geld. Die Gebühren sind bei diesem Produkt nachweislich sehr viel höher als bei anderen Versicherungsprodukten.
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